Die Vorredner haben natürlich Recht. Es würde doch zumal auch überhaupt nichts bringen, eine Altersgrenze in der Höhe einzufordern. Wenn Eltern ihren Kids das Zocken genehmigen, wer will denn da überprüfen ob da der 18+-Accountinhaber zockt oder sein kleiner Bruder/Vater/Mutter ?
Wieder einmal ein herber Fehlschlag eines überwachungswahnsinnigen Schlipsträgers. Der Effekt tendiert doch gegen Null.
Alles was diese Leute können ist Überwachen und Verbieten.
Davon ab. Das Thema ist wirklich schwierig. Sehr schwierig.
Haben wir als Ältere das Recht, diese gesellschatlichen Tendenzen zu kritisieren?
Fügen wir uns damit in die Sparte der "Früher war alles besser"-Redner ein, die wir als Kinder/Jugendliche ebenso verurteilten oder belächelten ?
Zwar kenne ich speziell WoW, ja, und begreife nicht, wie man so ein, Vergebung, Müll-Spiel länger spielen kann, aber die Zeit die ich selbst am PC verbringe ist doch auch in den letzten 15 Jahren eklatant gestiegen. Zugegeben. Nicht nur Zocken, auch andere Sachen, der Rechner wird immer mehr zum Werkzeug und eine Freizeitbeschäftigung.
Dabei hatte ich als Kind dasselbe wie El Matador bzw eben nicht. Handy, MP3-Player, Computer und all den technischen Schnickschnack. Warum ? Klar, sowas gab es garnicht. Höchstens 'nen Walkman...
Wir gingen zur Schule und waren dann bis spät Abends draussen unterwegs.
Aber ich kann mich nicht einfach hinstellen und sagen, dass dies in irgendeiner Art und Weise besser oder schlechter war als es jetzt ist.
Ich stelle mir auch des öfteren die Frage, weshalb sich manche Menschen einfach ausklinken und sich in ihre virtuelle Welt flüchten.
Das Ergebnis ist so einfach wie einsehbar : Perspektivlosigkeit.
Die Politik bietet jungen Menschen immer weniger von dem, was zur einer festen Absicherung im Leben beiträgt.
Gute Bildung, sichere Arbeitsplätze, Lehrstellen, Arbeit, die auch FAIR(!) bezahlt wird. Was gibt es denn ? Ne Lehre, wenn du Glück hast. Danach? Will dich keiner haben. Bekommst du nen Job, schaffst du für WENIG Geld wie Esel... womit ? Richtig, mit einem Ein-Jahresvertrag. Zukunft ? Keine. Wie will man unter mies bezahlten Umständen und ohne Festvertrag auch eine Zukunft (Familie etc.) planen ?
Und wer jammert dann rum, dass die Menschen so sind ? Genau die, die dafür verantwortlich sind. Die, die möchten, dass alle Menschen prima unterbezahlte Arbeitssklaven für ihre Gönner aus Industrie und Wirtschaft sind, damit die Gewinne maximiert werden können.
Genau diese sind es, die dann mit Verboten und Überwachung ankommen, wenn sich junge Menschen von der von ihnen geschaffenen Sklavenhaltergesellschaft ausklinken und den ganzen Tag Mitmenschen bashen, ihren Frust rauslassen oder eben Zocken.
Aber das Problem bei der Wurzel zu packen und den Leuten gute Arbeitsplätze zu schaffen, das bekommen sie nicht hin. Oder wollen es nicht.
