PowerColor Radeon RX 6600 Hellhound Test/Review (Bild © PCMasters.de)
PowerColor RX 6600 Hellhound im Detail
Das Weglassen des „XT“ im Namen bedeutet bei AMD, dass die Karte etwas preiswerter und damit „abgespeckt“ ist. Das ist an sich etwas positives für den Nutzer, denn die aktuellen Preise auf dem Markt sind eh nicht toll. Mit dem angepeilten Marktpreis von 339,-€ liegt die Karte weniger schwer auf der Tasche.
Im Detail bekommt man bei der Radeon RX 6600 den Navi23 Chip mit 11,1 Milliarden Transistoren, wie auch bei der RX 6600 XT. Kleine Abstiche macht man bei den aktivierten Kernen: Mit 1.792 Streaming Prozessoren hat man 256 weniger. Daraus resultieren dann 28 Compute Units. Man bekommt aber immer noch 28 Ray Acceleratoren, die die Vorgeneration noch nicht hatte. Auch bei den ROPs bleibt AMD bei 64 an der Zahl.
PowerColor erfüllt mit der Radeon RX 6600 Hellhound die Referenzenfrequenzen von AMD: Der Game GPU-Takt ist mit 2.044 nur 315 MHz langsamer als die 6600 XT. Der Boost-Takt ist mit 2.491 MHz noch 98 MHz langsamer. Dadurch trennt AMD gewollt die beiden Karten leistungstechnisch voneinander.
Auch die anderen Vorzüge von der RDNA2-Architektur kommen hier zum Tragen! Den 32 MB großen Infinity Cache gibt es auch bei der RX 6600. Dazu ist der Grafikspeicher mit 8 GB genauso groß, doch die Bandbreite ist auf 224 GB/s gesunken, trotz identischer 128-bit breiten Speicheranbindung, wie bei der Radeon RX 6600 XT. Der GDDR6 Speicher ist gut dimensioniert für diese Karte, denn die RX 5600 XT hatte nur 6 GB GDDR6.
Selbst nach diesen Änderungen erreicht die Karte laut AMD einen Peak Half Precision Performance von bis zu 17,86 TFLOPS, wogegen die RX 5600 XT noch seinerzeit auf 14,4 TFLOPS kam.
Die ganzen Anpassungen führen aber gleichzeitig zu einem gesenkten Board-Power-Verbrauch, der mit 132 Watt ganze 28 Watt sparsamer sind! Gespeist wird die Karte über nur einen 8-pin-PCIe-Stromstecker.
Spannungsversorgung mit DRMOS
Auf dem PC integriert PowerColor eine gut ausgebaute Spannungsversorgung. So soll durch DrMOS hohe Effizienz und besseres Kühlverhalten erreicht werden. Die Spannungsversorgung besteht aus 5+1 Phasen VRMs, die auch für Übertaktung ausgelegt sind.
8 GB GDDR6 von SKhynx
Ein Blick auf das PCB verrät uns den verwendeten Speicher. PowerColor nutzt bei der Radeon RX 6600 SKhynx insgesamt 4 H56CBM24MIR-S2C Chips. Die FCBGA Chips sind mit 1,35 Volt VDD und VDDQ spezifiziert. Die Frequenz beträgt laut Spec-Sheet 7 GHz und wird hier mittels 128 bit angebunden. Die Bandbreite soll insgesamt 224 GB/s erreichen.
Anschlüsse
Die Bestückung bei den Anschlüssen ist bei der Radeon RX 6600 Hellhound nicht abgespeckt und vollwertig! Man bekommt einen HDMI 2.1 Port und drei DisplayPort 1.4 Anschlüsse. Damit lassen sich vier Monitore nutzen.
Design und Aufbau
Vom Design her ist die Radeon RX 6600 Hellhound eher schlicht und sehr ansprechend. PowerColor liefert ein gutes Gesamtpaket aus einer schwarzen Frontabdeckung mit silbernen Rändern und Backplate im gebürsteten Look. Die beiden in 100mm-Lüfter sind schon sauber eingelassen und noch dazu transparent. Das Radeon Logo auf der Seite sieht auch sehr schick aus!
Die Karte misst 220 x 132 x 45 mm und ist dabei ziemlich kompakt. Auf der Rückseite ist die Backplate interessant ausgeschnitten, sodass man mit Rest bündig aufliegt, doch die Aussparungen im ermöglichen schnellen Zugang zu dem PCIe-Stromstecker und dem LED-Switch. Die Backplate wird von einem großen Hellhound-Logo geprägt und sieht durch das gebürstete Finish sehr ansprechend aus.
Der Schwarz-Weiß-Mix sieht gut aus und passt in viele Systeme.
RGB Beleuchtung
PowerColor setzt auch bei der Hellhound-Serie konsequent auf ARGB-Beleuchtung. Diese wird über die Ausleuchtung der durchsichtigen Rotorblätter realisiert. Durch den Chrom-Rahmen des Lüfters, reflektiert das Licht, ist aber keinesfalls sehr hell. Gesteuert wird die Beleuchtung über die Software von PowerColor.
Über den LED Switch kann die Beleuchtung sogar ganz einfach abgeschaltet werden.
Lieferumfang
Die Verpackung der Radeon RX 6600 Hellhound ist bunt bedruckt aber dabei sehr minimalistisch gehalten. Der AMD-Look dominiert, da PowerColor sich bei der Hellhound bei dem Verpackungsdesign sehr zurückhält. Die Verpackung schützt die Karte im Inneren bestens während des Transports durch eine Pappkonstruktion, die an die Seiten ca. 5 cm stützt.
Im Paket wird folgendes mitgeliefert:
- Radeon RX 6600 Hellhound
- Red Devil Product Card
Spezifikationen (GPUz)
Systemanforderungen
PowerColor spezifiziert die Systemanforderungen wie folgt:
- PCI Express kompatibles Motherboard mit 16 x PCIe 4.0 oder 3.0 Slot
- Blockiert 2 Slots
- Ein 8-pin-PCIe Stromstecker
- Empfohlen: 500 Watt Netzteil
Testaufbau
Wir haben unser Testsystem modernisiert, andere Spiele ausgewählt und auch den Fokus von 1080p weg zu 4K umgeschwenkt. Damit geht einher, dass alle Karten komplett vom Neuen getestet werden mussten und auch die neuere Windows 10 20H2 Version kam zum Einsatz.
Als Basis dient uns weiterhin ein Intel Core i9-10900K, der mit dem sehr hoch taktenden Crucial Ballistix MAX 16 GB DDR4-4400 (BLM2K8G44C19U4B) Speicher kombiniert wird. Dies soll die CPU-Limitierung reduzieren und einen besseren Vergleich ermöglichen. Auch das Gehäuse und Kühlkonzept ist aufgewertet worden.
Die Benchmarks unterteilen sich in 1080p (FullHD) und 3840x2160 (4k), weil diese Auflösung unserer Ansicht nach den Mainstream repräsentieren.
Als Treiber wird der inoffizielle Adrenalin 21.30.17.06 Treiber von AMD verwendet.
Das Testsystem:
- CPU: Intel Core i9 10900K @Stock
- Mainboard: NZXT Z590
- SSD: Samsung SSD 840 PRO 256 GB, Samsung 850 EVO 500 GB
- m.2 SSD: CRUCIAL P5 2 TB
- RAM: Crucial Ballistix MAX 16 GB DDR4-4400 (BLM2K8G44C19U4B), CL19-19-19-43
- CPU-Kühler: CRYORIG A40 Ultimate mit zwei Kaze FLex 120 ARGB PWM Lüftern
- Netzteil: Corsair RM-750X - 750 W
- Lüfter: 2 x NZXT 120-mm-Lüfter (vorinstalliert)
- Gehäuse: NZXT H510i Mass Effect
Radeon RX 6600 Ray Tracing Benchmark
So langsam unterstützen alle modernen Spiele auch DirectX Ray Tracing und so will man auch in den
Battlefield V mit Ray Tracing bei 3840x2160px
ResidentEvil Village mit Ray Tracing
3DMark PORT ROYAL
Shadow of The Tomb Raider mit Ray Tracing
Metro Exodus Ehanced Edition Benchmarks
Radeon RX 6600 Synthetische Benchmarks
Synthetischen Benchmarks sind für einen objektiven Vergleich der Leistung mehrere Karten geeignet, sind
3D Mark Benchmarks
Geekbench 5 Open CL & VULKAN Benchmarks
Unigine Superposition Benchmarks
Unreal Engine 4 Benchmarks
Radeon RX 6600 Virtual Reality Benchmarks
Radeon RX 6600 Spiele Benchmarks
Durch den Umstieg haben wir nur noch einige Spiele unter 1080p getestet und die Mehrheit auf 4K umgestellt. Dadurch, dass 4K Monitoren (ohne Gsync und hohen HZ-Zahlen) in einen preiswerteren Bereich rücken, sind diese Auflösungen endlich Mainstreamtauglich.
ResidentEvil Village
Final Fantasy XV Benchmarks
Battlefield V (DX12 / Ultra / 1080p) Benchmarks
Battlefield V (DX12 / Ultra / 3840x2160) Benchmarks
Overwatch Benchmarks
Counter Strike: Global Offensive Benchmarks
Fortnite
Shadow of The Tomb Raider
Kühler mit zwei 100-mm-Lüftern
Die sehr schlicht aussehende Karte ist kühlertechnisch gut bestückt. Die Kühlkonstruktion unterhalb der Plastikabdeckung setzt auf ein 4-Heatpipe-Design mit einer großen Bodenplatte auf. Die Bodenplatte ist dafür ausgelegt auch die vier Speicherchips mit zu kühlen. Dafür sind entsprechende Markierungen vorzufinden, die für die Wärmeleitpad-Platzierung gedacht sind. Die Wärmeleitpads sind porös und reißen schnell. Man muss hier sehr vorsichtig sein, um diese nicht zu beschädigen.
Der Abdruck der Wärmeleitpaste ist sauber und deutet auf eine gute Verteilung auf dem Die. Die Lamellen weisen einen großzügigen Abstand zueinander auf und hindern den Luftfluss nicht. So erreicht der Luftstrom auch das PCB und die Bauteile darunter, was sehr vorteilhaft für die Kühlung ist.
Schön gelöst hat PowerColor hier auch per Software die Lüftersteuerung. Die Karte war leise und unter 60°C dreht der Lüfter nicht. Erst ab dem dieser Wert überschritten wird, laufen die Lüfter an. Diese Methode verwendet PowerColor bei vielen seiner Karten. Das macht die Radeon RX 6600 Hellhound unfassbar leise. Selbst unter Volllast konnten wir die Grafikkarte aus dem Gehäuse nicht heraushören und nach 15 Minuten Last drehten die Lüfter mit nur 34% Drehzahl. Der Kühler ist somit perfekt dimensioniert.
Temperaturen
Die Radeon RX 6600 lief mit Auto-Fan-Control unter Volllast und geschlossenem Gehäuse mit nur 34%
Die Temperaturun abzüglich der Raumtemperatur (Delta-T) sehen wie folgt aus.
Stromverbrauch
Beim Stromverbrauch gönnt sich die RX 6600 Hellhound weniger als die RX 6600 XT Schwester, aber auch satte 70 Watt weniger als die GeForce 3060 Twin Edge OC Karte von Zotac. Das erklärt auch, warum sie so leise und kühl bleibt.
Grafikkarten Rangliste August 2021
Beim Ranking unterteilen wir die Leistung nun nach der jeweiligen Auflösung in Games und je nachdem ob
Rangliste Spiele-Benchmarks bei 1920x1080 (1080p)
Bedingt durch die enorm gute Optimierung für Unreal Engine 4, sehen die 1080p Ergebnisse für die
Rangliste Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 ohne Ray Tracing
Bei 4k schwächelt die RX 6600 XT entsprechend, ist aber aufgrund des Durchschnitts bei 65 fps noch
Spiele-Benchmarks bei 4k bzw. 3840x2160 mit Ray Tracing
Beim Zuschalten von Raytracing knickt die Radeon RX 6600 XT ein, was auch zu erwarten war. Sie wird
Rangliste Synthetische Benchmarks
Fazit
Es bleibt also zu klären, was die Radeon RX 6600 Hellhound ausmacht und was sie in 2022 taugt. Nachdem die Karten schon auf dem Markt erhältlich sind, kann man auch den Preis und die Verfügbarkeit beleuchten.
Pro
In Puncto Leistung liegt die Radeon RX 6600 Hellhound erwartungsgemäß hinter der RX 6600 XT, aber in Spielen auf dem level der RTX 3060 Twin Edge OC von Zotac. Somit legt sich die Radeon RX 6600 Hellhound mit der RTX 3060 Serie an und hat in synthetischen Benchmark gewisse Vorteile. Gegen die Radeon RX 6700 XT und die GeForce RTX 3060 Ti kann sie aber keineswegs anstinken! Die verbaute Kühlung ist gut und mehr als ausreichend. Die Verarbeitung ist gut und es gibt nichts in die Richtung zu bemängeln. Der Lieferumfang ist sehr sporadisch, jedoch erwartet man heutzutage in der Preisklasse auch nicht mehr.
Contra
PowerColor Radeon RX 6600 Hellhound Award (Bild © PCMasters.de)
Auf den Contra-Seite gibt es kaum etwas zu sagen. Allein der Preis ist etwas problematisch, aber das betrifft alle Hersteller, egal ob mit AMD oder NVIDIA Chip.
Aus den oben genannten Gründen können wir die Radeon RX 6600 Hellhound empfehlen und bewerten sie mit 89%.
Radeon RX 6600 Preis und Verfügbarkeit
Die Verfügbarkeit ist in 2022 deutlich besser und so erhält man die Karte in mehr als 20 Shops in Deutschland. Bei dem Preis es etwas schwieriger zu urteilen. Die Radeon RX 6600 Hellhound kostet momentan 457€ (Affiliate) und ist damit ungefähr auf dem Level der Konkurrenz, wie die XFX 6600 SWDT210 Core Gaming, die 399€ (Affiliate) kostet. Als sie auf den Markt kam, kostete sie über 700€. Die Preis ändern sich häufig, weshalb es ein Hin und Her ist. Bei den Entry-Level Karten zählt am Ende der Preis und die Radeon RX 6600 Hellhound spielt vorne mit, was das angeht.
Das Problem ist, dass alle Karten überteuert sind und wenn man gerade eine Karte braucht, ist sie mehr als ausreichend in dem Segment. Die Konkurrenz von Nvidia, die GeForce 3060 fängt bei 670€ (Affiliate) an, und dadurch ist die RX 6600 eine deutlich günstiger, gute Karte.