Mit einem Kapital von nur wenigen tausend Dollar, gründete Y.C. Lu das Hightech-Unternehmen „DFI“, welches bis heute unter selbigem Namen auf dem internationalen Markt auftritt. Die Abkürzung DFI steht offiziell für Diamond Flower Inc., wird für Werbezwecke auch oftmals im Zusammenhang mit Design for Innovation verwendet. Mit rund 700 Mitarbeitern zählt das Unternehmen zweifelsohne zu den „Kleinen“, vergleicht man diese Zahl beispielsweise mit der von Foxconn, die mit 35.000 Beschäftigten weltweit 50-mal so viele Angestellte haben.
Nichts desto trotz müssen sich die Taiwanesen, mit Hauptgeschäftssitz in Hsi-Chih, keinesfalls vor der scheinbar übermächtigen Konkurrenz verstecken, zumindest nicht solange man lediglich die Leistungsfähigkeit und Qualität der Produkte vergleicht. Die Vergangenheit legte immer wieder die Tatsache an den Tag, dass DFI sicherlich nicht zu den schnellsten Unternehmen zählt, wenn es darum geht ein Board mit dem neuesten Sockel bzw. Chipsatz auf den Markt zu bringen, wenn man allerdings bedenkt, was beispielsweise die Boards der Lanparty Baureihe mit nForce 3/4 Chips im Stande zu leisten waren, kann man guten Gewissens sagen, dass sich das Warten gelohnt hat.
Ob die momentan aktuellen Bretter gleichermaßen überzeugen können, soll anhand des nun folgenden Reviews aufgezeigt werden. Speziell zu diesem Zweck hat uns der Internetversandhandel <link _blank external-link-new-window einen externen link in einem neuen fenster http:="">HPM-Computer.de das Board mit der Bezeichnung „DFI Lanparty LT X38T2R“ zur Verfügung gestellt. Das PCMasters.de Team bedankt sich an dieser Stelle recht herzlich hierfür.
Das heute zu testende Mainboard trägt die Bezeichnung X38T2R, woraus sich unschwer folgern lässt, dass Intels X38 Express Chip auf dem Board verbaut ist und die Kommunikation der einzelnen Komponenten ermöglicht.
Vor geraumer Zeit, traten die unter dem Codenamen „Bearlake“ bekannten Chips der 3er-Reihe, das Erbe der durchaus sehr erfolgreichen P965 und i975X Intelschützlinge an. Der P35 gar noch einige Wochen früher als der X38. Die wichtigsten Neuerungen belaufen sich auf die volle Unterstützung von 1333MHz FSB Prozessoren, von 45nm CPUs Wolfdale und Yorkfield, von DDR3 Arbeitsspeicher, sowie der Einführung des neunen PCI-Express 2.0 Standards. Weil bereits in vorhergegangenen Reviews näher auf die Chips eingegangen wurde, möchten wir es an dieser Stelle hierbei belassen. Das neueste Pendant aus dem Hause nVidia trägt den Namen nForce 790i. Dieser unterstützt den Dualgrafikkartenmodus „SLI“, im Vergleich zum X38, welcher ATIs Variante „Crossfire“ vertritt.
Die technischen Daten des Testobjekts lauten folgendermaßen:
DFI Lanparty LT X38T2R Spezifikationen |
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Sockel | Intel LGA 775 |
Unterstütze Prozessoren | Intel Core 2 Duo, |
Northbridge | Intel X38-Express |
Southbridge | Intel ICH9R |
Frontsidebus | 1333/1066/800 MHz |
Arbeitsspeicher |
4x 240-pin DDR2 Slots (Dualchannel,
1.8V, max 8GB, 1066MHz) |
Erweiterungssteckplätze | 3x PCI |
Audio | Bernstein Audio Modul (8-Kanal Realtek ALC885) |
Netzwerk | Marvell 88E8052 Gigabit LAN |
Festplattenanbindung | Intel ICH9R Chip JMicron JMB363 PCI Express zu SATA/PATA Host Controller |
I/O-Anschlüsse (Rückseite) | 2x PS/2 (Maus u. Tastatur) |
I/O-Anschlüsse (intern) | 8x SATA / 1394 / 3x2 USB 2.0 / 6x Lüfter (5x3 Pol + 1x4 Pol) / 1x IDE / 1x Floppy |
Dual-Grafik-Lösungen | ATI-Crossfire |
Abmessung | 305mm x 244mm |
Nach dem Öffnen der äußeren Verpackung fällt der Blick sofort auf den nächsten Karton, welcher mit einer silbernen Aufschrift „Lanparty“ versehen ist. Darin enthalten ist das komplette Zubehör, welches in folgender Auflistung aufgeführt ist: Lieferumfang
- 1x DFI Lanparty X38T2R
- 1x USB 2.0 Slotblende
- 1x 1394a Slotblende
- 4x SATA-Kabel, 4x SATA Stromadapterkabel
- 1x IDE-Rundkabel (Ultra DMA 133/100/66)
- 1x Floppy-Rundkabel
- 1x I/O Slotblende
- 1x Bernstein Audiomodul
- 1x Chipsatzkühlkörper
- 1x Treiber-CD
- 1x Bedienungsanleitung
- 1x Raid Treiberdiskette
- Tütchen mit Jumpern
- Wärmeleitpaste und Verteilhilfe
Der Kontrast zwischen schlichter Verpackung und Farbgestaltung des eigentlichen Produkts ist DFI allemal gelungen. Das Muster setzt sich bei dem Board selbst fort. Hier trifft schlichtes Schwarz auf grelles Gelb und Grün. In Verbindung mit dem großen silbernen Northbridgekühler wirkt das ganze Designkonzept stimmig und harmonisch. Das Board der Lanparty Serie ist also definitiv ein Hingucker auf jeder Netzwerkparty. Toppen lässt sich das Ganze, indem man eine UV-Lichtquelle in seinem Rechner verbaut, was zu einem Leuchten der bunten Bauteile führt. Optisch macht das Board seinem Namen jedenfalls alle Ehre.
Nachdem man die Northbridge mit dem dazugehörigen kühler versehen hat, wirkt der Platz rund um den CPU-Sockel direkt sehr gegrenzt. Um die Kompatibilität zu testen, stellte uns Scythe mit den High-Performance Kühlermodellen „Mugen“ und „Ninja“ zwei sehr große Exemplare zur Verfügung. Beide ließen sich jedoch ohne Schwierigkeiten montieren und betreiben. Auch die Montage des „Scythe Retention Kits“ bereitete keine Probleme. Man sollte beim Montieren des Northbridgekühlers jedoch darauf achten, dass die nach oben ragenden Finnen in Richtung der PCI-Slots zeigen, da der Platz sonst womöglich nicht reichen könnte. Auch Southbridge und Spannungswandler sind mit angemessenen Kühlblöcken versehen, so dass zu keiner Zeit des Tests ein Temperaturproblem entstehen konnte. Betreiber einer Wasserkühlung und somit eventuell fehlender Luftzirkulation können an der Northbridge noch einen zusätzlichen kleinen Lüfter anbringen. Dieser ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten und muss separat angeschafft werden.
Da sich bis jetzt kaum PCI-Express x1 Karten durchsetzten konnten, fiel es positiv auf, dass DFI seinem Mainboard, im Gegensatz zu vielen X38er Modellen der Konkurrenz, gleich drei der „alten“ PCI-Slots spendierte. Ebenfalls seien die zwei schwarzen Taster am unteren Ende erwähnt. Mit deren Hilfe lässt sich das Board auch ohne Gehäuse betreiben. Drückt man den einen, startet der Rechner. Drückt man den anderen „resettet“ der PC, sprich er startet neu, beispielsweise im Falle eines Systemcrashs. Beide gleichzeitig betätigt löscht die aktuellen BIOS-Einstellungen, ohne die Datums- bzw. Uhrzeitsettings zu verlieren. Dies ist besonders im Falle eines Fehlgeschlagenen Overclockingversuchs von großem Nutzen. Einziges Manko stellt hier die Positionierung dar. Falls man eine Karte im untersten PCI-Express x16 Slot verwendet, ist es wahrscheinlich, je nach Dimensionierung der selbigen nicht möglich, die Knöpfe zu nutzen.
Mit dem farblich schön gestalteten und funktionell aufgeräumten und durchdachten Board kann DFI in dieser Kategorie des Testberichts Pluspunkte sammeln. Die Anordnung der Slots, die Dimensionierung der Kühlkörper usw. ist durchweg angemessen und gut gelungen. Bis auf Kleinigkeiten leistet es sich hier keine Schwächen.
Die Rubrik „Leistungsvergleich“ soll Aufschluss über das Leistungsvermögen des Testobjektes geben. Dies gescheit mithilfe einiger ausgewählter, gängiger Programme, die sich anhand der unten folgen Diagramme mit samt den zugehörigen Werten auslesen lassen. Um die Werte auch vergleichen zu können, musste ein anderes Board, in diesem Fall das EVGA nForce 680i den Parcours ebenfalls durchlaufen. Dieses gehört zwar nicht mehr zu den allerneuesten Modellen, konnte allerdings in vorangegangen Berichten bereits zeigen, dass es als guter Vergleichspartner dient.
Das Testsystem setzte sich wie folgt zusammen:
Testsystem Konfiguration |
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Prozessoren | Intel Core 2 Duo E8400 |
Arbeitsspeicher | 2x 1GB OCZ DDR2 1066 SLI Ready |
Grafikkarte | ATi Radeon HD3850 |
Festplatte | SATA: Samsung HD252KJ (250GB/7200rpm/16MB) |
Netzteil | Corsair HX-520W |
Betriebssystem |
Microsoft Windows XP Professional SP2
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Grafikkartentreiberversion | ATi Catalyst 8.4 |
Im Gegensatz zu vergangenen Testberichten wurden 3D Mark 06 und Sifoft Sandra in den Parcours aufgenommen, im Gegenzug jedoch Aquamark 3 gestrichen. Der nun folgende erste Teil besteht aus synthetischen, Grafikkarten unabhängigen Testprogrammen, sowie 3D Testtools.
Spannungs- und Takteinstellungen |
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FSB Taktraten | 200MHz-700MHz |
FSB/Ram Teiler | 400/800, 400/1066, 200/667, 200/800, 266/667, 266/800, 266/1066, 333/667, 333/800, 333/1066 |
PCI-Express Taktraten | 100MHz-200MHz |
CPU-Multiplikator verstellbar | Ja (falls von CPU unterstützt) |
CPU Vcore |
0,44375V-1,6V in 0,00625V Schritten bzw. VID +30% in 0,23%-0,24% Schritten
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Speicherspannung | 1,71V-3,04V in 0,006V-0,04V Schritten |
Northbridgespannung | 1,265V-2,04V in 0,013V-0,014V Schritten |
Southbridgespannung | 1,51V-2,38V in 0,12-0,13V Schritten |
Ein gutes Bios allein ist jedoch nur die halbe Miete, um erfolgreich takten zu können. Mindestens genauso wichtig ist die Stromversorgung der einzelnen Komponenten, vor allem jedoch die des Prozessors. DFI setzt aus diesem Grund auf Digitale Spannungswandler, welche eine schwankungsfreie Stromzufuhr ohne große Abfälle garantieren sollen. Die anliegenden Spannungen wurden zu diesem Zweck bei Standardsettings und den zwei Taktstufen im Idle- bzw. Loadbetrieb gemessen, die daraus folgende Differenz ermittelt und in nachfolgendem Diagramm veranschaulicht. Wie sich leicht ablesen lässt, hat DFI an dieser Stelle in die richtigen Bauteile investiert, denn die Ergebnisse sind durchaus mit sehr gut abzustempeln.
Moderne Rechner werden immer schneller und leistungsfähiger. Prozessoren mit nur einem Kern gehören längst der Vergangenheit an, heute arbeitet man mit zwei oder gar vier sogenannter „Cores“. Aber auch im Bereich der Grafikdarstellung, kann man je nach Bedarf auf zwei oder gar drei Karten umrüsten. So schön das ganze klingen mag, den Stromverbrauch treiben solche Systeme mit Sicherheit in die Höhe. Durch neue Technologien, wie der 45nm Technologie bei Prozessoren wird dem Verbrauch natürlich etwas entgegen gewirkt, so dass das Leistungs-/Aufnahmeverhältnis sehr gut ist, der absolute Wert steigt jedoch ständig. Natürlich benötigen nicht nur Grafikkarte und CPU den Saft aus der Dose, sondern auch das Mainboard will gut versorgt sein. Aus diesem Anlass haben wir die Leistungsaufnahme im Idle- sowie im Load-Zustand unserer beiden Mainboards gemessen und verglichen. Das Ergebnis, welches der Energiekostenmesser letztendlich anzeigt, bezieht sich natürlich nicht nur auf das Board, sondern auf den kompletten Rechner mit samt seinen Komponenten. Ausschlaggebend ist also die Differenz beider Messwerte. Außerdem wurde gemessen, wie viel der PC im Standby-Modus, also heruntergefahrenem Betriebssystem, jedoch angeschaltetem Netzteil aus der Leitung zieht. Dies ist kein zu vernachlässigender Faktor, da man sich die Mühe, die Steckdosenleiste auszuschalten, bzw. den Stecker nach dem Herunterfahren zu ziehen, nicht macht.
Auffallend ist, dass das DFI Board im Standby Modus im vgl. zum EVGA Konkurrenten sehr viel Strom aufnimmt. Hier sollte man, falls man den PC für längere Zeit ausgeschalten lässt, z.B. über Nacht, auf alle Fälle den Stecker ziehen.
Aktuell ist das Board mit rund 180€ gelistet, wer also bereit ist diesen Preis zu zahlen und die Mühe nicht scheut, sich vor den ersten Taktversuchen in das umfangreiche Bios einzuarbeiten, dem können wir dieses Board ohne Bedenken empfehlen, ein „Must-Have“ stellt es jedoch nicht dar.