Um euch erstmal einen groben Überblick über die Spezifikationen der AMD Radeon HD 6990 zu geben, präsentieren wir euch das Datenblatt, welches aus der offiziellen Pressemitteilung stammt:  

  Der Kerntakt von 830 MHz sollte für die wenigsten etwas wirklich Neues darstellen, dann eher die Rechenpower von 5,1 TeraFLOPs unter Single Precision und 1,27 TeraFLOPs unter Double Precision. Die 3072 ALUs kommen durch die zwei kompletten Cayman Kerne zustande, die jeweils über 1.536 Shader verfügen. Als Grafikspeicher kommen pro Chip 2 GB, also insgesamt 4 GB GDDR5 zum Einsatz. Allerdings benötigt diese Power auch eine dementsprechende Stromzufuhr: 2x 8-Pin Stecker sind nötig um die HD 6990 zu bertreiben, als typische Leistungsaufnahme beim Spielen gibt man 350 Watt an, im Leerlauf lediglich 37 Watt.  

  Eine interessante Eigenschaft der HD 6990 sollte das neue Dual BIOS sein, welches mittels Schalter frei wählbar ist. Dabei ist es jedoch nicht wie bei der HD 6950/70, dass eines als sicheres Backup dient, sondern Position 2 dient als Standard BIOS mit 830 MHz Kerntakt und einer Spannung von 1,12 Volt, Position 1 als sogenannter Uber Mode mit einem Takt von 880 MHz und einer Spannung von 1,175 Volt - was wiederum den Spezifikationen einer HD 6970 entspricht. Ach ja, Schäden durch eventuelles Übertakten werden von der Garantie natürlich nicht abgedeckt. Das Antilles Unlocking Switch for Uber Mode scheint dabei laut AMD wirklich "awesome" zu sein.  

  Das Problem ist dabei natürlich, dass die Karte im Uber Mode laut AMD beim Gamen ca. 415 Watt aufnimmt - 40 Watt mehr als die PCI Express Spezifikation eigentlich erlaubt. Umso mehr war man bemüht eine Grafikkarte zu produzieren, die auch mit 450 Watt umgehen kann. Dafür kam eine neue Generation der digitalen programmierbaren Volterra Spannungswandler zum Einsatz, die effizienter arbeiten sollen als ihre Vorrgänger. Zusätzlich hat man auf ein symmetrisches Layout geachtet, damit jeder Chip unter denselben Bedingungen arbeiten kann.  

 

PowerTune sollte den meisten möglicherweise bereits bekannt sein. Dieses Feature sorgt dafür, dass die Grafikkarte bei unterschiedlichen Auslastungen immer innerhalb der TDP bleibt oder wahlweise auch einige Prozente darüber geht. So wird die TDP zu jeder Zeit optimal ausgenutzt.

 

EyeFinity ist natürlich auch wieder mit von der Partie, wobei mit der HD 6990 bis zu sechs Bildschirme pro Grafikkarte angeschlossen werden können. Passend dazu kommen mit jeder HD 6990, die im Übrigen 4x mini DisplayPort 1.2 und 1x DVI bietet, ein passiver DP auf DVI Adapter, ein aktiver DP auf DVI Adapter und ein passiver DP auf HDMI Adapter.

 

 

Neu ist auch das Morphological Anti-Aliasing (MLAA), das das fertige Bild im Nachhinein mittels DirectCompute nachbearbeitet und dabei das komplette Bild abdeckt. Es soll dennoch schneller als Super-Sampling arbeiten und eine ähnliche Performance wie Edge-Detect CFAA bieten. Das Besondere: Es ist auf jede DX9 / DX10 / DX11 Applikation anwendbar, auch wenn diese selbst kein AA unterstützen.

 

 

Ebenfalls neu ist das Enhanced Quality Anti-Aliasing (EQAA). Dieses bietet eine bessere Bildqualität, soll aber nicht mehr Speicher benötigen als andere Anwendungsweisen. Damit keine Verwirrung entsteht: Im Feld von 2x MSAA fehlen natürlich zwei gelbe Punkte, im 2x EQAA Feld darunter vier gelbe Punkte.

 

 

Für viele ist natürlich auch eine Antwort auf folgende Frage wichtig: Wie skaliert die HD 6990 im CrossFireX? Die Antwort fällt dabei recht positiv aus, denn das Scaling beträgt ca. 1,6-fache bis fast 2-fache Leistung bei der Verwendung von zwei Grafikkarten. Dabei hat man intern Messungen bei einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln und auch im EyeFinity Modus mit 7.680 x 1.600 Pixeln.

 

 

Auch nackt macht die HD 6990 einen guten Eindruck und wirkt aufgeräumt, die Hälfte der Speicherchips wurde jedoch auf der Rückseite untergebracht, wo sie von der Backplate gekühlt werden. Man merkt also bereits, dass das Kühlkonzept etwas anders aufgebaut ist als beim Vorgänger, der Radeon HD 5970.

 

 

Während man damals noch die Luft vom Inneren des Gehäuses nach außen bließ, wird die Luft nun in der Mitte angesaugt und in beide Richtungen verteilt, was wiederum bedeutet, dass ein Teil der warmen Luft im Gehäuse landet.

Die Kühlung der Chips erfolgt über zwei seperate Kühlblöcke die auf Spielereien wie Heatpipes verzichten und dafür auf Verdampfungskammern, sog. Vapor Chambers (bekannt von den Sapphire Vapor-X Grafikkarten) setzen.

 

 

Zusammengebaut sieht das gute Stück dann so aus, in diesem Zustand ist sie auch aktuell ab ca. <link http:>535 Euro gelistet. Die Lieferbedingungen sind zwar aktuell noch stark unterschiedlich, sollten sich jedoch in nächster Zeit einpendeln.

In diesem Sinne, fröhliches Diskutieren!

 

Quelle: AMD