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Einleitung

Bei der neuen LT720 AIO-Wasserkühlung von DeepCool handelt es sich um eine AIO mit einem 360-mm-Radiator. Das ist die Standardgröße für die leistungsstärkeren AIO-Wasserkühlungen. Auf RGB-Lüfter wird bei der LT720 verzichtet. Dafür verfügt diese über ein neuen entnehmbares Pumpengehäuse. Ein Teil des Gehäuses ist mit silbernen Spiegeln versehen. Im ausgeschalteten Zustand spiegeln diese komplett die Umgebung. Sobald die Beleuchtung der Spiegel läuft, erstrahlen die Spiegel in einer besonders coolen Würfeloptik. Besonders interessant ist, dass das Gehäuse aufgesetzt ist. Rein theoretisch wäre es DeepCool hier möglich verschiedene Gehäuse anzubieten.

Technische Daten (Herstellerangaben)
Lüfter
Maße Lüfter (B x H x T) 120 x 120 x 25 mm
Anschluss 4-Pin PWM
Betriebsspannung 12V DC
Umdrehungen pro min 500 – 2250 U/Min
max. Luftdurchsatz 85,85 CFM
max. Luftdruck 3,27 mmAq
max. Lautstärkeentwicklung 32,9 dB(A)
Pumpe
Betriebsspannung 12 VDC
Anschlüsse 3-Pin (Tacho) / 5V RGB
Max. Umdrehungen pro min 3100 U/Min
Radiator
Maße (BxHxT) 120 x 402 x 27 mm
Material Aluminium
Schlauchlänge 410 mm
Allgemein
Intel-Sockel 1150, 1151, 1155, 1200, 2011, 2011-v3, 1700, 2066
AMD-Sockel AM4, AM5, sTRX4, sTRX4

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Verpackung der DeepCool LT720

Der Karton der DeepCool LT720 unterschiedet sich ausschließlich durch die aufdrücke von dem der LS720 aus unserem Test. Wir haben einen kartonfarbenen Grundkarton. Auf diesem befindet sich ein grüner Streifen mit dem DeepCool Logo. Über diesen ist ein weißer Überzieher gezogen. Auf diesem befindet sich auf der Vorderseite ein Abbild der LT720 und deren Bezeichnung. Oben rechts finden wir noch einen Hinweis auf die Anti-Leak-Technik, welche ein Auslaufen der AIO verhindern soll. Auf der Rückseite gibt es noch ein kleines Bild und eine Erklärung zur Veranschaulichung dieser Technik. Dazu kommt noch eine ausführliche Tabelle mit den technischen Daten der LT720 AIO-Wasserkühlung.

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Die LT720 wird in einem biologisch abbaubaren Karton geliefert. Das Innere ist sehr gut geordnet. Alles ist hier gut verstaut und geschützt. Die Lüfter sowie der Kühlkörper und der Radiator sind in Kunststoffbeuteln verpackt, damit diese nicht verkratzen können. Das Montagematerial ist ebenfalls in separaten Kunststoffbeuteln verpackt, um diese leichter dem richtigen Sockel zuordnen zu können. Außerdem befinden sich diese in einen kleinen separaten Karton im Inneren. Die Verpackung ist solide genug, um auch Stürzte abfedern zu können. Das Ganze sollte also heile bei jedem zu Hause ankommen.

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Lieferumfang der DeepCool LT720

Der Lieferumfang der LT720 beinhaltet alles, was zur Montage benötigt wird. Zuerst einmal der Radiator mit den Schläuchen und der verbundenen Pumpe. Das System ist in sich geschlossen und bereits befüllt. Dazu kommen drei 120-mm-Lüfter. Dabei handelt es sich um DeepCools FK120 FDB PWM Lüfter. Auf dem Kühlkörper ist bereits die Wärmeleitpaste für eine Montage angebracht worden. Dazu gibt es noch zwei kleine Abstandhalter für die Schläuche der AIO. Außerdem gibt es das passende Montagematerial für diverse Intel- sowie AMD-Sockel. Darunter zählen auch die neuen Sockel LGA1700 und AM5. Obendrein gibt es noch eine gut bebilderte Anleitung.

Der Lieferumfang besteht aus folgenden Komponenten

  • 360 mm Radiator
  • 3x DeepCool FK120 FDB PWM Lüfter
  • Kühlsystem (Radiator / Pumpe / Schläuche / Kühlflüssigkeit)
  • leicht verständliche Montageanleitung
  • Wärmeleitpaste (bereits aufgetragen)
  • Montage-Kit für diverse AMD- und Intel Sockel
  • 2x Abstandhalter für die Schläuche

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Kühlblock und Pumpe

Der Kühlblock ist mit einer sehr ansehnlichen Würfelfassade umgeben. Davon ist ein Teil verspiegelt. Dieser Teil spiegelt mit einer silbernen Optik. Sobald die AIO eingeschaltet wird, ist auf diesem Spiegel ein sehr cooles RGB-Würfeldesign zu erkennen.

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Dazu sind im Inneren der entnehmbaren Kappe mehrere LEDs angebracht, die das Design beleuchten. Die Kappe kann ganz einfach auf den Kühlkörper aufgesteckt und wieder entnommen werden. Um diese zu beleuchten, wird sie einfach mit den 5V-RGB-Anschluss auf dem Mainboard verbunden.

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Rein theoretisch wäre es hier für DeepCool möglich, unterschiedliche Aufsätze mit unterschiedlichen Designs zum Nachrüsten anzubieten. Uns ist allerdings nichts der Gleichen bekannt. Wir halten es aber für eine gute Idee.

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Unter dem Deckel finden wir die Pumpe, diese sitzt oberhalb des Kühlkörpers und befördert die im Radiator abgekühlte Kühlflüssigkeit mit etwa 3.100 U/min durch den Kühlkörper. Der Kühlkörper besteht dabei auf Kupfer. Dieses Material wird verwendet, da es extrem gut Wärmeleitende eingeschalten aufweist. Unter dem Kühlkörper ist bereits die nötige Wärmeleitpaste aufgetragen. Diese gleicht Unebenheiten zwischen CPU und Kühlkörper aus und sorgt somit für möglichst gute Wärmeübertragung.

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360er Radiator

Die DeepCool LT720 verfüge über einen großen 360-mm-Radiator. Auf diesen finden drei 120-mm-Lüfter Platz. Die Pumpe befördert die erwärmte Kühlflüssigkeit durch den Radiator. In diesen wird dann die Hitze auf die Kühlfinnen übertragen. Die Kühlfinnen sorgen für eine möglichst hohe Oberfläche, welche dann die Hitze möglichst gut an die Umgebungsluft abgegeben wird. Um diesen Effekt zu verbessern, wird mit den Lüftern Luft zwischen den Finnen durchgepustet. Bei unserem Radiator sind ein Paar Kühlfinnen etwas verbeult. Das ist aber nicht weiter schlimm. Das kann je nach Postboten schon mal vorkommen. Damit der Einfluss auf die Kühlleistung nimmt, muss der Radiator aber grob demoliert sein. Der Radiator besteht aus Aluminium und ist mit schwarzem Lack überzogen. Für AIOs ist das quasi Standard, bei hochpreisigen Custom-Wasserkühlungen besteht die Radiatoren oft aus Kupfer. Welche die Wärme besser ableiten. In dem Preissegment ist das aber nicht möglich.

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Kabelmanagement

Das Kabelmanagement der LT720 von DeepCool kann mit dem der LS720 leider nicht mithalten. Hier gibt es nur ein Kabel, welches alle Lüfter miteinander verbindet. Anschließend wird dieses Kabel mit dem Mainboard verbunden. Für die Pumpe sowie die RGB-Beleuchtung gibt es jeweils ein Kabel, welches ebenfalls mit dem Mainboard verbunden werden.

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Drei DeepCool FK120 FDB PWM Lüfter

Der 360-mm-Radiator bietet Platz für drei 120-mm-Lüfter. Im Fall der LT720 verwendet DeepCool hier drei FK120 FDB PWM Lüfter. Diese erreichen Umdrehungsgeschwindigkeiten zwischen 500 und 2.250 U/min dabei entsteht ein Airflow von bis zu 85,85 CFM. Die Lautstärke wird hier mit bis zu 32,9 dB(A) pro Lüfter gemessen. Der hohe statische Druck von 3,27 mmAq ist ideal für einen Radiator geeignet. Bei Gehäuselüftern ist der statische Druck nicht so wichtig. Aber muss die Luft durch die schmalen Kühlfinnen gedrückt werden, wird dieser benötigt. Daher unterscheiden die Lüfter auf Radiatoren sich in der Regel von herkömmlichen Gehäuselüftern. Um Vibrationen nicht unnötig auf den Radiator und damit auch das PC-Gehäuse zu übertragen, sind die Lüfter mit Gummi-Entkopplungen versehen. Bei den FK12 FDB PWM Lüftern wird auf eine RGB-Beleuchtung verzichtet.

Messaufbau

Folgendes System dient der Ermittlung der Messwerte:

  • CPU: AMD Ryzen 7 3700X
  • Mainboard: [Biostar Racing B550GTA]
  • Grafikkarte: 1GB Club 3D Radeon HD 6570 CoolStream Edition Passiv PCIe 2.1 x16
  • RAM: 16GB G.Skill Aegis DDR4-3000 CL16-18-18-38
  • Netzteil: 500 Watt be quiet! System Power 8
  • Gehäuse: RAIJINTEK PAEAN Benchtable (offen).

Schalldruckpegelmessung

Die Lautstärke wird auf dem offenen Aufbau bei einem Abstand von ca. 30 cm mit dem UNI-T-UT353-BT-Schallpegelmessgerät gemessen. Hierbei werden für alle unten angegebenen Lüftergeschwindigkeiten 30-40 schnell auf einander folgende Messungen durchgeführt. Die Werte werden in einem Graphen aufgezeichnet. Anhand dieses Graphen werden Ausreißer herausgefiltert und der Wert ermittelt. Während der Messung werden keine HDDs betrieben. Die Grafikkarte wird Passiv gekühlt. Die Messungen finden bei 25%, 33%, 50%, 75% und 100% statt. Zum Zeitpunkt der Messung befindet sich ausschließlich das PC-Netzteil als Geräuschquelle sowie die testende Person im Raum.

Beim "Lautstärke-Test" der DeepCool LT720 werden die Lüfter auf 25%, 33%, 50%, 75% und 100% ihrer maximalen Drehzahl geregelt. Bei der maximalen Lüfterauslastung von 25% ergibt sich eine Lautstärke von 37.4 dB(A). Das ist angenehm leise und kaum hörbar. Bei 33 % erreicht die LT720 etwa 37,6 dB(A). Auch das ist quasi nicht hörbar. Schrauben wir die Lüfter auf 50% so erreicht die AIO 39,1 dB(A). Das ist bereits gut hörbar, aber nicht wirklich störend. Bei 75% ihrer maximalen Lüfterdrehzahl werden 44,7 dB(A) erzeugt. Die 75% sind schon ordentlich laut und stören etwas. Wird die DeppCool LT720 auf 100% ihrer maximalen Lüfterdrehzahl gestellt, erreicht sie 49,1 dB(A). Das ist laut und störend. Niemand wird diese Lautstärke auf Dauer um sich haben wollen. Im Normalbetrieb wird die AIO aber nie diese Drehzahl erreichen.

Temperaturmessung

Um die Temperatur zu testen, wird ein Ryzen 7 3700X verwendet. Das Temperatur-Offset des Vorgängers wurde hier weggelassen. Somit können hier die direkten Messwerte abgelesen werden. Die Tabelle zeigt das deltaT unter Last. Das deltaT resultiert aus der CPU-Temperatur abzüglich der Raumtemperatur.

DeepCool LT720 Messwerte
PWM-Signal 25% 33% 50% 75% 100%
Temperatur (deltaT) unter Last [°C] 42 41 41 40 39
Schalldruckpegel [dB(A)] 37,4 37,6 39,1 44,7 49,1
Lüfterdrehzahl [U/min] 764 991 1427 1890 2242
Wahrnehmung des Schalldruckpegels
Schalldruckpegel Subjektive Wahrnehmung
unter 39 dB(A) nicht von der Umgebung zu unterscheiden.
40 dB(A) - 45 dB(A) hörbar nicht störend
45 dB(A) - 48 dB(A) hörbar störend
mehr als 48 dB(A) stark störend

Beim Temperaturtest der DeepCool LT720 werden die Lüfter auf 25%, 33%, 50%, 75% und 100% ihrer maximalen Drehzahl geregelt und beobachtet, wie sich die Temperaturen an dem Prozessor verändern. Dabei wird mit der Software Prime95v266 die CPU zu 100% ausgelastet. Die Pumpe läuft hier permanent auf 100% ihrer maximalen Drehzahl. Bei 25% der maximalen Lüfterdrehzahl erreichen die Lüfter 764 U/min. Dabei messen wir 67°C und ein deltaT von 42°C. Bei 33% werden 66°C mit einem deltaT von 41°C erreicht. Die Lüfter drehen hier mit 991 U/min. Nach der Erhöhung auf 50% der maximalen Lüftergeschwindigkeit kommen wir auf 66°C und einen deltaT von 41°C. Bei 75% der maximalen Lüftergeschwindigkeit werden von der LT720 etwa 65°C erreicht. Das deltaT resultiert in 40°C. Bei Ihrer maximalen Lüftergeschwindigkeit kühlt die AIO unseren Ryzen auf 64°C und somit nicht weiter als bei 75%. Das deltaT steht hier bei 39°C und die Lüfter drehen mit 2242 U/min. Die DeepCool LT720 macht hier einen guten Job. In den höheren Drehzahlbereichen ist sie etwas lauter, aber die Kühlleistung ist zweifellos sehr gut.

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Fazit zur LT720

DeepCool scheint sich Preisleistung auf die Fahne geschrieben zu haben. Für grob 145€ bekommen wir mit der DeepCool LT720 (Affiliate) eine sehr potente AIO-Wasserkühlung mit einzigartigem Design.

Die Lüfter der DeepCool LT720 sind nicht beleuchtet. Dafür verfügt die Pumpe über ein abnehmbares Cover, welches mit Spiegeln ausgestattet ist. Sobald die AIO in Betrieb gesetzt wird, erscheinen diese mit einer RGB-Beleuchtung. Hier werden Vierecke dargestellt und durch einen Endless-Mirror vervielfacht. Die Pumpe treibt die Kühlflüssigkeit mit einer Geschwindigkeit von 3.100 U/min durch das Kühlsystem. Das sorgt für einen guten Wärmeaustausch mit der CPU.

Der große 360-mm-Radiator fasst drei 120-mm-Lüfter. In diesem Fall sind drei FK120 FDB PWM Lüfter von DeepCool verbaut. Diese fördern die Luft mit bis zu 2.250 U/min durch den Radiator. Dabei werden sie erst oberhalb der 50% der maximalen Lüfterdrehzahl nervig laut. Da die LT720 eine sehr gute Kühlung bietet, ist es aber im Normalbetrieb (Gaming) auch nicht nötig, die Lüfter schneller drehen zu lassen. Zusätzlich werden Vibrationen der Lüfter durch Gummihalterungen an den Lüftern entkoppelt. Das Kabelmanagement ist nicht besonderes. Hier liegt einfach ein Kabel bei, das alle Lüfter auf einen PWM-Anschluss führt. Dieser wird mit dem Mainboard verbunden. Die Pumpe sowie die RGB-Beleuchtung werden auch direkt auf dem Mainboard angeschlossen. Die LT720 ist mit vielen Intel- sowie AMD-Sockeln kompatibel. Darunter auch die neuen Sockel LGA 1700 und AM5.