Nachdem zu Beginn der DirectX 11 Ära die Radeon HD 5770 (damals noch von ATI) ein wirklicher Bestseller war hat man diesen Preisbereich in den Fokus genommen, da man dort möglichst viel Leistung für den kleinen Geldbeutel bieten möchte. Dementsprechend wollte man diese Erfolgsstory fortsetzen, indem man die Karte mit ein paar neuen Features ausgestattet und in Radeon HD 6770 umbenannt hat, was bei den Kunden aber weniger gut ankam. Nun steht mit Cape Verde eine neue Architektur ins Haus die Vergangenes wiedergutmachen soll. Als Grundlage dafür nimmt man einen im Vergleich zur HD 7970 stark abgespeckten Chip, der bei einer sehr niedrigen Leistungsaufnahme eine verhältnismäßig hohe Performance erzielen soll.

Das fasst also auch ganz gut zusammen, was wir heute in diesem Test zu erwarten haben. Die Performance wird uns vermutlich nicht vom Hocker reißen, dafür aber die Stromrechnung der zukünftigen Besitzer, die vielleicht den einen oder anderen Euro sparen können. Dazu ist man auch hier mit EyeFinity, PCI Express 3.0 und DirectX 11.1 gut auf die Zukunft vorbereitet, sodass es der Karte grundsätzlich an nichts fehlt. Zum Vergleich stehen uns im heutigen Review die bisher getesteten High End Vertreter beider Fraktionen sowie aktuelle Mid Range Karten aus dem Hause Nvidia.

Und zu guter Letzt folgt noch ein Dank an das Team von AMD bzw. Text 100 für die Bereitstellung eines Testmusters der neuen Grafikkarte!

Technische Daten Nachdem bisher lediglich Tahiti eine große Rolle für uns gespielt hat wenden wir uns heute also dem kleinsten Vertreter der Southern Islands zu – nämlich Cape Verde. Nachdem die High End Derivate nach einer Insel im Süd-Pazifik benannt wurde trifft es dieses Mal den Inselstaat Kap Verde im Zentralatlantik. Der Cape Verde Chip an sich ist mit 123 mm² Chipoberfläche einer der kleineren Vertreter, besitzt aber dank der 28 Nanometer Fertigung insgesamt 1,5 Mrd. Transistoren. Konkret kommt bei uns allerdings heute nur die Cape Verde Pro Variante zum Einsatz, also die etwas abgespeckte Version des Einsteiger Chips.

Bei der Radeon HD 7750 müsst ihr auf die zwei rot markierten CUs verzichten.

Nichts desto trotz finden wir natürlich auch hier die neuen Compute Units (CUs) vor, die den Kern der Southern Islands Architektur bilden. Der Cape Verde Chip selbst besitzt insgesamt zehn CUs à 64 Stream Prozessoren, bei unserer HD 7750 sind davon aber nur noch acht Stück aktiv, wodurch wir insgesamt auf eine Anzahl von 512 Stream Prozessoren kommen. Die Anzahl der ROPs bleibt bei beiden Versionen des Chips bei 16 Stück, dafür sind hier lediglich 32 Texture Units vorhanden. Als schneller Zwischenspeicher stehen hier 1.024 MB GDDR5 Speicher bereit, allerdings ist dieser nur mit einem 128 Bit Interface angebunden.

In Sachen Taktrate liegt man hier mit 800 MHz Kerntakt im gewohnten Bereich, der Speicher ist mit 2.250 MHz etwas geringer getaktet als beim High End Modell. Das wirkliche „Problem“ kommt aber erst, denn der Speicher ist lediglich über ein 128 Bit breites Interface angebunden. Das spart Kosten, senkt aber natürlich auch die Bandbreite sehr stark, was sich im Spiel bemerkbar macht. Was anderes war allerdings auch nicht zu erwarten bei dieser Einsteigergrafikkarte. Immerhin liegt der durchschnittliche Verbrauch einer Radeon HD 7750 auch nur bei 55 Watt, wodurch wir nicht einmal einen separaten Stromanschluss benötigen.

Gleichzeitig könnte man das aber auch als gewisse Einschränkung sehen, denn gewiss hat eine HD 7750 das gleiche Übertaktungspotential wie ihre großen Geschwister, doch dafür ist sie schlichtweg nicht gedacht und wir müssen uns mit einem kleinen Leistungsplus zufrieden geben. Dazu aber später mehr, jetzt folgt erst mal die klassische Gegenüberstellung der technischen Daten.

HD 6750
HD 6770
HD 7750
GTX 460
Codename
Juniper
Juniper
Cape Verde
GF104
Fertigung 40 nm
40 nm
28 nm
40 nm
Transistoren
ca. 1,04 Mrd.
ca. 1,04 Mrd.
ca. 1,5 Mrd.
ca. 1,95 Mrd.
Kerntakt 700 MHz
850 MHz
800 MHz
675 MHz
Shader-Einheiten 144 (5D)
160 (5D) 512 (1D) 336 (1D)
Shadertakt -
-
-
1.350 MHz
Speichertakt
2.300 MHz
2.400 MHz
2.250 MHz
1.800 MHz
Speicherart GDDR5
GDDR5
GDDR5
GDDR5
Speicherinterface 128 Bit
128 Bit
128 Bit
256 Bit
FLOPs (MAD)
1.008 GFLOPs
1.360 GFLOPs
819 GFLOPs
907 GFLOPs
ROPs 16
16
16
32
TMUs
36
40
32
56
DirectX DX11
DX11
DX11.1
DX11
Leistungsaufnahme
typisch / maximal
? / 86 Watt ? / 108 Watt 55 / ? Watt 160 / ? Watt

Karte im Detail Unser Testkandidat kommt heute wieder direkt aus dem Hause AMD, weswegen Informationen zu Karton und Lieferumfang wieder ausfallen. Dafür finden wir hier eine Kühlerkonstruktion, die wohl so auch auf keiner anderen Karte, die im Handel erhältlich ist, Anwendung finden wird. Nichts desto trotz schauen wir uns das gute Stück einmal etwas genauer an.

Zuerst fällt uns wohl der winzige Kühler auf. Frischluft wird über einen flachen 65 Millimeter Lüfter angesaugt und danach auf die Kühllamellen verteilt. Diese sitzen auch hier auf einer Vapor Chamber, um die Hitze gleichmäßig über den ganzen Kühlkörper zu verteilen. Die Karte selbst ist insgesamt knapp 17 Zentimeter lang, womit sie auch ohne Probleme in kleine Gehäuse passt – aber genau dafür ist sie ja auch gedacht.

Abgesehen davon finden wir auf der Vorderseite nichts wirklich Auffälliges mehr, lediglich die vier Speichermodule, die nicht von einem Kühlkörper gekühlt werden, sowie die üblichen Komponenten zur Spannungsversorgung. Der Chip selbst ist hier wieder horizontal angeordnet und wie bereits erwähnt verhältnismäßig klein.

Auch anschlussseitig wurde die Radeon HD 7750 etwas beschnitten. Im Gehäuse belegt sie lediglich ein Slotblech, auf das je ein DVI, HDMI 1.4a und DisplayPort 1.2 Ausgang verteilt wurde. Inwiefern man einen DisplayPort auf DVI Adapter beilegen wird hängt letztendlich vom jeweiligen Boardpartner ab. Wünschenswert wäre es jedenfalls, da man so out of the Box ein EyeFinity Setup ohne DisplayPort Monitor aufbauen könnte.

Der Kühler selbst ist wie bereits erwähnt wirklich winzig, aber auch ausreichend um den kleinen Chip auf Temperatur zu halten. Die Auflagefläche des Kühlers ist dabei geriffelt und alles andere als glatt, aber eben völlig ausreichend.

So viel also zum äußeren Erscheinungsbild, kommen wir nun noch zum Testaufbau für unser Review!

Testsystem Als Grundlage für unser Testsystem nutzen wir ein Lancool K63 Gehäuse, das durch die vielen Lüfter gut belüftet ist und auch für große Grafikkarten genug Platz bietet. Damit auch aktuelle Grafikkarten nicht in ihrer Leistung beschränkt werden nutzen wir einen Intel Core i7-2600K, welcher auf 4,1 GHz übertaktet wurde, in Verbindung mit einem Gigabyte GA-Z68X-UD7-B3 Mainboard. Als Netzteil kommt ein Scythe Chouriki Plug-In mit 850 Watt zum Einsatz, das im Zweifelsfall auch problemlos CrossFire und SLI Gespanne betreiben kann.

Als Massenspeicher dient eine Corsair Force 3 120 GB, auf der das Betriebssystem und die meisten Benchmarks untergebracht werden. Spiele hingegen finden auf der Western Digital WD5000AACS mit 500 GB Platz. Als schnellen Zwischenspeicher haben wir ein 4 GB Kit von G.Skill aus der ECO Reihe mit 1.600 MHz verwendet.

Zur Kühlung des Hauptprozessors setzen wir auf eine H80 Wasserkühlung von Corsair, die mit Halterungen für alle aktuellen Sockel perfekt ausgestattet ist und auch alle Chips bei einer guten Temperatur halten kann. Allerdings wurde sie mit zwei Nanoxia FX-1250 Lüftern versehen, um die Lautstärke etwas zu dämpfen.

Zur Ermittlung der Werte wurden folgende Grafikkarten und Treiber verwendet:

  • AMD Radeon HD 7950 3 GB - Catalyst 11.12 - 8.921.2.0
  • PowerColor Radeon HD 7970 3 GB - Catalyst 11.12 - 8.921.2.0
  • AMD Radeon HD 7750 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.932.2.0
  • XFX Radeon HD 6970 2 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0
  • Sapphire Radeon HD 6770 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0
  • Sapphire Radeon HD 6750 1 GB - Catalyst 12.1 - 8.930.0.0
  • EVGA GTX 570 SuperClocked 1,28 GB (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62
  • Zotac GTX 580 AMP!² 3 GB (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62
  • Palit GTX 550 Ti - GeForce Treiber 285.62
  • Gainward GTX 460 GS (mit Referenztakt) - GeForce Treiber 285.62

Synthetische Benchmarks Den Anfang in Sachen Benchmarks machen bei uns die synthetischen Benchmarks. Konkret setzen wir dabei auf den älteren DirectX 10 Benchmark 3DMark Vantage sowie die aufpolierte Version mit DirectX 11, den 3DMark 11. Als Programmierer von Benchmarks hat Futuremark bereits einige Erfahrung und lastet bereits seit (Grafikkarten-)Generationen die Grafikchips so stark aus, wie es zu erscheinen kein erhältliches Spiel schafft. Das ist allerdings auch wichtig, da die Lebenszeit des Benchmarks so deutlich verlängert wird. Der 3DMark 06 aus dem Jahr 2006 beispielsweise lieferte damals klare Ergebnisse, heute unterscheiden sich die Werte der verschiedenen Karten nur noch minimal.

Zusätzlich haben wir auch den Unigine Heaven Benchmark mit einbezogen, der zur Einführung der Radeon HD 5000 Karten als erster DirectX 11 Benchmark erhältlich war. Durch die zahlreichen Patches sind alte Ergebnisse mitunter nicht zu vergleichen, doch der Vollständigkeit halber wollten wir ihn nicht auslassen.

Wenn man einmal die Bilder auf sich wirken lässt stellt man fest, dass sich die neue HD 7750 ungefähr zwischen ihren beiden Vorgängern einordnen kann. Gleichzeitig liegt man mit der Konkurrenz in Form der GTX 550 Ti ungefähr gleich auf.

Im etwas älteren 3DMark Vantage kann man sich gut an die HD 6770 herantasten, muss sich aber spätestens im Extreme Preset den Grünen geschlagen geben.

In der aktuellen Version des Heaven Benchmarks entfacht die HD 7750 dann ihre volle Kraft, was vermutlich auf die deutlich gesteigerte Tessellationsleistung zurückzuführen ist. Also schon mal ein gutes Zeichen für den Neuling, auch wenn der Heaven Benchmark im Vergleich zum 3DMark eher "realitätsfern" ist. Und genau aus diesem Grund schauen wir uns auch noch die Leistung in aktuellen Spielen an!

Spiele Benchmarks Teil 1 Wir haben die bisher genutzten Grafikkarten in insgesamt sechs Spielen gebencht, darunter sind ANNO 2070, Deus Ex: Human Revolution, DiRT 3, Metro 2033, Crysis 2 und Battlefield 3.

Vielleicht fällt es manchen auf: Es handelt sich dabei ausschließlich um DirectX 11 Titel. Wie bereits zuvor mit dem 3DMark 06 angedeutet eignen sich DirectX 9 Spiele wie The Elder Scrolls V - Skyrim oder Call of Duty: Modern Warfare 3 nur noch begrenzt um die Leistung aktueller Grafikkarten zu messen. Nichts desto trotz bekommen wir so einen guten Einblick in die Leistung unserer Karten.

In dem noch recht neuen Strategiespiel ANNO 2070 kann die HD 7750 durchaus ihre Stärken ausspielen und tastet sich wieder an ihren größeren Vorgänger heran. Die GTX 550 Ti lässt sie dabei gekonnt hinter sich, zur GTX 460 besteht aber nach wie vor ein guter Abstand.

Weiter geht es mit Deus Ex: Human Revolution, bei dem wir den Frame-Verlauf während einer Kampfszene zu Beginn des Spiels aufgenommen haben. Da diese nicht stets komplett gleich verläuft kann es hier zu kleinen Abweichungen kommen, insgesamt spiegelt es jedoch die Leistung ganz gut wieder. Insgesamt sieht man hier das gleiche Bild wie sonst auch - die Vorgänger und die GTX 550 Ti werden überholt, der Abstand zur GTX 460 ist relativ groß.

Den Abschluss bei unseren "Einsteiger-Benchmarks" bildet DiRT 3, bei dem wir die Karten über das integrierte Benchmark-Tool auf einer norwegischen Rallystrecke getestet haben. Wie schon länger bekannt ist, ist es etwas auf AMD Grafikkarten optimiert, weswegen die Werte nicht unbedingt repäsentativ sein müssen.

Interessanterweise fällt man hier leicht zurück, obwohl DiRT 3 eigentlich als Paradedisziplin der roten Karten gilt. Insgesamt zeigt sich hier aber das gleiche Bild, das wir bereits beim 3DMark gesehen haben. Und nun geht es weiter mit wirklich anspruchsvollen Spielen!

Synthetische Benchmarks Teil 2 Wie so oft in der Spielegeschichte sind die bisher gebenchten Spiele auch recht anspruchsvoll, doch wirkliche Maßstäbe setzt immer wieder ein Genre: Nämlich das der Ego-Shooter. Und genau davon haben wir jetzt auch wieder drei Stück, die wohl derzeit zu den leistungshungrigsten Titeln gehören.

Um das Spiel Metro 2033 zu benchen nutzten wir eine Szene aus dem Abschnitt "Cursed Station", bei dem wir uns mit unseren Mitstreitern verschanzen und von einer Horde Mutanten angegriffen werden. Durch das relativ lang anhaltende Feuergefecht wird die Grafikkarte extrem stark ausgelastet, was eine hohe Leistung erfordert.

Zugegeben: Das Spiel ist auf den getesteten Einstellungen mit keiner der Karten spielbar, aber die Bilder pro Sekunde geben doch die Leistung recht gut wieder. So kann sich die HD 7750 mehr als deutlich von den Vorgängern abheben, von der GTX 550 Ti sowieso.

Nachdem bereits der erste Teil durch seinen Hardwarehunger berühmt wurde setzt auch der zweite Teil von Crysis hohe Ansprüche an die Hardware und ist damit ideal für uns. Um eine möglichst hohe Auslastung zu bekommen nutzten wir eine Szene aus dem Level "Lebender Toter", in der wir von den Aliens beschossen wurden. Zusätzlich haben wir auch das DirectX 11 Update installiert. Auch hier steckt man wieder sowohl Vorgänger als auch die Konkurrenz problemlos in die Tasche, wenn auch nur mit einem kleinen Vorsprung.

Den Abschluss bildet heute die Parade-Disziplin in Form unseres Shooters des Jahres 2011, Battlefield 3. Mit der Frostbite 2 Engine ist dieser Titel ebenfalls sehr anspruchsvoll. Wir nutzten deshalb die Ultra-Voreinstellungen und einer Szene vom Anfang des Spiels, bei dem Fahrzeuge explodieren und wir aus vielen Ecken beschossen werden.

Und auch hier zeigt sich das gleiche Bild wie in den letzten Grafikkartenreviews, denn entweder hat Nvidia massive Treiberoptimierungen vorgenommen oder AMD kommt mit der Frostbite Engine nicht zurecht. Das Ergebnis ist ein kleiner Rückschlag gegenüber der GTX 550 Ti, damit ist Battlefield 3 neben DiRT 3 aber auch das einzige Spiel, in dem das vorkommt.

Auch wenn die Karte nicht wirklich dafür gedacht ist folgt nun noch ein kleiner Abschnitt zum Thema Overclocking, denn bekanntermaßen schlummert in den neuen AMD Karten eine Menge ungenutztes Potential!

Overclocking Eigentlich steht bereits jetzt fest, dass die Radeon HD 7750 eine Einsteigerkarte ist und sie bei den meisten vermutlich schnell eingebaut wird und dann einfach ihren Dienst verrichtet - an Overclocking denken da vermutlich die wenigsten. Nichts deso trotz haben wir geschaut, was man aus der kleinen Karte noch herauskitzeln kann.

Leider lässt uns der AMD Catalyst gar nicht so viel Spielraum, sodass uns zum Vergleich nur die Standard Taktraten (800 MHz / 2.250 MHz) sowie die übertakteten Frequenzen (900 MHz / 2.500 MHz) bereitstehen. Mit dem ein oder anderen BIOS Mod sind aber vermutlich noch höhere Frequenzen machbar.

Über die Benchmarks hinweg bekommen wir eine nahezu konstante Leistungssteigerung von 11%, die ungefähr mit der Taktsteigerung übereinstimmt. An die GeForce GTX 460 kommt man zwar nach wie vor nicht ganz heran, kann aber durchaus etwas Boden gutmachen. Der Verbrauch stieg bei uns um ca. 10 - 11 Watt an, was noch zu verkraften ist. Hier liegt vermutlich auch der Grund für die starke Begrenzung im Catalyst Center, denn ohne zusätzliche Stromversorgung gibt es hier nicht viele Reserven. Ansonsten sollte man wieder PowerTune auf +20% stellen, damit die Karte in keinem Fall heruntertaktet.

Leistungsaufnahme & Kühlung Wie bereits zu Beginn unseres Reviews angedeutet sollte es sich bei der Radeon HD 7750 um ein wahres Stromsparwunder handeln. Und nachdem die Leistungstests bereits relativ erfolgreich abgeschlossen wurden bleibt nun also nur noch der Blick auf den Verbrauchsmesser um zu sehen, ob sich diese Behauptung bestätigt.

Für unsere Messungen lassen wir deshalb den PC einmal im Leerlauf, wiederholen unsere Szene aus Crysis 2 für die Lastmessung und geben eine Szene aus dem Film Sherlock Holmes in 1080p Auflösung mit GPU-Beschleunigung wieder.

Im Idle Betrieb erreichen wir einen bisher noch nie gesehenen Wert, 79 Watt für das komplette System sind doch extrem wenig. Und das Dank ZeroCore Power, bei dem sich auch wie gehabt der Lüfter abschaltet. Und selbst wenn man im 2D Betrieb arbeitet ist man mit 85 Watt so sparsam wie bei kaum einer anderen Karte. Hier gibt es also schon mal einen Daumen nach oben!

Hier zeigt sich nun also, was wirklich in der HD 7750 steckt. Die GTX 550 Ti, mit der man leistungstechnisch gleich auf ist, zieht deutlich mehr Leistung aus der Steckdose. Man ist auch deutlich sparsamer als beide Vorgänger, was in Anbetracht des Fertigungsprozesses aber auch kein Wunder ist. Übertaktet steigt der Verbrauch der HD 7750 auf 189 Watt an, aber selbst das ist noch deutlich weniger als beim Rest.

Da eine solche Einsteigerkarte aber eher selten von Gamern genutzt wird stellt sich die Frage: Ist sie auch in einem Media PC zu verwenden? Ja! Im Gegensatz zu den beiden High End Modellen der HD 7900 Serie scheint man hier die Videowiedergabe etwas optimiert zu haben, sodass man auch hier sparsamer als die anderen Kandidaten agiert. Die Unterschiede liegen aber teils im Bereich der Messtoleranzen.

Im Abschnitt "Die Karte im Detail" haben wir bereits erwähnt, dass unsere Karte im Referenzdesign von AMD gefertigt ist, das aber in der Form wohl den Markt nie erreichen wird. Aus diesem Grund ist wohl das Thema Lautstärke in diesem Test auch zu vernachlässigen, aber der Vollständigkeit wegen wollen wir noch ein paar Worte dazu verlieren. So säuselt der Lüfter im Idle Betrieb ruhig vor sich hin, im Vergleich zu den restlichen Lüftern im System nahezu unhörbar. Gleiches gilt natürlich für einen ausgeschalteten Bildschirm, bei dem sich die Grafikkarte Dank ZeroCore Power komplett abschaltet, Lüfter inklusive. Unter Last können kleine Lüfter aber bekanntlich ziemlich laut werden, was auch hier der Fall ist. Im Gegensatz zu größeren Grafikkarten entstehen die Geräusche hier aber nur sekundär durch den Luftstrom, hier scheint eher der Lüfter selbst die Geräusche zu verursachen. Immerhin hält er die Karte auf Temperatur, wie man im folgenden Diagramm sieht:

Übertaktet man die Karte kann sie natürlich ein paar Grad wärmer werden, was aber alles noch im Toleranzbereich liegt. Kommen wir nun zum abschließenden Fazit.

Fazit Über zwei Monate ist es nun schon wieder her, dass sich AMD den Titel der schnellsten Single-GPU-Grafikkarte von Nvidia zurückgeholt hatte. Während die Grünen aber noch fleißig an ihrem eigenen 28 Nanometer Vertreter werkeln haben wir eine kleine Verschnaufpause und können uns den kleineren Vertretern widmen, die vermutlich deutlich mehr Abnehmer finden werden. Mit der Radeon HD 7750 haben wir heute die kleinste Version der neuen Graphics Core Next Architektur vor uns, die einerseits mit einer guten Leistung, aber vor allem mit ihrer Sparsamkeit überzeugen soll.

In Sachen Spieleleistung haben wir auf einen überragenden Sprung wie bei den HD 7900 Karten verzichten müssen und so reiht sich die HD 7750 direkt zwischen ihren beiden Vorgängern in Form der HD 6750 und HD 6770 ein. Der direkte Konkurrent aus dem Hause Nvidia ist dann wohl die GeForce GTX 550 Ti, die von uns getestete GTX 460 hat in der Regel einen unübersehbaren Vorsprung, der immerhin etwas kleiner wird, wenn man die HD 7750 etwas übertaktet. Einzig und allein in Battlefield 3 hängt man Nvidia wieder etwas hinterher, was wir aber ja nun mittlerweile gewohnt sind. Insgesamt reicht die Performance in den meisten Fällen aus, um ein Spiel in 1.680 x 1.050 Pixeln zu genießen, dafür aber ohne verschönernde Extras wie Anti Aliasing oder Anisotropischer Filterung.

Interessant wird es natürlich beim Thema Leistungsaufnahme, wo die aktuellen AMD Karten grüner als ihre grüne Konkurrenz sind. Schon allein durch das Fehlen eines zusätzlichen Stromsteckers auf der Karte wird klar, wie wenig Leistung sie benötigt und das spiegelt sich auch in unseren Messwerten wieder. Mit ZeroCore Power verbraucht die Karte bei abgeschaltetem Monitor, beispielsweise über Nacht, so gut wie keinen Strom, vorausgesetzt es laufen keine Anwendungen, die die Leistung der Karte benötigen. Übertaktet man das gute Stück steigt der Verbrauch um ca. 10-11 Watt an, was durchaus noch verträglich ist, wenn man an die damit zusammen hängende Leistungssteigerung denkt.

Schauen wir uns abschließend nur noch an, wie die Radeon HD 7750 derzeit auf dem Markt positioniert ist. Die günstigste Version aus dem Hause Sapphire ist derzeit für knapp 91 Euro (geizhals.de / Stand 10.3.2012) zu erwerben, was zwar nicht unbedingt günstig, aber angebracht ist. Die teilweise etwas stärkere HD 6770 ist allerdings mittlerweile für 83 Euro zu haben, womit sie nach wie vor eine gute Alternative darstellt. Dafür ist die HD 7750 gegenüber der GeForce GTX 550 Ti wohl die deutlich bessere Wahl. Diese beginnt derzeit bei ca. 94 Euro und birgt als einzige Vorteile die CUDA Unterstützung sowie eine etwas höhere Performance bei Battlefield 3. Wenn einem die Leistungsaufnahme egal ist könnte aber nach wie vor die etwas ältere GTX 460 eine gute (gebrauchte) Alternative sein.