Sabrent Rocket Q4 NVMe-SSD (Bild © PCMasters.de)
Sabrent Rocket Q4 2TB NVMe im Detail
Mit der Rocket Serie platziert Sabrent einige SSDs-Modelle auf dem Markt. Nachdem wir die Rocket 4 PLUS schon getestet haben, schauen wir uns die Rocket Q4 an und ziehen einen Vergleich zu den Geschwistern als auch der Konkurrenz.
Die Rocket Q4 ist von dem, Spezifikationen her gute Mittelklasse und setzt auf dem PCI-Express 4.0 Standard als Schnittstelle. Die NVMe nimmt im M.2 Sockel platz und hat den Formfaktor M.2 2280, was soviel heißt, dass sie 80 mm lang, 22 mm breit ist. Angebunden ist die SSD über vier PCIe Gen4 Lanes, was derzeit Standard ist. Theoretisches Limit von PCie Gen. 4 x 4 Lanes liegt bei 7.877 MB/s und die Rocket Q4ist auf dem Papier weit von dieser Grenze entfernt. Mit einer Leserate von 4.800 MB/s lesend und 3.600 MB/s schreibend ist sie keinesfalls lahm, aber auch nicht die schnellste NVMe-SSD. Diese Daten variieren etwas nach Ausführung, bzw. Modell, was auf die Chipanzahl zurückzuführen ist.
Wie gewohnt, handelt es sich auch bei der Rocket 4 PLUS um eine NVMe im 2280 Formfaktor für den M.2 M-Key Slot. Damit sind die Module genau und 2 mm hoch.
Micron QLC Flash-Speicher
Das in diesem Test verwendete Rocket Q4 Modell verfügt über 2 TB (SB-RKTQ4-2TB) und kommt mit den Micron QLC Flash Speichern mit der Kennung IA7HG66AWA (D2101M). Die Speicherchips sind unter der Kupfer-Abdeckung und einem Garantieaufkleber versteckt. Auch Corsair verwendet diese Chips auf seiner MP400 SSD. Bei unseren Recherche konnten wir nur wenige Informationen über den Speicher herausfinden. Die Chips sollen von Micron gefertigt werden und bestehen aus 176-Layern. Bei der von uns getesteten 2 TB Variante sind jeweils zwei auf der Rückseite und zwei auf der Vorderseite zu finden.
Phison PS5016-E16 Controller
Die Wahl des Controllers fällt auf ein Phison Controller. Dieser sollte auf dem PS5016-E16 Basieren. Wie auf dem Bild zu sehen ist, wird dieser von Sabrent aber unter eigenem Namen Rocket-4-0-PH-SBT-RKT-401 (CE2048C TBAW63) vertrieben. In wieweit dieser verändert wurde, können wir nicht einschätzen, weshalb wir die Analyse auf den Spezifikationen des PS5016-E16 aufsetzen.
Phison fertigt den Controller bei TSMC im 28nm-Verfahren. Dieser kann bis zu 8 TB adressieren und verwalten. Die Spezifikation sieht vor, dass der Controller eine Bandbreite von 5 GB/s im sequenziellen Lesen und 4,4 GB/s im sequenziellen Schreiben erreichen soll. Die IOPS liegen bei 750K lesend schreibend. Sabrent gibt diese für die Rocket Q4 mit 350K lesend und 700K schreibend an.
Als Prozessor fungiert ein 32-bit ARM Cortex R5, bestehend aus zwei CPUs. Die CPU braucht auch einen passenden Arbeitsspeicher und hier verbaut Sabrent . So befindet sich mindestens ein SK Hynix H5AN8G6NCJ-RVKC (NT8MC811CXA1) DDR4 SDRAM auf dem NVMe PCB. Es gibt hierbei keine offizielle Seite von SK Hynx und die Informationen, die man zu dem Chip findet, weisen ihn als ein 512 Mx16 Speicherchip aus. Bei unserem Muster befindet sich auf der Rückseite ein zweiter solcher Chips.
Kühlung durch Kupferplättchen
Wie gewohnt, setzt Sabrent auch bei der Rocket Q4 nicht auf Aufkleber aus Papier, sondern auf ein Kupferplättchen an der Front. Die Rückseite nutzt zwar einen Papiersticker, doch die wichtigste Fläche auf der Oberseite, profitiert von der Leitfähigkeit des Plättchens. Diese ist zwar dünn, verteilt und transportiert die Abwärme ordentlich. Dieses Feature ist nennenswert und eine super Lösung, wie wir finden.
Rocket Q4 Spezifikationen
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Kapazität | |||||
Seq. Lesegeschw. | |||||
Seq. Schreibgeschw. | |||||
IOPS 4k Lesen | |||||
IOPS 4k Lesen | |||||
Formfaktor | |||||
Controller | |||||
NAND | |||||
Features | |||||
Lebensdauer (TBW) | |||||
Herstellergarantie | |||||
Preis (Geizhals.at) |
Lieferumfang der Rocket Q4
Der Lieferumfang zählt auch zu den Stärken von Sabrent. Anstatt nur auf das Minimum zu setzen, macht sich der Hersteller die Mühen und verpackt die Rocket Q4 in eine sehr edle Kupfer-legierte Aluschachtel. Diese ist sicher in einer Pappverpackung versteckt. Selbst die Pappverpackung ist sehr edel gehalten und sieht sehr hochwertig aus.
In der Aluschachtel findet man eine Anleitung aus Papier und darunter dann das Rocket Q4 NVMe SSM, welches durch eine Schaumstoff-Einlage gehalten wird. Die Rocket Q4 wird durch Schaumstoff geschützt und in richtiger Position gehalten.
Dazu wird man hingewiesen, dass Käufer der SSD auch eine Lizenz von Acronis True Image erhalten, mit der man seine alte SSD auf die neue klonen kann. Dies ist auf jeden Fall ein super Service!
Testsystem
Das Testsystem basiert auf einem PCIe 4.0 konformen Setup, mit einem X570 ITX Board von ASUS und Ryzen 9 5900X CPU.
Nachfolgend die Aufstellung der Komponenten des Testsystems:
- CPU: Ryzen 9 5900X
- Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40
- CPU-Kühler: NZXT Kraken X53
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 120 mm Lüfter
- Gehäuse: NZXT H210i
Benchmarks
Beim Benchmark nutzen wir Tools, um die Leistung zu ermitteln. Die Werte beim Kopieren eines 200 GB großen Steam-Spieleordners, offenbart einen durchschnittlichen Datendurchsatz von 2,07 GB/s. Die Samsung 970 Evo M.2 1 TB schafft hier bspw. nur 1,16 GB/s, die WD WD_BLACK SN850 noch immer 1,90 GB/s und die Sabrent Rocket Q4 erreicht 1,75 GB/s Damit liegt sich auf jeden Fall nicht schlecht im Rennen.
CrystalDiskMark Benchmark
Bei CrystalDiskMark knickt die Rocket Q4 etwas ein und liegt leistungstechnisch auf dem Level der Rocket 4. Das sind keine schlechten Werte und passen ungefähr zu den restlichen Spezifikationen.
ATTO Disk Benchmark
Auch beim ATTO Disk Benchmark schlägt sich die Rocket Q4 sehr ähnlich wie die Rocket 4. Die WD_BLACK SN850 und Rocket 4 PLUS erreicht sie aber nicht.
HDTach Benchmark
Bei HDTach setzt sie sich aber dann doch ab und liegt knapp hinter der Rocket 4 PLUS.
Temperaturen
Bei verbautem ASUS NVMe-Kühler haben wir dann die Temperaturen in Betrieb bei Auslastung nochmals getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass sie nicht besonders warm wurde und damit in dem Szenario wunderbar arbeiten kann. Auch ohne diesen Kühler sind die Temperaturen akzeptabel. Im Vergleich zu den anderen NVMe-Modulen war die Rocket Q4 kühler, aber die Rocket 4, die auf gleichem Leistungslevel liegt, war nochmals kühler.
Bei den Messwerten handelt es sich weiterhin um DeltaT-Werte. Dabei ist die Raumtemperatur bereits abgezogen worden.
Wärmebildaufnahmen
Um die Wärmeentwicklung als auch die Verteilung der Abwärme zu messen, haben wir die Sabrent Rocket Q4 mit drei CrystalDiskMark Durchläufen belastet. Der Durchlauf wird hierfür ohne den Kühler des ASUS ROG Strix X570-I Gaming durchgeführt. Das Solid State Modul verteilt die Abwärme ziemlich homogen und wir messen mit der Flir One Pro an heißester Stelle 57,5°C und die kühleren Bereiche lagen bei ca. 47°C.
Fazit
Abschließend wollen wir ein Fazit zur Rocket Q4 ziehen.
Pro
Das Solid State Modul sieht edel aus und wird sehr hochwertig verpackt ausgeliefert. Hier hat Sabrent nicht gespart und auch die mitgelieferte Lizenz von Acronis True Image ist sehr cool. Der Phison PS5016-E16 Controller mit Micron 3D-NAND-Speichers ist eine gute Kombination. Die von Sabrent beworbenen sequenziellen Leseraten von 4.800 MB/s als auch sequenziellen Schreibraten von 3.600 MB/s sind im Test überschritten worden. Beim Kopieren von Steam-Spieleordnern schwankt die Leistung zwar, aber im Schnitt schafft sie 1,75 GB/s, was wirklich ordentlich ist, da hier auch viele kleine Dateien kopiert werden und man hier kein einfaches, sequenzielles Lesen und Schreiben hat.
Sabrent Rocket Q4 Award (Bild © PCMasters.de)
Die Wärmeentwicklung hielt sich in Grenzen und das verbaute Kupferplättchen ist ebenfalls ein tolles Gimmick, das Sabrent seit mehreren Generationen bei seinen NVMe-SSDs verwendet. Das trägt nicht nur zur besseren Kühlung bei, es sieh auch noch toll und hochwertig aus.
Contra
Trotz der Verwendung eines PCie 4.0 Slots und der modernen Schnittstelle, bleibt die Leistung weit weg von den Limits der Schnittstelle. Somit wäre die Rocket Q4 von Schnittstelle her in der Lage mehr zu erreichen, aber wird scheinbar limitiert.
Die Rocket Q4 mit 2 TB Kapazität liegt momentan bei 229€ (Affiliate) und ist dabei die günstigste PCIe 4.0 NVMe-SSD mit 2 TB Kapazität. Die Variante mit 1 TB kostet dagegen 119€ (Affiliate) und zählt damit auch zu den preiswertesten auf dem Markt.
Damit kommen wir auf eine Gesamtwertung von 91% und vergeben einen Gold Award.