"Woyzeck" von Georg Büchner

New member
Hallo allerseits. Ich habe gesehen, dass ihr fleißig über Abi Themen diskutiert (Mauvaise Rencontre) und weil mir der Beitrag geholfen hat, würde ich euch auch paar meiner Arbeiten zeigen.​



Der historische Kriminalfall

Historisches Vorbild für das Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner ist der 41-jährige Perückenmachergeselle Johann Christian Woyzeck (1780-1824). Am 21.Juni 1821 erstach dieser aus Eifersucht seine 46-jährige Geliebte Johanna Christiane Woost in einem Hausflur in der Leipziger Sandgasse. Woyzeck war langzeitig arbeitslos und obdachlos. Nach der Tat wurde er sofort verhaftet und es begann ein langer Rechtsstreit um die Zurechnungsfähigkeit Woyzecks. Zu Beginn wurde er 1821 zum Tode durch das Schwert verurteilt, 1822 ein zweites Mal und schließlich wurde die Hinrichtung auf den 13. November 1822 verschoben. Der Grund für die Aussetzung der Hinrichtung waren neue Zeugenaussagen, die die Vermutung aufkommen ließen, dass Woyzeck doch geisteskrank war. Letztlich erstellte der Medizinprofessor Johann Christian August Clarus zwei Gutachten über die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten. Somit endete der dreijährige Prozess Woyzecks und dieser wurde am 27.August 1824 öffentlich auf dem Leipziger Marktplatz hingerichtet.
In den nächsten beiden Jahren führten die Gutachter ihre Auseinandersetzungen weiter und veröffentlichten ihre Untersuchungen und Ergebnisse in Broschüren und Zeitschriften. Das Clarus-Gutachten mit dem Titel „Die Zurechnungsfähigkeit des Mörders J. C. Woyzeck, nach Grundsätzen der Staatsarzneikunde aktenmäßig erwiesen“ erschien in dem Fachblatt „Henkes – Zeitschrift für die Staatsarzneikunde“. Georg Büchners Vater war Mitarbeiter dieser Zeitschrift. Im Haushalt der Büchners existierten die gesammelten Jahrgänge der Zeitschrift. Als Medizinstudent und während seines Aufenthalts im Elternhaus las Büchner die Gutachten im Herbst 1834. Aus dieser Zeitschrift hat Georg Büchner wahrscheinlich auch die Informationen über den Tabakspinnergesellen Daniel Schmolling, der seine Geliebte Henriette Lehne in der Hasenheide bei Berlin am 23.September 1817 umbrachte, und über den Leinenwebergesellen Johann Dieß, der seine Geliebte Elisabeth Reuter in der Nähe von Darmstadt am 15.August 1830 erstach.
Kürzlich wurde der Forschung eine mögliche neue Quelle zugänglich: Am 15.April 1816 ermordete der Schustergeselle Johann Philipp Schneider den Druckergesellen Bernhard Lebrecht vor dem Rheintor in Darmstadt. Schneider konnte seine Schulden nicht bezahlen. Anschließend reinigte dieser seine Hände und sein Gesicht am Bessunger Tor in Darmstadt. Außerdem wusch er seine Kleidung in dem See „Der Große Woog“ und erholte sich nach der Tat in einem Wirtshaus. Schneider wurde überführt, da ein Barbier die Leiche fand und anschließend die Polizei verständigte. Die Polizei bewies anhand seiner Mordwaffe, dass Schneider schuldig ist und er wurde verurteilt und hingerichtet.
Dieser Fall wurde 1816 vom Stabs-Auditeur Friedrich Schenk veröffentlicht und letztlich vom Darmstädter Hofgerichts-Advokat Philipp Bopp 1834 in einem Sammelband ausgewählter Fälle aufgenommen. Es lässt sich nicht hundertprozentig nachweisen, dass Büchner die Veröffentlichung kannte, doch Büchner könnte Bopp über gemeinsame Bekannte aus dem Kreis radikaler Demokraten in Darmstadt kennen gelernt haben. Im Großen und Ganzen lässt sich jedoch eindeutig sagen, dass einige Parallelen zu Büchners Drama deutlich sichtbar sind.​


Wenn erwünscht ist, schreibe ich hier noch weitere Informationen über Woyzeck. Meldet euch​
 
Ich finde dass Woyzeck eines der leichtesten Abi-Themen ist. Über ihn was rauszufinden ist verdammt einfach, und sich das zu merken ist auch einfach. Das Buch ist eigentlich auch gut zu lesen, und gut zu merken. Habe es selber schon ca 5 mal gelesen, da wir es schon zum 2. Mal als Lektüre hatten :)
Von den historischen Woyzeck's kannte ich bis jetzt nur die ersten beiden, von den anderen wurde nie etwas gesagt im Unterricht. Aber 2 Beispiele würden fürs Abitur auch reichen :p
 
Naja, es geht aber nicht darum NUR dir zu helfen oder den Leuten, die es schon 5 mal gelesen haben. Viele fangen mit dem Thema gerade erst an und sind glücklich darüber einen zusammengefassten Text zu bekommen, der auf jeden Fall korrekt ist und sehr gut benotet wurde. Somit kann man sich die Zeit und die Mühe sparen die verschiedensten Seiten aufzurufen, da hierbei alle Aspekte berücksichtigt wurden. Es geht ebenfalls nicht nur um das Abitur, sondern auch um die Ausarbeitungen im Unterricht und da würden dir mehr als die 2 gängigen Beispiele vielleicht den einen oder anderen Punkt mehr bringen :p Das ist meine Meinung dazu.

P.S. falls Bedarf besteht hätte ich noch Themen wie bspw. "Die Auflösung der klassischen Dramenform", "Büchners politische Intention und künstlerische Weltanschauung" und "Die Sprache"...

Ich denke mal diese Themen hat nicht jeder sofort im Kopf und kann sie im Abi runterrattern wie den Inhalt...
 
Zuletzt bearbeitet:
von woyzeck hab ich hier ne komplette arbeit liegen..bei bedarf meldet euch

Inhaltsverzeichnis:
einleitung
biographie
epoche/biedermeier junges deutschland

zusammenfassung

gattung/das drama
merkmale und definition
aufbau
komposition

das motiv
wovon handelt der text
worauf weist büchner hin

sprachliche analyse
gefühl
form
gestaltung

handlungsablauf / figurenkonstellation
gliederung
handlungsstruktur
handlungsfolge
handlungsschema

schlusswort
was will das werk sagen
wieso ist es klassische literatur
wie hat es mir gefallen

12seiten
 
Yo, ich find es wirklich prima, dass hier so gut zusammen gearbeitet wird.
@Sulcis, kannst du nicht auch die ganzen Inhalte hier online stellen bzw. textlich reinschreiben? Kapitel für Kapitel z.B.
Es gibt sicherlich viele, die isch darüber freuen würden.
 
dumm nur das mein scanner nicht mehr funktioniert, als hab ich das ganze mal angefangen einzutippen...
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Biographie

Karl georg büchner

Bezüglich des genauen geburtsdatums Büchners scheiden sich noch heute die geister. Ob er am 12. oktober oder am 17. Oktober zur Welt kam, wird wohl nie ganz geklärt werden. Auf jeden Fall war er das erste Kind eines Amtschirurgne (Ernst Büchner) und einer hessin (Louise Caroline Reuss) und erblickte das Licht der Welt in Goddelau bei Darmstadt (Frankfurt am main).

1816
Übersiedlung der familie in die Residenzstadt Darmstadt, wohin der vater als bezirksarzt versetzt wurde und Karl Georg seine Kindheit verbrachte.

1822
Eintritt Büchners in die Privatschule des Dr. Carl Weiterhausen in Darmstadt.

1824
Eintritt ins humanistische Gymnasium Darmstadt, heute Ludwig-Georg Gymnasium

1831
Verlässt Büchner das Gymnasium ohne Abschluss. Er erhält ein zeugnis, in dem ihm sehr gute Kenntnisse in den antiken Sprachen und sein grosser Fleiss anerkannt werden. Auf Wunsch seines Vaters begibt er sich nach Strassburg, wo er in seinem Medizinstudium mit der französischen Kultur und der Studentenbewegung „Eugenia“ konfrontiert wird.

1832
Muss Büchner wegen den Landesgesetzen sein Medizinstudium an der Landesuniversität in Giessen fortsetzen. Er fühlt sich beengt durch die Trennung von seiner geliebten, aber auch die Rückkehr in eine verhasste Umgebung führen zu Depressionen. Er erleidet eine Hirnhautentzündung. Seine Briefe an die Eltern und die Geliebte sind geprägt von Krankheit, Melancholie und einer zurückgezogenen Lebensweise, seinem Studium von Philosophie, Geschichte und der französischen Revolution.

1833
Büchner verlobt sich heimlich mit Wilhelmine Jaegle. Er verfasst die erste sozialistische Flugschrift in Form des „hessischen Landboten“. Zitat: „Friede den Hütten, Krieg den Palästen“

1834
Büchner verkehrt in revolutionären Kreisen und kann sich nach seinem Rückzug nach Darmstadt zu seinem Vater der politischen Verfolgung niccht mehr entziehen und flüchtet im märz 1835 nach strassburg. Zu dieser Zeit entsteht auch „Dantons Tod“.
Büchner siedelt 1835 nach seiner zweiten schöpferisch wertvollen zeit in Strassburg nach Zürich über. Wo er sich als Privatdozent für Physiologie und Annatomie an der Universität in Zürich betätigt. In den Wintermonaten 36/37 leistet er intensive Arbeit an seinem Werk „Woyzeck“.

1837
Anfangs März nimmt seine Krankheit(Typhus) ihren tödlichen Lauf und er stirbt am 19.Februar in Zürich.
Durch seinen verfrühten Tod hinterliess er der Nachwelt nur einige wenige Werke, beispielsweise ist Woyzeck nur als Fragment zu finden. Auf seinem Grabstein auf dem Zürichberg stehen die Worte Georg Herweghs: „ein unvollendet Lied, sinkt er ins grab, der verse schönster nimmt er mit hinab“


Biedermeier und junges deutschland
Wesen, charakteristik, merkmale:

Die Autoren, welche im „Biedermeier-Stil“ schrieben, verfassten hauptsächlich Geschichten über das normale Leben, über alltägliches oder über die natur. Jedoch ohne gewichtige Aussagen oder Stellungnahmen zum Zeitgeschehen zu machen. (z.B. Eduard Mörike, Franz Grillpanzer)
Ganz anders waren die Autoren des jungen Deutschlands. Sie waren nicht zufrieden mit den Zuständen, welche zu jener zeitherrschten. In ihren Werken ist ein gewisser Hauch von Provokation und Satire. Die politischen Vorstellungen der Jungdeutschen orientierten sich anden bürgerlich-liberalen Ideen (Verfassung,Pressefreiheit, staatliche Einheit), die durch die Vorgänge in Frankreich neue Aktualität gewonnen hatten.

Hitorischer Hintergrund
1813-1815 Befreiungskriege, Aufstand gegen Napoleons Herrschaft
Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress, Beginn der Restauration
Aufhebung der Pressefreiheit
1809-1848 Fürst von Metternich ist antiliberaler Aussenminister und später Staatskanzler von Österreich.

Maler:
Spitzweg, Franz Carl 1808-1885
Waldmüller, Ferdinand georg 1793-1865

Musik
Schubert, Franz Peter 1797-1828
Mendenssohn Bartholdy, Jakob Ludwig felix 1809-1847

Vertreter und ihre werke
Franz Grillpanzer 1798- 1872, weh dem, der lügt/ der arme spielmann
Heinrich Heine 1797-1856, Die Harzreise/Deutschland. Ein Wintermärchen
Adalbert Stifter 1805-1868, Bunter Steine/ Der Nachsommer
Georg Büchner 1813-1837, Dantons Tod/ Woyzeck

Zusammenfassung

Der Soldat Woyzeck rasiert im Nebenverdienst seinen hauptmann, um seine Frau marie und sein kind ernähren zu können. Während dieser Rasur versucht der herablassend wirkende hauptmann, Woyzeck klar zu machen, wie abscheulich dumm er sei. Es macht den Anschein als habe er recht, denn Woyzeck kann sich nicht wehren. Eine ähnliche Situation erwartet Woyzeck beim besuch des Doktors. Diesem dient er als versuchskaninchen. Auch der Doktor macht Woyzeck klar, dass er ein dummer Mensch ohne Moral ist. Auf die leiden Woyzecks, welche er durch die Misshandlung des Doktors und das verhalten seines Umfeldes gegenüber ihm erleidet, geht er nicht näher ein, es sei denn, sie eignen sich zu Forschungszwecken. Auf dem jahrmarkt begenen Woyzeck und Marie dem tambourmajor, der Marie schon zuvor aufgefallen war. Der Tambourmajor hat offensichtlich gefallen an der Schönheit Maries gefunden. Als er sie später in ihrer Kammer besucht schlafen sie miteinander. Marie sitzt da und betrachtet die Ohrringe, welche ihr der Tambourmajor geschenkt hat, als Woyzeck plötzlich die Kammer betritt. Sie erfindet eine Ausrede, als er sie nach den Ohrringen fragt. Woyzeck wird misstrauisch. Während einer Diskussion, welche der Doktor mit dem Hauptmann führt, rennt Woyzeck an den beiden vorbei. Der Hauptmann hält ihn an und erzählt ihm, dass seine Marie ihn mit dem Tambourmajor betrügt. Woyzeck stellt seine Frau in deren Kammer zur Rede. Sie streite jedoch alles ab. Woyzeck ist sich der Sache noch nicht sicher. Sein verdacht erhärtet sich jedoch zunehmend. In der Wachtstube macht Woyzecks Kamerad Andres diesen darauf aufmerksam, dass es im Wirtshaus hoch her geht. Mit dem Verdacht Marie überführen zu können macht sich Woyzeck auf zum Wirtshaus. Durch ein Fenster sieht er die beiden tanzen und ihm wird klar, dass es wahr ist. Verstört rennt er hinaus aufs Feld auf welchem ihm immer wieder Stimmen sagen: „Stich sie tot!“. Bei Woyzecks Rückkehr ins Wirtshaus prahlt der Tambourmajor mit seiner neusten Eroberung. Als er Woyzeck zum Saufen auffordert, beginnen die beiden miteinander zu ringen. Gedemütigt verlässt Woyzeck nach seiner Niederlage das Wirthaus und geht zurück in den Kasernenhof. Derweil sitzt Marie in der kammer und sucht Vergebung in der Bibel. Ihre Schuld zerfrisst sie von innen. Woyzeck hat sich beim Juden ein Messer besorgt und kehrt dann zur Kaserne zurück, um seinen Besitz Andres zu überlassen. Dieser will ihn ins Lazarett stecken. Dorthin will dieser nicht. Er holt Marie und geht mit dieser zum Teich vor der Stadt. Ihr wird unheimlich und sie will wieder nach hause. Aber Woyzeck sticht in seinem Wahn auf sie ein. Immer wieder. Dann lässt er das Messer fallen und rennt weg. Als Woyzeck später ins Wirtshaus zurückkehrt, ist er noch ganz voller Blut. Das bemerken auch die anderen Gäste und sprechen ihn darauf an. In seiner Angst, als Mörder entlarvt zu werden, rennt er hinaus zum Weiher um das Messer zu verstecken. Am Weiher angekommen, sucht er in seinem Wahn das Messer. Als er dieses findet, wirft er es ins Wasser. Jedoch wirft er es nicht weit genug. Das hat zur Folge, dass Woyzeck ins Wasser steigt, um das Messer ins tiefe Wasser zu werfen. Zwei Leute, die am Teich vorbei gehen hören nur noch die Schreie eines Ertrinkenden.

Die Gattung / Das Drama

Merkmale/Definitionen

Büchners Woyzeck ist am ehesten in die Sparte der Tragödien einzuordnen. Der enthaltene tragische Konflikt ist der, dass Franz Woyzeck mit seinem gesamtenUmfeld um seine Stellung kämpfen muss. Die Trauer zieht sich durch die ganze Handlung hindurch und gipfelt im Mord an der Geliebten mit dem anschliessenden Selbstmord.

Aufbau

Dem modernen Drama der offenen Form fehlt ein genau strukturierter Aufbau meistens. Einzelne, revuehafte Szenen, die nicht notwendigerweise zusammenhängen müssen, führen zur Katastrophe, zum guten Ende oder zum offenen Schluss. Diese Szenen müssen nicht durch Raum oder durch Zeit aneinander gebunden sein.

Komposition

Das offene Drama ist geprägt von vielen kleinen Ausschnitten aus einer Handlung, welche sich an verschiednen Orten in unterschiedlichen Bildern abspielt. Ebenfalls typisch ist, das die Hauptfigur keinen klaren Gegenspieler besitzt. Woyzeck hat zwar einen Rivalen in Form des Tambourmajors, wird jedoch auch von den anderen Personen ständig erniedrigt.

Das Motiv

Wovon handelt der text?
Die Geschichte zeigt das Leben eines armen verkümmerten Soldaten, der mit sich und der Welt ein Problem zu haben scheint. Alles läuft gegen ihn. Es scheint, als sei er der geborene Verliere. Auch werden uns die Triebe der Menschen aufgezeigt und die Thematik des Verrückt werden.

Worauf weist Büchner hin ?

Büchner zeigt die sozialen Probleme innerhalb der Gesellschaft an der Figur Franz Woyzeck auf. Mit seiner Hilfe zeigt er Probleme auf, die wir auch in unserer Zeit noch nicht gelöst haben. Die Abhängigkeit Woyzecks von seinen Arbeitgebern, die zur Folge hat, dass er von diesen schamlos ausgenutzt wird, oder das deprimierende Gefühl, nur noch auf seine Funktionalität beschränkt zu werden, kennen wir in unserer Gesellschaft nur zu gut. Er ist nur noch ein werkzeug, dass jeder so braucht, wie er es benötigt. Marie als Geldgeber, der Hauptmann als Dienstbote oder der Doktor als Veruschkaninchen. Niemand kümmert sich um den Menschen Woyzeck. Nicht einmal seine Frau, welche sich von ihm nicht mehr berühren lässt. Genau dieses Problem der Vereinsamung des einzelnen haben wir heute auch. Überhöhter Stress und Leistungsdruck lassen am Arbeitsplatz keine Zeit für Soziales. Nur die zu erbringende Leistung zählt. Der Mensch ist eine Nummer in einem System, welches nicht nach dem befinden des einzelnen fragt.

Sprachliche Analyse

Gefühl:
Ich empfinde, als gäbe es zwei Ebenen der Sprache. Da sind der Hauptmann und der Doktor, welche beide sehr elegant und herablassend sprechen. Als Gegensatz dazu stehenWoyzeck und Marie. Sie sprechen so, wie einfache Leute und Soldaten niederen Ranges zu dieser Zeit wohl gesprochen haben. Dabei fällt mir vorallem bei Woyzeck auf, dass er im Laufe der Geschichte immer mehr Mühe hat sich mitzuteilen. In gewissen Situationen scheinen seine Aussagen dann aber wieder poetische Formen anzunehmen.z.B. in seinem gespräch mit Andres als er die Stadt beschreibt. „Über der Stadt ist alles Glut! Ein Feuer fährt um den Himmel und ein Getös herunter wie Posaunen.“

Form
Da es ein Theaterstück ist, ist der Text von der direkten Rede dominiert. Die einzigen Ausnahmen sind die Situationsbeschreibungen von einer neuen Szene.

Der Text ist voller Nebensätze und Einschüben, teilweise sehr abgehackt und schnell.

„Ewig, das ist ewig, das ist ewig- das siehst du ein: nun ist es aber nicht ewig, und das ist ein Augenblick, ja, ein Augenblick, Woyzeck, es schaudert mich, wenn ich denke, dass sich die Welt in einem Tag herum dreht!“




Gestaltung

Eben: Die Einteilung hängt stark von den jeweiligen Charakteren ab.

Woyzeck: Restringiert, ordinär, einfach, teilweise sprachlos

Doktor: Elaboriert, gehoben, gewunden, hochgestochen

Stilmittel: Direkte Rede

Ellipse : „Er hat noch seine schönen dreissig Jahr zu leben, dreissig Jahr!“

Metapher: „Ich glaub wenn wir in den Himmel kämen, so müssten wir donnern helfen.“

Vergleich: „So ein Wind macht mir den Effekt wie eine Maus.“

Handlungsablauf:

Gliederung
Das Stück ist nicht klar in einzelne Akte unterteilt. Auch ist die reihenfolge der Szenen nicht vorgegeben. Es ist eine Anreihung einzhelner Momentaufnahmen, welche die Hauptfigur Franz Woyzeck in verschiedenen Situationen zeigt.

Handlungsstruktur
Jede Handlung nimmt Bezug auf die Hauptfigur. Die, meiner Ansicht nach, einzige Nebenhandlun, welche sich nicht direkt auf Woyzeck bezieht, ist die Affäre von marie mit dem Tambourmajor. Aber auch diese wirkt sich im Verlauf wieder tragisch auf Woyzeck aus.

Handlungsfolge
Da die Szenen in verschiedener Reihenfolge aneinander gehängt werden können, ist keine klare Handlungsfolge vorgegeben. Diesen Aufbau bezeichnet man als offene Dramenform.

Handlungsschema:
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Wieso ist es klassische Literatur ?

Klassische Literatur hat den Anspruch zeitlos zu sein. Die Thematik aus Woyzeck ist dies zweifellos. Ein Stück das sich so intensiv mit den Problemen des Zusammenleben beschäftigt wird in jeder Zeit aktuell sein . Solange die Menschheit existiert wird es Klassenunterschiede geben. Genau so wie es immer Familien geben wird. Büchner hat diese Probleme und deren Folgen kurz und prägnant niedergeschrieben, zu einer Zeit wo man für derartig offenes Gedankengut verfolgt wurde.

was will das werk uns sagen ?
Man kann es so auffassen, dass Büchner mit der Hilfe Woyzecks auf Missstände in der Gesellschaft hinweisen wollte. Das es in jeder Gesellschaft den typischen Verliere gibt, welcher mit sich und seiner Umwelt zu kämpfen hat. Das tragische dabei ist für mich, dass sein Umfeld davon keine Kenntniss nimmt. Es sind schon damals die egoistischen Tendenzen zu erkennen, welche wir in der heutigen Gesellschaft in ausgeprägterem Masse wieder finden. Man schaut zuerst für sich. Da sit es nicht weiter verwunderlich, dass man für sein eigenes Wohl schnell mal das des anderen vergisst. wenn es die Situation erfordert ist man sogar bereit, dem anderen Leid zuzufügen. Genau diese alltägliche Diskriminierung hat Büchner eindrücklich geschildert. Vielleicht ist das tragische Ende ein Weckruf, der dem Leser zeigen soll, dass das egoistische Denken mehr Opfer fordert, als es auf den ersten Blick den Anschein macht.

Berufsmatura 2001
Nicola Kohler
Giordano Spiri
 
Zuletzt bearbeitet:
keine Ursache...
für weibliche erdenbewohner mache ich doch (fast) alles...;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Also hier ist meine Ausarbeitung zum Thema "Büchners politische und künstlerische Weltanschauung"

Herrschende politische Situation:
Die Menschen gehörten gewissen Ständen an, die entweder über- oder untergeordnet waren. Ein Wechsel des Standes war ausgeschlossen. Das hierarchische System wurde damals theologisch gerechtfertigt, in dem die Regierung der Bevölkerung klar machte, dass diese Ordnung gottgewollt sei. Da die gläubige Bevölkerung dies glaubte, wurde die Ordnung nur von der Regierung geschaffen und diese herrschte absolut willkürlich und nutzte das Volk zu ihren Gunsten aus. Meist lebten diese im Überfluss und nutzten jede Situation aus, um an noch mehr Geld zu gelangen oder ihr Leben noch angenehmer zu gestalten. Beispielsweise waren die Angehörigen der unteren Stände zu Dienstleistungen verpflichtet, ohne jegliche Bezahlung zu erhalten.
Durch die Französische Revolution kam es zu einer Erschütterung des Systems und die Unruhen begannen. Nach 1815 kam es jedoch zu einem erneuten Umschwung durch den Versuch das feudalistische Herrschaftssystem wiederherzustellen. Mit Gewalt wurden Oppositionen zum Schweigen gebracht, um selbst an die Macht des Staates zu gelangen.

Georg Büchner und seine politische Intention

Georg Büchner war ein deutscher Revolutionär. Er wollte das gläubige Volk von der Dringlichkeit einer Revolution und der Berechtigung eines Aufstandes gegen den König und die Staatsordnung überzeugen. Das Volk sollte gegen die Unterdrückung und für mehr Rechte kämpfen. Während seinem Medizinstudium in Straßburg 1831 trat Georg Büchner immer häufiger für politische Freiheiten ein. So hielt er am 24.Mai 1832 beispielsweise einen Vortrag über die politischen Verhältnisse in Deutschland vor der Studentenvereinigung. Schließlich wechselte Georg im November 1833 an die Universität Gießen und konnte von nun die Vorgänge nicht mehr aus nüchterner Distanz beobachten. Unmittelbar erlebte er im Großherzogtum die Schikanen der Obrigkeit und die Gewalt im Staat. Um gegen diese Missstände zu kämpfen gründete er zusammen mit ehemaligen Schulkameraden aus Darmstadt und weiteren Studenten die „Gesellschaft für Menschenrechte“. Diese Geheimorganisation kämpfte nach französischen Vorbild für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Ihr Ziel war ein Umsturz der politischen Verhältnisse.

Bezug zum Drama „Woyzeck“
Zu Beginn fungieren die Personen des Stückes als Spiegel der Gesellschaft. Es treten einige wenige Personen aus der reichen Oberschicht (Doktor, Hauptmann) gegenüber sehr vielen Personen aus der Klasse der Armen auf. Dies entspricht dem quantitativen Verhältnis der damaligen Gesellschaft. Büchner möchte hiermit darauf hinweisen, dass der größte Teil der Bevölkerung unter ärmlichsten Bedingungen leben muss und im Gegenzug dazu ein kleiner Teil der Bevölkerung sie ausnutzt, um in Prunk und Pracht leben zu können. Es soll dem Volk die Augen öffnen: gemeinsam können sie sich gegen die Minderheit wehren.
Büchner verarbeitet in seinem Drama das Motiv der sozialen und politischen Umstände der Zeit und deren Auswirkung auf das Leben und Handeln der Menschen. Die politischen Umstände sind eindeutig: es herrscht das feudalistische Herrschaftssystem. Die unteren Stände werden von den oberen unterdrückt und ausgenutzt. In dem Drama „Woyzeck“ wird Woyzeck in der Gesellschaft stark unterdrückt und gedemütigt, was sich in den Beziehungen zu dem Hauptmann, dem Doktor, aber auch dem Tambourmajor widerspiegelt. Zum Beispiel bezeichnet der Hauptmann Woyzeck aufgrund seiner ärmlichen Herkunft als unmoralisch und spricht ihn sogar nur in der dritten Person an. Der Doktor sieht in ihm nur ein Versuchsobjekt und zwingt ihn zu einer einseitigen Ernährung mit Erbsen. Letztlich erweist auch der Tambourmajor Woyzeck keinen Respekt und macht ihn sowohl öffentlich als auch privat lächerlich. Durch diese ganzen äußeren Einflüsse wird Woyzeck in den Wahnsinn getrieben.
Natürlich war dieser physisch und auch psychisch labil, jedoch wurde sein Leben durch die Willkür und die Machtansprüche sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Von Nächstenliebe kann nicht die Rede sein. In dieser Gesellschaft zählt nur der Besitz und das Ansehen, weiteres spielt keine Rolle. Woyzeck kann sich in keiner Hinsicht wehren. Aufgrund seiner finanziellen Probleme, ist er auf Nebeneinkünfte angewiesen, um seine Familie ernähren zu können. Dies nutzt der Doktor anstandslos aus und macht ihn zu seinem Versuchsobjekt. Somit verarbeitet Büchner ebenfalls die Hilflosigkeit der einfachen Bevölkerung in seinem Drama.
Büchner sah die Welt von Anfang an anders. Er hat früh realisiert, dass etwas getan werden musste. Laut Büchner konnte „nur das notwendige Bedürfnis der großen Masse Umänderung herbeiführen“. Er war der Meinung, dass das Volk nicht durch Idealismus zur Revolution zu bewegen war, sondern nur durch zwei Hebel: materielles Elend und religiöser Fanatismus. Er bediente sich nicht dem religiösen Fanatismus, sondern führte den Bauern deren materielles Elend, insbesondere im Kontrast zu den Vornehmen vor Augen und zugleich lieferte er eine religiöse Rechtfertigung des angestrebten Standes. Diese künstlerische Weltanschauung offenbarte er mit dem „Hessischen Landboten“.

Abschließend kann man zusammenfassend sagen, dass Georg Büchner für die Menschenrechte kämpfte und dem einfachen Volk klarmachen wollte, dass es ein besseres Deutschland geben kann. Dies tat er mit vielen Werken, wie z.B. dem Drama „Woyzeck“, in dem er seine Meinung kundgab.
 

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