So kann es nicht weiter verwundern, dass Zubehörhersteller ihre Produkte nicht selten speziell auf Apple (oder auch Android-Geräte) abstimmen. „Made for iPod/iPhone/iPad“ heißt es dann, was hauptsächlich dem potenziellen Käufer suggeriert, das Produkt sei in besonderer Weise für diese Geräte geeignet, was freilich nicht bedeutet, dass sie nicht auch ohne entsprechende Ausstattung ihren Dienst tun. Das Zubehör macht ein solcher Schriftzug auf der Verpackung sicherlich schmackhafter.
Ein solches Label tragen auch die Hörer, um die sich unser Test dreht: Sie hören auf die Namen SA950i und MA450i des Herstellers RHA (Reid Heath Audio Ltd.), der seinen Sitz im schottischen Glasgow hat. Beide sind in Deutschland im Wesentlichen nur online direkt über RHA erhältlich; die MA450i haben allerdings auch ihren Weg in den Apple-Store als Zubehör gefunden.
Bei Preisen von 50 (MA450i) bzw. 60 Euro (SA950i) wird schnell klar, wer die Zielgruppe ist: Menschen, denen der Klang der bei verschiedensten mobilen Klangquellen mitgelieferten und klanglich meist defizitären Ohrhörer missfällt oder nicht ausreicht, die aber mit Blick auf ihre Finanzen Ausgaben scheuen, die bereits im Bereich des Anschaffungspreises eines Smartphones liegen.


Die unterschiedlichen Bauformen spiegeln das aktuelle Marktgeschehen wieder: Selbst Apple legt der letzten Generation seiner Kreationen mittlerweile InEar-Hörer bei, die sich gegen die alt-herkömmlichen, aufliegenden EarBuds durchgesetzt haben. Die Vorteile dieser Form, nach der sich die RHA MA450i richten, sind nicht von der Hand zu weisen: Kompakt genug für die Hosentasche, klanggewaltig durch direkte Platzierung im Ohr, dazu geräuschabschirmend.
Nicht weniger beliebt sind derzeit jene kleinen Bügelkopfhörer, deren Gattung der SA950i angehört: Auf der Ohrmuschel aufliegend, stellen sie einen Kompromiss zwischen Ohrhörer und ohrumschließenden Kopfhörer dar und sind damit hinreichend mobil, für manche angenehmer zu tragen als InEars und klanglich durch die Bauart anders geprägt – mehr Raum, mehr Entfaltung. Nicht zuletzt durch die von Pop-Produzent Dr. Dre vermarkteten „beats by Dre“, die von der Firma Monster Cable stammen, wurden sie zum Renner, auch als Modeaccessoire.


Ob das Hörer-Gespann von RHA tatsächlich überzeugen und so manchem Apple-Produkt wohlklingende Töne entlocken kann, soll unser Test klären. Wir haben deshalb SA950i & MA450i an einem iPod Touch der dritten Generation betrieben, was auch den Einsatz des integrierten Headsets und der Kabelfernbedienung ermöglicht. Vorneweg geht selbstverständlich ein großes Dankeschön an den Hersteller RHA für die zuvorkommende Bereitstellung der Testmuster!

Datenblätter

Eigenschaft SA950i
MA450i
Abmessungen (HxBxT)
185 x 145 x 65 mm ca. 10 x 10 x 15
Treiber 40 mm Titanium Mylar 10 mm Mylar
Frequenzbereich
16 - 22.000 Hz 16 - 22.000 Hz
Impedanz 16 Ohm 16 Ohm
Empfindlichkeit 113 dB 103 dB
Nennleistung/Höchstleistung 30 / 100 mW 3 / 10 mW
Gewicht 105 g 11 g
Kabel 1,5 m, stoffüberzogen, abnehmbar 1,5 m, stoffüberzogen
Anschlüsse 3,5 mm Klinke, vergoldet 3,5 mm Klinke, vergoldet
Material Aluminium Herstellergarantie
Herstellergarantie 3 Jahre 3 Jahre
Besonderheiten Headset-Funktion, Fernsteuerung im Kabel Headset-Funktion, Fernsteuerung im Kabel
Lieferumfang SA950i Kopfhörer,
Klinke-Klinke Kabel (3,5 mm), Schnellanleitung
MA450i Ohrhörer, Stofftäschchen, 7 x 2 Aufsätze (Double Flange, 2x S, 2x M, 2x L), Schnellanleitung
Kompatibilität Kabelfernsteuerung & Mikrofon Ab iPod Nano 4G / iPod Classic / iPod Touch 2G / iPhone 3GS / iPad / iPod Shuffle 3G (nur Steuerung) Ab iPod Nano 4G / iPod Classic / iPod Touch 2G / iPhone 3GS / iPad / iPod Shuffle 3G (nur Steuerung)
Hinweis: Da es sich um Klinke-Anschlüsse mit drei Kontakten handelt, sind beide Hörer leider nicht mit Geräten kompatibel, die dies nicht unterstützen, wie etwa älteren MP3-Playern oder manchen Laptops. Es gibt entsprechende Adapter, die RHA unverständlicherweise bei beiden Hörern nicht mitliefert.

Design
MA450i
Bei den MA450i handelt es sich zunächst einmal um klassische InEars. Sie bestehen aus einem kleinen Korpus, auf den dann jeweils Silikonpassstücke gesetzt werden, die die Ohrhörer im äußeren Gehörgang fixieren. So muss viel Technik auf kleinem Raum untergebracht werden.


Bei RHA nennt man das spezielle Design der MA450i „aerophonisch“, wobei Aerophonie weiter als „Klangproduktion und -verstärkung, die durch natürliche Schwingungen in einem durch Luft angefüllten Raum entstehen“, definiert wird. Beim schottischen Hersteller verweist man diesbezüglich auf die trichterartige Form der InEars, nicht unähnlich der einer Trompete. So wird die Luft als Klangmedium nicht von vornherein eng kanalisiert, sondern im sich stetig verjüngenden Trichter nach und nach konzentriert. Das soll, so der Hersteller, den Klang gegenüber herkömmlicher Bauweisen verbessern. Insbesondere der Tieftonbereich soll profitieren. Die Hörstücke sind aus Aluminium gefertigt, rückwärtig allerdings mit weißem Kunststoff überzogen, auf dem in Grau der RHA-Schriftzug prangt. Ein tieferer Blick in das Innenleben der MA450i bleibt einem durch das feine Gewebe, das die Klangröhre schützt, verwehrt. Die hat einen für InEars durchaus überdurchschnittlichen Querschnitt, und insgesamt wirken die MA450i sehr kompakt, wenn man sie mit anderen InEars vergleicht. Die Form der Hörer ist währenddessen eigenständig, da sie flach abschließt. Verarbeitungstechnisch gibt es wenig zu bemängeln; das Material wirkt hochwertig und ist einwandfrei gefertigt. Ähnliches gilt für die Kabelfernbedienung, die nah am rechten Hörer sitzt. Sie beherbergt auf der Rückseite ein kleines Loch für das Mikrofon, während sich auf der anderen Seite die Lautstärketasten und ein weiteres Bedienelement für Play/Pause, Spulen oder die Annahme von Telefongesprächen befindet. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt und sind fest verbaut; die äußeren Knöpfe für die Lautstärke sondern beim Drücken jedoch ein etwas lautes Klicken ab.


Das Y-Kabel ist symmetrisch geteilt und lässt sich durch einen Schieber weiter fixieren. Die Kabelweiche sowie die Anschlussteile aus Kunststoff an den Hörteilen sind dabei wenig hochwertig; auch sind Grate aus der Herstellung sichtbar, was den Qualitätseindruck etwas mindert. Am Ende des Kabels findet sich ein vergoldeter 3,5-mm-Anschluss, der mit drei Kontakten aufwartet – was bei Benutzern älterer Abspielgeräte zu besagten Kompatibilitätsproblemen führen kann, wenn kein entsprechender Adapter vorhanden ist. Mit aktuellen Smartphones und iPods vertragen sich die MA450i indes natürlich bestens. Ein besonderes Schmankerl ist das Kabeldesign: Um Reibung und Verhedderung zu verhindern, ist das Kabel von Stoff überzogen, was mehr Eindruck macht als eine gewöhnliche Kunststoff-Umhüllung – mehr dazu im Komfort-Teil.

In einer praktischen, kleinen Box liefert RHA die passenden Ohrpölsterchen. Es gibt drei Größen normaler Passstücke sowie eine Ausführung von „DoubleFlange“-Aufsätzen, die im Prinzip aus zwei übereinander gelegten Stöpseln bestehen. Großzügigerweise sind die einfachen Stöpsel jeweils doppelt vorhanden, sodass bei Verlust Ersatz besteht. TripleFlange- oder Schaumstoff-Aufsätze gehören nicht zum Lieferumfang, was nicht unbedingt einen Verlust darstellt, da erfahrungsgemäß Silikon als Material völlig ausreicht und die besten Ergebnisse erzielt. Die DoubleFlanges sind homogen gefertigt, während die anderen Stöpsel innen für die Stabilität eine härtere Sorte Silikon spendiert bekommen haben, und außen eine weichere für besseren Sitz und Komfort. Problematisch ist bei dieser Herangehensweise manchmal die Verbindungsstelle der beiden Silikonarten, was beispielsweise bei den Bowers & Wilkins C5 zu Problemen und erheblicher gebotener Vorsicht beim Wechseln der Stöpsel führte. Bei RHA wirken die Passstücke hingegen stabil.
SA950i

Was für das Kabel der MA450i gilt, trifft auch für jenes des SA590i zu, der übrigens ebenso wie sein kleiner Bruder in China produziert wird. Das stoffumwickelte Kabel hat die gleiche Länge (1,5 m) und ebenfalls vergoldete Anschlüsse. Besonders ist hier, dass das Kabel von der linken Hörmuschel des SA590i entfernt werden kann, wie man es teilweise von anderen Modellen kennt. Die Weiterleitung innerhalb des Kopfhörers zur anderen Hörmuschel verläuft dann über ein eigenes Kabel, das auch kurz sichtbar ist, bevor es in der Stoffummantelung des Kopfbügels verschwindet.

Aus einigem Abstand betrachtet hat der SA590i einigen ästhetischen Reiz. Die Optik von mattem Schwarz in Kombination mit den silbrig-glänzenden Metallteilen verspricht einiges – was der Hörer bei näherem Hinsehen nicht unbedingt in dieser Weise halten kann. So stellt sich das Material der äußeren Hörmuscheln schnell als einfaches Plastik mit wenig edler Anmutung heraus, das Fingerabdrücke schnell aufnimmt und seinen Glanz verliert. Die inneren Polster hingegen bestehen aus recht einfachem, porösem Kunststoff und nicht etwa aus Stoff oder gar (Kunst-)Leder.

Die Metallträger, die die Muscheln halten, sitzen indes nicht fest in ihrem Loch, sondern haben einiges Spiel, was nicht für einen Blick fürs Detail spricht. Die Ohrmuscheln sind aufgrund der Bauform frei um 360° drehbar, was freilich nicht praktikabel ist. In den anderen Dimensionen bleibt hingegen kein Spielraum zur Anpassung.

Die Arretierung des erwähnten Verbindungskabels mit einer Art stabilerem Klebe-Film verstärkt den Eindruck etwas minderer Verarbeitungsqualität. Die flexible Größenverschiebung mutet allerdings hinreichend stabil und solide an, ebenso die Einpassung der restlichen Metallelemente. Der kunstlederne Bügelteil ist sauber vernäht und haptisch ansprechend. Auch beim Dehnen dessen muss man keine Angst haben, der Kopfhörer könne zerbrechen. Positiv fällt außerdem das moderate Gewicht (105 g) des SA590i auf, der daher leicht in der Hand liegt.

Das Herzstück des Kopfhörers bleibt der Klangerzeuger, der beim SA590i durch ein gröbermaschigeres Stoffnetz bespannt ist. Der Treiber nutzt PET-Folie (Mylar) mit Titanium-Überzug als Membranmaterial (ebenso wie die MA450i, deren Treiberdurchmesser mit 10 mm allerdings einem Viertel dessen des SA590i entspricht) und einen Neodym-Magneten. Von dieser Kombination erhofft sich RHA einen klaren, verzerrungsfreien Klang.

Während das Aussehen des SA950i also durchaus hübsch konzipiert wurde, fallen im Detail kleine Schwachstellen auf, die allerdings an dem angenehmen Erscheinungsbild wenig ändern. Der SA590i ist dezenter als manches modisches Statement im Kopfhörer-Bereich (man vergleiche „Skullcandy“) und weiß durch seine Chrom-Attrappen, welche das Schwarz verzieren, zu gefallen.

Klangqualität


Der Klang ist und bleibt die Paradedisziplin eines jeden Kopf- oder Ohrhörers. Dementsprechend haben wir uns eingehend mit den akustischen Qualitäten der beiden Modelle von RHA auseinandergesetzt.

SA950i

Das beste zuerst: Im Bassbereich kann der SA950i fast vollends überzeugen. Ob es am Titanium (siehe Design) liegt oder an etwas anderem: Hier hat man bei RHA ganze Arbeit geleistet. Der Tiefton ist in allen Lagen kraftvoll und gerät gegenüber höheren Klangspuren nie ins Hintertreffen. Bei basslastiger Musik, wie den meisten aktuellen Chart-Songs, ist der SA950i somit in seinem Element und hämmert Beats druckvoll ins Ohr des Hörers. Doch auch bei allen anderen Genres bleibt dies eine Stärke, da fein abgestimmt wurde: Niemals wirkt der Bass dominant und dröhnt über den gesamten Klang, sondern bildet stets ein angenehmes Fundament, mal dezenter, mal auffälliger. Gerade Basedrums in seichter Rockmusik sind mit dem SA950i ein Genuss, da sie satt und mit einem hohen Grad an Präzision wiedergegeben werden. Bei elektronischen Stücken hingegen überrascht der Kopfhörer mit erstaunlichem Tiefgang im Bassbereich, ohne dabei schwammiges Wummern an den Tag zu legen, und nimmt dieser Musik damit nicht ihre Domäne.

Wenn es hingegen in Richtung klassische Musik oder Jazz mit größeren Ensembles geht, offenbaren sich kleinere Schwächen. Zu nennen wäre zunächst eine stark eingeschränkte Räumlichkeit, die auf mangelnde Transparenz zurückgeführt werden kann. Identifikation einzelner Instrumente und Instrumentengruppen und deren genauere Lokalisierung fällt häufig schwer; viel eher tendiert der RHA dazu, einen ganzen Klangteppich zu weben – das verwischt den gesamten Klang leider teilweise etwas. In dieser Hinsicht kann man also auch nicht unbedingt von einer hohen Auflösung sprechen, indes muss man dem SA950i einen ordentlichen Detailgrad bescheinigen, wenn es um das Aufdecken von Nuancen geht, die sich gerade im Pop in Form von Geräuschen am Anfang von Stücken großer Beliebtheit erfreuen. Lautsprecher tun sich mit deren Wiedergabe häufig schwer; nicht so der SA950i, der auch mit InEars in dieser Disziplin leidlich mithält.

Was die Abstimmung der Mitten angeht, findet der SA950i einen passablen Kompromiss zwischen der Präsentation der Begleitinstrumente und der Hervorhebung von Stimmen, die trotzdem einen Tick stärker im Vordergrund stehen könnten. In entsprechend stimmenbetonten Stücken hat der SA950i indes keine Mühe mit der naturgetreuen Wiedergabe derer.

Insgesamt klingt der SA950i eher warm, d.h. weniger nüchtern und analytisch als eher pop-lastig, damit bedauerlicherweise auch etwas distanziert und wenig plastisch. Die dominante Melodielinie eines Stückes betont auch der SA950i; darunter leiden Klangnuancen abseits des Hauptgeschehens. Dies kann auf Dauer auch anstrengend werden – nicht vorwerfen kann man dem SA950i somit einen langweiligen, weil strengen Klang.

Angekreidet werden muss der Hochtonbereich. Bei besonders hohen, prägnanten Tönen neigt der SA950i zum Klirren, was zu ungewollter Hervorhebung führt, die nicht zu einem angenehmen Gesamtbild beiträgt. Dies beschränkt sich auf einzelne Songs, bei denen es durch Wiederholung allerdings durchaus zum Störfaktor werden kann. Diese Neigung zum Schrillen wird begleitet von einer allgemeinen Vernachlässigung von Höhen, die insgesamt kraftlos wirken und häufig nah daran sind, verschluckt zu werden.

Der Gesamteindruck vom Klang des RHA SA950i bleibt ein positiver. Die Qualität der Wiedergabe ist nicht überragend, was aber auch kaum erwartet werden kann. Der SA950i macht seine Sache ordentlich, besticht vor allem mit einem sehr guten Tieftonbereich und muss sich in seiner Klasse nicht verstecken. Das Klangniveau ist gut, gerade im Pop-Bereich, und kann so durchaus als Stärke des Kopfhörers bezeichnet werden.

MA450i

Die Familienverwandtschaft der beiden Hörer wird in erster Linie durch deren Bassstärke deutlich. Auch die MA450i legen einige Betonung auf diesen Bereich und eignen sich so recht gut für Partymusik und ähnliche Genres. Der Tiefgang ist ähnlich gut wie beim SA950i, kleinere Abstriche müssen dagegen bei Präzision und Sättigung gemacht werden, die zwar immer noch solide sind, aber an die Brillanz des großen Bruders nicht ganz heranreichen. Wo der Bügelkopfhörer die Bässe klar dosiert, kommt es bei den MA450i leichter zu einem undefinierten Wummern. Weiterhin ist eine leichte Tendenz zum Dröhnen auszumachen, die in manchen Stücken zu einer übermäßigen Prägnanz des Tieftons führt und andere Lagen überzeichnet. Nichtsdestotrotz kann man den InEars ihren kräftigen Bass nicht absprechen, auf den augenscheinlich viel Wert in der Konstruktion gelegt wurde.

Fast etwas unterzugehen drohen dabei die an sich recht schönen Mitten, die die MA450i produzieren. Zwar hört man so einen sonst recht unscheinbaren E-Bass in Rocksongs gut heraus, was aber zur leichten Absenkung des Mittenbereiches beiträgt, wo Stimmen manchmal in der Begleitung aufgehen, wo sie eigentlich deutlich darüber gehören. Davon abgesehen sind die RHA recht gut im Herausstellen verschiedener Klangfarben, was Stimmen und mittelhohe Instrumente angeht, und gehen mit passabler Klarheit zu Werke; hörerseitige Unsauberkeiten treten nur in sehr geringem Maße auf.

Mit der räumlichen Darstellung des Klanggeschehens tun sich die MA450i InEar-typisch recht schwer; immerhin ist die Auflösung von Details, ebenso charakteristisch bei InEars, sehr ordentlich, obgleich nicht spektakulär. Sie sind, wie der SA950i, nicht nüchtern abgestimmt und verlieren so etwas an Transparenz und Differenzierbarkeit, die man sich gewünscht hätte. Sagt einem eine solche Schwerpunktsetzung zu, kann das auch ein Vorteil sein.

Höhen bekommt der Hörer zwar nicht in Massen geboten, Klirren bleibt einem aber in der Weise, wie es beim SA950i auftritt, erspart. Gelegentlich muss man trotzdem mit Überspitzungen rechnen, die sich im leichten Verzerren und blechern äußern. Allgemein muss man den MA450i vorhalten, nicht gerade mit Elan bei der Sache zu sein, wenn es um den Höhenbereich geht.

Abschließend kann festgehalten werden, dass es sich bei den MA450i um klanglich gute InEars handelt, die sich keine gravierenden Schwächen leisten. Beachtet werden muss unbedingt, dass es sich um bassstarke Ohrhörer handelt, was je nach Musikgeschmack vorteilhaft sein kann. Hört man keine basslastigen Genres, beraubt man die MA450i ihrer größten Stärke, was nicht heißen soll, dass sie nicht rundum sehr brauchbare Schallerzeuger darstellen – ähnliches lässt sich auch über den SA950i resümieren.

Komfort & Sitz

Für ein rundes Gesamtbild eines Kopfhörers spielt der richtige Sitz und Tragekomfort eine fast ebenso große Rolle wie alles andere, denn was nützt beispielsweise der beste Klang, wenn der Hörer im Ohr drückt oder ständig neu fixiert werden muss, sodass längeres Hören trotz akustischer Potenz zu einer unangenehmen Angelegenheit wird? In diesem Sinne standen die Hörer von RHA auch in dieser Hinsicht auf dem Prüfstand.

Hörerübergreifend muss zunächst das Kabel lobend herausgestellt werden. Wie bereits erwähnt, besitzen SA950i und MA450i ein Kabel mit Stoffüberzug, was sich in der Praxis als immens hilfreich erweist. Was erst wie ein unwichtiges Detail erscheint, hat einen großen Einfluss auf die Nutzbarkeit der Hörer. Das Problem von lästiger Kabelentwirrung ist hinlänglich bekannt; oft stören auch Spannungen, die in gewöhnlichen Kabeln bleiben und angenehmes Tragen verhindern. Stoffumhüllte Kabel, wie von RHA verwendet, verhalten sich völlig neutral und schaffen damit Abhilfe. Es stellt sich damit die Frage, warum nicht mehr Hersteller dies für sich nutzen.

Anbei sei erwähnt, dass die (ebenfalls identische) Headset-Einheit gute Dienste leistet. Zwar sitzt sie recht nah am Kopfhörer, was, wenn man sich den Hals nicht verrenken will, zur blinden Benutzung zwingt, bei drei Tasten ist der Merkaufwand jedoch minimal. Das Mikrofon macht sehr ordentliche Sprachaufnahmen und muss für eine ausreichende Lautstärke nicht zwingend vor den Mund gehalten werden. Zum Telefonieren dürfte es sich damit gut eignen.

SA950i

Bauartbedingt hat der SA950i einen Nachteil, der sich nicht auf den Komfort des Hörenden, sondern auf dessen direktes Umfeld bezieht: Bei einem solchen, offenen Kopfhörer vernimmt ein Nebenstehender, etwa in der U-Bahn oder im selben Raum, recht deutlich, was sich dort klanglich abspielt. Wer sich selbst häufig über derartige, ungewollte Unterhaltung ärgert, sollte vorsichtig sein, wenn er den SA950i in der Öffentlichkeit auf höheren Lautstärken betreibt.

Natürlich sind Aussagen über den Halt und die Bequemlichkeit eines Kopfhörers stets subjektiv und hängen von Ohr- und Kopfgröße und individuellem Empfinden ab. Der SA950i hinterließ bei uns in dieser Kategorie nur einen mäßigen Eindruck. Während die Größenverstellung auch im bereits aufgesetzten Zustand gut funktioniert, litt der Sitz bei uns unter einer eingeschränkten Flexibilität der Ohrmuscheln in sich. Diese lassen sich zwar um das Gestell drehen, sind aber an ihrer Stelle nicht mehr flexibel, sodass ein völlig symmetrischer Sitz auf beiden Seiten bei uns nicht möglich war. Einmal justiert, sitzt der SA950i jedoch zumindest fest und kann so auch länger belassen werden.

Auch der Komfort war bei uns zumindest eingeschränkt: Gibt es beim kurzen Tragen keine Probleme, stellt sich beim längeren Hören, meist nur an einem Ohr, ein leichtes Druckgefühl ein, was nicht sehr störend ist, aber nicht für perfekten Sitz spricht. Nach dem Abnehmen bemerkt man die Anstrengung, die das Tragen für die Ohren bedeutet, die währenddessen nicht zu Bewusstsein kommen. Dies kann auch auf die Polsterung zurückgeführt werden, deren Material nicht ideal gewählt ist. Ähnliche Probleme gibt es bei vielen Modellen dieser Machart, sodass Probetragen eigentlich ein Muss ist – leider wird der SA950i in erster Linie über das Internet vertrieben.
Hört man gerade nichts, kann der SA950i auch um den Hals getragen werden. Dabei sollte die Größenverstellung aber voll ausgefahren werden, da der Hörer sonst sehr eng anliegt.


Letztlich bleibt es eine Frage persönlicher Präferenz, ob einem ohraufliegende Bügelkopfhörer bequem sind oder nicht, jedoch war dies bei uns nur eingeschränkt der Fall, was neben der Bauart auch auf eine zu starke Fixierung der Hörmuscheln und durch das Material zustande kommt. Angenehm ist allenfalls das recht niedrige Gewicht, welches gerade für den Transport, aber auch beim Tragen positiv auffällt.


MA450i

Auch bei InEars gibt es immer die Gefahr, dass die kleinen Stöpsel im Ohr auf Dauer schmerzhaft drücken und so für ihren festen Sitz einen hohen Preis fordern. Bei den MA450i von RHA ist das glücklicherweise nicht der Fall.


Viel hängt jeweils von der Wahl des passenden Ohrstöpsels ab. Bei den MA450i kamen wir mit den DoubleFlange-Aufsätzen, die durch ihr Design mehr Halt versprechen, bestens zurecht, konnten uns aber auch mit den einfachen Silikon-Passstücken anfreunden, die bei uns alle trotz unterschiedlicher Größe für ordentlichen Sitz garantierten. Dabei ist das Wechseln der Stöpsel zwar, wie von vielen InEars gewohnt, etwas fummelig, aber letztlich doch eine Sache weniger Sekunden. Beim Abnehmen, was durch leichte Drehbewegungen zu bewerkstelligen ist, muss man aufgrund der stabilen Machart der Pölsterchen nicht fürchten, dass diese Schaden nehmen.


Sind die richtigen Aufsätze einmal gewählt, steht dem Musikgenuss nichts mehr im Wege, denn das Tragen der MA450i gestaltet sich auch dauerhaft recht angenehm und ohne das Bedürfnis, sie einmal zu entfernen. Das geringe Gewicht der InEars trägt dazu bei, denn mit 10 Gramm sind sie, wenn auch schwer vorstellbar, ebenso leicht wie etwa die X10i von Klipsch, die ein weitaus kleineres Volumen haben.


Um den Halt muss man sich, wie bei vielen Ohrhörern dieser Art, ohnehin keine Sorge machen: Einmal fest eingedrückt, bedarf es einem beherzten Ziehen am Kabel, um die MA450i aus dem Ohr zu befördern – gerade bei Spo