Ihr Debut feiert die junge Firme mit einem Case namens „AI-6B“. Das ca. 11 kg schwere Stahlgehäuse ist innen wie außen komplett in Schwarz gehalten. Von der Front über das Dach laufend befindet sich als dezentes Designelement ein Streifen aus gebürsteten Aluminium, welcher ebenfalls schwarz ist. Das gesamte Design wirkt ohne sichtbare Öffnungen an Front und Deckel sehr geschlossen und sauber, erinnert aber doch irgendwie an einen Mix aus dem Klassiker Cosmos von Coolermaster und leichten Anleihen bei Corsairs Graphite 600T. Aber was diese Gehäuse so erfolgreich gemacht hat, kann einer noch so jungen Firma sicher nicht schaden.
Hinter der Fronttür, welcher leider eines der häufigsten streitbaren Punkte bei Gehäusen ist, befinden sich drei 5,25 Zoll Schächte mit Mesh-Gitter-Blenden und ein Mesh-Einsatz für die zwei 120 bzw. 140 mm Lüfterplätze. Im Auslieferungszustand ist an dieser Stelle ein 140 mm Lüfter verbaut. Ihre Luft bezieht der Frontlüfter dabei über kleine Luftschlitze in der seitlichen Vertiefung, die um das Case läuft. Im Deckel wird die Luft über diese Schlitze ebenso abgegeben. Ob dieses doch etwas restriktive Design in der Praxis überzeugen kann, muss sich erst zeigen. Wir hoffen jedenfalls euch später auch ein Review zu dem neuen Gehäuse präsentieren zu können.
Das Frontpanel ist selbst für ein Gehäuse dieser Klasse äußerst üppig gestaltet und verfügt über vier USB 2.0 und zwei 3.0 Ports. So stehen neben Power/Resetbutton und Mikrofon/Headsetanschluss eine ganze Menge Anschlussmöglichkeiten zur Verfügung, wie sie manches 200€ Gehäuse nicht bietet.
Mit einer Breite von ca. 20 cm gehört anidées Erstlingswerk eher zur schlanken Gattung der Midi-Tower, bietet aber mit aber 17,5 cm noch genügend effektiven Nutzraum, dass auch größere CPU Kühler noch Platz finden. Zumal sich im Seitenteil kein Lüfter befindet, der zusätzlichen Platz in Anspruch nimmt. Wahlweise gibt es das Seitenteil auch mit Window. Im Innenraum bietet das Ai-6B gute Platzverhältnisse und jede Menge Kabelmanagementöffnungen. Im vorderen Bereich befinden sich bis zu sieben 3,5 bzw 2,5 Zoll Festplattenplätze, welche in eine 3+3+1 Kombination aufgeteilt sind. Die zwei 3x Käfige lassen sich dabei entfernen. Weiterhin befinden sich auf dem Mainboardtray zwei kleine Platinen, über die zusätzlich bis zu acht Lüfter betrieben werden können.
Ihren Strom beziehen diese dabei von einem 4-Pin-Molex-Stecker. Platz für diese Lüfter ist im Prinzip genug, denn sowohl in Front, Boden und Dach lassen sich jeweils zwei 120 oder 140 mm Lüfter verbauen – am Heck nur ein 120 mm. Im Lieferumfang sind allerding nur ein 140 mm Lüfter in der Front und ein 120er im Heck enthalten. Auch für Wasserkühlungen soll sich das Gehäuse laut hersteller gut eignen. So gibt man an, im Dach Platz für bis zu 280er Raditoren zu haben.
Alles in Allem ein guter Einstand, zu mindestens wenn man nur die technischen Daten durchgeht. Was die Praxis zeigen wird, bleibt spannend. Mit einem angepeilten Preis von 110€ für die Standardardversion und jeweils 120€ für die Silence und Window Version, ist der Preis durchaus angemessen - erhältlich ist es hierzulande exklusiv bei Caseking. Messen muss sich das Gehäuse hier mit Kontrahenten, wie dem Carbide 500R von Corsair. Es bleibt zu hoffen, dass das Projekt erfolgreich beginnt, um wieder etwas Schwung in den Gehäusemarkt zu bekommen.
Quelle: Caseking