Tor vs. VPN  Bild © Tor vs. VPN (Bild © )

Bei einer nüchternen Betrachtung der Tatsachen wird klar, dass die Realität und das Empfinden der Online-Privatsphäre sind verändern. Weil man die Privatsphäre schützten will, werden oft virtuelle private Netzwerke (VPN) als Hilfsmittel herangezogen. Man man es kaum glauben, aber es gibt zahlreiche kostenlose VPN-Anbieter und da stellt sich die Frage „Sind kostenlose VPNs gefährlich?“. Wenn man sie kostenlos bekommt, zahlt man wirklich nicht, oder zahlt man anstatt mit Geld mit seinen privaten Informationen?

Werbung ansehen als Zahlungsmittel

Wenn man Hochwertige VPN-Server betreiben möchte, kostet das zwischen 20 und 550€ pro Monat an Hosting-Gebühren (Hetzner). Das hängt stark davon ab, wie viele Nutzer und Ressourcen man einkaufen will. Hinzu kommt, dass man diese in unterschiedlichsten Ländern betreiben muss. Da reicht also nicht ein Server allein. Wenn man bedenkt, dass die meisten Anbieter Hunderte von Servern haben, können die Kosten schnell auf über mehrere 100.000€ monatlich belaufen. Dazu kommen noch Personalkosten für Administratoren und Entwickler, die Schnittstellen zwischen Nutzern und den Servern schaffen, dazu Clients-Programmieren für diverse Plattformen.

Auch wenn kostenlose VPN-Dienste im Vergleich zu ihren kostenpflichtigen Pendants weniger Server betreiben, verursacht ihre Infrastruktur dennoch erhebliche Kosten. Daher sind die meisten kostenlosen VPNs nicht nur langsam und instabil, sondern werden auch mit Werbung überladen.

Auch wenn Werbung nur lästig erscheint, ist bekannt, dass die meisten Werbeanzeigen auf persönlichen Daten basieren, die von Apps und Websites gesammelt werden. Wenn ein VPN maßgeschneiderte Werbung anzeigt, deutet das darauf hin, dass deine Daten auf die gleiche Weise ausgebeutet werden. Also hat man am Ende nichts gewonnen, wenn die Werbenetzwerke einen auch über die VPN-Verbindung identifizieren und auch ansprechen können!

Ein nicht zu verachtender Faktor ist, dass die meisten kostenlosen VPN-Dienste ihren Sitz in China haben. Das Internet in China wird strikt reguliert und gefiltert, was einen in eine noch schlimmere Situation versetzt, als nur von Werbenetzwerken durchleuchtet zu werden.

Kostenlose VPN-Anbieter speichern deine Informationen

In einem Zeitalter von Big Data und maschinellem Lernen, sind Daten das wichtigste Gut! Wenn Du ein VPN für mehr Datenschutz in Betracht ziehst, solltest du unbedingt die Protokollierungsrichtlinien des Anbieters überprüfen. Es liegt an der VPN-Technologie an sich, denn VPNs funktionieren, indem sie Daten durch einen sicheren, verschlüsselten Tunnel versenden. Sie sind die direkte Schnittstelle zwischen dem Nutzer und dem Internet. Damit geht Dein gesamter Traffic durch diese eine Leitung. Dabei fallen Daten an, wie Websuchen, Keywords, Servernutzung, Browserdetails, E-Mails, IP-Adressen, um einige zu nennen.

Die "No-Logs"-Richtlinien ist etwas, was du möchtest! Du kannst zwar nicht prüfen oder verhindern, dass Logs generiert werden, aber du kannst den kostenpflichtigen eher trauen, weil sie das Geld von dir bekommen und ein Interesse daran haben, dich zu schützen. Man muss aber auch sagen, dass Linux-Server, von denen die meisten es nun mal sein werden, alles immer loggen, weil es Teil des Systems ist. Admins können aber diese Logs natürlich eindämmen, anonymisieren und periodisch löschen. Anbieter, die deine Sicherheit nicht im Fokus haben, können viel aus den Logs und deinem Traffic herauslesen.

Windows 10 PrivatsphäreWindows 10 Privatsphäre (Bild © nordvpn)

Ausreichende Sicherheitsstandards?

VPNs verarbeiten Deine Daten, damit ihre Dienst bereitzustellt werden können und benötigen daher robuste Sicherheitsmaßnahmen. Diese Sicherheit ist ein weiterer Bereich, in dem kostenlose Anbieter oft versagen. Es gibt hierbei zwei Hauptprobleme: Wie werden deine Daten beim Anbieter gesichert und wie werden die Daten sicher für dich übertragen? In beiden Fällen sind VPNs, die keine Logs sammeln, im Vorteil, da es weniger Daten gibt, um die man sich kümmern muss.

Zum ersten Punkt: Allerdings muss jeder Anbieter sicherstellen, dass die Daten der Benutzerkonten, wie E-Mail-Adressen und Passwörter, sicher gespeichert werden. Angesichts der Häufigkeit von Datenschutzverletzungen bei großen Unternehmen erfordert dies erhebliche Ressourcen.

Zum zweiten Punk: Die Sicherung der Daten, die über das VPN übertragen werden, erfordert außerdem konsequente Forschung, Audits und hochmoderne Techniken, die von hochrangigen Technikern eingesetzt werden. Dies umfasst Verschlüsselungsarten, VPN-Protokolle, die Wartung des Servernetzwerks und vieles mehr.Setzt man auf eine unsichere Verschlüsselung, kann sie aufgebrochen oder manipuliert werden. Beides ist nicht gut für dich.

Bezahlte VPN-Anbieter, wie Surfshark, GhostVPN oder NordVPN, legen Wert darauf, dass Dein Vertrauen in sie gewahrt wird, weil Du für den Dienst Geld zahlst. Sie sind außerdem ausreichend finanziert, um einen gleichbleibend hochwertigen Service zu gewährleisten. Kostenlose VPNs, die sich hauptsächlich durch Werbung finanzieren, konzentrieren sich darauf, so viele Nutzer wie möglich zu gewinnen, ohne sie unbedingt zu halten. Ihr Hauptziel ist es, die Nutzer/innen dazu zu bringen, sich die Werbung anzusehen und darauf zu klicken, was das Wohlbefinden und die Sicherheit der Nutzer/innen beeinträchtigt.

Außerdem können die Werbeeinnahmen unvorhersehbar sein und die Gewährleistung optimaler Sicherheit hat nicht immer Priorität. Ironischerweise haben viele dieser Anbieter mehr Daten zu schützen, da sie die Nutzerdaten protokollieren.

Kostenlose VPNs haben einen Preis

Dass Du für ein VPN-Abonnement bezahlen musst, klingt auf den ersten Blick ungemütlich, aber dadurch werden versteckte Kosten verhindert und man weiß, dass es keinen Haken hat, denn alles hat einen Preis – auch wenn er versteckt oder nicht offensichtlich ist. Kostenlose VPNs opfern meist den Datenschutz, die Sicherheit und Servicequalität, damit sie sich finanzieren können und an dir auch noch verdienen.

Sind kostenlose VPNs gefährlich?Sind kostenlose VPNs gefährlich? (Bild © Cyberghost)

Auswahl eines VPN-Anbieters

Achte bei der Auswahl eines VPN-Anbieters kannst du darauf achten, dass der Dienst vertrauenswürdig ist und deine Privatsphäre garantiert ist. Einige seriöse Anbieter decken wichtige Aspekte zu einem erschwinglichen Preis ab. CyberGhost bietet zum Beispiel VPNs, die schon ab 2,19€ pro Monat abonniert werden können. Da gilt auch die No-Logs-Richtlinie, eine starke Verschlüsselung und auch andere Aspekte werden bedacht.

Bevor du einen Dienst kaufst, solltest du dich mit den Datenschutzrichtlinien und Nutzungsbedingungen vertraut machen. Es ist empfehlenswert in ein VPN-Abo zu investieren, anstatt sich auf ein kostenloses VPN zu verlassen. Denn es ist viel sicherer, für einen Dienst zu bezahlen, als einem Dritten zu erlauben, auf unsere privaten Daten zuzugreifen und sie im Internet zu verbreiten. Wenn du nicht bereit bist, für ein VPN zu bezahlen, ist es wichtig, die möglichen Kosten zu kennen.