Western Digital Black WD4001FAEX 4 TB

Neben Datensicherheit und Verfügbarkeit zählen bei Festplatten vor allem Geschwindigkeit und Speichervolumen. Es ist besonders die Kapazität, welche seit Einführung der SSDs gegenüber der Geschwindigkeit immer mehr an Bedeutung gewann und auch immer noch gewinnt.

Selbstverständlich möchte man auch heute noch möglichst flotten Zugriff auf seine Datenbestände haben, entscheidend sind dabei hauptsächlich die sequentiellen Schreib- und Leseraten, welche einen Maßstab für die Performance im Umgang mit großen Dateien darstellen. Weiterhin wichtig ist ein leiser Betrieb und darüber hinaus ein sparsamer Verbrauch. Für die restlichen Aufgaben verbaut der leistungsorientierte Nutzer ein Solid State Drive (SSD) im Rechner.

Wie gut Western Digital das Vorhaben, maximale Performance bei maximaler Kapazität bieten zu können mit der neuen WD Black WD4001FAEX umsetzen konnte, wird nachfolgender Testbericht im Detail aufdecken. Wir wünschen all unseren Besuchern viel Spaß beim Lesen!

Ein herzliches Dankeschön möchten wir an dieser Stelle an Western Digital aussprechen, welche uns problemlos ein Testmuster für dieses Produktreview zur Verfügung stellten.

Von außen betrachtet wirkt die neue Schwarze wie eine ganz gewöhnliche HDD im 3,5‘‘-Format. In den Rechnern wird diese über eine SATA 6 Gb/s-Schnittstelle, wie es inzwischen bei vielen Modellen bereits Standard ist, angebunden. Doch was haben Western Digitals Ingenieure also im Inneren versteckt?

Zunächst wollen wir überprüfen, was das gute Stück auf die Waage bringt - gut 780 Gramm. Sie ist somit deutlich schwerer als die Durchschnitts-HDD, was aber auch nicht verwundert, da auf unserem Modell ja bis zu vier Terabyte Platz finden sollen. Aus diesem Grund wurden fünf Platter mit je 800 GB verbaut. Zum Vergleich: die kürzlich getestete RED-Serie hatte zwei Platter zu je einem Terabyte. Die Masse will natürlich bewegt, in diesem Fall gedreht werden. Um 7.200 Umdrehungen pro Minute erreichen zu können, ist ein dementsprechend starker Motor notwendig, der leistungsfähiger als gewöhnlich, dafür aber auch etwas leistungshungriger ist. Der Verbrauch ist im Idle mit 8,1 W und im Lastbetrieb mit 10,4 W angegeben, auch hier wollen wir wieder die RED-Serie als Vergleichsmodell heranziehen. Diese benötigt 4,1 W im Ruhemodus, respektive 4,4 W im Vollbetrieb. Nicht zu vermeidender Nebeneffekt der erhöhten Leistungsaufnahme gepaart mit der schnellen Drehzahl, ist die etwas erhöhte Lautstärke, sowie die höhere Temperatur. Diese liegt im Schnitt etwa fünf Grad über der Roten. Da es sich bei der BLACK-Serie um ausgewiesene Performance-Modelle handelt, stellen diese Punkte jedoch keine ernstzunehmenden Kritikpunkte dar.

Neben der hohen Drehzahl von 7.200 rpm bietet die Festplatte weitere Features, um den Ansprüchen an die Leistungsfähigkeit gerecht werden zu können.

Um optimal auf das aktuelle Nutzungsverhalten des Users reagieren zu können, hat man bei Western Digital einen dynamischen Cache entwickelt. Abhängig davon, ob mehr Lese- oder Schreibvorgänge abgearbeitet werden müssen, wird dieser dem jeweiligen Vorgang zugeordnet. Das bedeutet, dass der gesamt verfügbare Cache von 64 MB nicht fix in jeweils 32 MB unterteilt ist, sondern die Grenzen fließend verschoben werden können. Western Digital verspricht somit eine Leistungssteigerung in Echtzeit.

Um überhaupt Festplatten mit derart beträchtlicher Kapazität bauen zu können, braucht man eine stattliche Anzahl an Magnetscheiben, auf denen die Daten abgelegt werden können. Wie bereits erwähnt sind bei dem 4-Terabyte-Modell derer fünf verbaut. Stand der Technik ist es weiterhin, dass sich die Magnetscheiben rotieren müssen, je schneller, desto besser ist auch die Performance. Problematisch wird es immer dann, wenn eine verhältnismäßig hohe Masse mit einer hohen Drehgeschwindigkeit in Schwingung gerät. Bei HDDs wäre das Resultat ein extrem unruhiger Betrieb, sowie eine deutlich geminderte Leistungsfähigkeit, da der Lesekopf die einzelnen Sektoren nicht mehr exakt anfahren könnte. Als Reaktion auf dieses physikalische Problem hat Western Digital die Motorwelle nicht wie üblich nur an einem, sondern an beiden Enden gelagert. Diese ist somit nahezu starr eingespannt und lässt kaum Schwingungen zu, um zuvor geschilderte Problematik zu verhindern. Getauft wurde dieses Feature auf den Namen „Stable Trac". Warum nicht, so wie bei der WD Red, 1 TB Platter und somit nur vier verbaut wurden, ist schnell erklärt. Je höher die Datendichte, desto störanfälliger ist die Platte. Um das ausgleichen zu können, hätte man die Drehzahl reduzieren müssen. Da es sich bei der WD Black um ein performance-orientiertes Modell handelt, wäre dies nicht möglich gewesen.

Viele Platter alleine reichen jedoch noch nicht aus, um viel Speicherplatz schaffen zu können. Wie bei Festplatten mit mehr als 2 TB Speichervolumen üblich, bedient sich auch die WD Black der AF-Technologie (Advanced Format). Seit es Festplatten gibt - die Einführung war bereits im Jahre 1956 - benutzt man die Standardgröße von 512 Byte pro Speichersektor. Jedem Sektor zugehörig sind zusätzlich ein Sync/DAM-Bereich, der zur Identifikation und Steuerung dient, eine Lücke (GAP), die als Toleranzbereich dient und ein Error-Correction-Code-Bereich (ECC), der dazu beiträgt Zugriffsfehler zu detektieren und zu verhindern. Nach gleichem Prinzip arbeitet ebenfalls das Advanced Format, allerdings sind hierbei die Speichersektoren 4.096 Byte (4 KB) groß, was der achtfachen Größe entspricht. Betrachtet man diese 4 KB, so lässt sich leicht feststellen, dass man anstelle von jeweils acht Sync/DAM-, GAP-, und ECC-Bereichen jeweils nur noch einen benötigt. Ein Speicherzuwachs von 7 bis 11% ist möglich. Der Clou ist, dass dem Betriebssystem nach außen hin weiterhin vorgegaukelt wird, dass es sich um eine Platte mit 512 Byte Sektoren handelt und somit auch ältere Betriebssysteme, wie beispielsweise Windows XP mit derartigen Festplatten zurechtkommen, wenn auch nur durch Installation eines speziell zu diesem Zweck bereitgestellten Tools.

Weitere Features, die wir der Vollständigkeit halber noch erwähnen möchten, sind ein verbauter Doppelprozessor und die NoTouch Rampload-Technologie. Der Lesekopf berührt die Magnetscheiben nicht, wodurch eine erhöhte Lebensdauer und verminderte Geräuschentwicklung im Betrieb, sowie eine erhöhte Sicherheit bei Transporten erreicht werden kann.

Nachfolgende Tabelle zeigt die technischen Merkmale in übersichtlicher Form.

Western Digital Black Series 4 TB
Modellbezeichnung
WD4001FAEX
Kapazität 4 TB
Cache
64 MB
Anzahl Magnetplatten
5 Platten zu je 0,8 TB
Umdrehungen pro Minute
7200 rpm
Lese-/ Schreibrate (theoretisch) 154 MB/s
Anbindung S-ATA 6 Gbit/s
Formfaktor 3,5"
Garantie 5 Jahre

Die lange Garantiezeit von fünf Jahren zeigt, welch großes Vertrauen Western Digital in die eigenen Produkte setzt. Gerade bei Laufwerken mit derart großem Volumen ist eine lange Lebenszeit von enormer Wichtigkeit, da sie nicht selten als Archivierungsmedium und Datengräber genutzt werden.

Western Digital definiert den Einsatzbereich für die Festplatten der Black-Serie selbst. Diese sind für kreative Profis in den Bereichen Bild- und Videobearbeitung, Gamer und sonstige Bereiche, in denen Hochleistungsprogramme Anwendung finden ausgelegt. Die Programme selbst werden in diesen Bereichen fast ausschließlich auf SSDs installiert, es sind vielmehr die Arbeitsmaterialen wie Fotos und Videos, die auf den HDDs gespeichert werden müssen. Da es sich dabei meist um sehr große Files, beispielsweise Clips von mehreren Gigabyte handelt, ist vor allem eine hohe sequentielle Übertragungsrate entscheidend.

Nachfolgende Übersicht zeigt die aktuelle Konfiguration unseres Testrechners.

Testsystem Konfiguration
Prozessor Intel Core i5 750 (2,67GHz)
CPU-Kühler Scythe Mugen
Grafikkarte Zotac GeForce GTX 470 mit 1280 MB DDR5 Ram
Mainboard ASRock P67 Transformer
Netzteil Scythe Kamariki 550Watt
Betriebssystem Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit
Arbeitsspeicher 2x2 GB Kingston Hyper X DDR3 12800 - 1600 MH

Wie bereits erwähnt, konnten wir vor einiger Zeit schon einmal eine Festplatte aus dem Hause Western Digital auf unserem Prüfstand auf deren Leistungsfähigkeit untersuchen. Die während dieser Tests ermittelten Resultate dienen nun als Referenzwerte, um die Leistung der WD Black noch besser einschätzen zu können. Die Testmethoden bleiben gleich, werden jedoch um zwei Testtools ergänzt, da diese in der Praxis ebenfalls von großer Relevanz sind (siehe Test 16 - 18). Leider stehen keine Ergebnisse der WD Red aus diesen Tests zur Verfügung, als Ersatz haben wir abermals die Samsung SpinPoint EcoGreen F4 HD204UI herangezogen, die schon in vergangenen Berichten als Vergleichsmodell diente.

• Test 1: HD-Tune v2.55: Minimale Lesegeschwindigkeit
• Test 2: HD-Tune v2.55: Maximale Lesegeschwindigkeit
• Test 3: HD-Tune v2.55: Durchschnittliche Lesegeschwindigkeit
• Test 4: HD-Tune v2.55: Burst Lesegeschwindigkeit
• Test 5: HD-Tune v2.55: Zugriffszeiten
• Test 6: HD-Tune v2.55: CPU-Auslastung
• Test 7: AS SSD Benchmark v1.6.4237: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 8: AS SSD Benchmark v1.6.4237: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 9: AS SSD Benchmark v1.6.4237: 4K Random (64 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 10: AS SSD Benchmark v1.6.4273: Zugriffszeit
• Test 11: ATTO Disk Benchmark v2.47: Lesen
• Test 12: ATTO Disk Benchmark v2.47: Schreiben
• Test 13: AS SSD Benchmark v1.6.4237: Kopier-Benchmark (ISO)
• Test 14: AS SSD Benchmark v1.6.4237: Kopier-Benchmark (Program)
• Test 15: AS SSD Benchmark v1.6.4237: Kopier-Benchmark (Game)
• Test 16: Windows Kopierleistung: Kopieren eines Ordners: 2,6 GB / 2823 Dateien
• Test 17: WinRAR v3.90d x64: Packen Supreme Snowboarding Ordner (338MB, 6457 Dateien, 2212 Ordner)
• Test 18: WinRAR v3.90d x64: Entpacken des Supreme Snowboarding Archivs

Vorneweg noch ein Wort zu den neuen Diagrammen

• Die aktuell zu testende HDD ist mit roter Farbe gekennzeichnet.
• Die Reihenfolge entspricht einer Rangliste von [oben = gut] bis [unten = weniger gut].
• Bei Tests in denen mehrere Werte in einem Chart zusammengefasst sind (z.B. AS SSD Benchmark), wurde der Mittelwert der Einzeltests genommen, um daraus die Platzierung zu ermitteln.

HD-Tune ist ein Benchmark theoretischer Natur. Es werden die minimalen, die maximalen als auch die durchschnittlichen Leseraten von Festplatten ermittelt und angezeigt. Auch bei dieser Testreihe wurden drei Läufe absolviert und der Mittelwert errechnet.

Im Vergleich zu den SSDs bestimmen bei normalen HDDs nicht nur eventuell auftretende Ausreißer nach oben oder unten die minimale, als auch maximale Leserate. Vielmehr hat es etwas damit zu tun, an welcher Stelle der Platte sich der Lesekopf gerade befindet. Am äußeren Rand der Magnetscheibe sind die Transferraten aufgrund der höheren Relativgeschwindigkeit der Platte zum Lesekopf deutlich größer als am inneren Rand. Eine Halbierung des Datendurchsatzes über den gesamten Speicherbereich stellt keine Ausnahme dar.

Je nachdem, wo unsere Daten abgespeichert werden, können diese minimal mit etwa 80 MB/s, und maximal mit immerhin fast 150 MB/s gelesen werden. Vergleicht man diese Werte mit denen der anderen Festplatten, so stellt zumindest einer eine Überraschung dar. Entsprechend des Datenblattes müsste die maximale Lesegeschwindigkeit bei der mit 7200 rpm drehenden WD Black deutlich über der der Red liegen. Betrachtet man dahingegen die Durchschnittsgeschwindigkeit, relativiert sich das Resultat jedoch wieder und die Performance der „Schwarzen" ist als recht ordentlich zu bezeichnen. Wir werden sehen, wie die Ergebnisse dieses Tests im Weiteren einzuordnen sind.

Ein weiterer Wert, der sich mit der Hilfe von HD-Tune ermitteln lässt, ist die Burst-Leserate. Diese ist ein Indikator für die Leistungsfähigkeit des integrierten Hardware-Caches. Die insgesamt zur Verfügung stehenden 64 MB sind dynamisch auf Schreib-/ Leseoperationen verteilbar und sollen für mehr Performance sorgen. Bei diesem Benchmark sollte also ein Großteil für Lesezugriffe zur Verfügung stehen und als Resultat ist eine Bestplatzierung zu erwarten - die mit fast 320 MB/s auch erreicht wird.

Außerdem ist bei Festplatten eine möglichst niedrige Zugriffszeit von Bedeutung. Die Zugriffszeit setzt sich zusammen aus der Zeitspanne die vergeht, ehe der Schreib-Lesekopf die richtige Spur gefunden hat (Seek-Time) und der Zeit, bis der richtige Sektor gefunden wurde. Besonders wenn viele kleinere Dateien willkürlich auf dem Laufwerk verteilt sind, zahlt sich eine geringe Zugriffszeit aus. Da SSDs komplett ohne mechanische Bauteile auskommen, entfällt dort auch die Positionierung eines Kopfes. Die Zugriffszeiten liegen dort in der Regel bei weit unter 1 ms. Bis der richtige Block auf einer herkömmlichen HDD gefunden ist, vergeht meist etwas mehr Zeit. Western Digitals Speicherriese genehmigt sich für diesen Vorgang etwas mehr als 16 ms. Unterm Strich 25% schneller als das der WD Red einige Monate zuvor gelang. Neben der erhöhten Drehzahl der WD Black ist dabei ebenfalls die etwas geringere Datendichte von nur 0,8 TB anstelle von 1 TB pro Magnetscheibe von Bedeutung. Die daraus resultierenden größeren Toleranzen ermöglichen eine schnellere Positionierung des Schreib-/Lesekopfes zu.

Die Prozessorauslastung unseres Testsystems liegt in Verbindung mit unserem heutigen Probanden am höchsten, allerdings dürfte dieser Punkt bei den Besitzern moderner Workstations allenfalls ein müdes Lächeln hervorrufen. Setzt man die Festplatte in einem Server als Massendatenträger ein, könnte dieser Punkt etwas mehr ins Gewicht fallen, da eine höhere Auslastung mehr Strombedarf und proportional höhere Kosten verursachen würde. Da die Unterschiede wie bereits erwähnt derart klein sind, wäre es auch bei diesem Anwendungsbeispiel nicht von Bedeutung.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei diesem Programm eigentlich um ein Tool für SSDs. Nichtsdestotrotz ist es auch im heutigen Review von großem Nutzen, da die Methodik genauso gut bei HDDs angewendet werden kann. Der Test wird sequentiell, also mit aneinander hängenden Daten und mit zufällig verteilten 4K-Blöcken durchgeführt. Der 4K-Test spaltet sich wiederrum in eine, als auch 64 Anfragen gleichzeitig auf. Zu guter Letzt wird noch die Zugriffszeit gemessen. Der AS-Benchmark selbst ermittelt schon Durchschnittswerte. Da wir all unsere Runs mehrmals durchführen, wurden diese Werte abermals gemittelt und ein abgerundetes Resultat erzeugt.

Im sequentiellen Testmodus wird ermittelt, wie schnell eine 1 GB große Datei gelesen, respektive geschrieben werden kann. Anders als bei HD-Tune wird hierbei nicht der gesamte Speicherbereich einem Test unterzogen. Das nicht interpretierte Ergebnis lautet 143 MB/s Read- und knapp 149 MB/s Writeperformance. Somit ist die WD Black sogar noch etwas langsamer als die für den Dauerbetrieb ausgelegte und auf Stromsparen optimierte WD Red. Da gerade die sequentiellen Übertragungsraten bei HDDs von Bedeutung sind, ist das Ergebnis eher etwas enttäuschend und liegt nicht auf dem Niveau, welches wir von einem Performance-Modell erwartet hätten. Auch die Werte des Herstellers, welche mit 154 MB/s Lesegeschwindigkeit angegeben sind, können nicht erzielt werden.

Beim 4K Random Test müssen 4 Kilobyte große Blöcke, welche zufällig auf der Festplatte verteilt sind, geschrieben und gelesen werden. Vor allem beim Lesen solcher Dateien ist es enorm wichtig, dass der Schreib-/Lesekopf möglichst schnell an die richtige Position gefahren werden kann. Wie bereits erwähnt wurde, hat nun jene HDD einen Vorteil, die eine geringere Datendichte pro Magnetscheibe aufweist oder/und eine hohe Umdrehungszahl bietet. Beide Merkmale weist die WD4001FAEX auf und so ist es auch wenig überraschend, dass sie die Konkurrenz in diesem Benchmark deutlich hinter sich lassen kann. Gleicher Sachverhalt lässt sich auch auf das Schreiben kleiner Datenblöcke übertragen, allerdings kann die Festplatte nun selbst entscheiden, welche Sektoren beschrieben werden sollen. Vorteilhaft wäre es, wenn aneinanderhängende Bereiche benutzt würden. Aufgrund dieses zusätzlichen Freiheitsgrades steigt die Performance, verglichen mit dem Read-Mode, um ein Vielfaches an. Auch hier kann unserer heutiges Testsample punkten.

Nächster Durchlauf ist der 4K-64-Threats-Test. Im Prinzip der gleiche Benchmark, wie der Vorangegangene, mit dem Unterschied, dass nun 64 Anfragen gleichzeitig gestellt werden. Da sich die beiden Tests stark ähneln, liegt es nahe, auch die Resultate der beiden miteinander zu vergleichen. Auffällig ist, dass bei 64 gleichzeitig gestellten Requests die Lesegeschwindigkeit deutlich ansteigt, wohingegen der Schreibdurchsatz tendenziell zwar etwas absinkt, im Großen und Ganzen jedoch nahezu konstant bleibt. Für diesen Sachverhalt verantwortlich ist ein Feature mit der Bezeichnung NCQ (Native Command Queuing). Diese Funktion veranlasst, dass alle Arbeitsaufträge eines kurzen Zeitintervalls analysiert werden und in eine Reihenfolge gebracht werden, wie sie besonders effizient abgearbeitet werden können. Effizient bedeutet in diesem Fall, dass der Schreib-/Lesekopf die kürzest mögliche Strecke zurücklegen muss, um nur so viel Zeit für die Positionierung aufbringen zu müssen, wie unbedingt notwendig ist. Wie bereits erwähnt, steht und fällt die Performance von herkömmlichen Festplatten mit der Zeit, die für das exakte Ausrichten der Leseeinrichtung aufgebracht werden muss. Der Durchsatz steigt von 0,72 MB/s bei einer Anfrage auf fast 1,8 MB/s bei 64 Parallelen, was einem Leistungsplus von fast 150% entspricht. Die WD Red schafft es in dieser Disziplin sogar 250% rauszuholen, was auf eine bessere Implementierung des NCQ zurückzuführen ist. Schreiben von Informationen kann das Feature allerdings nicht beschleunigen, da die HDD ohnehin selbst entscheiden kann, wo die Daten abgelegt werden sollen und diese schon von sich aus aneinanderreiht.

Der ATTO Disk Benchmark ist ein exzellentes Tool, wenn es darum geht, die maximalen Übertragungsraten, sowohl lesend als auch schreibend, in Verbindung mit verschiedenen Dateigrößen zu ermitteln.

Nach und nach werden die Geschwindigkeiten durch Schreiben bzw. Lesen von Dateien mit wachsendem Volumen geprüft. Bei kleineren Dateien liegt ein kleiner Vorteil bei der WD Black. Gleiches konnten wir bereits beim AS SSD Benchmark in Kombination mit zufällig verteilten 4K-Blöcken beobachten. Bei der Übertragung sequentiellen Materials hinkt die Performance allerdings erneut etwas hinter der Konkurrenz aus eigenem Hause hinterher.

Kopien von Files zu erstellen gehört definitiv mit zu den Aufgaben, die am häufigsten durchgeführt werden müssen. Grob erklärt müssen hierbei Dateien von der Festplatte gelesen und gleichzeitig wieder auf Selbige, lediglich an anderer Stelle, abgelegt werden. Auch um die Kopierleistung des Laufwerks zu messen, bedienen wir uns des Tools AS SSD Benchmark von Alex Schepeljanski.

Zuerst müssen lediglich zwei, jedoch sehr große Dateien vom Typ .iso kopiert werden. Es lässt sich im Vorfeld die allgemeine Aussage treffen, dass alle Datenträger, egal ob herkömmliche HDD oder SSD hierbei die höchsten Datendurchsätze leisten können. Bereits mehrfach mussten wir feststellen, dass die Übertragungsrate bei sequentiellen Operationen etwas hinter unseren Erwartungen und auch hinter der WD Red zurück blieb. Selbiges zeigt sich auch bei dem ersten Teil des Kopier-Benchmarks. Ein Wert von 102 MB/s ist keinesfalls schlecht, könnte jedoch etwas höher liegen.

Zweiter Durchlauf. Nun soll der Kopiervorgang eines Programmes simuliert werden. Typischerweise besteht solches aus vielen kleinen und einigen größeren Datenblöcken. Da kleine Daten nicht zusammenhängend an einen Ort einer HDD geschrieben werden, sondern verstreut dort abgelegt werden, wo eben gerade Platz ist, dauert der Lesevorgang um einiges länger. Natürlich sinkt die Datenrate unterm Strich verglichen mit dem ersten Durchlauf etwas ab, allerdings lässt sich auch abermals deutlich erkennen, dass die WD4001FAEX mit zufällig verteilten Dateien besser zurechtkommt als deren Mitstreiterinnen. Da allerdings ein Mix aus verschiedenen Größen vorliegt, kann die Spitze nicht ganz erklommen werden.

Der dritte und letzte Durchlauf beinhaltet den Kopiervorgang eines Games. Große und kleine Dateien sind hier in etwa gleichem Verhältnis vertreten. Dies lässt den Durchsatz wieder um einige MB/s ansteigen. Mit 81,5 MB/s reicht es auch hier, wie aufgrund der Analyse vorangegangener Benchmarks nicht anders zu erwarten war, nicht ganz für die Spitzenposition.

Ein Ordner, bestückt mit Dateien mit einem Gesamtvolumen von 2,6 GB soll dupliziert werden. Der Ordner befindet sich zum Zeitpunkt des Tests ebenfalls auf der Festplatte. Diese muss also schnell lesen und schnell schreiben können und sollte am besten auch noch in der Lage sein, alles gleichzeitig zu tun.

Innerhalb des Ordners befinden sich sowohl einige größere als auch viele kleinere Dateien, die es zu duplizieren gilt. Genau gesagt sind es insgesamt 4823, darunter beispielsweise ein ISO-File der Größe 1,3 GB.

Bei unserem letzten Testbericht zu einer HDD waren die Tests 16 bis einschließlich 18 noch kein fester Bestandteil des Parcours. Daher können nur Vergleiche zur Spinpoint F4 von Samsung hergestellt werden. Die Platte aus Western Digitals Fabrik benötigt weniger als ein Drittel der Zeit, die die F4 benötigt um den Ordner zu duplizieren. 2,6 Gigabyte in 41,97 Sekunden entsprechen einer Geschwindigkeit von 63,4 MB/s. Dieser Wert gleicht nahezu 1:1 dem Resultat aus Test 14, bei dem ein Dummy-Programm im AS SSD-Benchmark kopiert werden sollte. Dies lässt sich auf eine ähnliche Zusammensetzung der Dateien zurückführen.

Der installierte Ordner des Kult-Snowboardgames „Supreme Snowboarding" besteht aus 6.457 Dateien, welche sich in 2.212 Ordnern verteilen. Ziel dieses Benchmarks ist es, das 338 MB große Paket möglichst schnell zu einem WinRAR-Archiv zu packen bzw. das fertige Archiv, mit einer Größe von 147 MB möglichst schnell zu extrahieren. Selbstverständlich wurde nach jedem Durchlauf von insgesamt Dreien ein Reboot durchgeführt. Schließlich wollen wir die Platte und nicht unseren RAM testen.

Vor allem das Extrahieren des Archives geht schnell von der Hand. Den Nutzer dürfte dies freuen, da Aufgaben dieser Art inzwischen fast an der Tagesordnung sind. Wie gut die Resultate sind, wird sich in der Zukunft noch herauskristallisieren, nachdem nach und nach mehr Platten Einzug in unsere Ergebnisdatenbank gefunden haben.

Ein Resümee zu ziehen fällt bei Western Digitals WD4001FAEX nicht ganz leicht. Würde man einzig die Performance bewerten, so bliebe sie unterm Strich etwas hinter unseren Erwartungen zurück. Zwar ist die Leistung in Verbindung mit eher kleineren und zufällig verteilten Dateien verglichen mit unseren anderen bisher getesteten Modellen sehr gut, verglichen mit SSDs hingegen um ein Vielfaches schlechter. Daher würde der Nutzer mit professionellen Ambitionen Letztere bevorzugen, käme es ihm auf Leistungsfähigkeit in diesem Segment an.

Bei der Verarbeitung sequentieller Datensätze hatte die WD Black oft das Nachsehen und das, obwohl wir gerade hier die Vorteile aufgrund der schnellen Drehgeschwindigkeit von 7.200 Umdrehungen pro Minute vermutet hatten.

„Schlecht" war die Performance dennoch keinesfalls, all diejenigen, für die auch das letzte Quäntchen an Geschwindigkeit von Bedeutung ist, sollten allerdings eher zu anderen Modellen greifen.

Und für wen ist die Platte denn nun gedacht, wenn nicht für Leistungsfanatiker?
Ganz klar, für alle, die viel Platz brauchen. Vier Terabyte stellen aktuell das Größte dar, was auf dem Markt käuflich zu erwerben ist. Hinzu kommt eine ordentliche Performance. Auch nicht vergessen sollte man, dass Western Digital 5 Jahre Garantie gewährt! Somit sind die Platten auch für den Aufbau von Servern von Bedeutung.

Besten Gewissens können wir also sagen: Alle Nutzer, die enorm viel Platz benötigen und dabei auf eine solide und langlebige Hardware Wert legen, können bei der Western Digital Black WD4001FAEX bedenkenlos zugreifen.