Apple Studio Display am PC anschließen und verwenden

Zum Launch der Apple Studio Display hat Apple direkt geworben, dass die Monitore mit den Macs funktionieren und im Grunde die ein abgespeckter iPhone-Software-Stack auf dem SoC im Studio Display läuft. Dieser ist für die Ausgabe und Verteilung von Signalen verantwortlich. Man kann damit kein x-beliebiges Kabel anschließen. Wir haben schon mehrfach probiert das Display an einem normalen PC anzuschließen und über das Thunderbolt-Kabel funktionierte es nicht. Inzwischen geht es aber doch mit einer Windows-Workstation, die wir in unserem ultimativen Linux Gaming-PC Guide vorgestellt haben.

Mac Studio am PC anschließen

Studio Display: Windows 11 und co dank Adapter

Mit dem Apple Thunderbolt zu HDMI-Adapter funktionierte das Vorhaben nicht. Und den Anschluss an den Thunderbolt-Port am AMD X670er Mainboard funktionierte auch nicht. Als nächstes haben wir uns ein etwas teureres Kabel mit dem Namen Maxonar USB C auf DisplayPort Kabel versucht, dass wir für ca. 20€ (Affiliate) bei Amazon bestellt haben. Dieses soll sogar 8K-Auflösung bei 60 Hz schaffen, was in dem Rahmen von der Auflösung des Studio Displays liegt. Das Kabel unterstützt DisplayPort 1.4, wie auch die Radeon RX 7700 XT, die wir in diesem Vorhaben verwendet haben.

Beim Booten konnten wir sogar den Boot-Vorgang sehen und hier auch interagieren. Dass das klappen würde, hielten wir für sehr unwahrscheinlich – eine positive Überraschung. Nach dem Laden von Windows 11 hat das Betriebssystem die hohe Pixeldichte erkannt und das User Interface Scaling um Faktor 2x vergrößert. So konnte man den Text und die Menüs alle gut lesen. In der Taskleiste waren die Texte aber dann noch winzig klein. Dies ist aber keine Hürde und lässt sich beheben.

Beim Wechsel auf 1x Scaling haben wir ein Flackern des Bildschirms vernommen, dass sporadisch in unterschiedlichen Segmenten des Studio Displays geschah. So etwas haben wir auch schon in macOS gesehen, wenn der Mac aus dem Schlaf zurückkommt und erst einmal den Bildschirm hochfährt. Dieses Flackern ging aber erst nach einem Neustart weg. Es tauchte nur selten auf während der Testzeit. Den genauen Grund konnten wir nicht ermitteln. Als Bildwiederholungsrate ist 60 Hz automatisch festgelegt worden. Die Auflösung ist mit 5120x2880 px erkannt worden.

Erfahrung mit Studio Display unter Linux

Erfahrung mit Studio Display unter Linux

Als nächstes haben wir das Ganze mit Linux ausprobiert und ChimeraOS konnte in dem Steam Big Picture Modus laden. Auch Spiele konnten wir so starten. In den Desktop-Modus konnten wir jedoch nicht wechseln. Flimmern haben wir keins festgestellt.

Als nächstes haben wir PopOS! gestartet, dass auf Ubuntu Desktop aufsetzt. Die Installation funktionierte ohne Probleme, der Boot ging auch mit Ausgabe durch. Nach der Installation konnte man in den nativen Modus wechseln. Die Nutzung bei 1x Skallierung war nicht optimal, weshalb wir auch hier auf 200% Scaling umstellen musste. Erstaunlich wart vor allem die Schärfe, die man sonst nur vom Mac gewohnt ist. Die hohe Pixeldichte lässt sich sehen und es gab auch hier kein Flimmern.

Nachtrag vom 21.01.2024

Ich habe diesen Aufbau noch weiter getestet und einige neue Erkenntnisse gewonnen. Darunter fällt, dass der Boot-Vorgang generell gut klappt auf allen drei Display-Port-Eingängen der Grafikkarte. Auch NVIDIA-Grafikkarten haben Boot-Vorgang gezeigt. In Linux geht aber beim Loginfenster der Bildschirm aus und geht nicht mehr an. Wenn man den DP-Eingang wechselt, crasht das Ubuntu 23.10.

Bei der AMD Radeon RX 7700 XT ist es etwas anders. Man kann sich blind einloggen durch Eingabe des Passworts und dann geht der BNillschirm in Dekstop an. Das scheint ein GRUB-Treiber-Problem zu sein. Auf dem neuen Ubuntu 23.10 funktioniert Studio Display super direkt nach Installation und Login ging auch.

Wechselt man aber von Kerne 6.5.x zu 6.7.x, geht es nur bedingt gut. Sobald man den echten AMD-Radeon-Driver installiert, geht Studio Display nicht mehr. Andere Monitore laufen dabei aber. Es scheint hier also ein Treiberproblem zu geben.

So ging der Aufbau am besten mit AMD-Karten und bestimmten Distros sowie unterschiedlichen Kernel-Versionen. Ubuntu 23.10, Ubuntu 22.04 sowie PopOS scheinen aber keine Probleme adhoc zu haben, bis man etwas an Treibern herumspielt. Man muss gegebenenfalls in den Recovery Modus und die Treiber nachladen oder entfernen, wenn man herum experimentiert.