Einleitung

Altersfreigabe
Gemäß § 14 JuSchG ist ''Arcania: Fall of Setarrif" in Deutschland ab 12 Jahren freigegeben.

Systemanforderungen
Hierbei handelt es sich um die Mindestanforderungen:
Betriebssystem: Windows XP/Vista/7
Prozessor: Intel Core 2 Duo @ 2,8 GHz / AMD Athlon II X2 @ 2,8 GHz
RAM: 2 GB
Grafik: Nvidia GeForce 8800 GTX, 8800 GT, 9600
Festplatte: 5 GB freier Speicher

Testsystem
Das Spiel lief bei einer Auflösung von 1280 * 1024 Pixeln und mittleren Details im Schnitt mit 40 FPS flüssig auf unserem Testsystem:
Windows XP SP3
Intel Core 2 Extreme QX6700 übertaktet auf 3,33 Ghz
4 GB RAM
XFX Radeon HD 4890 Black Edition

Story

Worum geht es in dem neuen Spiel? Die Story setzt direkt an die Handlung des Hauptspiels „Arcania – Gothic 4“ an. Nachdem man nun also die erste Bedrohung niedergeschlagen hat, kommt direkt die nächste: Die Stadt Setarrif wird von dem Dämon bedroht, welchen man am Ende des Vorgängers aus dem Körper Königs Rhobar III. – auch bekannt als der namenlose Held aus den ersten drei Gothic Teilen -befreite. Er hauste in einem Berg zwischen Thorniara und Setarrif, welchen er zum Bersten brachte. Außerdem zerstörte er weite Teile der Stadt und verfluchte diese, weshalb sie nunmehr von untoten und besessenen Bürgern bevölkert wird, als von Menschen die noch bei Sinnen sind.


Um diese Stadt nun wieder zu befreien sandte der König vier bekannte Gesichter in die Stadt, um den Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Natürlich sind diese vier Weggefährten Milten, Lester, Gorn und Diego und sollen auch eine Neuerung im Gameplay mitbringen, mehr dazu erfahrt ihr im Abschnitt Gameplay des Tests. Zur Unterstützung entsendet der König nun auch noch den neuen namenlosen Held aus Arcania. War das schon alles? Das fragten wir uns auch und können euch versichern – Ja! Mehr gibt es in diesem Add-On leider nicht. So ist es auch kein Wunder, dass JoWood bzw. SpellBound die damals versprochenen zehn Spielstunden nun auf vier bis acht kürzte. Gameplay

Was über das Gameplay zu sagen bleibt, kann man wohl schon an dem Trailer von Spellbound oder generell Screenshots entnehmen. Leider gab es hier keine großartigen Neuerungen. Das Spiel beginnt mit einem kurzen Dialog zwischen zwei Boten, welche Rhobar III. in Kürze die Nachricht des zerstörten Setarrifs überbringen werden. Daraufhin startet ein weiterer Dialog zwischen dem König und dem namenlosen Held, welcher sich über die Lage erkundigt. So erfährt man, dass die vier alten Freunde nach Setariff reisten um den Problemen auf den Grund zu gehen, der neue Held will ihnen dorthin in Kürze folgen. Und schon kann es losgehen. Ist die Einführung beendet, kann man sich direkt zwischen einer der drei Klassen, Krieger, Bogenschütze und Magier, entscheiden. Man beginnt also nicht von neuem, sondern erhält direkt am Anfang eine komplette Ausrüstung, sprich: Rüstung, Schwerter, Bögen, Spruchrollen o.Ä., je nach gewählter Klasse. Dabei sind diese Gegenstände auch nicht wirklich schlecht bzw. der Charakter nicht schwach. Man ist prinzipiell in keinem Moment des Spiels dazu genötigt andere Waffen, Rüstungen oder Runen zu suchen, da die Standardausrüstung vom Beginn ausreicht, um alle Quests zu absolvieren.

 


Es gibt auch weiterhin vertraute Elemente im Spiel. So findet sich die aus dem Hauptspiel bekannte Questübersicht auch in dem Add-On wieder. Auch eine Fähigkeitsübersicht gibt es weiterhin, in welcher man seine Lernpunkte nach einem Stufenaufstieg wieder in verschiedene Fähigkeiten investieren kann. Je nach gewählter Klasse sind natürlich auch diese Fähigkeiten unterschiedlich stark ausgeprägt. Auch kann man wieder unterwegs, wenn man das Richtige Rezept gelesen hat, Tränke brauen, Eintöpfe kochen, Fleisch braten und auch Schwerter schmieden. Hier bleibt der alte Kritikpunkt. Tränke ohne Alchemielabor brauen? Schwerter ohne Schmiede schmieden? Dieses Element schmälert nicht nur den Spielspaß, sondern ist auch sehr unrealistisch. Als eine Neuerung gibt es kurze Episoden in denen man einen der Freunde spielt. So erzählt einem beispielsweise Lester davon wie er die Orks von seiner Meinung überzeugte. Nach einem kurzen Dialog beginnt dann der „Wechsel“ und man spielt diese „Überzeugung“ dann in einem kurzen Akt. Weiterhin gewohnt bleibt die Belegung der Waffenslots. Man kann eine Nahkampf- und eine Fernkampfwaffe, wie auch ein Schild benutzen. Die restlichen Slots sind frei, sie können mit Spruchrollen, Tränken, Essen oder sonstigen Nutzelementen aus dem Inventar gefüllt werden.


Auch in Sachen Quests sieht es nicht besonders gut aus. Die Zahl der Nebenquests kann man wohl an einer Hand abzählen, die Hauptstory ist nicht sonderlich packend inszeniert und auch die Spielzeit war alles andere als lang – nach vier Stunden hatten wir den Endboss nieder gerungen und das trotz Erfüllung aller Nebenquests. Genauso bleibt das Ende des Spiels ein Kritkpunkt, denn man „kriecht“ einen Großteil in dunklen Katakomben herum, welche zumindest uns mit der Zeit lästig wurden. Die Steuerung bleibt für ein Rollenspiel gewohnt. Die Steuerung per Maus und Tastatur läuft reibungslos ab. Leider war es das auch schon vom Gameplay. Man hat weiterhin so gut wie alle Schwächen des Hauptspiels übernommen und nur eine Neuerung einbringen können. Diese Neuerung ist dabei nur ein simpler Charakterwechsel für einige, wenige Minuten. Schade müssen wir sagen, wie auch schon beim Vorgänger. Wir haben wahrlich auf eine Besserung, besonders des Gameplays, gehofft. Unsere Hoffnungen wurden allerdings in keinster Weise erfüllt. Grafik & Sound

Kommen wir zu der Grafik. Doch leider gibt es auch hier nichts Neues. Man hat die Grafik aus dem Hauptspiel im Grunde unverändert so belassen wie sie war. So vermisst man beispielsweise Im Grafikmenü weiterhin die Möglichkeit Anti Aliasing oder die Anisotrope Filterung zu aktivieren. Das die Grafik an gleich blieb, konnte man auch anhand der Systemanforderungen erahnen. Somit bleibt man auf dem gleichen Niveau und die Auswahl von „Ultra“ in den Grafiksettings wird wohl damit dem Großteil der Endnutzer verwehrt bleiben. Auf unseren Screenshots seht ihr, wie am Anfang erwähnt, die mittlere Detailstufe. Hier fragt man sich beim Betrachten - und beim Spielen noch viel eher: War es das schon alles? Auch wenn man mit maximalen Details eine wirklich schöne Umgebung genießen darf, bleibt weiterhin die Frage, wer einen solchen PC besitzt. So empfiehlt SpellBound eine Grafikkarte zum Spielen, welche nicht einmal annähernd dieser Herausforderung gewachsen ist. Welcher Endnutzer hat schon solch einen Grafikboliden in seinem PC verbaut um das Spielen maximieren zu können?


Und so könnt ihr auf unseren Screenshots auch sehen, was das Spiel auf einem Durchschnitts PC leisten wird. Eine mittelmäßige Grafik, welche eher schlecht als recht für das Jahr 2011 ist. So bietet der wohl größte Konkurrent „Risen“ wesentlich mehr Grafikerlebnis bei gleichwertigen Mittelklasse PCs und das trotz seines Alters. So auch das Fazit. Vor einem Jahr, war die Grafik durchaus angebracht, entsprechend war auch unser Fazit im Test des Hauptspiels. Jedoch ist sie heute nicht mehr Zeitgemäß. Eine Überarbeitung wäre, besonders in Hinsicht auf die Ressourcenverschwendung mehr als nur gut gewesen. Zum Sound bleibt nicht viel zu sagen, zumindest hier bekommt man keine Minuspunkte. Die Töne passen, Säbel hört man rasseln und Wölfe knurren bei Attacken wütend – wenigstens in diesem Punkt wurde man nicht enttäuscht. Fazit

Mäßige Grafik. Schwache Story. Altes Gameplay. Arcania: Fall of Setarrif bringt wahrlich nichts neues für das RPG Genre, sondern stattet die alte Engine viel mehr mit einer noch kürzeren Story als das Hauptspiel aus. Auch wenn das Spiel nur ein Add-On darstellen soll, vier Stunden sind in der Tat nicht viel. Entsprechend kann auch die Story in keinem Punkt besser sein als Arcania: Gothic 4. Auf eine gute Hauptstory, gepaart mit zahlreichen Nebenquests, hat man schon bei Gothic 4 gehofft. Erfüllt wurde dies jedoch weder letztes Jahr, noch heute. Viel mehr ließ sich das Spiel „zäh“ spielen und man ist fast schon froh es schlussendlich beendet zu haben.


Dass das Gameplay nichts neues brachte ist auch etwas traurig. Genau wie die Grafik mit utopischen PC Anforderungen für den Endverbraucher. Als fast einziger positiver bzw. neutraler Faktor bleibt der Sound und die Steuerung. Doch was bringen diese zwei Kriterien schon, wenn der Rest des Spiels den Anforderungen in keinster Weise gerecht wird? Besonders deshalb fällt es uns leider schwer das Spiel positiv zu beleuchten, denn die negativen sind den positiven Faktoren deutlich überlegen. Entsprechend fällt auch unsere Bewertung aus. Wer hofft einen würdigen Gothic Nachfolger zu finden wird noch mehr enttäuscht als in Gothic 4 selbst. Wenn man jedoch mit dem Hauptspiel viel Spaß hatte, sollte man sich durchaus überlegen ob man sich das Add-On zulegt. Denn 15 € ist glücklicherweise nicht weltbewegend viel Geld.