Seit über zwei Jahrzehnten sorgt der Konzern, welcher seinen Hauptsitz in Kalifornien hat, auf dem Speichermarkt für Furore. Selbstverständlich ließ es sich Kingston nicht nehmen, auch in das SSD-Business ein zu steigen. In dieser, was die Massenproduktion betrifft noch sehr jungen Branche, könnte die Konkurrenz kaum größer sein. Nahezu alle namhaften Speicherhersteller sind dort vertreten. Selbstverständlich hat ein jeder Hersteller auch gleich noch mehrere SSDs unterschiedlichen Typs auf dem Markt platziert. Es kann also sehr schnell passieren, dass der Kaufinteressierte dort die Übersicht verliert.
Mit unseren Reviews wollen wir genau an dieser Stelle ansetzten und etwas Licht in die große Dunkelheit bringen. Mit dem heutigen Review nehmen wir uns eine SSD aus Kingstons Portfolio vor. Die exakte Bezeichnung lautet „SH100S3B/240G". Es handelt sich hierbei um das sogenannte Upgrade-Kit mit erweitertem Lieferumfang. Unschwer lässt sich anhand der Bezeichnung erkennen, dass es sich um eine Platte mit einem Volumen von 240 GB handelt. Wie auch die bereits getesteten Modelle von ADATA und Corsair ist in dieser SSD ein S-Ata 6 Gbit/s Controller von SandForce verbaut.
Gut 370 € werden für die bulk Variante bzw. circa 385 € für die hier getestete retail Version fällig. Damit liegt der Preis pro Gigabyte etwa 50 Cent über dem der S510 von ADATA. Wir dürfen also gespannt sein, wie gut die Platte in der Praxis ist und ob sich der Aufpreis tatsächlich lohnt.
All unseren Lesern wünschen wir an dieser Stelle viel Spaß mit dem heutigen Review.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Firma Kingston, welche uns freundlicherweise ein Testexemplar zur Verfügung stellte.
Technische Details
Herzstück dieses Laufwerks ist ein Controller von SandForce. SF-2281 lautet die exakte Typenbezeichnung dieser Steuereinheit, welche die Speicherbausteine mit dem restlichen Rechner über eine S-Ata 6 Gbit/s Schnittstelle Kommunizieren lässt. Da dieser Controller nun schon eine Weile auf dem Markt ist und wir bereits ausführlich darüber berichteten, möchten wir an dieser Stelle auf die Reviews zur Corsair Force Series 3 bzw. ADATA S510 verweisen. Dort werden die einzelnen Features im Detail vorgestellt.
Viel interessanter dürfte sein, was diese SSD von den bisher getesteten S-ATA III Platten unterscheidet, welche ebenfalls den SF-2281 Controller besitzen. Im Gegensatz zur S510 von ADATA oder Force Series 3 von Corsar, werden in der Hyper X synchrone MLC NAND Flashspeicher verbaut. Diese sind in der Regel wesentlich schneller als die asynchronen Pendenten, wenn es darum geht, sequentielle Dateien zu Lesen, beziehungsweise zu Schreiben. Dies ist auf die interne Anbindung der Chips zurück zu führen. Synchroner Speicher, der nach den ONFI 2.2 Richtlinien spezifiziert ist, besitzt intern eine um den Faktor 5 größere Bandbreite als der günstigere Asynchrone. Hergestellt wird der Speicher von Intel/Micron im 25 nm Verfahren.
Bei Einführung der Hyper X wurde die Lese- / Schreibrate noch mit 525 MB/s bzw. 480 MB/s angegeben. Dank einer neuen Firmware für den Sandforce Controller konnten diese auf 550 MB/s und 510 MB/s gesteigert werden. Bisher konnten diese Werte von SandForce SSDs mit inkompressiblen Dateien, wie sie beispielsweise im AS SSD Benchmark genutzt werden, nicht erreicht werden. Wir dürfen gespannt sein, wie gut der Controller mit den hier verwendeten Speichern kooperiert.
Wir wollen uns zunächst alle technischen Daten in der Übersicht ansehen.
Kingston Hyper X 240 GB | |
Modellbezeichnung | SH100S3B/240G |
Kapazität | 240 GB |
Cache | keinen (lediglich ein kleiner Cache direkt im Controller) |
Controller | SandForce SF-2281 |
Chips | Intel/Micron MLC NAND (25 nm) |
Leserate (theoretisch) | 550 MB/s |
Schreibrate (theoretisch) | 510 MB/s |
Formfaktor | 2,5'' |
Garantie | 3 Jahre |
Auch Kingston gewährt seinen Kunden die Branchenübliche Garantiezeit von drei Jahren. Die Lebenserwartung der Chips beträgt gemäß Hersteller 5000 Schreib- / Löschzyklen. Dies entspricht in etwa dem Wert, den wir von 35 nm Bausteinen erwarten würden. Sei es wie es ist, uns freut dies natürlich.
Da es sich bei dem gelieferten Produkt um eine retail Variante mit erweitertem Zubehör handelt, wollen wir auch dieses genauer beleuchten. Üblicherweise werden von den Herstellern eine SSD als solche, sowie ein 3,5" Einbaurahmen an den Kunden geliefert. Kingston geht noch einen Schritt weiter und bietet das "rundum Sorglos Paket". Neben den bereits erwähnten Positionen befinden sich ebenfalls ein S-ATA 6 Gbit/s Kabel in der Farbe Blau, sowie ein Schraubendreher in der Verpackung. Absolutes Highlight ist das externe Festplattengehäuse, über welches man die SSD via USB-Port mit dem Rechner verbinden kann. Dies kann man selbstverständlich auch dazu nutzen, um herkömmliche 2,5" HDDs als externe Laufwerke zu verwenden.
Die Designer haben sich bei der Gestaltung des Cases stark an der Optik der altbekannten Hyper X Rammodule orientiert. Die SSD vermittelt insgesamt einen sehr soliden Eindruck.
Benchmark
Über die Technik haben wir inzwischen lang und breit philosophiert. Nun gilt es, heraus zu finden, was wir mit dieser Platte in Verbindung mit unserem Testsystem erreichen können. Wie zuvor erwähnt, hatten wir schon mehrere Male das Glück, Solid State Drives mit SandForce Controller zu testen. Auch konnten wir bereits eine SSD mit synchronem Flashspeicher genauer beleuchten. Bei der SSD 510 von Intel war dies der Fall. Eine Kombination aus beiden Eigenschaften stellt auch für uns eine neue Erfahrung dar. Wir sind in jedem Falle sehr gespannt, was am Ende an Resultaten zum Vorschein kommt.
Verglichen zu unserem letzten Review hat sich an unserem Versuchsaufbau nichts geändert. Es herrschen somit absolut identische Bedingungen. Auch Vergleiche zu älteren Reviews sind ohne weiteres möglich, da sich die Eckdaten unseres Rechners nur unmaßgeblich verändert haben. Einzig nennenswerte Erneuerung stellte seiner Zeit das Upgrade des Mainboards auf ein ASRock P67 Transformer dar, um für S-Ata 6 Gbit/s gewappnet zu sein. Nachfolgend unser Testsystem in der Übersicht.
Testsystem Konfiguration | |
Prozessor | Intel Core i5 750 (2,67GHz) |
CPU-Kühler | Scythe Mugen |
Grafikkarte | Zotac GeForce GTX 470 mit 1280 MB DDR5 Ram |
Mainboard | ASRock P67 Transformer |
Netzteil | Scythe Kamariki 550Watt |
Betriebssystem | Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit |
Arbeitsspeicher | 2x2 GB Kingston Hyper X DDR3 12800 - 1600 MH |
Um ein möglichst ausgewogenes Ergebnis zu erhalten, kamen bei unseren Tests 8 verschiedene Programme zum Einsatz, woraus wiederrum 22 Einzeldisziplinen resultierten. Eine kleine Einführung in die Vorgehensweise werden wir vor jedem Benchabschnitt bereitstellen. Aus diesem Grund zunächst eine einfache Einteilung der verwendeten Tests:
• Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit
• Test 2: Bootracer - Log In
• Test 3: Bootracer - Desktop
• Test 4: Installation von Microsoft Office 2007
• Test 5: WinRAR v3.90d x64: Packen meines Supreme Snowboarding Ordners (338MB, 6457 Dateien, 2212 Ordner)
• Test 6: WinRAR v3.90d x64: Entpacken des Supreme Snowboarding Archivs
• Test 7: Photoshop CS4: Öffnen einer 54,7 MB Datei
• Test 8: Kopieren eines Ordners:
• Test 9: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Kopier-Benchmark (ISO, Program, Game)
• Test 10: HD-Tune v2.55: Minimale Lesegeschwindigkeit
• Test 11: HD-Tune v2.55: Maximale Lesegeschwindigkeit
• Test 12: HD-Tune v2.55: Durchschnittliche Lesegeschwindigkeit
• Test 13: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 14: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 15: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random (64 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 16: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Zugriffszeit
• Test 17: Crystal Disk Mark v3.0.1: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 18: Crystal Disk Mark v3.0.1: 512K Random Leserate / Schreibrate
• Test 19: Crystal Disk Mark v3.0.1: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 20: Crystal Disk Mark v3.0.1: 4K Random (32 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 21: ATTO Disk Benchmark v2.46: Lesen
• Test 22: ATTO Disk Benchmark v2.46: Schreiben
Die Tests 1 bis einschließlich 9 sind Stellvertretend für alltägliche Anwendungen und somit auch repräsentativ für die tatsächliche Arbeitsgeschwindigkeit und die damit verbundene Leistungssteigerung. Die Tests 10 bis 22 sind eher theoretischer Natur und bringen in erster Linie Maximalwerte zum Vorschein.
Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit
Unser Test beginnt mit einer komplett leeren, unpartitionierten Platte. Mittels der Windows 7 Installations-DVD booten wir den Rechner, um das Betriebssystem aufzuspielen. Da eine schnelle Abhandlung dieser Routine durchaus von Bedeutung sein kann, haben wir die Zeit gemessen, in der der eigentliche Installationsvorgang abläuft, sprich ab dem Zeitpunkt, ab dem keine Eingaben mehr getätigt werden müssen. Die Zeit bis zum anschließen Reboot wurde per Stoppuhr festgehalten. Aufgrund der Abhängigkeit der restlichen Schritte vom Benutzer, wurde der Test auf diesen Bereich beschränkt.
Exakt 11 Minuten und 42 Sekunden verstrichen, ehe die Installationsroutine von Windows 7 in der 64 Bit Variante komplett durchlaufen wurde. Somit liegt die Kingston Platte in dieser Kategorie mit den anderen SandForce SF2281 SSD gleich auf. Im gesamten Feld bedeutet dieser Wert Rang Drei. Alles in allem ein gelungener Start, welcher uns gespannt auf mehr warten lässt.
Test 2 und 3: Bootracer Log In und Desktop
Ebenfalls von großer Bedeutung ist ein schnell bootendes System, schließlich möchte man ja möglichst schnell arbeitsfähig sein. Mit Hilfe des Tools „Bootracer" lässt sich die Zeit, die der Rechner beim Hochfahren bis zum Log In Screen bzw. zum Desktop benötigt, automatisiert messen. Hierbei zählt die Ladezeit von Windows. Aus jeweils drei Durchgängen wurde der Durchschnittswert ermittelt.
Nicht einmal 10 Sekunden vergingen, ehe der Welcome, bzw. Log In Screen von Windows kurz aufblitzte. Beim Starten von Windows werden enorm viele kleine Dateien, wie beispielsweise Treiber geladen. Auch Autostart Programme greifen auf viele kleine Files, wie DLLs zu. Bei herkömmlichen HDDs ist dies gut durch das laute „Rattern" des Lesekopfs wahrnehmbar. Während dieser Zeit ist ein normales Arbeiten kaum möglich, denn die Festplatte hat zu diesem Zeitpunkt „anderes zu tun", und reagiert nur sehr träge auf Eingaben des Benutzers. Ganz anders sieht es dahingegen bei der Kingston Hyper X aus. Anstelle einer gefühlten halben Ewigkeit, dauert der Bootvorgang einschließlich Laden aller Autostartprogramme nur einen Bruchteil. Gemessen mit Bootracer ergibt sich hierbei ein Wert von knapp über 15 Sekunden. Der absolute Wert des Bootvorgangs dauert selbstverständlich auch mit einer SSD etwas länger als diese 15 Sekunden, da auch noch das Laden des Bios, sowie Erkennen und Initialisieren der Hardware durchlaufen werden muss. Auf unserer ewigen Bestenliste bedeutet die Log In Zeit Rang Eins und die Desktop-Zeit Rang 3.
Test 4: Installation von Microsoft Office 2007
Die Installation von Microsoft Office in der Version von 2007 ist sehr umfangreich, dementsprechend viel Zeit wird auch benötigt, um das Paket auf den Rechner zu transferieren. Die Dauer der Installation wurde hier, ähnlich wie schon zuvor, mit einer Stoppuhr gemessen. Dabei zählt die Zeit, die die eigentliche Installation braucht, praktisch ab der letzten manuellen Auswahl.
Die Installationsfiles befinden sich bereits vor dem Setup auf der SSD. So wird verhindert, dass Flaschenhälse, wie beispielsweise USB-Ports, das Resultat beeinflussen. Die Zeit von 1:56 liegt dabei mit den anderen S-Ata 6 GBit/s Platten gleich auf und damit voll im Soll. Da bei der Installation des Office Pakets sehr viele Dateien verarbeitet werden müssen kann man aus dem Ergebnis diesen Tests schließen, dass auch künftig durchgeführte Installationen schnell abgearbeitet werden können.
Test 5 und 6: WinRAR Packen und Entpacken
Der installierte Ordner des Kult-Snowboardgames „Supreme Snowboarding" besteht aus 6.457 Dateien, welche sich in 2.212 Ordnern verteilen. Ziel dieses Benchmarks ist es, das 338 MB große Paket möglichst schnell zu einem WinRAR-Archiv zu packen bzw. das fertige Archiv, mit einer Größe von 147 MB möglichst schnell zu extrahieren. Selbstverständlich wurde nach jedem Durchlauf von insgesamt dreien ein Reboot durchgeführt. Schließlich wollen wir die Platte und nicht unseren RAM testen.
Quasi zwei Mal neue Bestzeit, wenn man das Ergebnis der ADATA S599 dezent beiseite lässt. Auch der ansonsten sehr schnellen SSD von Kingston gelang es nicht, den bisherigen Spitzenreiter in der Disziplin des Archivierens vom Thron zu stoßen. Beim Entpacken war die Hyper X definitiv die schnellste Platte im Test, gleichwohl man diese Performance selbstverständlich nur messen kann und im Alltagsbetrieb der Unterschied zu anderen SSD marginal ausfallen wird. Der Vorteil gegenüber herkömmlichen Festplatten zeigt sich auch an dieser Stelle wieder sehr deulich.
Test 7: Öffnen einer Datei
Das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop muss oftmals sehr große Dateien handeln. Zum einen dauert der Startvorgang des Programms an sich mit einer herkömmlichen HDD schon eine ganze Weile, zum anderen kommt aber zusätzlich auch noch eine 54,7 MB große Datei hinzu. (Zum Vergleich: Der Startvorgang mit einer normalen HDD benötigte etwa 15 Sekunden.)
Abermals haben wir die Ehre, eine weitere Bestzeit verkündigen zu dürfen. Lediglich ein Viertel der Zeit, welche einer herkömmliche HDD für diesen Vorgang benötigt, musste dank einer SSD im Rechner in Anspruch genommen werden. Flüssiges Arbeiten, auch mit komplexerer Software stellt somit keinerlei Probleme dar. In dieser Kategorie sind die Performance gewinne nicht nur objektiver, messbarer, sonder auch subjektiver Natur.
Test 8: Kopierleistung
Ein Ordner, bestückt mit Dateien mit einem Gesamtvolumen von 2,6 GB soll dupliziert werden. Der Ordner befindet sich zum Zeitpunkt des Tests ebenfalls auf dem Solid State Drive. Dieses muss also schnell Lesen und schnell Schreiben können und sollte am besten auch noch in der Lage sein, alles gleichzeitig zu tun.
Erstmals kann sich die Kingston Hyper X eindeutig von der Konkurrenz absetzen. Um die kompletten 2,6 GB an Daten zu kopieren benötigt sie gerade einmal die Hälfte der Zeit des nächstbesten Konkurrenten. Logische Schlussfolgerung: Da im Vergleich mit anderen Sandforce SF-2281 SSDs bis auf den verbauten Speicher kaum Unterschiede bestehen, muss sich dieses Plus an Performance eindeutig auf den synchron Flash Speicher zurück führen lassen. Durch die größere interne Bandbreite gelingt es, große Datenmengen wesentlich schneller zu bearbeiten. 2,6 GB, verarbeitet in 12,78 Sekunden entsprechen einer Transferrate von durchschnittlich 208 MB/s.
Test 9: AS SSD Benchmark Kopier-Leistung
Mit Hilfe diesem, speziell zum Testen von SSDs entwickelten Tools, ist es unter anderem möglich, die Transferrate bei Kopieraktionen zu ermitteln. Da uns dieser Bereich sehr alltagsrelevant erscheint, haben wir diesen gleich durch zwei Testmethoden abgedeckt.
Bereits im Test Nr. 8 konnten wir die enorme Kopierleistung der Hyper X nachweisen. Im AS SSD Copy Benchmark lässt sich diese Aussage nochmal bestätigen und im Detail beleuchten.
Zuerst wurde der ISO-Test durchlaufen. Hierbei musste eine große, zusammenhängende Datei kopiert werden. Wie bereits im Vorfeld erläutert haben SSDs mit synchronem Speicher vor allem in Disziplinen dieser Art einen enormen Vorteil gegenüber Modellen mit asynchronem Flash. Diese „Theorie" scheint sich in diesem Test mehr als zu bewahrheiten. Über das dreifache an Performance bietet die Kingston SSD gegenüber Konkurrenzprodukten beim verarbeiten von sequentiellen Dateien. Intels SSD 510, welche ebenfalls auf synchronen Flash, jedoch auf einen Controller von Marvell setzt, kann an dieser Stelle ansatzweise mithalten.
Anschließend galt es, ein Programm zu kopieren. Typische Eigenschaften eines solchen sind viele kleine und wenige große, sequentielle Dateien. Hierbei fiel der Unterschied nicht mehr ganz so groß, dennoch sehr deutlich aus. Dies liegt ganz einfach daran, dass bei kleineren Dateien die interne Bandbreite nicht mehr so sehr zum Tragen kommt, da bei Files dieser Art der Grunddurchsatz um einiges niedriger ist als bei sequentiellen Daten. Die Transferrate der Hyper X war hierbei um den Faktor 2,5 größer als bei anderen SandForce S-Ata III Platten.
Zuletzt sollte ein Spiel kopiert werden. Dieses besteht aus vielen größeren und etlichen kleineren Dateien. Auch hier stellte sich gleiches Ergebnis ein. Die Platte von Kingston war der Konkurrenz deutlich überlegen und geht aus allen drei Teilbereichen als Sieger hervor.
Test 10, 11 und 12: HD-Tune Leserate Minimal, Maximal und Durchschnitt
HD-Tune ist ein Benchmark theoretischer Natur. Es werden die minimalen, die maximalen als auch die durchschnittlichen Leseraten von Festplatten ermittelt und angezeigt. Auch bei dieser Testreihe wurden drei Läufe absolviert und der Mittelwert errechnet.
Die Tests zum Minimal- als auch Maximalwert dienen vor allem der Vollständigkeit, denn diese werden durch Ausreißer, sowohl nach unten, als auch nach oben gebildet. Die Werte sind dennoch recht passabel. Es gab kaum größere Einrisse in der Performance. Minimalwert ist somit circa 230 MB/s. Auch der Maximalwert bringt wenig Überraschung mit sich. 378 MB/s bedeuten abermals eine neue Bestmarke.
Weitaus entscheidender ist der Durchschnittswert, welcher die Performance über die gesamte Dauer des Tests wiederspiegelt. Hierbei werden alle Bereiche der SSD durchlaufen. Erneut machen sich die synchronen Speicherblöcke bezahlt. Mit gut 360 MB/s platziert sich die Hyper X wieder deutlich vor den Kontrahenten.
Test 13, 14, 15 und 16: AS SSD Benchmark: Sequentiell, zufällig und Zugriffszeit
Neben der Kopierleistung lassen sich mit diesem kleinen Programm auch noch andere Benchergebnisse ermitteln. Nun sollen Die Schreib- und Leserate des Flash-Speichers ermittelt werden. Der Test wird einmal sequentiell, also mit aneinander hängenden Daten und mit zufällig verteilten 4K-Blöcken durchgeführt. Der 4K-Test spaltet sich wiederrum in eine, als auch 64 Anfragen gleichzeitig auf. Zu guter Letzt wurde noch die Zugriffszeit ermittelt. Der AS-Benchmark selbst ermittelt schon Durchschnittswerte. Da wir all unsere Runs mehrmals durchführen, wurden diese Werte abermals gemittelt und ein abgerundetes Resultat erzeugt.
Im sequentiellen Test erhielten wir abermals die Bestätigung dafür, wie gut die synchronen Speicher zusammenhängende Daten verarbeiten können. Über 500 MB/s stellen einen beachtlichen Wert dar, gerade wenn man bedenkt, dass der AS SSD Benchmark mit Dateien arbeitet, welche von den SandForce Controllern nicht komprimiert werden können. (Im Gegensatz zu jenen Dateien, welche bei ATTO zum Einsatz kommen). Auch die sequentielle Schreibgeschwindigkeit stellt mit fast 300 MB/s eine neue Bestmarke dar.
Wollen wir nun die Ergebnisse des 4K Random Tests genauer analysieren. Zuerst fällt auf, dass dies der einzige Test ist, bei dem die Schreibraten höher als die Leseraten sind. Die 4K Blöcke liegen beim Lesen zufällig verteilt auf der Platte vor. Die vielen Daten müssen lokalisiert und aufgerufen werden, was dementsprechend viel Zeit in Anspruch nimmt. Beim Schreiben handelt es sich zwar ebenfalls um 4K Blöcke, jedoch kann der Controller sich aussuchen, wo auf der SSD er die Daten gerne ablegen würde. Je mehr freier Speicher auf der SSD zur Verfügung steht, desto schneller kann dieser Test durchlaufen werden. Logischerweise ist dabei eine Platte mit 240 GB Fassungsvermögen gegenüber kleineren Modellen klar im Vorteil.
Auch beim gleichzeitigen Zugriff auf mehrere Blöcke kann das 240 GB Modell von Kingston seine Stärken deutlich ausspielen.
Test 17, 18, 19 und 20: Crystal Disk Mark: Sequentiell und zufällig
Eine ähnliche Testweise wie der AS SSD Benchmark bietet auch Crystal Disk Mark. Ebenfalls wird die Platte hier auf Lese- und Schreibgeschwindigkeiten überprüft. Lediglich die Unterteilungen sind hier etwas anders gewählt. Die vier Bereiche sind sequentiell, 512K zufällig, 4K zufällig und 4K zufällig mit 32 Anfragen zur gleichen Zeit.
Da der Crystal Disk Mark dem vorangegangen Testtool sehr ähnlich ist, fallen die Resultate ebenso äquivalent aus. Die Ausführungen würden daher fast eins zu eins wie die zum AS SSD Benchmark ausfallen.
Test 21 und 22: ATTO Disk Benchmark: Lesen und Schreiben
Mit Hilfe dieses Benchmarks ermitteln die Hersteller die theoretischen Maximalwerte in Sachen Lese- und Schreibperformance ihrer SSDs. Auch wir wollen es ihnen gleich tun und prüfen unsere Testmuster mittels dieses Tools.
Das Testergebnis aus diesem Benchmark rundet unseren Testparcours ab. Kingston hat nicht zu viel versprochen, denn die Herstellerangaben werden in etwa eingehalten. In diesem Test kann sich die Hyper X nicht von anderen S-Ata III Platten mit SandForce SF-2281 Controllern absetzen, da bei ATTO der Vorteil synchroner Speicherbausteine nicht zum Tragen kommt. Das Testtool arbeitet mit optimal komprimierbaren Dateien, somit ist man nicht auf eine große interne Bandbreite angewiesen. Dennoch lies es sich unser heutiger Kandidat nicht nehmen und stellte auch in dieser Disziplin neue Bestwerte auf. Die Messlatte für zukünftig getestete Modelle liegt demnach wieder ein ganzes Stückchen höher.
Fazit
Kingston Hyper X SH100S3B/240G. Diesen Namen sollte man sich merken, falls man plant, zukünftig seinen Rechner auf zu rüsten. Die SSD bietet eine ausgewogene Performance und ein riesiges Zubehörpaket, vorausgesetzt, man entscheidet sich für die Retail-Variante.
In nahezu allen Benchmarks konnten wir heute neue Bestwerte ermitteln. Unterm Strich also die bisher beste Platte aus unserer langen Testliste. Bleibt abzuwarten, was andere zum Leisten im Stande sind, wenn wir uns zukünftigen Modellen widmen werden.
Fassen wir kurz zusammen. Die Hyper X von Kingston kommt mit der dicksten Performance und ebenfalls mit dem dicksten Lieferumfang daher. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die potentiellen Interessenten auch noch das dickste Portemonnaie mitbringen, um diese SSD erstehen zu können.
Aber: Gute Qualität hat nun mal ihren Preis und für die gelieferte Ware ist dieser auch durchaus angemessen. Von uns gibt's daher eine klare Kaufempfehlung.