Animal Crossing New Leafe Nintendo 3DS Screenshot 5

Am 14. Juni 2013 ist es endlich soweit und mit Animal Crossing: New Leaf geht das Abenteuer mit einigen Neuerungen in eine neue Runde. So dürfen sich Dorf-Bewohner darauf freuen ihr Haus äußerlich zu verändern, als Bürgermeister die vergrößerte Ortschaft mit Bänken oder Lampen zu verschönern oder aber eine umfassendere Einkaufsmeile zu erkunden. Gleichzeitig gibt es natürlich einen netten 3D-Effekt und eine überarbeitete Grafik - neuerdings werfen Bäume und Charaktere Schatten, sehen realer aus und man kann erstmals in der Serie schwimmen.

Animal Crossing New Leafe Nintendo 3DS Screenshot 1

Doch ob diese scheinbar wenigen Änderungen einen „Neukauf“ rechtfertigen? Immerhin bleibt Animal Crossing: New Leaf dem bewährtem Spielprinzip treu und bietet statt einer realistischen Simulation erneut niedliche, tierische Bewohner in einer knuddeligen sowie bunten Umgebung. Was die dritte Generation von Animal Crossing sonst noch auf dem Kasten hat und ob sich eine Anschaffung lohnt, haben wir für euch herausgefunden.

Wir danken an dieser Stelle dem Presse-Team von Popular PR und Nintendo für die Bereitstellung des Testmusters.

Spontan hatte ich mich dazu entschieden, umzuziehen und in einem kleinen Dorf einen Neuanfang zu starten - wer hält es auch schon mit mehr als 30 Menschen in seiner Umgebung aus? Zum Glück verstrich die Zeit recht schnell, da eine gesprächige Katze (vielleicht hätte ich da schon an meinem Verstand zweifeln sollen) allerlei Fragen um meine Person beantwortet haben wollte. Nach wenigen Momenten bin ich dann endlich in Mauzerode (so der Name meines Dorfes) angelangt und ich musste feststellen, dass ich wohl oder übel die Stelle als Bürgermeisterin angetreten habe. Gesagt getan, immerhin gibt es Schlimmeres als sein eigenes Volk zu regieren! Schade nur das der Sozialismus noch weit entfernt scheint und ich selbst als Bürgermeister innerhalb von Animal Crossing: New Leaf mittels Anzahlung ein Haus bauen lassen muss. Wenigstens bekomme ich für die ersten Nächte ein geräumiges Zelt samt Briefkasten spendiert...

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So startet also Nintendos neuester Die Sims-Verschnitt in den gewohnten Bahnen und bietet auch auf dem Nintendo 3DS keine konkrete Story. Viel eher gilt es durch das gezielte Sammeln Aufträge zu erledigen, die Bewohner glücklich zu machen und immer mehr und größer und weiter zu bauen. Spannend? Nun, für einige Spieler sicherlich, für andere eher weniger. Letztendlich hätte ich mir persönlich dann doch wenigstens ein paar konkrete, größere Aufgaben oder eine etwas handfestere Story gewünscht, um dem Sammelalltag zu entkommen. Aber gut, letztendlich ist dies bekanntlich Geschmackssache und ein funktionierendes System sollte man nicht zwingend ändern.

Bereits bei der Erwähnung von tierischen Einwohnern dürfte es klar gewesen sein: Der neueste Animal Crossing-Ableger besticht nicht zwingend mit einer hyperrealistischen Grafik. Generell ist alles kindgerecht gestaltet, was den freizügigen Umgang mit Farben, Rundungen und niedlichen Gegenständen bzw. Charakteren rechtfertigt. Nebenbei erwarten einem noch unzählige Geschäfte, detailreiche Umgebungen und natürlich die Möglichkeit eigene Designs zu erstellen, um die persönliche Kreativität ausleben zu können. Schade ist dabei nur, dass oftmals die Texturen hochauflösender sein könnten und Treppeneffekte das Gesamtbild leicht senken.

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Soundtechnisch gibt es eher wenig im Spiel zu erkunden, da die Musik dezent im Hintergrund bleibt und nach wenigen Minuten nicht wirklich auffällt oder stört. Nerven könnten nur nach einigen Spielstunden das fröhliche Blubbern der Charaktere, welche sich immer wieder auf‘s neue freuen uns zu sehen. Nett, wenn sich dadurch Dialoge nicht in die Unendlichkeit ziehen würden.Animal Crossing: New Leaf kommt natürlich auch mit dem neuesten 3D-Effekt daher. Generell eine schöne Entscheidung, immerhin steht der 3D-Look dem Spiel gut und bereichert die Umgebung sinnvoll. Dennoch empfiehlt es sich den Titel ohne die komplette Einstellung zu spielen, wodurch das Auge weniger angestrengt wird.

Generell übernimmt der Spieler in Animal Crossing: New Leaf - wie schon angeklungen ist - die Rolle über einen menschlichen Charakter, welcher als Bürgermeister in ein von sprechenden Tieren bewohntes Dorf zieht. Nachdem sein eigenes Haus in Auftrag gegeben hat, besteht die generelle Aufgabe darin, die Dorfbewohner glücklich zu machen, das Dorf zu erweitern und natürlich die eigene Bleibe auszubauen bzw. einzurichten. Dazu nötig sind neben Geduld und cleverem Vorgehen vor allem Geld bzw. Sterni, welches man durch kleinere Jobs oder den Verkauf von geangelten Fischen, gefangenen Insekten, ausgebuddelten Fossilien oder Beeren erlangen kann. Die Besonderheit dabei ist, dass alles in Echtzeit abläuft - ist es bei euch auf der Couch also 21 Uhr, ist es in eurer fiktiven Stadt die gleiche Uhrzeit. Demzufolge erscheint fleißigen Bürgermeistern die lästige Büroarbeit auch im Spiel schier unendlich langweilig. Gott sei Dank vergeht die Zeit, die man nicht spielt, in Mauzerode trotzdem. Dabei lohnt es sich zu verschiedenen Tages-, Monats- oder Jahreszeiten „einzuschalten“ und die Tiere sich nicht ganz sich selbst zu überlassen, immerhin können bestimmte Gegenstände nur zu bestimmten Zeiten erreicht werden.

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Neben den typischen Bürgermeister-Aufgaben gilt es auch die Bürgerzufriedenheit in Animal Crossing: New Leaf immer im Blick zu haben, schließlich können wahre Dorf-Helden erst dank der Bürgerunterstützung geboren werden. Um Anführer der Anführer zu werden gilt es dann für die unbeholfenen Anwohner Aufgaben zu erledigen oder die weiblichen Nachbarn zu einer Besichtigung der eigenen vier Wände einzuladen. Ein Schelm, wer hier nicht jugendfreie Gedanken hat. Nach „kurzer Zeit“ (immerhin werden 100.000 Münzen benötigt) ist das eigene Haus fertig und die Bewohner schenken uns das nötige Vertrauen, um mit Verordnungen oder Stadtverschönerungen die Gegend unsicher zu machen. So können bis zu 30 Projekte angegangen werden, welche zum Glück nicht nur aus der eigenen Tasche finanziert werden können. Anregungen sollten trotzdem gegeben werden, denn erst so lässt sich die Bevölkerung zu Spenden animieren.

Eine große Änderung in Animal Crossing: New Leaf ist die Einkaufsmeile. Bereits in vergangenen Teilen konnte in Shops innerhalb des Dorfes eingekauft werden, nun gibt es jedoch einen getrennten Bereich. Neben nützlichen Dingen wie eine Hauserweiterung, werden trendige Klamotten, Accessoires oder Einrichtungsgegenstände angeboten. Weiterhin bietet das neueste Nintendo 3DS-Spiel Musterdörfer der Akademie des schönen Hauses an, innerhalb welcher die eigenen vier Wände besonders schön designt werden wollen. Doch aufgepasst: Für alles wird natürlich reichlich Geld benötigt, welches sich erst durch zahlreiche Stunden an Farmarbeit angesammelt hat. Und falls man doch fertig ist mit allem, gibt es die Möglichkeit seltene, aber doch reichlich vorhandene Fossilien dem ortsansässigem Museum zu stiften.

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Abgesehen von der Singleplayer-Erfahrung besteht die Möglichkeit mit Freunden zu kommunizieren oder ihre Dörfer zu besuchen. So lohnt es sich dann doch mal mit dem Zug andere Gebiete zu erkunden, um so seltene Insekten oder Früchte zu ergattern. Gerade dieser Punkt taucht auch zu einem späteren Abschnitt noch auf, nämlich dann, wenn es gilt mit einem Schiff auf eine tropische Insel zu fahren, um verkaufbare Gegenstände einzusammeln. Auf genannter Insel können zudem verschiedene Minispiele absolviert oder sich einfach mit Freunden unterhalten werden. Übrigens kann man dank dem Törtel-Club später auch mit Animal Crossing-Fans aus der gesamten Welt Freundschaftsbänder knüpfen. Durch das Auftauchen des Kalauer-Clubs ist zudem im späteren Verlauf möglich neue Emoticons zu lernen, mit welchen registrierte Freunde über eure Stimmung informiert werden können. Dank StreetPass können Häuser von Menschen auf der gesamten Welt besucht werden, was sicherlich einige Einrichtungsideen gibt. Vor allem aber die Möglichkeit, Einrichtungsgegenstände anhand deren Sortiment zu bestellen, wertet den Titel auf.

Animal Crossing: New Leaf bietet viele Möglichkeiten, erwartet aber einen hohen Zeiteinsatz von Spielern, da neue Gegenstände oft horrende Summen kosten. Gleichzeitig dürfte bereits nach einer gewissen Zeit der Spielspaß vorbei sein, ist doch alles wissenswertes entdeckt. Übrigens solltet ihr euer Dorf nicht allzu lange unbeaufsichtigt lassen, ansonsten reisen Bürger ab, spenden nicht mehr, sagen euch nicht Willkommen oder rebellieren gegen euch auf.

Animal Crossing: New Leaf setzt genau da an, wo Vorgänger aufgehört haben und ist damit vor allem ein gelungener Spielplatz für jüngere Simulationsfans. Aufgrund der zahlreichen Items, Vergrößerungsmöglichkeiten und Netzwerk-Features gibt es einiges zu Entdecken und kommende DLCs werden weitere Inhalte bieten. Trotz allem bietet der Titel wenig Innovationen und kann Langeweile aufgrund der immer gleichen Aktivitäten nur bedingt auffangen oder gar vermeiden. Durch den derzeitigen Spielemangel kann sich Animal Crossing: New Leaf sicherlich über angemessene Verkaufszahlen freuen - Urlauber oder Leute, die sich entspannen wollen, machen zudem mit dem Titel nur wenig falsch.

  • Stärken des Spiels:
    • Fesselnder, kinderleichter und spielerischer Einstieg
    • Netter 3D-Effekt und überarbeitete Effekte
    • Mehr Geschäfte, mehr Möglichkeiten
    • Inventar dank Obstkorb-Funktion größer
    • Screenshot-Funktion
    • Mehrspieler Erfahrung
  • Schwächen des Spiels:
    • Recht wenig Auswahl an Aufgaben
    • Kein Voice-Chat, Kommunikation nur durch Tastatur möglich
    • Wenig Neuerungen bzw. gleichbleibendes Spielprinzip
    • Echtzeit-Ablauf kann einem einiges verwehren

Insgesamt erhält Animal Crossing: New Leaf von uns folgende Wertung:

Animal Crossing New Leafe Nintendo 3DS Award