PNY XLR8 CS3140 1TB SSD (Bild © PCMasters.de)
PNY XLR8 CS3140 1TB NVMe im Detail
Die Solid State Module der XLR8 Serie beinhaltet neben Einsteiger-SSDs auch High-End-Modelle, wie die CS3140. Hier wird das Branding als auch die Leistung in den Vordergrund gestellt. Das schwarze PCB ist gut sichtbar, doch die meisten Chips verstecken sich unter einem auffällig aber elegant gestalteten, schwarzen Aufkleber.
In unserem Test schauen wir uns die Variante mit 1 TB Speicherkapazität an, doch es gibt sie auch in 500-GB-, 2-TB- und 4-TB-Varianten. Wie gewohnt, unterscheiden sich die Kenndaten der Module mit unterschiedlicher Kapazität voneinander. Die 1 TB-Variante weist beispielsweise eine sequenzielle Lesedatenrate von 7.500 MB/s und sequenzielle Schreibrate von 5.650 MB/s auf dem Papier auf. An den Werten ist erkennbar, dass es sich um ein PCI-Express 4.0 Modul handeln muss, da mit PCIe 3 solche Werte nicht erreichbar sind. Angebunden wird sie per vier PCIe 4 Lanes und kommt im gewohnten M.2 2280 Formfaktor. Als Protokoll wird hier auf NVMe 1.4 gesetzt und die Lebensdauer von 2 Millionen Stunden (MTBF) sowie einen Total Bytes Written Wert von 700 TB angegeben. Das sind auf jeden Fall ordentliche Werte für eine High-End-SSD.
Spannend ist, dass PNY auf seine CS3140 SSD ganze 5 Jahre Garantie gibt.
Micron 3D NAND-Speicher
Auf dem Modul finden wir zwei Chips mit der Kennung IA7BG94AYA, die von Micron stammen. Eine eigene Seite führt Micron dazu nicht. Unser 1 TB Testmodul ist nur auf einer Seite bestückt und so befinden sich unter dem Aufkleber insgesamt vier von den Chips. Demzufolge hat ein Chip 256 GB Kapazität. Die Chips gehören zu Microns 176-Layer 3D TLC NAND Serie.
Phison PS5018-E18 Controller
Bei High-End SSDs kommen fast ausschließlich Phison Controller zum Einsatz und so wundert es nicht, dass man bei der XLR8 CS3140 einen Phison PS5018-E18-41 vorfindet. Der Controller wird im 12nm Verfahren bei TSMC gefertigt und verfügt über drei ARM Cortex R5 Prozessoren. Die maximalen sequenziellen Werte, die von Phison angegeben werden, liegen bei 7.400 MB/s Lesen und 7.000 MB/s Schreiben. Diese Werte übersteigt PNY in dem Fall.
Der Controller wird mit einem DDR4-SRAM-Speicher von Samsung gepaart, der auf die Bezeichnung K4A8G16 5WC BCTD hört. Dabei handelt es sich um einen 8 GB großen B-Die Chip im 96FBGA Package. Laut Datenblatt arbeitet dieser mit DDR4-2666 und arbeitet mit 1,2 V.
Spezifikationen
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Kapazität | |||||
Seq. Lesegeschw. | |||||
Seq. Schreibgeschw. | |||||
Formfaktor | |||||
Controller | |||||
NAND | |||||
Features | |||||
Lebensdauer (TBW) | |||||
Herstellergarantie | |||||
Preis (Geizhals.at) |
Lieferumfang der PNY XLR8 CS3140
Geliefert wird die XLR8 CS3140 in einer für SSDs normal dimensionierten Verpackung aus Pappe. Die Fläche wird gut genutzt, um die wichtigsten Informationen und ein Foto der SSD zu präsentieren. Das Design ist nicht zu ausgefallen, sieht aber sehr ansprechend aus. Dieses ist auch auf dem Aufkleber auf der SSD so umgesetzt worden. Die Rückseite bietet viel kleingedruckten Text für Garantiebestimmungen, Spezifikationen und Features in mehreren Sprachen - so auch Deutsch.
Im Inneren befindet sich eine schwarze Plastikschale, in der das XLR8 CS3140 Modul eingelassen ist. Die Verpackung bietet somit ausreichenden Schutz für den Transport und sorgt für wenig Müll, weil hier auf Plastiktütchen oder Blister verzichtet wurde. An sich ist es eine sehr minimalistische Verpackung.
Testsystem
Das Testsystem basiert auf einem PCIe 4.0 konformen Setup, mit einem X570 ITX Board von ASUS und Ryzen 9 5900X CPU.
Nachfolgend die Aufstellung der Komponenten des Testsystems:
- CPU: Ryzen 9 5900X
- Mainboard: ASUS ROG Strix X570-I Gaming
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- Grafikkarte: Nvidia GeForce RTX 3060 Ti FE
- m.2 SSD: Samsung 970 Evo MZ-V7E250BW 250 GB
- RAM: Patriot Viper Steel 16 GB, DDR4-3868, CL18-22-22-40
- CPU-Kühler: NZXT Kraken X53
- Netzteil: Corsair SF 450 80+ Gold mit 450 Watt
- Lüfter: 1 x 120 mm Lüfter
- Gehäuse: NZXT H210i
Benchmarks
Beim Benchmark nutzen wir Tools, um die Leistung zu ermitteln. Die Werte beim Kopieren eines 200 GB großen Steam-Spieleordners, offenbart einen durchschnittlichen Datendurchsatz von 2,07 GB/s. Die Samsung 970 Evo M.2 1 TB schafft hier bspw. nur 1,16 GB/s, die WD WD_BLACK SN850 noch immer 1,90 GB/s und die PNY XLR8 CS3140 erreicht hier solide 1,78 GB/s Peakwerte liegen durchaus höher und viele kleine Dateien zwingen auch die PNY XLR8 CS3140 in die Knie, was normal ist.
CrystalDiskMark Benchmark
Bei CrystalDiskMark Liegt die XLR8 CS3140 bei vielen der Messwerte weit vorn. Beim Lesen erreicht sie sogar den Spitzenwert der bisher gemessenen Module, der bei 7389,72 MB/s lag. Auch beim Schreiben hat sie mit 5848,96 MB/s einen Höchstwert erreicht. Bei Randomzugriffen im Q32T16 knickte sie jedoch ein.
ATTO Disk Benchmark
Auch im ATTO Disk Benchmark hat die XLR8 CS3140 erstaunlich gut abgeschnitten. Damit stieß die SSD die Sabrent Rocket 4 PLUS vom ersten Platz.
HDTach Benchmark
Bei HDTach lag sie wiederum etwas hinter der Sabrent Rocket 4 PLUS, was sie im Grunde gleichwertig macht.
Temperaturen
Für den Temperaturvergleich haben wir den ASUS NVMe-Kühler drauf gelassen und dann die Temperaturen im Betrieb bei Auslastung gemessen. Belastet wurde mit drei CrystalDiskMark Durchläufen. Trotz der enormen Leistung blieb die SSD recht kühl, auch wenn es keine Bestwerte sind. Ohne Kühler sollte man sie jedoch nicht betreiben, außer man will in Kauf nehmen, dass die Leistung dann runtergeht (Throttle), weil der Controller an seine thermische Grenze kommt. Bei einem verbautem Kühler ist die Leistung aber gesichert. PNY verkauft wohl auch aus diesem Grund die XLR8 CS3140 auch optional mit einem ziemlich dicken Kühler. Man hat am Ende wenig von einer schnellen PCIe 4 NVMe SSD, wenn sie nur mit angezogener Handbremse arbeitet.
Bei den Messwerten handelt es sich weiterhin um DeltaT-Werte. Dabei ist die Raumtemperatur bereits abgezogen worden.
Wärmebildaufnahmen
Um die Wärmeentwicklung als auch die Verteilung der Abwärme zu messen, haben wir die XLR8 CS3140 mit drei CrystalDiskMark Durchläufen belastet. Der Durchlauf wird hierfür ohne den Kühler des ASUS ROG Strix X570-I Gaming durchgeführt. Das Solid State Modul an sich ist nicht so heiß, jedoch bildet sich am Phison Controller ein Hotspot, den man mit der Flir One Pro gut messen konnte. Der Controller wurde so 81,5°C heiß und die naheliegenden Chips nur noch 65,9°C. Weiter außen am Modul lag die Temperatur dann nur noch bei 54,9°C.
Fazit
Nachdem wir alle wichtigen Aspekte der XLR8 CS3140 von PNY beleuchtet haben, können wir ein Fazit ziehen.
Pro
PNY verbaut auf seiner XLR8 CS3140 SSD mit dem Phison PS5018-E18 einen guten Controller, der mit den 8 GB DDR4-RAM auch die angepriesene Leistung bringt. Als Schnittstelle wird PCIe 4.0 verwendet, was für hohe Datenübertragungsraten sorgen soll. Eine sequenzielle Lesedatenrate von 7.500 MB/s und sequenzielle Schreibrate von 5.650 MB/s sind angepeilt gewesen und in dem Bereich lagen die Messwerte dann auch. Beim Kopieren von großen Spiele-Ordnern lag die Datentransferrate real bei ca. 1,78 GB/s, auch wenn sie sich bei vielen kleinen Dateien deutlich drunter befand. Dies ist jedoch normal und bei allen SSDs zu messen.
PNY XLR8 CS3140 Award (Bild © PCMasters.de)
Bei den Temperaturen lag die XLR8 CS3140 SSD im Rahmen, sollte jedoch unbedingt gekühlt werden. Ohne einen Kühler auf der SSD wird man Leistungseinbußen haben, was schlecht ist.
Contra
Negativ anmerken kann man bei der XLR8 CS3140 höchstens, dass man die SSD mit einem passenden Kühler betreiben sollte, weil sie sonst zu heiß laufen würde bei lese- und schreibintensiven Prozessen.
Die der XLR8 CS3140 kostet derzeit 152€ (Affiliate), wobei der Preis vor wenigen Wochen noch bei 170€ lag. Für ein High-End-Produkt ist der Preis jedoch eine Überlegung wert.
Wir kommen auf eine Gesamtwertung von 90%, was einem Gold Award entspricht.