dumm nur das mein scanner nicht mehr funktioniert, als hab ich das ganze mal angefangen einzutippen...
Biographie
Karl georg büchner
Bezüglich des genauen geburtsdatums Büchners scheiden sich noch heute die geister. Ob er am 12. oktober oder am 17. Oktober zur Welt kam, wird wohl nie ganz geklärt werden. Auf jeden Fall war er das erste Kind eines Amtschirurgne (Ernst Büchner) und einer hessin (Louise Caroline Reuss) und erblickte das Licht der Welt in Goddelau bei Darmstadt (Frankfurt am main).
1816
Übersiedlung der familie in die Residenzstadt Darmstadt, wohin der vater als bezirksarzt versetzt wurde und Karl Georg seine Kindheit verbrachte.
1822
Eintritt Büchners in die Privatschule des Dr. Carl Weiterhausen in Darmstadt.
1824
Eintritt ins humanistische Gymnasium Darmstadt, heute Ludwig-Georg Gymnasium
1831
Verlässt Büchner das Gymnasium ohne Abschluss. Er erhält ein zeugnis, in dem ihm sehr gute Kenntnisse in den antiken Sprachen und sein grosser Fleiss anerkannt werden. Auf Wunsch seines Vaters begibt er sich nach Strassburg, wo er in seinem Medizinstudium mit der französischen Kultur und der Studentenbewegung „Eugenia“ konfrontiert wird.
1832
Muss Büchner wegen den Landesgesetzen sein Medizinstudium an der Landesuniversität in Giessen fortsetzen. Er fühlt sich beengt durch die Trennung von seiner geliebten, aber auch die Rückkehr in eine verhasste Umgebung führen zu Depressionen. Er erleidet eine Hirnhautentzündung. Seine Briefe an die Eltern und die Geliebte sind geprägt von Krankheit, Melancholie und einer zurückgezogenen Lebensweise, seinem Studium von Philosophie, Geschichte und der französischen Revolution.
1833
Büchner verlobt sich heimlich mit Wilhelmine Jaegle. Er verfasst die erste sozialistische Flugschrift in Form des „hessischen Landboten“. Zitat: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“
1834
Büchner verkehrt in revolutionären Kreisen und kann sich nach seinem Rückzug nach Darmstadt zu seinem Vater der politischen Verfolgung niccht mehr entziehen und flüchtet im märz 1835 nach strassburg. Zu dieser Zeit entsteht auch „Dantons Tod“.
Büchner siedelt 1835 nach seiner zweiten schöpferisch wertvollen zeit in Strassburg nach Zürich über. Wo er sich als Privatdozent für Physiologie und Annatomie an der Universität in Zürich betätigt. In den Wintermonaten 36/37 leistet er intensive Arbeit an seinem Werk „Woyzeck“.
1837
Anfangs März nimmt seine Krankheit(Typhus) ihren tödlichen Lauf und er stirbt am 19.Februar in Zürich.
Durch seinen verfrühten Tod hinterliess er der Nachwelt nur einige wenige Werke, beispielsweise ist Woyzeck nur als Fragment zu finden. Auf seinem Grabstein auf dem Zürichberg stehen die Worte Georg Herweghs: „ein unvollendet Lied, sinkt er ins grab, der verse schönster nimmt er mit hinab“
Biedermeier und junges deutschland
Wesen, charakteristik, merkmale:
Die Autoren, welche im „Biedermeier-Stil“ schrieben, verfassten hauptsächlich Geschichten über das normale Leben, über alltägliches oder über die natur. Jedoch ohne gewichtige Aussagen oder Stellungnahmen zum Zeitgeschehen zu machen. (z.B. Eduard Mörike, Franz Grillpanzer)
Ganz anders waren die Autoren des jungen Deutschlands. Sie waren nicht zufrieden mit den Zuständen, welche zu jener zeitherrschten. In ihren Werken ist ein gewisser Hauch von Provokation und Satire. Die politischen Vorstellungen der Jungdeutschen orientierten sich anden bürgerlich-liberalen Ideen (Verfassung,Pressefreiheit, staatliche Einheit), die durch die Vorgänge in Frankreich neue Aktualität gewonnen hatten.
Hitorischer Hintergrund
1813-1815 Befreiungskriege, Aufstand gegen Napoleons Herrschaft
Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress, Beginn der Restauration
Aufhebung der Pressefreiheit
1809-1848 Fürst von Metternich ist antiliberaler Aussenminister und später Staatskanzler von Österreich.
Maler:
Spitzweg, Franz Carl 1808-1885
Waldmüller, Ferdinand georg 1793-1865
Musik
Schubert, Franz Peter 1797-1828
Mendenssohn Bartholdy, Jakob Ludwig felix 1809-1847
Vertreter und ihre werke
Franz Grillpanzer 1798- 1872, weh dem, der lügt/ der arme spielmann
Heinrich Heine 1797-1856, Die Harzreise/Deutschland. Ein Wintermärchen
Adalbert Stifter 1805-1868, Bunter Steine/ Der Nachsommer
Georg Büchner 1813-1837, Dantons Tod/ Woyzeck
Zusammenfassung
Der Soldat Woyzeck rasiert im Nebenverdienst seinen hauptmann, um seine Frau marie und sein kind ernähren zu können. Während dieser Rasur versucht der herablassend wirkende hauptmann, Woyzeck klar zu machen, wie abscheulich dumm er sei. Es macht den Anschein als habe er recht, denn Woyzeck kann sich nicht wehren. Eine ähnliche Situation erwartet Woyzeck beim besuch des Doktors. Diesem dient er als versuchskaninchen. Auch der Doktor macht Woyzeck klar, dass er ein dummer Mensch ohne Moral ist. Auf die leiden Woyzecks, welche er durch die Misshandlung des Doktors und das verhalten seines Umfeldes gegenüber ihm erleidet, geht er nicht näher ein, es sei denn, sie eignen sich zu Forschungszwecken. Auf dem jahrmarkt begenen Woyzeck und Marie dem tambourmajor, der Marie schon zuvor aufgefallen war. Der Tambourmajor hat offensichtlich gefallen an der Schönheit Maries gefunden. Als er sie später in ihrer Kammer besucht schlafen sie miteinander. Marie sitzt da und betrachtet die Ohrringe, welche ihr der Tambourmajor geschenkt hat, als Woyzeck plötzlich die Kammer betritt. Sie erfindet eine Ausrede, als er sie nach den Ohrringen fragt. Woyzeck wird misstrauisch. Während einer Diskussion, welche der Doktor mit dem Hauptmann führt, rennt Woyzeck an den beiden vorbei. Der Hauptmann hält ihn an und erzählt ihm, dass seine Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt. Woyzeck stellt seine Frau in deren Kammer zur Rede. Sie streite jedoch alles ab. Woyzeck ist sich der Sache noch nicht sicher. Sein verdacht erhärtet sich jedoch zunehmend. In der Wachtstube macht Woyzecks Kamerad Andres diesen darauf aufmerksam, dass es im Wirtshaus hoch her geht. Mit dem Verdacht Marie überführen zu können macht sich Woyzeck auf zum Wirtshaus. Durch ein Fenster sieht er die beiden tanzen und ihm wird klar, dass es wahr ist. Verstört rennt er hinaus aufs Feld auf welchem ihm immer wieder Stimmen sagen: „Stich sie tot!“. Bei Woyzecks Rückkehr ins Wirtshaus prahlt der Tambourmajor mit seiner neusten Eroberung. Als er Woyzeck zum Saufen auffordert, beginnen die beiden miteinander zu ringen. Gedemütigt verlässt Woyzeck nach seiner Niederlage das Wirthaus und geht zurück in den Kasernenhof. Derweil sitzt Marie in der kammer und sucht Vergebung in der Bibel. Ihre Schuld zerfrisst sie von innen. Woyzeck hat sich beim Juden ein Messer besorgt und kehrt dann zur Kaserne zurück, um seinen Besitz Andres zu überlassen. Dieser will ihn ins Lazarett stecken. Dorthin will dieser nicht. Er holt Marie und geht mit dieser zum Teich vor der Stadt. Ihr wird unheimlich und sie will wieder nach hause. Aber Woyzeck sticht in seinem Wahn auf sie ein. Immer wieder. Dann lässt er das Messer fallen und rennt weg. Als Woyzeck später ins Wirtshaus zurückkehrt, ist er noch ganz voller Blut. Das bemerken auch die anderen Gäste und sprechen ihn darauf an. In seiner Angst, als Mörder entlarvt zu werden, rennt er hinaus zum Weiher um das Messer zu verstecken. Am Weiher angekommen, sucht er in seinem Wahn das Messer. Als er dieses findet, wirft er es ins Wasser. Jedoch wirft er es nicht weit genug. Das hat zur Folge, dass Woyzeck ins Wasser steigt, um das Messer ins tiefe Wasser zu werfen. Zwei Leute, die am Teich vorbei gehen hören nur noch die Schreie eines Ertrinkenden.
Die Gattung / Das Drama
Merkmale/Definitionen
Büchners Woyzeck ist am ehesten in die Sparte der Tragödien einzuordnen. Der enthaltene tragische Konflikt ist der, dass Franz Woyzeck mit seinem gesamtenUmfeld um seine Stellung kämpfen muss. Die Trauer zieht sich durch die ganze Handlung hindurch und gipfelt im Mord an der Geliebten mit dem anschliessenden Selbstmord.
Aufbau
Dem modernen Drama der offenen Form fehlt ein genau strukturierter Aufbau meistens. Einzelne, revuehafte Szenen, die nicht notwendigerweise zusammenhängen müssen, führen zur Katastrophe, zum guten Ende oder zum offenen Schluss. Diese Szenen müssen nicht durch Raum oder durch Zeit aneinander gebunden sein.
Komposition
Das offene Drama ist geprägt von vielen kleinen Ausschnitten aus einer Handlung, welche sich an verschiednen Orten in unterschiedlichen Bildern abspielt. Ebenfalls typisch ist, das die Hauptfigur keinen klaren Gegenspieler besitzt. Woyzeck hat zwar einen Rivalen in Form des Tambourmajors, wird jedoch auch von den anderen Personen ständig erniedrigt.
Das Motiv
Wovon handelt der text?
Die Geschichte zeigt das Leben eines armen verkümmerten Soldaten, der mit sich und der Welt ein Problem zu haben scheint. Alles läuft gegen ihn. Es scheint, als sei er der geborene Verliere. Auch werden uns die Triebe der Menschen aufgezeigt und die Thematik des Verrückt werden.
Worauf weist Büchner hin ?
Büchner zeigt die sozialen Probleme innerhalb der Gesellschaft an der Figur Franz Woyzeck auf. Mit seiner Hilfe zeigt er Probleme auf, die wir auch in unserer Zeit noch nicht gelöst haben. Die Abhängigkeit Woyzecks von seinen Arbeitgebern, die zur Folge hat, dass er von diesen schamlos ausgenutzt wird, oder das deprimierende Gefühl, nur noch auf seine Funktionalität beschränkt zu werden, kennen wir in unserer Gesellschaft nur zu gut. Er ist nur noch ein werkzeug, dass jeder so braucht, wie er es benötigt. Marie als Geldgeber, der Hauptmann als Dienstbote oder der Doktor als Veruschkaninchen. Niemand kümmert sich um den Menschen Woyzeck. Nicht einmal seine Frau, welche sich von ihm nicht mehr berühren lässt. Genau dieses Problem der Vereinsamung des einzelnen haben wir heute auch. Überhöhter Stress und Leistungsdruck lassen am Arbeitsplatz keine Zeit für Soziales. Nur die zu erbringende Leistung zählt. Der Mensch ist eine Nummer in einem System, welches nicht nach dem befinden des einzelnen fragt.
Sprachliche Analyse
Gefühl:
Ich empfinde, als gäbe es zwei Ebenen der Sprache. Da sind der Hauptmann und der Doktor, welche beide sehr elegant und herablassend sprechen. Als Gegensatz dazu stehenWoyzeck und Marie. Sie sprechen so, wie einfache Leute und Soldaten niederen Ranges zu dieser Zeit wohl gesprochen haben. Dabei fällt mir vorallem bei Woyzeck auf, dass er im Laufe der Geschichte immer mehr Mühe hat sich mitzuteilen. In gewissen Situationen scheinen seine Aussagen dann aber wieder poetische Formen anzunehmen.z.B. in seinem gespräch mit Andres als er die Stadt beschreibt. „Über der Stadt ist alles Glut! Ein Feuer fährt um den Himmel und ein Getös herunter wie Posaunen.“
Form
Da es ein Theaterstück ist, ist der Text von der direkten Rede dominiert. Die einzigen Ausnahmen sind die Situationsbeschreibungen von einer neuen Szene.
Der Text ist voller Nebensätze und Einschüben, teilweise sehr abgehackt und schnell.
„Ewig, das ist ewig, das ist ewig- das siehst du ein: nun ist es aber nicht ewig, und das ist ein Augenblick, ja, ein Augenblick, Woyzeck, es schaudert mich, wenn ich denke, dass sich die Welt in einem Tag herum dreht!“
Gestaltung
Eben: Die Einteilung hängt stark von den jeweiligen Charakteren ab.
Woyzeck: Restringiert, ordinär, einfach, teilweise sprachlos
Doktor: Elaboriert, gehoben, gewunden, hochgestochen
Stilmittel: Direkte Rede
Ellipse : „Er hat noch seine schönen dreissig Jahr zu leben, dreissig Jahr!“
Metapher: „Ich glaub wenn wir in den Himmel kämen, so müssten wir donnern helfen.“
Vergleich: „So ein Wind macht mir den Effekt wie eine Maus.“
Handlungsablauf:
Gliederung
Das Stück ist nicht klar in einzelne Akte unterteilt. Auch ist die reihenfolge der Szenen nicht vorgegeben. Es ist eine Anreihung einzhelner Momentaufnahmen, welche die Hauptfigur Franz Woyzeck in verschiedenen Situationen zeigt.
Handlungsstruktur
Jede Handlung nimmt Bezug auf die Hauptfigur. Die, meiner Ansicht nach, einzige Nebenhandlun, welche sich nicht direkt auf Woyzeck bezieht, ist die Affäre von marie mit dem Tambourmajor. Aber auch diese wirkt sich im Verlauf wieder tragisch auf Woyzeck aus.
Handlungsfolge
Da die Szenen in verschiedener Reihenfolge aneinander gehängt werden können, ist keine klare Handlungsfolge vorgegeben. Diesen Aufbau bezeichnet man als offene Dramenform.
Handlungsschema:
Wieso ist es klassische Literatur ?
Klassische Literatur hat den Anspruch zeitlos zu sein. Die Thematik aus Woyzeck ist dies zweifellos. Ein Stück das sich so intensiv mit den Problemen des Zusammenleben beschäftigt wird in jeder Zeit aktuell sein . Solange die Menschheit existiert wird es Klassenunterschiede geben. Genau so wie es immer Familien geben wird. Büchner hat diese Probleme und deren Folgen kurz und prägnant niedergeschrieben, zu einer Zeit wo man für derartig offenes Gedankengut verfolgt wurde.
was will das werk uns sagen ?
Man kann es so auffassen, dass Büchner mit der Hilfe Woyzecks auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen wollte. Das es in jeder Gesellschaft den typischen Verliere gibt, welcher mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen hat. Das tragische dabei ist für mich, dass sein Umfeld davon keine Kenntniss nimmt. Es sind schon damals die egoistischen Tendenzen zu erkennen, welche wir in der heutigen Gesellschaft in ausgeprägterem Masse wieder finden. Man schaut zuerst für sich. Da sit es nicht weiter verwunderlich, dass man für sein eigenes Wohl schnell mal das des anderen vergisst. wenn es die Situation erfordert ist man sogar bereit, dem anderen Leid zuzufügen. Genau diese alltägliche Diskriminierung hat Büchner eindrücklich geschildert. Vielleicht ist das tragische Ende ein Weckruf, der dem Leser zeigen soll, dass das egoistische Denken mehr Opfer fordert, als es auf den ersten Blick den Anschein macht.
Berufsmatura 2001
Nicola Kohler
Giordano Spiri