Threema (Bild © PCMasters)
Der bekannte Multi-Messenger WhatsApp kommt einfach nicht zur Ruhe. Nach der 19-Milliarden-Übernahme durch Facebook tauchen auch immer mehr Berichte auf, die die Machenschaften von WhatsApp aufdecken. Durch die weitreichende Zugriffsrechte, die Anwender bei der Installation bestätigen müssen, erhält das Unternehmen vollen Zugriff auf das Telefonbuch und alle E-Mail-Adressen. Zudem sollen selbst Telefongespräche mitgeschnitten werden können, die dann unbemerkt an amerikanische Server übertragen werden. Kein Wunder also, dass immer mehr Anwender nach einer möglichen Alternative suchen.
Nach zahlreichen Online-Medien hat sich nun hat auch Stiftung Warentest verschiedene Android- und iOS-Apps einmal näher angeschaut. Im Fokus der Tester stand allerdings nicht die Bedienbarkeit oder der Funktionsumfang der einzelnen Anwendungen, sondern der Datenschutz; also ist eine Verschlüsselung der Nutzer- und Informationsdaten vorhanden, wie transparent sind die Übertragungsprotokolle und was sagen die AGBs in Bezug auf die Weitergabe der persönlichen Daten.
Die Ergebnisse sind erschreckend, denn lediglich eine der insgesamt fünf getesteten Anwendungen erhält die Bewertung "unkritisch"; die auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzende App Threema. Alle anderen Programme, also der BlackBerry Messenger, Line und WhatsApp, versagen in puncto Datenschutz-Kriterien komplett, sodass sie deshalb das Testurteil "sehr kritisch" verliehen bekommen haben. Besser sieht es auch nicht für den Messenger Telegram aus, der in den letzten Tagen immer öfter installiert worden ist. Laut Stiftung Warentest setzt die App zwar ebenfalls auf eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsform, allerdings stößt es den Experten negativ auf, dass diese manuell aktiviert (Secret Chat) werden muss. Zudem speichert der Dienst automatisch alle Adressbucheinträge auf seinen Servern, wie es allerdings auch in den allgemeinen Geschäftsbedingungen festgehalten wird.