Auch stellt sich die Frage: „Warum soll ich mir eine Soundkarte kaufen wenn ich schon eine im Mainboard integriert habe?"

Diesen Fragen wollen wir in diesem Review auf den Grund gehen. Zu diesem Zweck haben wir die Creative SoundBlaster X-Fi Titanium HD und die ASUS Xonar D2X zum Testen herangezogen. Beide Karten liegen im Preisbereich zwischen 100€ und 150€ und bedienen Anforderungen aus dem Multimedia - Bereich. Als die klassische Zocker - Soundkarte wird die X-Fi gerne gesehen, da Creative einst mit EAX (Environmental Audio Extensions) begonnen hat, den Klang in Computerspielen durch verschiedene Umgebungssimulationen zu verbessern. Allerdings bieten heutzutage auch andere Hersteller, auch ASUS, EAX in ihren Soundkarten an, welches es mittlerweile in der Version 5 gibt.

Weiterhin spielt das Ausstattungspaket der Soundkarten eine wichtige Rolle, denn beide Karten verwenden teils exotische Anschlüsse, die mit entsprechend exotischen Kabeln versehen werden wollen. Kein User möchte nach dem Kauf einer teuren Soundkarte nochmal losziehen müssen, um noch zusätzlich ein teures Kabel zu kaufen. Gerade bei Surroundlautsprechern in 5.1 oder 7.1 Konfiguration wird häufig auf ein optisches Kabel mit digital verschlüsselter Übertragung zurückgegriffen, um den Kabelsalat von 3 oder mehreren Analogkabeln zu vermeiden und eine bessere Übertragungsqualität zu gewährleisten, denn optische Kabel sind unsensibel gegen elektrische Störungen von außen. Wir sind gespannt, was die Soundkarten darüber hinaus noch mitbringen.

Beide Soundkarten kommen selbstverständlich mit Treiber und Softwarepaket daher, auch hier findet ein Vergleich statt, welche Software die besser Benutzerfreundlichkeit bietet, welche die zahllosen Features besser unterbringt. Hier kann es schnell unübersichtlich werden, denn man wird sofort mit Begriffen wie Dolby Digital, EAX, ASIO, THX, DSP, Equalizer, Crystalizer, SPDIF, VoiceFX und Anderem konfrontiert - wir finden heraus was diese Begriffe und Abkürzungen auf sich haben.

Begriffserklärung Hinter „moderner Klangerzeugung" stecken eine ganze Menge Ausdrücke und Abkürzungen, die mitunter sehr verwirrend sein können. Sätze wie „Ich hab‘ Dolby Digital, man!" Schnappt man nicht selten mal auf. Um etwas Klärung zu schaffen, wollen wir uns bemühen, einige Begriffe aus der digitalen und analogen Klangwelt zu erläutern. Über digitale Tonformate Seit es Surroundlautsprecher gibt, ist man mit dem Problem konfrontiert, dass man die Audioinformationen von 5.1 Lautsprechern irgendwie auf dem Filmmedium abspeichern muss. Dabei muss feststehen, welches Tonsignal an welchen Lautsprecher gesendet werden soll. Hierfür wird der Ton meist digital verschlüsselt gespeichert - sowohl Dolby Digital als auch DTS sind zwei unterschiedliche Verfahren zur Tonkomprimierung und digitalen Verschlüsselung. Weiterhin kann man den digitalen Übertragungsweg zwischen Quellgerät (z.B. PC, DVD Player) und Klangerzeuger (z.B. Surroundreceiver mit integriertem Decoder, an dem die Lautsprecher angeschlossen sind) wählen. Vorteil dabei ist, dass man nur ein Kabel braucht um Mehrkanalton zu übertragen (siehe SPDIF). Die analoge Alternative benötigt dazu drei Kabel bei einer 5.1 Lautsprecherkonfiguration (Front, Rear, Center/Sub). Wenn man sich für die digitale Audioübertragung entscheidet benötigt man immer einen entsprechenden Decoder am Ende vor den Lautsprechern, damit das digitale Signal in ein analoges Signal für jeweils jede Box umgewandelt werden kann. Dolby Digital Auch AC-3 oder ATSC A/52 genannt, ist ein Algorithmus für digitale mehrkanal- Klangverschlüsselung der Firma Dolby, die heutzutage oft Verwendung auf DVDs, BluRay, auf TV Übertragungen und im Kino findet. Eine PC Soundkarte mit einem Dolby Digital Encoder ist zum Beispiel in der Lage, den generierten Surround- Spielesound entsprechend zu codieren und digital an einen Decoder zu schicken. Das ist von Vorteil, wenn man ein digital angeschlossenes Surroundsystem verwendet. DTS Ebenfalls ein digitales mehrkanal- Tonsystem, direkte Konkurrenz zu Dolby Digital, benannt nach der gleichnamigen Firma Digital Theater Systems. Hinzuzufügen ist, dass es auch DTS Codierte Audio CDs gibt, welche 5.1 Surroundsound anbieten. Auch hier gilt, dass eine PC Soundkarte mit DTS Encoder in der Lage ist, das Mehrkanal- Signal digitalcodiert verschicken kann. EAX "Environmental Audio Extensions" - eine von Creative Labs erfundene Raumklangssimulation, die in der Lage ist, die Klangeigenschaften von verschiedenen räumlichen Umgebungen (z.B. Konzerthallen, Höhlen, Keller, ...) zu simulieren. Vorallem in PC-Spielen macht man hiervon oft gebrauch um einen realistischeren Ambient- Sound zu gestalten. Mittlerweile gibt es EAX in der Version 5 und auch andere Hersteller neben Creative verwenden die Technik auf ihren Soundkarten. THX Ein von LucasFilm erfundenes Zertifikat oder Qualitätssiegel, womit ursprünglich Kinos für besondere Klangqualität werben konnten. Es wurde dabei kontrolliert, ob der Kinosaal den gewünschten Vorgaben entsprach und neben technischen Richtlinien auch solche zum Saal vorgab, wie den Pegel von Umgebungsgeräuschen. Im Heimkinobereich hat man später begonnen, Komponenten wie Lautsprechersysteme oder Verstärker zu zertifizieren, die bestimmte Leistungsmerkmale erreichen sollten, wie z.B. neben festen Leistungsdaten einen Equalizer als Ausstattung mitzubringen oder Ähnliches. Heutzutage verliert das THX Zertifikat allerdings an Bedeutung und wird in Kinos immer seltener lizenziert, da die Kosten im Vergleich zum Marketingwert zu hoch sind. THX ist nicht zu verwechseln mit digitalen Tonsystemen wie Dolby Digital oder DTS.
PC Soundkarten mit dem THX Zertifikat bieten meistens eine Auswahl von softwareseitiger Klangmodifikation an, wie z.B. verschiedenen Arten von Equalizern oder Kompressoren. ASIO „Audio Stream Input/Output" - ein von Steinberg entwickeltes Audio- Übertragungsprotokoll, was vorallem im Recording- Bereich Verwendung findet, da man mit ASIO-Kompatiblen Soundkarten mit besonders geringen Latenzen arbeiten kann. S/PDIF "Sony/Philips Digital Interface" - eine Schnittstelle für den digitalen Übertragungsweg, hierbei kann es sich um einen elektrischen, digitalen Anschluss (koaxial) oder einem optischen, digitalen Anschluss (TOSLINK) am Interface handeln. Immer gut, wenn eine Soundkarte ein S/PDIF Interface mitbringt, spart eine Menge Kabel. Manche Soundkarten (z.B. Creative Audigy 2 ZS) haben auch einen 3,5mm Klinke - Anschluss als elektrisches, digitales Interface, welches man problemlos mit einem Adapter auf Cinch-koaxial versehen kann. Equalizer "To equalise" - angleichen, heißt es im Englischen. Als Kurzform auch EQ genannt. Ein Equalizer kann gezielt den Frequenzgang eines Audiosignals modifizieren und z.B. Bässe, Höhen und Mitten absenken oder anheben. Es gibt die verschiedensten Sorten von Equalizern, wie z.B. normale mehrband-EQs, mit denen man bestimmte voreingestellte Frequenzen zur Auswahl hat, die man heben oder senken kann - meistens in der Software durch die klassischen vertikalen Schiebregler dargestellt. Daneben gibt es noch grafische Equalizer, die nicht nur voreingestellte Frequenzen haben, sondern durch ein zweidimensionales Diagramm dargestellt werden, worauf die X-Achse das Frequenzband und die Y-Achse die Lautstärke darstellt. Bei grafischen EQs kann man meist noch Parameter wie die Flankensteilheit der Frequenzkurve oder stufenlos mehrere Grenzfrequenzen wählen. Weitere EQs verbergen sich meist hinter verschiedenen Namen und heben z.B. selbstständig Bässe und Höhen an, um einen klareren Sound vorzugaukeln (Beispiel Creative Crystalizer) - vom Prinzip her aber nicht großartig anders als seine anderen Brüder. Kompressor Ein Kompressor schränkt die Dynamik, also den Unterschied zwischen dem leisesten und dem lautesten Punkt in einem Audiosignal, ein. Nutzt man einen Kompressor, verdichtet sich das Audiosignal und klingt insgesamt näher, deutlicher, aber auch lauter und für das Gehör in höherem Maße anstrengend. Leider greift die Musikindustrie heutzutage immer mehr auf Kompressoren zurück und die Musik wird immer mehr verdichtet (Loudness-War), was dazu führt, dass das Audiosignal optisch dargestellt wie ein einziger Balken aussieht. Für den Zuhörer klingt dies Anfangs beeindruckend, jedoch ermüdet man beim Musikhören schneller und das Signal neigt zum übersteuern. Doch dazu soll hier nicht weiter eingegangen werden. In geringem Maße eingesetzt kann ein Kompressor dennoch sehr nützlich sein. THX Zertifizierte Soundkarten bringen meistens Kompressoren oder Limiter unter verschiedenen Bezeichnungen mit (z.B. AutoVolume oder ähnlich). VoiceFX / VocalFX
Wie so oft steht FX für das Wort „Effects" - so auch hier. Damit erklärt sich das Wort fast schon von selbst - VoiceEffects. Manche Soundkarten bieten dieses Feature an, womit man mit einem Mikrofon seine Stimme in amüsante Stimmlagen bringen kann. Unboxing und erster Eindruck – Creative X-Fi Titanium HD Creative ist sicherlich die bekannteste Marke, wenn es um Gaming-Sound geht. Seit langer Zeit stellte die Firma erfolgreich Soundkarten der Serien Audigy 1-4 her und ist nun zur Bezeichnung X-Fi für „Extreme Fidelity" übergegangen. Auf dem Markt existieren unter diesem Namen zahlreiche Modelle für die verschiedensten Ansprüche und Geldbeutel, sowohl für Heimkino-Puristen als auch Zocker-Enthusiasten. Es gibt verschiedene Kombinationen mit zusätzlichen Interfaces um die verschiedensten Geräte anschließen zu können. Wir haben uns für die „SoundBlaster X-Fi Titanium HD" entschieden, welche eher etwas mehr in Richtung Heimkino-Sound geht.


Die Soundkarte kommt in einer durchaus ansprechenden Verpackung daher, von außen in glänzendes Plastik gehüllt mit einem Sichtfenster auf das Hardwarestück der Begierde, flankiert mit der dicken Aufschrift „SOUND" auf der linken Seite der Verpackung. Weiterhin verrät uns die Beschriftung unübersehbar, dass es sich hier um das Modell „X-Fi Titanium HD" handelt. Die anderen Seiten der Packung geben uns Aufschluss über technische Daten, Anschlussmöglichkeiten und weitere Features der Soundkarte.
Nach Öffnen der Kartonage lächelt uns die Soundkarte förmlich entgegen, unter dessen Plastikbett ein orangefarbener Pappkarton liegt, der die weitere Ausstattung beinhaltet. Diese besteht aus einer gefalteten Kurzanleitung in den Sprachen nahezu aller Herren Länder einer Software CD, zwei speziellen TOSLINK Kabeln für den Anschluss digitaler Lautsprecher, sowie einem dual-Cinch auf 3,5mm Stereoklinke Kabel mit vergoldeten Anschlüssen. Warum „spezielle" TOSLINK Kabel? - Die optischen Anschlüsse sind auf der Soundkarte mit zwei Cinch- Anschlüssen gekoppelt, sodass dort kein handelsüblicher S/PDIF / TOSLINK Stecker angeschlossen werden kann. Die beiden mitgelieferten Kabel bieten dazu die Möglichkeit: An einem Ende ist ein dünner Steckkontakt, der in der Cinch Buchse einrastet, am anderen Ende findet sich ein genormter TOSLINK Stecker. Leider sind beide Kabel nur jeweils ca. einen Meter lang, was den Anschluss des digitalen Endgeräts etwas einschränkt. Für unseren Test mussten wir den PC erst in Richtung Receiver befördern, damit wir überhaupt unsere Testanlage anschließen konnten - sehr ärgerlich. Zudem kommt hinzu, dass die Kabel relativ exotisch sind und sicherlich nicht ohne weiteres durch längere ersetzt werden können.


Das analoge Cinch - Klinke - Kabel macht eine deutlich bessere Figur und vermittelt dank vergoldeter Kontakte einen recht wertigen Eindruck. Mit ca. zwei Metern Länge ist es auch großzügiger bemessen - leider verhilft es uns aber nur zur analogen Stereowiedergabe, wir bevorzugen aber lieber die digitale Mehrkanal - Variante. Aber dazu später mehr.

Die Soundkarte selbst ziert eine schwarz-verdunkelte Plastikabdeckung, unter der die verbaute Elektronik zum Vorschein kommt. Auf der Verpackung der Soundkarte wurde angekündigt, dass man die „Operationsverstärker" für eine „individuelle Klangfarbeneinstellung der analogen Ausgabe" austauschen kann. Dies haben wir prompt ausprobiert und können es zumindest rein mechanisch nachvollziehen. Wir hatten zum Testen leider kein Austauschteil zur Hand und lassen dieses Feature im Raum stehen. Weiterhin finden sich auf dem PCB der Soundkarte zwei interne Anschlüsse, wir vermuten, dass ein Anschluss für ein Audio-Frontpanel im Gehäuse und einer für das Creative Interface, was mit anderen Varianten der X-Fi angeboten wird, gedacht ist. Die Verpackung offeriert uns folgende technische Daten:

Creative X-Fi Titanium HD
Surround fähig bis 7.1
Optische Ein-/Ausgänge Ein- und Ausgänge kombiniert mit Cinch Buchsen, Kabel enthalten
EAX Unterstützung EAX Advanced HD 5.0
ASIO Treiber Ja
THX Zertifikat THX TruStudio PC
Encoder Dolby Digital Live, DTS Connect
D/A-Wandler Auflösung 24Bit / 192kHz
Ausgangsspannung 2Vrms (Front Channel), 1Vrms (Headphones)
(Signal-) Rauschabstand 122dB (Front Channel), 117dB (Headph. 330Ohm), 115dB(Headph. 33Ohm)
Klirrfaktor 0,001% (Front Ch. / Headph. 330Ohm), 0,006% (Headph. 33Ohm)
Übertragungsbereich 10Hz - 90kHz (Front Channel), 10Hz - 46kHz (Headphones)
Unboxing und erster Eindruck – ASUS Xonar D2X Im Audiobereich ist ASUS im Vergleich zu Creative ein eher junger Hersteller, dennoch kennt man den Namen bereits von anderen, hochwertigen Hardwarekomponenten im PC Bereich und die „Xonar" Soundkarten - Serie scheint sich nicht schlecht zu verkaufen.

Die Verpackung der Xonar D2X braucht sich hinter der, der X-Fi Titanium HD nicht zu verstecken - ein weiß / blauer Karton gibt Aufschluss über das Produkt, die Oberseite lässt sich aufklappen und präsentiert Stolz die darunter liegende Soundkarte in voller Pracht. Bei zugeklappter Oberseite können wir deutlich die Aufschrift „XONAR D2X | PCI Express 7.1 Channel Audio Card" lesen. Außerdem bezeugt ein Sticker, dass das Audioprogramm Ableton Live Lite 7 enthalten ist, was manchen Hobby DJ erfreuen dürfte.

Nach Öffnen der Verpackung kommt uns ein aufgetürmtes Plastikkonstrukt entgegen, in dessen oberster Etage sich die Soundkarte befindet, weiter unten ist das Zubehör deponiert worden. Dieses fällt verhältnismäßig umfangreich aus:


Zunächst sind vier analoge Cinch - Klinke - Kabel beigelegt worden, ein (heutzutage eher altmodisches) CD-Audio Kabel, zwei Adapter für die optischen Cinch- Buchsen auf TOSLINK, MIDI In/Out Adapterkabel, MIDI Slotblende für das Adapterkabel, TOSLINK Kabel, „Cakewalk Production Plus Pack" Software CD, Ableton Live Lite 7 Software CD, Xonar D2X Driver & Utility CD, Dolby Virtual Headphone / Dolby Virtual Speaker Demo CD, CyberLink PowerDVD 7 OEM CD, sowie einem 7-sprachigen Quick Guide in Heftform. Das Austattungspaket der ASUS Xonar D2X holt definitiv mehr Sympathiepunkte ein als das, der Creative X-Fi Titanium HD: Die optischen TOSLINK Adapter erlauben die Verwendung eines eigenen, genormten TOSLINK Kabels und verlangen nicht nach speziellen Kabeln, sodass auch größere Kabel Längen kein Problem sind. Wer kein TOSLINK Kabel hat, findet trotzdem noch eins in der Packung - sehr angenehm. Sogar an MIDI Anschlüsse hat man gedacht: Dort kann man sofort sein MIDI Keyboard anschließen und mit der mitgelieferten Software der Musikproduktion frönen.

Die Soundkarte selbst sieht der Creative Konkurrenz auf den ersten Blick ähnlich: Das PCB ist durch eine schwarze Metallhaube verdeckt, allerdings hat man hier einige LEDs versteckt, die im laufenden Rechner sicher ein gutes Bild abgeben würden, wenn die Soundkarte nicht bei den meisten Benutzern kopfüber montiert würde. Gut sichtbar ist ein weißer 4-Pin Anschluss auf der Karte angebracht, an den laut Anleitung ein zusätzlicher Stromanschluss erfolgen soll, ohne diesen würde die Karte offenbar nicht funktionieren. Der erhöhte Strombedarf der Soundkarte ist uns zunächst schleierhaft, dennoch wollen wir der Bitte des Herstellers natürlich Folge leisten. Anschlüsse für externe Audio Ein- und Ausgänge für beispielsweise Gehäuse- Audiopanels konnten auf der Xonar D2X leider nicht ausmachen, hier kann das Creative Pendant wiederrum punkten. Auch hier wieder eine kurze Zusammenfassung der Rahmendaten:

ASUS Xonar D2X
Surround fähig bis 7.1
Optische Ein-/Ausgänge Ein- und Ausgänge kombiniert mit Cinch Buchsen, Kabel & Adapter enthalten
EAX Unterstützung EAX 2.0
ASIO Treiber Ja
THX Zertifikat keins
Encoder Dolby Digital Live, Dolby Pro Logic IIx, Dolby Virtual Speaker, DTS Connect, DTS Interactive, DTS Neo:PC
D/A-Wandler Auflösung 24Bit / 192kHz
Ausgangsspannung 2Vrms
(Signal-) Rauschabstand 118dB
Klirrfaktor 0,0004%
Übertragungsbereich <10Hz - 46kHz (alle Kanäle)
Beim Direktvergleich der formalen Daten zur Creative X-Fi Titanium HD fallen einige Sachen auf:
Die ASUS Xonar D2X hat lediglich EAX 2.0 Unterstützung, hier kann Creative mit einer höher entwickelten Version seiner Raumklangssimulation aufwarten, was aber trotzdem keinen großen Verlust darstellt, da nicht alle Spiele EAX 5.0 verwenden und die Soundqualität insgesamt dadurch nicht schlechter wird. Weiterhin fällt auf, dass die ASUS Karte kein THX Zertifikat hat - wie zuvor beschrieben nimmt die Bedeutung des THX Zertifikats immer mehr ab und so kann man heutzutage auch getrost darauf verzichten. Ursprünglich galt das Zertifikat auch eher den Qualitätsmaßstäben für Kinosäle und den dortigen Lautsprechern und Klangeigenschaften - bei PC Soundkarten verbirgt sich unter dem Zertifikat heute meist nur eine Sammlung von EQs und Effekten, deren Verzicht kaum auf Unbehagen stoßen sollte. Auch die Daten zum Klirrfaktor, Rauschabstand und Übertragungsbereich sind bei beiden Karten nicht gleich, allerdings sind die Unterschiede eher marginal und sicherlich eher auf dem Papier nachvollziehbar. Praxiseinsatz der Creative X-Fi Titanium HD Nachdem die Soundkarte in unserem Gehäuse Platz gefunden hat, ging's an das Anschließen der Lautsprecher und eines Mikrofons. Da die X-Fi Titanium HD Surroundklang nur optisch ausgibt, haben wir das mitgelieferte TOSLINK Kabel verwendet. Am anderen Ende befindet sich ein Denon AVR-1908 Receiver, welcher mit entsprechenden Dolby Digital und DTS Decodern ausgestattet ist. Als Lautsprechersystem dient ein Heimkino Set von quadral aus der Platinum Ultra Serie (Front: Platinum Ultra 9, Center: Platinum Ultra Base, Surround: Platinum Ultra 2), was auch hohen Ansprüchen genügt. Die Software Nach der Installation der Software können der Soundkarte die ersten Töne entlockt werden. Hierzu finden sich verschiedene Betriebsmodi, welche über die „Creative Audio Systemsteuerung" und die „Creative Konsole" zu erreichen sind. In der „Creative Audio Systemsteuerung" sind alle Einstellungen enthalten, die die „Creative Konsole" auch bietet, allerdings etwas sachlicher präsentiert und besser geordnet. Im „Audiobearbeitungsmodus" bietet die Konsole allerdings noch ein paar mehr Möglichkeiten, wie einen erweiterten Mixer und einige Features, welche von professionellen Audiobearbeitungsprogrammen adaptiert scheinen. Wer sich ernsthaft mit dem Thema Ton- und Musikproduktion auseinandersetzt, wird hier sicherlich auch auf Programme zurückgreifen, die für diesen Zweck gemacht worden sind, aber immerhin bietet die Soundkarte ja ASIO Treiber an, womit das Arbeiten mit geringstmöglichen Latenzen möglich ist.

Wenn man nun Audiomaterial mit Surroundklang abspielen will, muss man zunächst einiges in der Software einstellen, um über den digitalen Anschluss auch hinterher Surroundsound zu hören. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten: Einerseits kann die Soundkarte sämtliches Audiomaterial Dolby Digital oder DTS codiert an den Decoder weitergeben, hierzu muss in der Creative Software explizit ein Encoder ausgewählt werden. Diese Variante ist zu empfehlen, wenn Spiele in Surroundklang gespielt werden wollen, denn Spiele selbst können den Klang nicht digital codieren, das muss dann also die Soundkarte übernehmen.

Eine andere Möglichkeit ist, die Soundkarte den Klang einfach durchschleifen zu lassen. Diese Möglichkeit ist zu empfehlen, wenn man häufiger Filme am PC guckt - hierzu kann man im Video Player direkt einstellen, dass als Audioausgang der SPDIF Ausgang der Soundkarte genutzt wird, und dass der Klang direkt weitergegeben werden soll (Pass Through). Spielt man nun einen Film in Dolby Digital oder DTS ab, wird das digitale Signal von der Video Software (z.B. VLC Player) über die Soundkarte direkt zum Decoder weitergegeben, der dann erkennt, um welches Format es sich handelt. Da Filme meist ungefähr 50:50% in DTS und Dolby Digital codiert sind, kann das Format also relativ oft schwanken und in der Pass-Through Einstellung wird der digitale Klang immer so durchgegeben, wie er im Film abgespeichert ist - man muss also weniger umstellen. Nachteil dieser Möglichkeit ist allerdings, dass man in jeder Software, welche Klang ausgibt, als Audioausgang den digitalen SPDIF Ausgang der Soundkarte auswählen muss, was mitunter längeres Forschen in Menüs bedeuten kann. Die einfachere Variante ist hier definitiv die Nutzung der Encoder auf der Soundkarte. Auch hier können digital codierte Filme problemlos abgespielt werden, allerdings durchläuft das Audiosignal immer irgendwelche Umwandlungsschritte. Wer analog angeschlossene Lautsprecher benutzt, hat weniger einzustellen, das meiste macht die Soundkarte automatisch, bei digital angeschlossenen Lautsprechern muss man sich aber bewusst sein, dass man sich zunächst eventuell intensiver mit der Materie auseinandersetzen muss. Weiterhin bietet die Creative Software einige Features zur Klangmodifikation, welche wir hier kurz zusammenfassen wollen - im „THX TruStudio Pro" Menü gibt es folgende Einstellungen:

Surround - Hierbei wird ein Stereosignal für die Benutzung von Surroundlautsprechern auf alle Lautsprecher aufgeteilt, sodass man Musik z.B. in Surroundsound hören kann. Crystalizer - Subjektiv empfunden ein Equalizer, der einige Höhenfrequenzen anhebt, wodurch das Audiosignal brillianter wirken soll. Wirkt bei bereits gut ausbalancierten Lautsprechern aber eher aufgesetzt und synthetisch. Speaker - Subjektiv empfunden ein Equalizer, der einige Mittenfrequenzen anhebt, wodurch das Audiosignal voller und der Lautsprecher „größer" wirken soll. Tritt relativ dezent in Erscheinung, ein Feature was bei kleinen Lautsprechern für die nötige Klangkorrektur sorgen kann. Smart Volume - Subjektiv empfunden ein Kompressor bzw. Limiter, der die Dynamik und Gesamtlautstärke des Audiosignals einschränkt, um einen gleichbleibenden Lautstärkepegel zu erzielen. Entzieht der Musik allerdings ihre Lebendigkeit und lässt sie etwas schwachbrüstig klingen. Dialog Plus - Verändert bei Surroundlautsprechern die Aufteilung des Audiosignals und rückt dessen Fokus mehr zu Lasten des Center- Speakers. Dialoge sollen dadurch besser verständlich werden, bei Musik sorgt es allerdings dafür, dass diese zu größeren Anteilen aus dem Center- Speaker ausgegeben wird, was nicht unbedingt einer Verbesserung gleichkommt. In der Softwäre lassen sich auch EAX 5 Umgebungseffekte direkt auf das komplette Audiosignal anwenden. Im entsprechenden Menüpunkt kann man bei aktivierten EAX Effekten, verschiedene Raumumgebungen auswählen, wie „Amphitheater", „Jazz Club", „Opernsaal" und diverse Andere. Hierdurch wird der Raum künstlich vergrößert, allerdings ist es fraglich, ob man auf Dauer den Hall des künstlichen Raumes hören will. Für zwischendurch ist es aber eine nette Spielerei. Im Menü „Grafik Equalizer" findet sich noch ein 10-Band-EQ, womit man die Frequenzen 31Hz, 62Hz, 125Hz, 250Hz, 500Hz, 1kHz, 2kHz, 4kHz, 8kHz, 16kHz anheben oder absenken kann. Auch gibt es einige gespeicherte Voreinstellungen, welche sich auch von Hand ändern und neu abspeichern lassen. Hiermit können eventuelle Defizite bei den Lautsprechern ausgeglichen werden, feinere Einstellungen wie die Flankensteilheit oder eine freie Frequenzwahl gibt es allerdings nicht. Vermissen sollte diese Features allerdings niemand, denn solche EQ's gehen schon eher in die professionelle Richtung.

Im „Encoder" Menü kann man zwischen den mitgelieferten digitalen Encodern wählen. In diesem Falle hat der User die Wahl zwischen Dolby Digital Live und DTS Connect - eher eine Frage des eigenen Geschmacks. Zwar bieten beide Encoder noch einmal verschiedene Feineinstellungen, aber im Grunde genommen läuft es auf das Gleiche hinaus. Wenn man einen der beiden Encoder gewählt hat, hat man einen Dauerhaften Datenstream zum Decoder im entsprechenden digitalen Format.


Schlussendlich sind noch die Features „Mixer" - eine Lautstärkeregelung analog zur Windows Audio-Systemsteuerung, „Mikrofoneffekte" - siehe VoiceFX, „Lautsprecher und Kopfhörer" - ermöglicht die Wahl der Lautsprecherkonfiguration, „Kopfhörer" - automatische Kopfhörererkennung ein/aus, und „Digital E/A" - Möglichkeit des digitalen Bitabgleichs zwischen Eingangs- und Ausgangssignal, zu erwähnen.



Beurteilung von Audiomaterial Nachdem wir nun die Software der Creative X-Fi Titanium HD unter die Lupe genommen haben, soll es nun um die Kernkompetenz der Soundkarte gehen: Den Klang. Als kurze Vorüberlegung sei aber gesagt, dass erwartungsgemäß kein großer Unterschied auszumachen sein sollte (vorige Soundkarte war eine Creative Audigy 2 ZS), denn die Vorverstärker- und Wandlertechnologie ist heutzutage weitestgehend ausgereift und unterscheidet sich zwischen verschiedenen Soundkarten nur gering voneinander. Vielmehr geht es darum, den Klang von auf dem PC gespeicherter Musik oder dem generierten Spielesound zum Lautsprecher zu transportieren. Klangeinbußen muss man dabei heute kaum noch hinnehmen. Auch so mancher Onboard-Soundchip ist heute klanglich nicht unbedingt schlechter als eine ausgewachsene Soundkarte, dennoch bietet er selten die Ausstattung einer solchen. Was allerdings öfter auftritt ist, dass der der Klang meist durch etwaige Effekte und Signalprozessoren „verschlimmbessert" wird und so am Ende ein völlig anderes Ergebnis als gewünscht zutage kommt. Hier ist es wichtig, dass man die volle Kontrolle über alle Klangmodifikationen hat. Beim Musikhören selbst sind also keine großartigen Änderungen zu erkennen - das Signal wird 1:1 von der Quelldatei durch unseren AV-Receiver geschickt. Auf die in der Software vorhandenen Klangeffekte haben wir bewusst verzichtet, denn wir wollen die Musik möglichst originalgetreu belassen. So präsentiert sich dann auch das Klangbild - ausgewogen, neutral und der Musik entsprechend. Wir hatten nicht das Gefühl, dass der Klang in irgendeiner Art verfälscht ausgegeben wurde. Wollen wir nun ein Spiel spielen, wird unsere Soundkarte hingegen schon etwas mehr gefordert: Moderne Titel bieten mitunter eine Vielzahl von Audioquellen und -Spuren, die es zu managen gilt, Paradebeispiel hierfür ist Battlefield 3. Dessen Frostbite 2.0 Engine kann bis zu 80 Audiospuren gleichzeitig verarbeiten und verlangt in den Hardwarevoraussetzungen wenigstens eine DirectX 9.0c fähige Soundkarte, was die X-Fi Titanium HD ja glücklicherweise ist. Weiterhin wollen wir PC Spielen 5.1 Surround-Sound entlocken, wobei es möglich sein muss, den Klang digital an unseren Heimkinoreceiver zu schicken. Hierzu bedienen wir uns des integrierten DTS Encoders und schalten diesen in der Software ein. Unter Windows muss anschließend als Wiedergabegerät „Lautsprecher" ausgewählt werden (ohne Encoder „S/PDIF-Out" bei digital), dann können wir auch in Spielen etwas hören. In Spielen wie Driver: San Francisco, Mirror's Edge, Battlefield 3 oder Portal 2 konnten wir dabei keine Schwächen bei der digitalen Surround-Soundwiedergabe ausmachen, die Soundkarte hält, was sie verspricht. Leider sind die Soundoptionen in manchen Spielen eher mager ausgefallen, hier wird in der Regel auf die Audiokonfiguration des Betriebssystems zurückgegriffen und der Sound aus dem Standard-Wiedergabegerät ausgegeben. Ist dieses nicht richtig eingestellt, bleiben die Lautsprecher stumm. Dieses Problem sollte allerdings eher bei digital angeschlossenen Lautsprechersystemen auftreten, da hier mehr Konfigurationsaufwand nötig ist. Bei der Klangbeurteilung ist also insgesamt festzustellen, dass die Creative X-Fi Titanium HD ihre Kernkompetenz erwartungsgemäß gut unter Beweis stellt - an keiner Stelle hatten wir das Gefühl, dass klangliche Defizite auftraten. Die genannten DSPs funktionieren allesamt wie erwartet, deren Effekte sind allerdings Geschmackssache und stellen für den User mehr eine Zusatzoption, als wirkliche Klangverbesserung dar. Praxiseinsatz der ASUS Xonar D2X Nun wollen wir die zweite Soundkarte zum Vergleich heranziehen. Zunächst erfolgte der Einbau: Leider sind die Dimensionen der Xonar D2X etwas größer als die der X-Fi Titanium HD (X-Fi: 166mm, Xonar: 179mm Länge), sodass in unserem System bereits die ersten zwei RAM Slots blockiert wurden. Da die Soundkarte zudem auch noch einen 4Pin Stromanschluss hat, muss der Stromstecker hinter der ~18cm langen Karte auch noch Platz finden. Weitere PCI-E x1 Slots befanden sich auf dem Mainboard nur unterhalb des PCI-E x16 Slots, welche allerdings von der Grafikkarte blockiert wurden. Es blieb also keine andere Lösung, als die RAM Module auf die zwei verbleibenden RAM Bänke zu stecken und den RAM im Single Channel Modus zu betreiben - sehr ärgerlich. Wer also den Kauf einer ASUS Xonar D2X in Betracht zieht, sollte vorher dafür sorgen, dass entweder genügend freie PCI-E x1 Slots oder genügend Abstand zwischen Gehäuse- Rückwand und RAM Bänken verfügbar ist. Nachdem wir nun die Hardware irgendwie im Gehäuse verstaut und angeschlossen haben, geht es an den Anschluss unseres Heimkino Receivers. Im Gegensatz zur X-Fi Titanium HD bietet die Xonar D2X auch ausreichend analoge Klinkenausgänge um auch analoge 7.1 Lautsprecher plus einem Mikrofon anzuschließen. Wir haben deshalb einerseits ein digitales, optisches TOSLINK Kabel an eine digitale Cinch Buchse, hinter der sich auch der optische Ausgang verbirgt, als auch drei analoge Klinke - Cinch Kabel an den analogen Eingang für Mehrkanalquellen an unseren Receiver angeschlossen. Wenn der Rechner eingeschaltet ist, sind die Klinkenbuchsen in der ASUS Xonar D2X hilfreicherweise beleuchtet - nicht selten findet man sich auf den Knien kriechend unterm Schreibtisch hinter dem PC wieder und sucht im Dunklen verzweifelt mit dem Klinkenstecker in der Hand nach der richtigen Buchse, dort ist so eine farbliche Beleuchtung ein Segen. Das optische Digitalkabel muss man allerdings ohne Beleuchtung finden, denn die optischen Anschlüsse in den Cinch Buchsen sind nicht beleuchtet.



Die Software Die Software der ASUS Xonar D2X ist schnell installiert und fällt insgesamt kompakter aus als beim Creative Pendant. Trotzdem findet man alle Funktionen wieder und muss auf nichts verzichten. Anders als bei Creative findet man bei der ASUS Software nur ein Programm zum Steuern der Audiofunktionen. Die weiter beigelegte Software (Ableton Live Lite, Power DVD) möchten wir in diesem Review außen vor lassen. Unter dem Namen „Xonar D2X Audio Center" finden wir das Programm im Startmenü und stellen zunächst ein, welche Lautsprecherkonfiguration und welchen Audioausgang wir uns wünschen. Anders als bei der Creative Software müssen wir zwischen analoger und digitaler Audioausgabe entscheiden, beides simultan geht nicht. Anders ist auch, dass wir vorbestimmen müssen, wieviele Kanäle wir maximal ausnutzen wollen - da wir 5.1 Lautsprecher verwenden, stellen wir „6 Channels" unter „Audiokanal" ein. Weiterhin kann man die Lautsprecher in der Software zum Testen einzeln ansteuern und einen Testton wiedergeben. Uns gefällt das kompakte User Interface der ASUS Software relativ gut, es wirkt deutlich aufgeräumter als bei Creative. Weiterhin findet sich eine Art Spektrometer im Hauptfenster des Programms, welches uns das Audiosignal in 10 festen Frequenzen als Säulendiagramm in Echtzeit anzeigt, was man eventuell von verschiedenen Wiedergabeprogrammen kennt.

Für die digitale Klangausgabe gelten auch hier wieder ähnliche Richtlinien wie bei der Creative Software, wir haben die Auswahl zwischen einem DTS Interactive, Dolby Digital Live Encoder oder einfach einem Passthrough als PCM Audio. Die mitgelieferten Encoder (bei ASUS DSP genannt) ersparen wieder so manche Mühen bei der Softwarekonfiguration speziell bei tonausgebenden Wiedergabeprogrammen -auch Spiele liefern problemlos Surroundsound an die digital angeschlossenen Lautsprecher. Wer auf einen Encoder verzichtet, muss wie üblich die S/PDIF Ausgabe im jeweiligen Programm einstellen (z.B. Winamp, VLC Player, usw). Alternativ nutzt man die analoge Audioausgabe, wobei man zwar mehr verkabeln muss, aber weniger Mühe mit der Software hat. Hierbei stellen wir die Samplingfrequenz (PCM 44,1kHz bis PCM 192kHz, Standard: PCM 96kHz) und die aktuelle Lautsprecheraufstellung (hier 5.1) ein. Per Testton können wir prüfen, ob wir die analogen Anschlüsse richtig verkabelt haben.

Weitere Menüpunkte in der Software sind „Mixer" - hier können wir jeden Lautsprecher lauter oder leiser einstellen; „Effect" bietet sowohl einige Umgebungs- Raumsimulationen, einen 10-Band Equalizer mit Presets, als auch eine 3-fach einstellbare „Umgebungsgröße" für den entsprechenden Raum (L, M oder S, Standard: M) an. Weiterhin gibt es eine „Karaoke" Funktion, welche Tonartverschiebung, Stimmausblendung und Mikrofonecho anbietet; „FlexBass" zur flexiblen Abstimmung der Übergangsfrequenz zwischen Lautsprecher und Subwoofer in Abhängigkeit des Lautsprechervolumen; „AEC" - Akustische Echo- Kompensation gegen Echos oder Rückkopplungen bei Benutzung eines Mikrofons zusammen mit Lautsprechern; sowie zuletzt „VocalFX", wodurch neben Stimmhöhenveränderungen auch Umgebungssimulationen auf das Mikrofonsignal angewendet werden können.

Unter dem groß dimensionierten Lautstärkeregler im Kontrollprogramm finden sich noch weitere anwählbare Features: Hinter „Smart Volume" verbirgt sich höchstwahrscheinlich ein Limiter oder Kompressor, welcher ähnlich wie die THX Features der Creative Konkurrzenz funktionieren sollte, einen Mute Schalter, sowie einige Modi für Spiele, Musik, Filme und Hi-Fi, wodurch einige weitere Signaleffekte hinzugerechnet werden. Wie bei der Creative Karte wollen wir aber in erster Linie auf diese mannigfaltigen Effekte verzichten, um ein möglichst natürliches, unverfälschtes Audiosignal zu erhalten. Auch alle anderen Equalizer und Raumeffekte bleiben ausgeschaltet.
Da die ASUS Xonar D2X auch ASIO Treiber anbietet, kann man auch hier mit professionellen Audiprogrammen wie Apple Logic, Steinberg WaveLab, Ableton Live etc arbeiten. Letzteres bekommt der Käufer ja immerhin als „Lite" Version mitgeliefert, womit man zunächst ein größeres Instrumentarium zur Verfügung hat, als die Features des „Audiobearbeitungsmodus" bei der Creative Software. Beurteilung von Audiomaterial Nachdem wir nun die Software analysiert haben, wollen wir nun auch etwas Klangmaterial unter die Lupe bzw. an's Ohr nehmen. Tatsächlich sind nüchtern beurteilt keine klanglichen Unterschiede zur Creative Soundkarte auszumachen. Unsere Musik klingt immernoch genauso, wie wir sie kennen - die Soundkarte gibt uns den Klang so aus, wie wir ihn haben wollen. Allerdings haben wir nun die Möglichkeit eines Direktvergleichs zwischen der digitalen und analogen Klangausgabe der Soundkarte, was wir natürlich gleich probieren wollen. Dazu wird während der Musikwiedergabe (Player: Winamp 5) in der Audiosoftware der Haken unter „SPDIF" entfernt und wieder gesetzt, um zwischen den Modi hin und her zu schalten. Gleichzeitig muss im Decoder (hier im Heimkinoreceiver) zwischen dem digitalen und analogen Signaleingang hin und her gewechselt werden. Beim Abspielen von Musik sind zunächst keine Unterschiede hörbar - es hört sich an wie ein 1:1 Vergleich. Das spricht für den D/A Wandler, der auf der Soundkarte verbaut ist, denn im analogen Modus muss die Soundkarte das digitale Audiosignal vom PC in ein analoges Schwingungssignal übersetzen, was eine mögliche Schwachstelle darstellen könnte. Beim Abspielen von Surroundmaterial wie Spielfilmen (VLC Player) oder Spielen wie Battlefield 3 bleibt dieser Eindruck erhalten - höchstens ein etwas höherer Ausgangspegel ist im analogen Modus festzustellen, ansonsten wird subjektiv nichts von der Klangqualität eingebüßt. Zusammenfassend kann man sagen, dass man mit der ASUS Xonar D2X durchaus noch gut mit analogen Surround - Lautsprechern arbeiten kann ohne Qualität im Klang einbüßen zu müssen - die Creative Karte hat zwar auch noch analoge Ausgänge, bietet allerdings nur einen analogen Stereoausgang an. Allerdings hat Creative aber noch durchaus Alternativen im Portfolio, die auch über mehr analoge Anschlüsse verfügen und mit ebenbürtiger Technik ausgestattet sind. Für diesen Vergleichstest kann man der ASUS Karte allerdings zuschreiben, dass die umfangreichere Ausstattung, speziell die Anschlussvielfalt positiv auffällt, auch die Software ermöglicht problemloses Navigieren zwischen den jeweiligen Modi. Fazit Nachdem wir nun beide Soundkarten ausgiebig testen konnten, wollen wir die wesentlichen Fakten noch einmal sortiert in einem Fazit zusammenfassen. Einen wirklichen Sieger wollen wir dabei garnicht festlegen, beide Karten sorgen gleichermaßen für kompromisslose Klangwiedergabe am PC, beide Karten unterscheiden sich allerdings in Sachen Ausstattung und Software. Für die Creative X-Fi Titanium HD spricht, dass sie zunächst einmal kompaktere Ausmaße hat als ihre Konkurrentin, zudem verzichtet man auf einen zusätzlichen Stromanschluss. Der Hardware- Einbau fällt dadurch wesentlich einfacher aus und man muss nicht auf die Kompatibilität zum Mainboard achten (speziell auf den Abstand zu den RAM Bänken). Bei den internen Anschlüssen bietet die X-Fi Titanium HD als Einzige einen Audio I/O Anschluss für das Gehäuse- Frontpanel an, was leider keine Selbstverständlichkeit ist. Weiterhin hat Creative einen Hausvorteil bei der eigenen EAX Technologie und bietet diese in der Version 5.0 an - ein zumindest erwähnenswerter Fakt, aber kein entscheidender Pluspunkt.
Die Creative Software bietet mit gleich mehreren Applikationen eine umfangreiche Übersicht über jede noch so kleine Einstellung, allerdings sind mit der „Creative Konsole" und der „Creative Audio Systemsteuerung" lediglich zwei verschiedene Programme mit unterschiedlichen Oberflächen, aber den selben Optionen angeboten worden - das könnte beim ein oder anderen User für Verwirrung sorgen. Creative packt ein dickes Paket an Effektgeräten (DSPs) in seine Software, zudem werden einige THX Features angeboten und verschiedene Betriebsmodi für Spiele, Audiobearbeitung oder Unterhaltung - unserer Einschätzung nach eher Spielerei als sinnvolle Werkzeuge, aber es muss ja im privaten PC nicht immer ernsthaft zugehen. Beim Packungsinhalt findet man bei der Creative Karte wesentlich weniger Ausstattung als bei der Konkurrenz, immerhin sind optische Kabel und ein analoges Kabel enthalten. Schade: Das optische Kabel ist nur schwer austauschbar und leider sehr kurz geraten, sodass man unter Umständen die Aufstellung seiner Geräte überdenken muss. An der Slotblende findet man neben analogen Klinkenanschlüssen vier analoge Cinch Anschlüsse, davon zwei kombinierte optische Anschlüsse, was für diejenigen ausreichend ist, die ihr Surroundsystem digital, oder Stereo- Lautsprecher analog anschließen wollen.

Die ASUS Xonar D2X tritt mit ihren beleuchteten LED Elementen imposanter in Erscheinung und bringt einiges an Ausstattung mit. Allerdings fällt beim Einbau die größere Länge der Karte zunächst negativ auf, außerdem blockiert der Stromanschluss zwei unserer RAM-Bänke, was gleich zu Anfang negativ auffällt. Allerdings gilt es zu erwähnen, dass es die Karte auch in einer PCI Variante gibt, womit man diesen Platzkonflikt auf dem Mainboard eventuell vermeiden kann. Bei der Verkabelung fallen hingegen die beleuchteten Klinkenanschlüsse positiv auf, die den Anschluss hinter dem PC etwas komfortabler gestalten. Neben den reichlichen analogen Anschlüssen finden sich auch hier kombinierte optische Anschlüsse hinter den Cinch- Buchsen. ASUS legt allerdings einen Adapter für ein normales TOSLINK Kabel bei, sodass das optische Kabel problemlos gegen ein genormtes, anderes Kabel ausgetauscht werden kann. Auch bei analogen Anschlusskabeln geizt ASUS nicht und gibt gleich vier Klinke - Cinch Kabel mit, außerdem findet sich sogar eine MIDI Slotblende mitsamt MIDI Kabelpeitsche und ein umfangreiches Softwarepaket - bei der Ausstattung macht ASUS niemand so leicht etwas vor.
Die Software ist kompakter und in einem Tool zusammengefasst, bietet aber trotzdem den kompletten Funktionsumfang an. Sie sorgt für etwas weniger Verwirrung als das Creative Pendant und verlangt dem Benutzer weniger Einarbeitungszeit ab. Wer sich darüber hinaus etwas mehr mit Audiobearbeitung beschäftigen will, findet zudem das Programm Ableton Live Lite im Softwarepaket.

Pro / Contra
Creative X-Fi Titanium HD ASUS Xonar D2X
+ Einbaufreundlichkeit + Beleuchtung der Anschlüsse
+ Audio I/O Anschluss (intern) + riesiges Ausstattungspaket
+ Klang + Kabel und Adapter sinnvoll
+- Software + viele analoge Anschlüsse
+- weniger analoge Anschlüsse + übersichtliche Software
- kurze optische Kabel +- kein Audio I/O Anschluss (intern)

- große Dimensionen, problematischer Einbau
Wie man sieht, haben beide Soundkarten mehr Vorteile als Nachteile, allerdings sind bei der ASUS Xonar D2X mehr Pluspunkte zu finden als bei der Creative X-Fi Titanium HD. Nichts desto trotz braucht sich die Creative Soundkarte keinesfalls zu verstecken, wie gewohnt findet man unter der Marke Creative hervorragenden Sound - allerdings hätte man beim höheren Preis (ca. 130€) eventuell auf die THX Lizenzierung verzichten und dagegen bei der Ausstattung noch etwas zulegen können. Die ASUS Karte trumpft mit vielen Pro- Argumenten auf, auch beim Preis hat sie die Nase vorn (ca. 110€) und geht somit besser auf die Bedürfnisse von PC Usern ein, die den Kauf einer Retail- Soundkarte in Betracht ziehen.
Zu guter Letzt möchten wir uns noch herzlich bei Creative und ASUS für die problemlose Bereitstellung der Testkarten bedanken.