1. Vorwort
CellShock ist eine Marke der MSC Vertriebs GmbH und damit einer der wenigen deutschen Hersteller von RAM. Die in Stutensee (bei Karlsruhe) produzierten Riegel bauen auf ein 8-layer-PCB und haben von ausschließlich Micron-D9GMH-Chips verbaut.
Der bei CellShock eigentlich typische Heatspreader wurde bei dem 667-MHz-Ram allerdings nicht verbaut. Nachteile sind hierdurch aber nicht zu erwarten. Die Spezifikation von nur 667 MHz bei Latenzen von 5-5-5 und einer max. Spannung von 2,1V lassen auf nur eine Zielgruppe schließen: Overclocker!
Denn D9GMH-Chips werden von anderen Herstellern eigentlich nur für Module ab 1000 MHz verbaut. Diese Tatsache lässt viel Potenzial erahnen.
Der Vorteil an den kleinen 667-MHz-Modulen ist klar: Man erhält D9GMH-Chips zum günstigen Preis. Im Vergleich mit anderen RAMs werden wir sehn, ob es sich hierbei wirklich um einen Preis-/Leistungshammer oder nur um günstige Ausschuss-Ware handelt.
Für die schnelle und unkomplizierte Bereitstellung des Testmusters möchten wir uns herzlich bei der <link _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">MSC Vertriebs GmbH bedanken.
2. Technische Daten
2GB Corsair Dominator 1250MHz CL5 im Vergleich |
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Hersteller | Modell | Modul- Größe | Verbaute Speicherchips | Takt in MHz | Latenzen | vDimm |
CellShock | 2x CS2110650 | 2x 1024 MB | Micron D9GMH (B6-3) | 667 | 5-5-5-15 | 2,1V |
Corsair | TWIN2X2048-10000C5DF | 2x 1024 MB | Micron D9GMH (B6-25E) | 1250 | 5-5-5-15 | 2,4V |
Crucial | Ballistix | 2x 1024 MB | Micron D9GMH (B6-3) | 1000 | 5-5-5-15 | 2,2V |
G.Skill | F2-6400PHU2-2GBNR | 2x 1024 MB | unbekannt | 800 | 5-5-5-15 | 2,0V |
Corsair | TWIN2X2048-8500C5 | 2x 1024 MB | Micron D9GMH (B6-3) | 1066 | 5-5-5-15 | 2,2V |
G.Skill | F2-8000PHU2-2GBHZ | 2x 1024 MB | Micron D9GKX (B6-25E) | 1000 | 4-4-4-5 | 2,3V |
Super Talent | T1000UX2G5 | 2x 1024 MB | Micron D9GMH (B6-3) | 1000 | 5-5-5-15 | 1,9V |
Crucial | Ballistix | 2x 1024 MB | Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E) | 800 | 4-4-4-12 | 2,2V |
Crucial | Ballistix | 2x 512 MB | Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E) | 800 | 4-4-4-12 | 2,2V |
Corsair | TWIN2X 2048-5400C4 | 2x 512 MB | unbekannt | 800 | 5-5-5-15 | 1,8V |
Corsair | TWIN2X 1024A-6400 | 2x 1024 MB< | Micron "Fatbody" D9DQW (BT-37E) | 667 | 4-4-4-12 | 1,8V |
MDT | DDR2-667 CL4 | 2x 1024 MB | MDT 18D51280D-3 | 667 | 4-4-4-12 | 1,8V |
Aeneon | PC2-4200U | 2x 512 MB | AET93F370 | 533 | 4-4-4-12 | 1,8V |
Im Vergleich zu den bisher getesteten RAMs sieht man sehr deutlich, dass D9GMH-Chips nur in der obersten Liga mitspielen.
Ein Blick in Programmierung des Speichers sorgt jedoch noch für eine kleine Überraschung:
Der Speicher ist seltsamerweise nicht auf 333 sondern 400 MHz programmiert! Eine weitere Auffälligkeit: Der Speicher unterstützt „EPP“, die so genannten „Enhanced Performance Profile“ – auch bekannt als „SLI-ready“.
Dabei handelt es sich vermutlich um umgelabelte DDR2-800-Speicher von CellShock. Wie wir aber im Vergleich mit anderen im Handel befindlichen 667-MHz-Modulen von CellShock festgestellt haben, gibt es auch Versionen, die wirklich auf 333 MHz programmiert haben und kein EPP besitzen. In Sachen Übertaktbarkeit unterscheiden sich beide Versionen aber nicht.
3. Overclocking
Als erstes versuchen wir den Speicher wie gewohnt auf unserer alten Testplattform zu übertakten. Die Ergebnisse der 680i-Plattform folgen weiter unten.
Prozessor: | Intel Pentium 4 EE 3,46 GHz |
Motherboard: | Asus P5WD2 Premium |
Grafikkarte: | Geforce 7800 GTX 256 MB |
Festplatte: | WD Raptor 36GB |
CD/DVD: | NEC ND-2500A DVD-RW |
Betriebssystem: | Windows XP Prof. SP1 |
Treiber: | Intel 7.2.1.1006, Forceware 83.40 WHQL |
Um die DDR2-Module auf ihren maximalen Takt zu testen, verwenden wir wie auch in den vorigen Tests einen 1:2 (FSB:Ram) Speicherteiler. Damit ist sicher gestellt, dass der FSB oder der Prozessor nicht den Speichertakt limitiert.
Bei den Latenzen testen wir alle gängigen Latenzbereiche: Cas-Trcd-Trp-Tras
5-5-5-10
4-4-4-8
3-3-3-6
3-2-2-4
Das alte Asus P5WD2 Premium gibt max. 2,3V Speicherspannung her. Der CellShock-Speicher konnte wie die meisten anderen von bis zu 2,3 Volt profitieren und wurde daher im Test auch damit befeuert.
Mit diesen Takt-Ergebnissen ist der letzte Beweis erbracht, dass es sich bei dem kleinen 667-MHz-Speicher tatsächlich um einen sehr hochwertigen Speicher handelt. Die Ergebnisse sind ähnlich hoch wie bei den anderen D9GMH-bestückten Riegeln. Lediglich 1066 MHz wurden knapp verfehlt.
4. Benchmarks (Asus P5WD2 Premium)
Die Benchmarks im übertakteten Zustand werden jeweils in den schnellsten stabilen Latenz- und Takteinstellungen vorgenommen. Da der CellShock-Speicher aber leider an der 1066 MHz-Hürde scheitert, müssen wir uns mit einem Takt von 889 MHz bei Latenzen von 4-4-3-4 zufrieden geben.
Wie z.B. auch beim Corsair Dominator waren die Ergebnisse nur mittelmäßig. Aus diesem Grund haben wir ein modernisiertes Testsystem angeschafft, das durch ein breites Spektrum an verfügbaren Speicherteilern die Taktraten in viel feineren Schritten verändern kann.
5. Benchmarks (EVGA 680i SLI)
Testsystem:
Prozessor: | Intel Core 2 Extreme QX6700 |
Motherboard: | EVGA nForce 680i SLI |
Grafikkarte: | Geforce 7900 GTX 512 MB |
Festplatte: | WD Raptor 36GB |
CD/DVD: | Plextor PX-760SA |
Betriebssystem: | Windows XP Prof. SP1 |
Treiber: | Forceware 93.71 |
Durch die feineren Speicherteiler sind die Ergebnisse auf dem 680i aussagekräftiger und dank „SLI-ready“-Support bietet es auch beste Voraussetzungen für die neue Speichergeneration.
Da das Mainboard auch eine Speicherspannung von bis zu 2,5 Volt unterstützt, haben wir auch getestet wie viel der CellShock-RAM maximal verträgt: 2,3 Volt. Eine Erhöhung auf 2,4 Volt hatte Instabilität anstatt einem Taktgewinn zur Folge.
Wer auf Nummer sicher gehen will, gibt lieber nicht mehr als die spezifizierten 2,1 Volt, was wir an dieser Stelle auch dringend empfehlen, um die Langlebigkeit zu gewährleisten.
Wie auch in unserem vorigen Review werden wir den maximalen Takt mit einer Command-Rate von „1T“ und „2T“ testen. Zusätzlich werden die Latenzen so weit wie möglich optimiert.
Erreicht haben wir stabile 1000 MHz bei sehr scharfen Latenzen von 4-3-3-4-2T (CAS-tRCD-tRP-tRAS-tCR). Damit liegt CellShock bei gleichen Latenzen gerade mal 66 MHz hinter dem Corsair Dominator. Bei einer Command-Rate von 1T waren immerhin noch 776 MHz drin – bei Latenzen von 3-3-3-4. Nur noch 20 MHz weniger als der Dominator!
Anhand von Benchmarks wollen wir nun diese Ergebnisse vergleichen:
Wie auch beim Corsair Dominator wurde der höchste Speichertakt mit der kleineren Command-Rate erreicht. Die Bandbreite mit „2T“ ist trotz niedrigerem Takt als beim Dominator sogar höher.
Beim Schreibdurchsatz kommt der CellShock gefährlich nah an den Dominator heran.
Die minimal schlechtere Zugriffszeit resultiert aus dem etwas niedrigeren Takt.
Bei UT2004 liegt nur noch 1% Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Dominator und CellShock.
Auch im 2. Test von UT2004 ist der Dominator nur rund 1-2% schneller.
Erst bei Quake4 kann sich der Dominator mit fast 4% bzw. rund 9 Frames von CellShock absetzen. Insgesamt liegt der CellShock-Speicher trotzdem nur knapp hinter dem teuren Speicher von Corsair. Durchgängig in allen Benchmarks ist schön sichtbar, wie sehr der CellShock-Speicher vom Overclocking profitiert. In Quake4 ist das Gesamtsystem wohlgemerkt um fast 8% schneller!
Ein Ergebnis von über 50% Übertaktung kann sich sehn lassen.
Der maximal erreichte Takt von 1040 MHz liegt gerade mal 40 MHz hinter dem besten Ergebnis – nicht schlecht für einen 667-MHz-RAM. Die verbauten D9GMH-Chips halten somit, was sie versprechen. Zudem hat CellShock den Speicher mit einem hochwertigen 8-Layer-PCB ausgestattet, was eigentlich ebenfalls den teuren Riegeln mit über einem GHz vorbehalten ist.
Der Test hat daher bewiesen, dass es sich dabei keinesfalls um irgendwelche für den Highend-Bereich nicht ausreichende Ausschussware handelt, denn der 667-MHz-Speicher schafft ähnliche Taktraten wie der 1-GHz-Speicher von anderen Herstellern.
Dass kein Heatspreader vorhanden ist, ist nicht weiter schlimm. Der Speicher blieb ironischerweise sogar kühler als seine Kollegen mit Heatspreader. (Ausnahme: Der „Dominator“ von Corsair ist noch kühler geblieben.) Grund: Der Heatspreader gibt aufgrund der kleinen Oberfläche die Wärme verhältnismäßig nur langsam ab und „speichert“ sie daher recht lange.
Bereits ab ca. 59,90 Euro (bei <link http: _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster>HPM-Computer.de) pro 1GB-Modul ist der Speicher lieferbar. Fazit: Preis-/ Leistungs-Hammer, wenn man übertakten will! Denn wer ihn nicht übertaktet, verschwendet einiges an Potenzial.
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