Das eine oder andere Mal hatten wir bereits das Glück, Solid State Drives aus dem Hause Corsair testen zu dürfen. Bisher machten die Probanden in Sachen Performance auch stets eine gute Figur. Grund hierfür dürfte unter anderem die recht weit oben angesiedelte Leistungsfähigkeit der Sandforce Controller sein. Der Nachteil an der ganzen Sache: neben Corsair setzen eine Vielzahl anderer Hersteller ebenfalls auf selbigen Controller. Sich maßgeblich von der Masse abzusetzen ist somit also nicht möglich. Unterschiede zwischen den einzelnen Sandforce-Modellen können dann auftreten, wenn unterschiedliche Speicherchips verwendet werden. Bei der Force GS verwendete man bei den Kaliforniern beispielsweise den schnellen Toggle NAND.

Eine weitere Möglichkeit wäre es, Controller anderer Hersteller, wie beispielsweise von Marvell oder JMicron zu verwenden. Anders als bei Sandforce erhält der Fabrikant, welcher sich entschließt Steuereinheiten soeben aufgeführter Produzenten zu verbauen, auch wirklich nur den Controller geliefert. Die jeweilige Firmware gilt es dann in eigener Entwicklung zu programmieren. Aus diesem Grund gibt es innerhalb jener SSDs, obwohl sie möglicherweise mit gleichem Controller oder gar identischen Speicherchips bestückt sind, gravierende Leistungsunterschiede. Unter dem Namen "Performance Pro" hat auch Corsair eine Serie auf Marvell-Basis auf den Markt gebracht.

Mit der heute zu testenden Neutron-Serie geht Corsair einen ganz neuen und vor allem auch eigenen Weg. Anstelle einer der oben erwähnten, altbekannten Vertreter, kommen in den Platten aus der Neutron-Serie Controller aus dem Hause Link_A_Media Devices zum Einsatz. Wie gut sich dieser, verglichen mit der namhaften Konkurrenz schlagen wird, soll nachfolgender Testbericht aufzeigen.

Ein herzliches Dankeschön für die problemlose Bereitstellung des Testmusters, mit der genauen Bezeichnung "CSSD-N240GB3-BK", möchten wir an dieser Stelle an Corsair senden.

Technische Details

Ähnlich wie bei der Force-Serie existieren ebenfalls zwei verschiedene Neutron-Varianten, die sich lediglich durch die verbauten Speichermodule und den damit direkt verbunden Vor- und Nachteilen unterscheiden. So kommt in der Standardversion, welche wir heute testen, synchroner MLC-NAND zum Einsatz. Die GTX-Version hingegen setzt auf den etwas schnelleren Toggle-NAND. Dieser kann seine Vorteile vor allem beim sequentiellen Schreiben ausspielen. Die GTX erreicht hierbei 500 MB/s im Gegensatz zu 370 MB/s.

Wie bereits erwähnt, entschied man sich bei Corsair, einen Controller zu verbauen, der noch in keiner anderen SSD zu finden ist. Die Rede ist von LAMDs LM87800AA, welcher ursprünglich exklusiv für die Kalifornier zur Verfügung stehen sollten, nun aber auch für andere potentielle Kunden zu haben ist. Auf dem Markt sind bis Dato allerdings nur die Neutrons verfügbar.

LAMD bietet seinen Käufern nebst des eigentlichen Chips, ebenfalls die fertige Firmware samt Referenzlayout für die Platine. Letztere enthält zusätzlich zu den Flashmodulen ebenfalls zwei 128 MB große Cache-Speicherbausteine. Somit stehen der Neutron insgesamt 256 MB an DDR2-Puffer zur Verfügung, in welchen Daten bei Lese- und Schreiboperationen zwischengespeichert werden können.

Die Hauptaufgabe einer SSD ist bekanntermaßen das Speichern und Bereitstellen von Informationen. Unser Testexemplar stellt zu diesem Zwecke insgesamt 240 GB bereit, ist jedoch mit 16x 16 GB synchronem MLC-NAND bestückt, was nach Adam Riese 256 GB sind. Die Idee dahinter ist denkbar einfach und wird so gut wie von jedem Hersteller umgesetzt. Flashspeicher kann nur begrenzt beschrieben und wieder zurückgesetzt werden. Der Flash dieses Modelles wird mittels 25-nm-Verfahren gefertigt, was mit einer Lebensdauer von etwa 3000 Schreib-/Löschzyklen pro Zelle gleichzusetzen ist. Ist eine Zelle aufgrund von Abnutzungserscheinungen nicht mehr zu gebrauchen, wird sie einfach durch Speicher aus dem 16 GB Vorrat ersetzt. SSDs halten bei normaler Nutzung ohnehin sehr lange, durch diese Methode kann die Lebensdauer nochmals erhöht werden.

Wie auch fast alle Laufwerke der Konkurrenz, unterstützt dieses Modell ebenfalls den Trim-Befehl. Die Garantie gibt Corsair mit 5 Jahren sehr großzügig an.

Nachfolgende Tabelle beinhaltet alle wissenswerten technischen Informationen auf einen Blick:

Corsair Neutron
Modellbezeichnung
CSSD-N240GB3-BK
Kapazität 240 GB
Cache
256 MB DDR2
Controller LAMD LM87800AA
Chips Micron Synchroner MLC NAND (25 nm)
Leserate (theoretisch) 555 MB/s
Schreibrate (theoretisch) 370 MB/s
Formfaktor 2,5''
Garantie 5 Jahre

Der SSD liegt ein 3,5" Einbaurahmen und Befestigungsschrauben für Gehäuse und Rahmen bei. Das Gehäuse ist komplett aus Aluminium gefertigt und dunkelgrau lackiert. Ein Aufbau aus Metall macht zum einen aufgrund des höherwertigen Eindrucks, aber auch der Hitzeabfuhr wegen Sinn. Der LAMD-Controller ist über eine Schicht Wärmeleitpaste direkt mit dem Gehäuse verbunden, um entstehende Abwärme schnell vom Chip abführen zu können.

Benchmark

Um dem Kunden ein Produkt schmackhaft machen zu können, muss dieses immer einen Mehrwert bieten können. Bei SSDs wäre dies zum einen durch einen günstigeren Preis als die Konkurrenz ihn bietet oder aber durch ein Plus an Leistung möglich. Der Preis für die Standardversion ohne GTX-Namenszusatz liegt derzeit mit den günstigen Sandforce-Laufwerken aus eigenem Haus in etwa gleich auf, in diesem Fall müsste also die Performance als entscheidendes Kaufargument herhalten. Wir sind gespannt, wie gut sich Corsairs Neutron-Serie im direkten Vergleich schlagen wird.

Verglichen zu unserem letzten Review hat sich an unserem Versuchsaufbau nichts geändert. Es herrschen somit absolut identische Bedingungen. Auch Vergleiche zu älteren Reviews sind ohne Weiteres möglich, da sich die Eckdaten unseres Rechners nur unmaßgeblich verändert haben. Einzig nennenswerte Erneuerung stellte seiner Zeit das Upgrade des Mainboards auf ein ASRock P67 Transformer dar, um für S-Ata 6 Gbit/s gewappnet zu sein. Nachfolgend unser Testsystem in der Übersicht.

Testsystem Konfiguration
Prozessor Intel Core i5 750 (2,67GHz)
CPU-Kühler Scythe Mugen
Grafikkarte Zotac GeForce GTX 470 mit 1280 MB DDR5 Ram
Mainboard ASRock P67 Transformer
Netzteil Scythe Kamariki 550Watt
Betriebssystem Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit
Arbeitsspeicher 2x2 GB Kingston Hyper X DDR3 12800 - 1600 MH

Um ein möglichst ausgewogenes Ergebnis zu erhalten, kamen bei unseren Tests 7 verschiedene Programme zum Einsatz, woraus wiederrum 20 Einzeldisziplinen resultierten. Eine kleine Einführung in die Vorgehensweise werden wir vor jedem Benchabschnitt bereitstellen. Aus diesem Grund zunächst eine einfache Einteilung der verwendeten Tests:

• Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit
• Test 2: Bootracer - Log In
• Test 3: Bootracer - Desktop
• Test 4: Installation von Microsoft Office 2007
• Test 5: WinRAR v3.90d x64: Packen Supreme Snowboarding Ordner (338MB, 6457 Dateien, 2212 Ordner)
• Test 6: WinRAR v3.90d x64: Entpacken des Supreme Snowboarding Archivs
• Test 7: Photoshop CS4: Öffnen einer 54,7 MB Datei
• Test 8: Kopieren eines Ordners: 2,6 GB / 2823 Dateien
• Test 9: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Kopier-Benchmark ISO
• Test 10: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Kopier-Benchmark Program
• Test 11: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Kopier-Benchmark Game
• Test 12: HD-Tune v2.55: Minimale Lesegeschwindigkeit
• Test 13: HD-Tune v2.55: Maximale Lesegeschwindigkeit
• Test 14: HD-Tune v2.55: Durchschnittliche Lesegeschwindigkeit
• Test 15: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 16: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 17: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random (64 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 18: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Zugriffszeit
• Test 19: ATTO Disk Benchmark v2.46: Lesen
• Test 20: ATTO Disk Benchmark v2.46: Schreiben

Die Tests 1 bis einschließlich 11 sind stellvertretend für alltägliche Anwendungen und somit auch repräsentativ für die tatsächliche Arbeitsgeschwindigkeit und die damit verbundene Leistungssteigerung. Die Tests 12 bis 20 sind eher theoretischer Natur und bringen in erster Linie Maximalwerte zum Vorschein.

Vorneweg noch ein Wort zu den Diagrammen. Dem aufmerksamen Leser werden die neuen Auswertungstafeln sicherlich schnell ins Auge stechen. An dieser Stelle möchten wir kurz erklären, wie diese zu verstehen sind:

• Die aktuell zu testende SSD ist mit roter Farbe gekennzeichnet.

• Die Reihenfolge entspricht einer Rangliste von [oben = gut] bis [unten = weniger gut].

• Bei Tests in denen mehrere Werte in einem Chart zusammengefasst wurden (z.B. AS SSD Benchmark), wurde der Mittelwert der Einzeltests genommen, um daraus die Platzierung zu ermitteln.

Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit

Unser Test beginnt mit einer komplett leeren, unpartitionierten Platte. Mittels eines Windows 7 Installations-USB-Sticks booten wir den Rechner, um das Betriebssystem aufzuspielen. Da eine schnelle Abhandlung dieser Routine durchaus von Bedeutung sein kann, haben wir die Zeit gemessen, in der der eigentliche Installationsvorgang abläuft, sprich ab dem Zeitpunkt, ab dem keine Eingaben mehr getätigt werden müssen. Die Zeit bis zum anschließenden Reboot wurde per Stoppuhr festgehalten. Aufgrund der Abhängigkeit der restlichen Schritte vom Benutzer, wurde der Test auf diesen Bereich beschränkt.

An dieser Stelle möchten wir zunächst eine Neuerung bekannt geben. Nachdem die Installationsdauer zuletzt immer weiter anstieg mussten wir reagieren. Die Verschleißerscheinungen unseres, inzwischen doch etwas in die Jahre gekommenen DVD-Laufwerks, waren nicht mehr zu übersehen. Daher setzen wir fortan auf einen USB-Stick als Installationsmedium. Dieser bietet für die kommenden Reviews immer identische Bedingungen und folglich eine noch bessere Vergleichbarkeit der Resultate.

Wie nicht anders zu erwarten, konnte Corsairs Neutron die Bestzeit erlangen. Dies liegt vor allem jedoch daran, dass ein USB-Stick deutlich höhere Datenraten zulässt, als dies ein DVD-Laufwerk kann. Die Zukunft wird zeigen, was die Zeit von 9:47 Minuten wert ist.

Test 2 und 3: Bootracer Log In und Desktop

Ebenfalls von großer Bedeutung ist ein schnell bootendes System, schließlich möchte man ja möglichst schnell arbeitsfähig sein. Mit Hilfe des Tools „Bootracer" lässt sich die Zeit, die der Rechner beim Hochfahren bis zum Log In Screen bzw. zum Desktop benötigt, automatisiert messen. Hierbei zählt die Ladezeit von Windows. Aus jeweils drei Durchgängen wurde der Durchschnittswert ermittelt.

Beim Start von Windows, mit samt den persönlichen Autostartprogrammen und Diensten, kommt es vor allem darauf an, dass viele kleine Files, wie beispielsweise Treiber oder Bibliotheken möglichst schnell ausgelesen werden können. Häufig sind diese Dateien auch noch zufällig auf dem Volumen verstreut, so dass der Lesekopf einer herkömmlichen HDD vom einem ans andere Ende „springen" muss, um an diese zu gelangen. Häufig macht sich das Ganze auch lautstark durch ratternde Gebräuche bemerkbar. Wirklich ansprechbar ist der Computer in dieser Phase nicht. Durch Einsatz einer SSD wird man diese Probleme im Nu los - kein Rattern, da keine mechanischen Bauteile, ebenso wie nahezu keine Wartezeiten, da kleine Dateien von Flashspeichern mühelos sehr schnell gelesen werden können, eben weil die Zeit die der Lesekopf fürs Positionieren benötigt, entfällt.

Die Zeit für den Bootvorgang wird ab dem Zeitpunkt gemessen, nachdem alle Hardware vom Bios detektiert wurde und das Windows Bootlogo das erste Mal auftritt. Etwas weniger als 12 Sekunden werden für das Laden der Systemfiles und den Aufbau des Login-Screens benötigt. Weitere 5 Sekunden verstreichen, ehe nach 17 Sekunden auch der Desktop komplett geladen ist. Beide Resultate stellen einen guten Platz im Mittelfeld dar.

Test 4: Installation von Microsoft Office 2007

Die Installation von Microsoft Office in der Version von 2007 ist sehr umfangreich, dementsprechend viel Zeit wird auch benötigt, um das Paket auf den Rechner zu transferieren. Die Dauer der Installation wurde hier, ähnlich wie schon zuvor, mit einer Stoppuhr gemessen. Dabei zählt die Zeit, die die eigentliche Installation braucht, praktisch ab der letzten manuellen Auswahl.

Das Office Paket wird bei diesem Test direkt von der SSD auf die SSD installiert. Limitierende Schnittstellen, wie beispielsweise USB-Ports können auf diese Art ausgeschlossen werden. Bei Installationsroutinen werden im Normalfall sowohl große als auch kleine Files gelesen und geschrieben.

Im letzten Bericht testeten wir die Corsair Force GS, welche mit 1:44 eine neue Bestzeit aufstellen konnte. Die Neutron lässt sich, zu unserem Überraschen, für diesen Vorgang über eine Minute mehr Zeit und muss sich somit mit einer Positionierung am Ende unseres Rankings begnügen. Wir werden prüfen, ob sich dieses Ergebnis im weiteren Verlauf wiederholen wird.

Test 5 und 6: WinRAR Packen und Entpacken

Der installierte Ordner des Kult-Snowboardgames „Supreme Snowboarding" besteht aus 6.457 Dateien, welche sich in 2.212 Ordnern verteilen. Ziel dieses Benchmarks ist es, das 338 MB große Paket möglichst schnell zu einem WinRAR-Archiv zu packen bzw. das fertige Archiv, mit einer Größe von 147 MB, möglichst schnell zu extrahieren. Selbstverständlich wurde nach jedem Durchlauf von insgesamt Dreien ein Reboot durchgeführt. Schließlich wollen wir die Platte und nicht unseren RAM testen.

In dieser Disziplin gibt sich unser Proband keinerlei Blöße. Bestzeit beim Entpacken und ebenfalls Spitzenresultat beim Packen.

Test 7: Öffnen einer Datei

Das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop muss oftmals sehr große Dateien handlen. Zum einen dauert der Startvorgang des Programms an sich mit einer herkömmlichen HDD schon eine ganze Weile, zum anderen kommt aber zusätzlich auch noch eine 54,7 MB große Datei hinzu. (Zum Vergleich: Der Startvorgang mit einer normalen HDD benötigte etwa 15 Sekunden.)

Photoshop ist ein sehr komplexes Tool, bei dessen Start allerhand Daten und Einstellungen geladen werden müssen. Kommt zusätzlich noch eine große Datei hinzu, so kann sich der Programmaufruf schon ein paar Sekündchen hinziehen. Vielen Nutzern ist ein flüssiges Arbeiten am PC enorm wichtig. Es ist dabei auch nicht die absolute Wartezeit, vielmehr sind es die immer wieder auftretenden kleinen Pausen, welche den Workflow des professionellen Users beeinträchtigen. Anhand dieser Aussage lässt sich der vorgesehene Einsatzzweck von Flash-Laufwerken auch ganz klar ableiten. So profitieren im weitesten Sinne nicht etwa die Gamer von SSDs, da deren Levelladezeiten kürzer werden, sondern viel mehr jene Anwender, die wirklich mit dem PC arbeiten.

Corsairs SSD schlägt sich auch bei diesem Test wacker. Zwar braucht der Ladevorgang insgesamt eine zehntel Sekunde länger, als dies bei der Force GS der Fall war, in der Realität wird man diesen Unterschied jedoch problemlos verschmerzen können, da sich dieser ohnehin nur im messbaren Bereich wiederfindet.

Test 8: Kopierleistung

Ein Ordner, bestückt mit Dateien mit einem Gesamtvolumen von 2,6 GB soll dupliziert werden. Der Ordner befindet sich zum Zeitpunkt des Tests ebenfalls auf dem Solid State Drive. Dieses muss also schnell lesen und schnell schreiben können und sollte am besten auch noch in der Lage sein, alles gleichzeitig zu tun.

Innerhalb des Ordners befinden sich sowohl einige größere als auch viele kleinere Dateien, die es zu duplizieren gilt. Genau gesagt sind es insgesamt 4823, darunter beispielsweise ein ISO-File der Größe 1,3 GB.

Tatsächlich gelingt es Corsairs SSD erneut, nachdem bereits beim WinRAR-Test eine Bestzeit erzielt wurde, sich an die Spitze des Feldes zu setzen. Dies überrascht uns positiv, fiel das Ergebnis der Office 2007 Installation doch eher ernüchternd aus. Wie es scheint, handelte es sich dabei lediglich um einen Ausreißer, der sich nicht zu wiederholen scheint.

2662,4 MB, die binnen 17,4 Sekunden übertragen wurden, entsprechen unterm Strich einem Datendurchsatz von etwa 153 MB/s Sekunde.

Test 9, 10 und 11: AS SSD Benchmark Kopier-Leistung

Mit Hilfe dieses, speziell zum Testen von SSDs entwickelten Tools, ist es unter anderem möglich, die Transferrate bei Kopieraktionen zu ermitteln. Da uns dieser Bereich sehr alltagsrelevant erscheint, haben wir diesen gleich durch zwei Testmethoden abgedeckt.

Zuerst mussten lediglich zwei, jedoch sehr große Dateien vom Typ .ISO kopiert werden. Es lässt sich im Vorfeld die allgemeine Aussage treffen, dass alle Datenträger, egal ob herkömmliche HDD oder SSD hierbei die höchsten Datendurchsätze leisten können. Wie auch schon der Force GS aus unserem letzten Bericht, gelingt es der Corsair Neutron ebenfalls nicht, Kingstons Hyper X vom ersten Platz zu verdrängen. Die Abstände sind nun jedoch schon deutlich kleiner. Viel mehr als die bei diesem Test gemessenen 344 MB/s dürfte die Neutron ohnehin nicht leisten können, da die Maximale Schreibgeschwindigkeit mit 370 MB/s angegeben ist. Es zeichnet sich jedoch hier schon deutlich ab, dass der LAMD-Controller, im Gegensatz zu denen von Sandforce, seine Leistung nicht durch Kompression von Dateien erlangt, sondern diese jederzeit maximal abrufen kann.

Zweiter Durchlauf. Nun soll der Kopiervorgang eines Programmes simuliert werden. Typischerweise besteht solches aus vielen kleinen und einigen größeren Datenblöcken. Da kleine Daten nicht zusammenhängend an einen Ort einer SSD geschrieben werden, sondern verstreut dort abgelegt werden, wo eben gerade Platz ist, dauert der Lesevorgang um einiges länger. Ein Abfall des Datendurchsatzes ist die logische Konsequenz. Auch bei diesem Anlauf gelingt es nicht, den aktuellen Spitzenreiter von der Führungsposition zu stoßen. Zur Force GS konnten nochmals gut 3 MB/s an Datendurchsatz nachgelegt werden und das obwohl diese auf dem schnelleren Toggle-NAND basiert. Der neue Controller von Link_A_Media Devices scheint seine Aufgaben hervorragend zu meistern.

Dritter und letzter Durchlauf beinhaltet den Kopiervorgang eines Games. Große und kleine Dateien sind hier in etwa gleichem Verhältnis vertreten. Erneut steigt die Kopierleistung wieder an, nun sogar deutlich mehr als bei der Konkurrenz. Wir können ein Leistungsplus von über 30 MB/s gegenüber Kingstons Hyper X verzeichnen.

Test 12, 13 und 14: HD-Tune Leserate Minimal, Maximal und Durchschnitt

HD-Tune ist ein Benchmark theoretischer Natur. Es werden die minimalen, die maximalen als auch die durchschnittlichen Leseraten von Festplatten ermittelt und angezeigt. Auch bei dieser Testreihe wurden drei Läufe absolviert und der Mittelwert errechnet.

Im ersten Durchlauf soll die minimale Leserate des Laufwerks ermittelt werden. Dieser Wert ist gleichbedeutend mit dem globalen Minimum des Graphen, welcher den Verlauf der Leserate über den gesamten Speicherbereich wiedergibt. Dies kann auch ein einmaliger, massiver Ausreißer nach unten sein. Bei der Corsair Neutron beträgt dieser Wert am Ende ca. 175 MB/s.

Im darauf folgenden Durchlauf soll diese Prozedur wiederholt werden. Diesmal ist jedoch das globale Maximum von Bedeutung. Mit einem Wert von fast 372 MB/s sichert man sich einen sehr guten zweiten Platz, nur knapp hinter Kingstons Sandforce-SSD.

Unterm Strich zählt jedoch, wie so oft, der Performanceverlauf über einen bestimmten Zeitraum oder Bereich. In diesem Fall der gesamte Speicherbereich. Hierzu wird die Leserate jedes Sektors gemessen, um zuletzt einen Mittelwert zu errechnen. In diesem Fall erreichen wir einen Wert von etwa 350 MB/s, welcher um ein Haar die Spitzenposition bedeutet hätte. Auch hier ist nur Kingston minimal schneller. Dennoch wurde auch dieser Benchmark insgesamt sehr zufriedenstellend absolviert.

Test 15, 16, 17 und 18: AS SSD Benchmark: Sequentiell, zufällig und Zugriffszeit

Neben der Kopierleistung lassen sich mit diesem kleinen Programm auch noch andere Benchergebnisse ermitteln. Nun sollen die Schreib- und Leserate des Flash-Speichers ermittelt werden. Der Test wird einmal sequentiell, also mit aneinanderhängenden Daten und einmal mit zufällig verteilten 4K-Blöcken durchgeführt. Der 4K-Test spaltet sich wiederrum in eine, als auch 64 Anfragen gleichzeitig auf. Zu guter Letzt wurde noch die Zugriffszeit ermittelt. Der AS-Benchmark selbst ermittelt schon Durchschnittswerte. Da wir all unsere Runs mehrmals durchführen, wurden diese Werte abermals gemittelt und ein abgerundetes Resultat erzeugt.

Im sequentiellen Testmodus wird ermittelt, wie schnell eine 1 GB große Datei gelesen, respektive geschrieben werden kann. Im Gegensatz zu anderen Benchmarks arbeitet der AS SSD Benchmark mit inkompressiblen Datensätzen. Auf den Verpackungen werden häufig wahnwitzige Werte angegeben, welche in der Realität nur selten erreicht werden können. Dies liegt ganz einfach daran, dass diese Werte mit perfekt kompressiblen Daten erreicht wurden. Atto ist hierbei oft das verwendete Werkzeug (siehe Test 21 + 22). Leseraten sind von variierenden Daten nicht betroffen, Schreibraten jedoch umso mehr. Gerade Hersteller von SSDs mit Sandforce Controllern machen sich diese Eigenschaft aus Marketingzwecken zu Nutze.

Wie bereits mehrfach angesprochen, handelt es sich bei der Corsair Neutron um eine SSD mit LAMD-Controller. Bei diesem werden die Daten nicht zuerst komprimiert, sondern einfach so in die Speicherblöcke geschrieben, wie so vorliegen. Die Herstellerangaben belaufen sich auf 555 MB/s lesend und 370 MB/s schreibend. Mit sowohl 504 MB/s als auch 349 MB/s in unserem Test, werden bis hierhin noch nie dagewesene Werte erreicht, vor allem jedoch, dass die theoretischen Werte nahezu eingehalten werden überzeugt uns. Zu Recht also Testsieger in dieser Disziplin.

Beim 4K-Random-Test müssen 4 Kilobyte große Blöcke, welche zufällig auf der Festplatte verteilt sind, geschrieben und gelesen werden. Das Ergebnis wollen wir nun genauer analysieren. Zuerst fällt auf, dass dies der einzige Test ist, bei dem die Schreibraten höher als die Leseraten sind. Die 4K Blöcke liegen beim Lesen zufällig verteilt auf der Platte vor. Die vielen Daten müssen lokalisiert und aufgerufen werden, was dementsprechend viel Zeit in Anspruch nimmt. Beim Schreiben kann der Controller entscheiden, wo auf der SSD er die Daten ablegen möchte. Je mehr freier Speicher auf der SSD zur Verfügung steht, desto schneller kann dieser Test durchlaufen werden. Logischerweise sollte hierbei eine Platte mit 240 GB Fassungsvermögen gegenüber kleineren Modellen klar im Vorteil sein. Auch auf unseren heutigen Probanden trifft dieses Muster zu. Mehr als doppelt so schnell kann der Schreibauftrag verglichen mit dem Lesevorgang abgearbeitet werden. Die Force GS aus unserem letzten Review lässt die Neutron-Serie ohne Weiteres stehen, aufgrund der deutlich besseren Schreibperformance hat Kingston bei diesem Bench die Nase dennoch etwas vorn.

Nächster Durchlauf ist der 4K-64-Threats-Test. Im Prinzip der gleiche Benchmark, wie der Vorangegangene, mit dem Unterschied, dass nun 64 Anfragen gleichzeitig gestellt werden. Der Datendurchsatz steigt bei diesem Test wieder enorm an, da nun mehr der verfügbaren Bandbreite genutzt werden kann. Weiterhin fällt auf, dass die Lese- wieder über den Schreibraten liegen. Dies ist dem NCQ (Native Command Queuing) zu verdanken. Die Lesebefehle werden abgefangen und in eine neue Reihenfolge gebracht, so dass nebeneinander liegende Blöcke auch nacheinander abgearbeitet werden. Eigentlich wurde dieses Feature für herkömmliche HDDs entwickelt, dennoch profitieren auch SSDs davon. Da der Befehl nur im AHCI Modus verfügbar ist, sollte der Nutzer darauf achten, diesen im BIOS zu aktivieren. Unser Testmuster meistert diese Aufgabe geradezu meisterhaft und platziert sich an der Spitze des Feldes.

Zu guter Letzt wurden noch die Zugriffszeiten ermittelt. Weniger wichtig bei sequentiellen Lese- und Schreiboperationen, sind diese bei zufälligen Zugriffen von umso größerer Bedeutung. Gerade bei Leseoperationen müssen die einzelnen Sektoren blitzschnell angesprochen werden, um einen möglichst hohen Durchsatz erzielen zu können. Mit lediglich 0,07 ms ist die Corsair Neutron nochmal etwas schneller als die Force GS, welche mit dem leicht besseren Toggle-NAND bestückt ist. Die Unterschiede bei den 4K-Random-Tests lassen sich durch diesen Sachverhalt belegen. Zwar nicht ganz so wichtig, da der Controller ja entscheidet, an welcher Stelle er die zu schreibenden Daten ablegt, aber dennoch einsame Spitze ist die Zugriffszeit von 0,06 ms bei Schreiboperationen.

Test 19 und 20: ATTO Disk Benchmark: Lesen und Schreiben

Mit Hilfe dieses Benchmarks ermitteln die Hersteller die theoretischen Maximalwerte in Sachen Lese- und Schreibperformance ihrer SSDs. Auch wir wollen es ihnen gleich tun und prüfen unsere Testmuster mittels dieses Tools.

Besonders Hersteller von SSDs auf Sandforcebasis dürften sich freuen, dass dieser Test immer noch als Referenz genutzt wird, um die maximal möglichen Schreib- und Lesedurchsätze zu ermitteln. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Tools oder auch der Realität, sind die Testdaten dieses Tools zu 100% kompressibel.

Auch unser heutiges Testmuster steht der Konkurrenz in Nichts nach und erreicht die theoretischen Vorgaben, auch ohne Kompressionstechnik, mühelos.

Fazit

Eigentlich war es ja fast schon von Beginn an klar, dass Corsairs Entwickler, die sich längst einen guten Ruf, sowohl in Sachen SSDs, aber auch vieler anderer Hardware erarbeitet haben, nicht einfach mal so ein Experiment wagen, ohne genau zu wissen, was sie denn da tun.

Obwohl das Produktportfolio mit mehreren SSD-Variationen bereits breit gefächert war, macht die Einführung der Neutron-Serie dennoch Sinn. Warum? Nun das ist mit wenigen Worten zu begründen.
Die Neutron in der hier getesteten Standardausführung mit 240 GB Speichervolumen hat einen Preis pro Gigabyte, der mit Preisen von Laufwerken mit Sandforce-Controllern etwa gleich aufliegt, nimmt man beispielsweise die Force Series 3 als Vergleichsmodell. Die Leistung hingegen ist dieser deutlich überlegen, was unterm Strich zu einem erstklassigen Preis/Leistungs-Ergebnis führt.

Der neue LAMD-Controller hat gezeigt, dass er definitiv einen Platz auf dem heiß umkämpften SSD-Markt verdient hat. Bleibt abzuwarten, ob auch andere Hersteller auf diesen zurückgreifen werden und ähnlich gute Resultate erzielen können.

Corsairs Neutron GTX, welche ebenfalls selbigen Controller verbaut, ist in der Theorie sogar noch um einiges flotter, als die Standard-Neutron. In Kürze werden wir auch diese genauer unter die Lupe nehmen.

GTX hin oder her, bereits dieses Review legte die eindrucksvolle Leistung der neuen Corsair Neutron Serie offen. Ein sehr gutes Laufwerk zu einem guten Preis hat den SSD-Markt absolut bereichert. Bleibt uns nur noch eines zu sagen: Die Konkurrenz sollte sich schon einmal warm anziehen!