Die Spezifikationen sind insofern nichts neues, als dass sie schon vor längerer Zeit offiziell bestätigt wurden. 65nm Fertigungsprozess, 1,4 Milliarden Transistoren, 602 Mhz Chiptakt, 1296 Mhz Shadertakt und 1024 Mb GDDR3-Speicher mit 1107 Mhz und 512 Bit Speicheranbindung, dazu 240 Shadereinheiten, soweit die technischen Eckdaten der GTX280 (die GTX260 hat in allen Bereichen abgesenkte Werte). Dies allein lässt schon auf eine bessere Chip-Architektur als beim G92 schließen, denn die 9800GTX taktet höher, soll aber im Portofolio deutlich unter der GTX280 mit dem GT200-Chip liegen. Erste Testergebnisse von Computerbase bestätigen dies, hier liegt die GTX280 im Durchschnitt etwa 50% vor der 9800GTX. Wunderbar, könnte man sich denken, diese Leistung soll erst einmal von ATI eingeholt werden. Wenn es da nicht einen Haken gäbe: Den derzeitigen Preis. Eine GTX280 wird derzeit über 500€ gehandelt, eine 9800GX2 kostet 150€ weniger und bietet annähernd die gleiche Leistung. Von dieser Tatsache könnte ATI profitieren, da die Tochterfirma von AMD ihre Modelle bekanntlich immer zu günstigen Preisen anbietet. Hier muss allerdings abgewartet werden, wie teuer die HD4000-Modelle sein werden und wie gut sie sich im Test behaupten können. Doch auch um gegen Konkurrenz aus eigenem Hause bestehen zu können, müsste die GTX280 wohl deutlich im Preis nachgeben. Gespannt sein darf man zudem auf die GTX260, die zurzeit bereits für unter 300€ gelistet ist. Sie darf auf 896 Mb Speicher zurückgreifen und ist nur wenig niedriger getaktet. So läge es durchaus im realistischen Bereich einer Übertaktung, sie zumindest nominell auf das Niveau der GTX280 zu bringen. Die Firma BFG bekräftigt dies mit der Vorstellung einer übertakteten GTX260 ("OC"), die fast die Taktraten der größeren Schwester erreicht. Auch Gainward und XFX stellten ihre Versionen der beiden Karten vor, auch hier kann man mit übertakteten Varianten rechnen. Probleme mit der Kühlung dürfte es zumindest bei der Referenzlösung ohnehin nicht geben, da GTX280 und GTX260 mit dem gleichen Dual-Slot-Kühler ausgestattet sind.
Nvidias neuen Chip kennt man nun also. Der GT200 ist zweifelsohne sehr schnell und stellt einen großen Fortschritt zum Vorgänger G92 dar, wird aber leider zu überhöhten und nicht konkurrenzfähigen Preisen angeboten. Wie weit Nvidia über Treiber zusätzliche Leistung freisetzen kann, wird sich zeigen müssen, ebenso die Preisentwicklung und die Leistung der günstigeren GTX260. ATI kann sich nun allenfalls in aller Ruhe die Ergebnisse und Schwachstellen ansehen und die eigenen Produkte in Stellung bringen.
Quellen: <link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Nvidia Corp.
<link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Computerbase
<link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">BFG Technologies
<link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">XFX Force
<link external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">Gainward Europe Gmbh
18.06.2008, 20:08
Uhr
, von
Lucas Wotzka
Nvidia Geforce GTX280 und GTX260
Über die neuen Modellreihen von Nvidia und ATI wurde spekuliert und diskutiert wie selten zuvor bei Markteinführung einer neuen Grafikkarten-Generation. Kein Wunder, denn beide Serien (Geforce GTX200 und Radeon HD4000) wurden ungefähr zum gleichen Zeitpunkt erwartet. Die oft spektakulären, angeblich echten Benchmarks sorgten für weiteren Aufruhr. Es wird ein Kopf-an-Kopf Rennen beider Hersteller erwartet. Wie gut, dass nun wenigstens teilweise Klartext gesprochen werden kann: Nvidia hat vorgelegt, die GTX280 auf Basis des GT200-Chips ist bei diversen Anbietern in verschiedenen Versionen (Hersteller/Taktung) verfügbar. Der kleinere Bruder, die GTX260, ist ebenfalls schon gelistet, aber noch nicht lieferbar.