Die relativ gute Wertstabilität könnte man dabei auch als Zeichen für ein gutes Produkt auslegen.Nach dem PH-TC14PE brachte Phanteks einen „Top-Blower“ des erfolgreichen Kühlers auf den Markt. Dieser wird unter der Bezeichnung PH-TC14CS vermarktet. Auch hier ist nicht von der Hand zu weisen, dass der Fokus auf die Oberklasse gelegt wurde. Im heutigen Bericht werden wir somit diese Variante des erfolgsverwöhnten CPU-Kühlers auf Herz und Nieren prüfen.

Phanteks PH-TC14CS CPU-Kühler

Technische Daten (Herstellerangaben)
Maße Lüfter (B x H x T) 140x140x25 mm
Lagerart UFB-Lager
Betriebsspannung 12 V
max. Leistungsaufnahme 2,8 W
max. Umdrehungen pro min 1.200 U/min
max. Luftdurchsatz 132 m³/h
max. Lautstärkeentwicklung 19 dBA
Maße Kühler (LxBxH) 160x151x140,5 mm
Kühlkörpermaterial Cu/Cu/Al
Befestigung Universal - Schrauben
Gesamtgewicht 900 g
Besonderheiten Beschichtung

Der Phanteks PH-TC14CS gleicht in nahezu allen Eigenschaften der bereits getesteten Doppelradiator-Variante. Angefangen bei der Verpackung und dem Lieferumfang bis hin zu einzelnen „Schlüsseltechnologien“ die laut Phanteks den Unterschied zur Konkurrenz ausmachen und damit einen ordentlichen Leistungszuwachs bringen. Das wichtigste Kriterium, der Aufbau bzw. das Design, ist aber völlig anders. Ein Leistungsunterschied wird somit nicht ausbleiben und erfahrungsgemäß zu Gunsten der Tower-Variante ausfallen. Dem Kühler, bestehend aus einem Kühlerkörper und zwei Lüfter liegen eine Schraubbefestigung, Gummiabsorber, Wärmeleitpaste, PWM-Adapter, Y-Kabel und eine Installationsanleitung bei. Alles ist gut sortiert und verpackt. Der Vorteil der hier getesteten „Top-Blower“ Variante sind gegenüber dem PH-TC14PE die geringere Bauhöhe und die gleichzeitige Kühlung umliegender Bauteile. Somit ist dieser Kühlertyp trotz geringerer Kühlleistung nicht wegzudenken und in Zeiten kleiner PC-Gehäuse oftmals die einzige Alternative. Der PH-TC14CS eignet sich aktuell für folgende Sockel: LGA 2011, 115X, 1366, 775 (Intel); FM1, FM2, AM3+, AM3, AM2+, AM2 (AMD).

Der wuchtige Kühlkörper des PH-TC14CS setzt auf fünf 8 mm starke Kupferheatpipes, welche die Wärmeenergie von der Kupferbodenplatte ableiten und auf das riesige Kühllamellenpacket verteilen. Die einzelnen Aluminiumlamellen sind sauber verarbeitet und bieten eine Beschichtung, welche die Wärmeabstrahlung und Reflexion begünstigen soll. Diese von Phanteks propagierten Eigenschaften ließen sich schon im früheren Test nicht nachweisen. Denn die Leistungsunterschiede zur Konkurrenz sind so gering, dass man diese mit hiesigen Messmethoden nicht auf die Beschichtung beziehen kann. Auf jeden Fall sorgt die Beschichtung der Aluminiumlamellen für deren Schutz und durch die angebotene Farbauswahl für eine individuelle Optik. Sämtliche aus Kupfer gefertigten Kühlkörperkomponenten sind vernickelt und ebenso einwandfrei verarbeitet.

Phanteks PH-TC14CS Kühlkörper und Lüfter

Die beiden 140 mm großen Axiallüfter, werden wie gewohnt an den Kühlkörper geklammert. Die maximale Rotordrehzahl der Lüfter liegt bei 1.300 U/min. Der Hersteller gibt für diesen Betriebspunkt einen Volumenstrom von satten 150 m³/h an. Mittels dem beiliegendem PWM-Adapter kann die Rotordrehzahl der Lüfter statt über die Betriebsspannung auch über die Pulsweite gesteuert werden. Warum dieses Feature nicht direkt in den Lüftern integriert ist, bleibt offen. Vielleicht handelt es sich um eine Gewinnoptimierung seitens Phanteks. Stören tut der externe PWM-Adapter zwar nicht, jedoch ist ein Lüfter ohne serienmäßige PWM in unseren Augen nicht mehr zeitgemäß. Mit Adapter arbeiten die Lüfter in einem Drehzahlbereich von 700 bis 1.200 U/min.

Phanteks PH-TC14CS Kühlkörper

Die Verarbeitung des gesamten CPU-Kühlers macht auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Faszinierend ist wieder einmal die Installationsanleitung, welche in der deutschen Fassung teilweise englische und spanische Passagen besitzt. Auch einige Übersetzungen sind nicht so gut gewählt. Dafür ist die englische Anleitung soweit komplett in einer Sprache gehalten. Grundsätzlich sollte hier aber keiner ein Problem bekommen, da der Einbau nämlich wie gewohnt simpel ist. Trotzdem gibt es einen weiteren Wermutstropfen. Denn beim Verschrauben des CPU-Kühlers auf die Sockelhalterung ist es nicht möglich mit beiliegendem Werkzeug eine 360° Drehung der Schraube durchzuführen. Somit muss man den kleinen Schraubenschlüssel unzählige Mal neu ansetzen. Andere Hersteller haben diese Aufgabe deutlich besser gelöst und eine Durchführung innerhalb des Kühlkörpers vorgesehen, sodass ein Schrauben von oben ohne Begrenzung möglich ist.

Messaufbau


Der Messaufbau sowie der genau Ablauf der Messung wurde im Artikel "CPU-Kühler Testverfahren" dokumentiert.


Wahrnehmung des Schalldruckpegels
Sektor Schalldruckpegel Subjektive Wahrnehmung
I unter 35 dB(A) "lautlos"
II 35 dB(A) - 40 dB(A) kaum wahrnehmbar
III 40 dB(A) - 45 dB(A) sehr leise (Geflüster)
IV 45 dB(A) - 50 dB(A) hörbar (aber nicht störend)
V 50 dB(A) - 55 dB(A) hörbar (u.U. störend)
VI 55 dB(A) - 60 dB(A) deutlich hörbar
VII 60 dB(A) - 65 dB(A) laut
VIII über 65 dB(A) sehr laut

Phanteks PH-TC14CS Leistungsvergleich

EKL Alpenföhn Brocken 2 Messwerte
Betreibsspannung 5V 6V 7V 8V 9V 10V 11V 12V
Thermischer Widerstand [K/W] 0,184 0,172 0,165 0,160 0,156 0,154 0,152 0,150
Schalldruckpegel [dB(A)] 41,9 47,7 50,6 52,3 54,8 56,7 58,7 60,8
Leistungsaufnahme [W] 0,43 0,64 0,90 1,19 1,56 1,99 2,42 3,01
Lüfterdrehzahl [U/min] 714 846 939 1056 1125 1215 1293 1365
Lüfteranlaufspannung [V] 3,3
Gewicht [g] mit Lüfter: 937 ohne Lüfter: 698

Fazit


Phanteks PH-TC14CS Auszeichnung Kommen wir zum Fazit dieses Testberichtes! Phanteks hat es mit dem PH-TC14CS nicht geschafft die Konkurrenz abermals in die Schranken zu weisen. Der Unterschied zur "PE-Variante" fällt bei unseren Messungen deutlicher aus als erwartet. So wird bei maximalem Volumenstrom ein minimaler thermischer Widerstand von 0,15 K/W erreicht. Dies ist sicherlich kein schlechter Wert. Bedenken muss man jedoch, das auch dieses CPU-Kühler inkl. beider Axiallüfter fast 1 kg auf die Waage bringt. Und an dieser Stelle bleibt es nicht aus zu differenzieren, sodass letzten Endes unter all dem Materialeinsatz ein kleinerer thermischer Widerstand auch eine bessere Wertung bedeutet hätte. So blieb der PH-TC14CS mit deutlichem Abstand hinter der Konkurrenz aus dem Hause Noctua (NH-C14).

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei Phanteks "Top-Blower" um einen soliden CPU-Kühler mit sehr guter Verarbeitung. Der Arbeitsbereich der Lüfter wurde gut gewählt, sodass der Käufer in jedem möglichen Arbeitspunkt eine gute "Kühlleistung" erwarten kann. Bei einem Preis von knapp 75 Euro (25.10.2015) hätten wir allerdings erwartet, dass auch das Y-Kabel einen passenden Gewebemantel bekommen hätte. So sind es letztlich zwar nur Kleinigkeiten, die dem Kühler anzulasten sind, in der Summe jedoch zu viele Punkte in dieser Preisklasse. Wen dies nicht stört und wer einen optisch richtig schicken CPU-Kühler benötigt, kann beim Phanteks PH-TC14CS zugreifen.