War es vor gut zwei Wochen eine SSD mit der Typenbezeichnung S510 von ADATA, welcher unsere Aufmerksamkeit zu Teil wurde, so nehmen wir uns heute wieder einer „510er" an, diesmal jedoch, wie dem Aufmerksamen Leser bereits aufgefallen sein dürfte, von dem US-Amerikanischen Hersteller Intel. „SSDSC2MH120A2K5" lautet die exakte Bezeichnung für die Intel SSD 510. 120 GB dieses Modells durften wir freundlicherweise begutachten.

 

Gemein mit dem erst kürzlich getesteten Datenträger von ADATA, hat diese, neben dem Namen, die Schnittstelle zum Mainboard. Intel setzt, wie sich inzwischen als Standard etabliert hat, ebenfalls auf S-Ata III. Übertragungsraten von bis zu 6 Gbit/s sollen mit diesem möglich sein. Umgerechnet ergibt sich daraus eine Transferrate von 750 MB/s (1 Byte = 8 Bit). Aufgrund der Codierung der Daten nach dem 8B/10B-Code, sind lediglich 80% nutzbar, der Overhead von 20% dient anderen Systemprozessen. Unterm Strich bleibt also eine Datenrate von 600 MB/s. Für die SSD 510 sind im Datenblatt 400 MB/s lesend, sowie 210 MB/s schreibend angegeben. Komplett wird die Bandbreite demnach nicht ausgenutzt, dennoch sind diese Angaben vielversprechend. Diese sollen, neben vielen weiteren Leistungskennziffern in unserem heutigen Review überprüft, bzw. ermittelt werden.

 

Spannend ist ebenfalls, wie Intels Platte im direkten Vergleich zur Konkurrenz abschneidet. Denn anders als ein Großteil der Fabrikanten setzen die Amerikaner nicht auf einen Controller von Sandforce, sondern bedienen sich einem Produkt aus dem Hause Marvell. Dieser spielt, bezogen auf die Performance, eine entscheidende Rolle.

 

Das PCMasters Team wünscht allen Usern viel Spaß beim Lesen!

 

 

An dieser Stelle wieder einmal vielen Dank an Intel, die uns durch die Bereitstellung eines Testexemplars dieses Review ermöglichen.

 

Technische Details

 

Vor gut einem Jahr konnten wir schon einmal eine SSD von Intel genauer unter die Lupe nehmen. Damals war es die X25-M. Bei genauerem Vergleichen der Specs dürfte einem direkt ein großer Unterschied auffallen. Seiner Zeit waren es die Kalifornier selbst, welche den Controller für ihre SSD entwickelten. Bei der SSD 510 schaut dies jedoch etwas anders aus. Man suchte den Markt nach einer bereits vorhandenen Lösung ab und fand letztendlich in Marvell einen kompetenten Partner. Der Controller mit der Bezeichnung „88SS9174-BKK2" (kurz: 9174) findet neben der 510 von Intel ebenfalls in der P3 von Corsair oder der m4 von Crucial Verwendung. Auf eine Exklusivität der Hardware hat man an dieser Stelle zwar verzichtet, das Programmieren einer eigenen Firmware wollte man sich jedoch nicht nehmen lassen. Dass diese maßgeblichen Einfluss auf die Gesamtperformance hat erkennt man, wenn man die Transferraten der oben aufgeführten Modelle miteinander vergleicht. Vor allem was die Schreibraten angeht, hat dort Intel einen erheblichen Leistungsvorteil.

 

Doch was unterscheidet nun den Marvell Controller vom Hauptkonkurrenzprodukt, dem SF2200 von Sandforce? Zum Launch der PX-M2P gab es von Plextor in deren Pressemitteilung, zu diesem Thema einen Wink mit dem Zaunpfahl:

„Oft neigen SSD-Hersteller dazu, Geschwindigkeiten anzugeben, die bei Tests mit komprimierten Daten gemessen wurden. In der Praxis sind die Performance-Level dann wesentlich geringer, da viele Daten (JPEG-Bilder, MP3s, etc.) bereits stark komprimiert sind..."

Dieses Statement spielt ganz klar auf das an, was wir bereits in unserem letzten Review zu ADATA S510 erörtert hatten: Die hohen Angaben der Hersteller können nur mit Benchmark-Tools à la ATTO erreicht werden, welche mit, für Sandforce Controller perfekt kompressiblen Daten arbeiten.
Bei dem 9174 von Marvell soll dies jedoch nicht der Fall sein. Die angegebenen Transferraten von 400 MB/s lesend und 256 MB/s schreibend sollen auch annähernd unter realen Umständen erreicht werden können. Selbstverständlich vorausgesetzt es handelt sich um sequentielle, also aneinander hängende Dateien.

 

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Steuereinheiten ist, wie das Lesen und Schreiben der Dateien auf den Datenträger gemanagt wird. Bei Marvell kommt ein 128 MB großer Cache zum Einsatz, Sandforce hingegen verzichtet auf einen solchen nahezu komplett. Lediglich ein sehr kleiner, interner wird dort installiert.

 

Neben dem eingesetzten Controller spielt auch der verbaute Flash Speicher eine wichtige Rolle. Hier ließ man sich bei Intel nicht lumpen, denn genau wie bei der X25-M sind es wieder synchrone 34 nm Chips, welche bei der SSD 510 zum Einsatz kommen. Entgegen dem Trend, welcher immer weiter hin zu kleineren Strukturen drängt, entschied man sich für die langlebigere und zugleich etwas leistungsfähigere Variante. Im Gegensatz zu 25 nm Chips beträgt die zu erwartende Lebensdauer bei 34 nm Flashspeichern gut 5.000 Schreib- und Löschzyklen im Vergleich zu etwa 3.000.

Möglich war dies vor allem eben auch, da man die Chips selbst Produziert und sich nicht den Marktpreisen fügen muss bzw. auf Liefersituationen reagieren und gar den Lieferanten wechseln muss. Die Qualität der SSDs ist somit immer auf gleichem Level. Da 34 nm Speicherchips größer als die 25 nm Versionen sind und deshalb auch mehr Silizium verbraucht wird, sind diese selbstverständlich auch etwas teurer. Dies dürfte der Kunde spätestens an der Ladentheke zu spüren bekommen. Das Produkt liegt mit gut 230 € für die 120 GB Variante deutlich über dem Durchschnittspreis.

 

Kurz aufgelistet folgen nun alle technischen Details in der Übersicht.

 

Intel SSD 510 - 120 GB
Modellbezeichnung
SSDSC2MH120A2K5
Kapazität 120 GB
Cache
128 MB
Controller Marvell 88SS9174-BKK2
Chips Intel MLC NAND (34 nm)
Leserate (theoretisch) 400 MB/s
Schreibrate (theoretisch) 256 MB/s
Formfaktor 2,5''
Garantie 3 Jahre

 

 

Wie auch alle anderen Hersteller gewährt man bei Intel eine Garantie von 3 Jahren. Über die Lebensdauer seiner SSD dürfte man sich aber wohl generell eher wenige Gedanken machen müssen. Denn auch 25 nm SSDs werden mit der gleichen Garantiezeit angeboten und diese dürften wohl noch um einiges früher den Dienst quittieren.

 

Der Lieferumfang fällt etwas üppiger aus als gewöhnlich. Neben dem Einbaurahmen für den 3,5 Zoll Schacht und einer Kurzanleitung sind ebenfalls ein S-ATA-Anschlusskabel und ein S-ATA-Stromadapterkabel zum Anschluss an einen 4-Pin Stecker beigelegt. Wem auch das nicht genug ist, der kann den ebenfalls enthaltenen Sticker auf sein Gehäuse kleben.

 

 

 

 

 

 

Benchmark

 

Wenn es darum ging, SSDs mit S-ATA 6 Gbit/s Anbindung zu testen, so waren es bisher nur Sandforce gesteuerte Modelle. Da die Geschwindigkeit maßgeblich von diesem beeinflusst wird, wird es sehr interessant sein zu Erfahren, wie sich das Gegenstück von Marvell in unseren Benchmarks behaupten kann. Da sich die Art und Weise, wie die beiden Controller operieren, doch recht stark unterscheidet, würden wir schon jetzt darauf wetten, dass auch die Ergebnisse dementsprechend ausfallen. Ob es Intel sogar gelingt, die theoretisch angegebenen Werte in der Praxis um zu setzten wird sich im Folgenden schnell herauskristallisieren.

 

Seit dem letzten Testbericht hat sich an unserem Testsystem nichts verändert. Maximale Vergleichbarkeit ist somit gewährleistet. Seit Anbeginn unserer SSD-Reviews setzten wir im Grunde auf den gleichen Rechner. Von den entscheidenden Komponenten wurde lediglich das Mainboard getauscht, um den aktuellen Anforderungen gerecht werden zu können. Somit ist auch ein Vergleich mit älteren Reviews immer noch sehr aussagekräftig. Es folgt das Testsystem in der Übersicht.

 

 

Testsystem Konfiguration
Prozessor Intel Core i5 750 (2,67GHz)
CPU-Kühler Scythe Mugen
Grafikkarte Zotac GeForce GTX 470 mit 1280 MB DDR5 Ram
Mainboard ASRock P67 Transformer
Netzteil Scythe Kamariki 550Watt
Betriebssystem Microsoft Windows 7 Ultimate 64bit
Arbeitsspeicher 2x2 GB Kingston Hyper X DDR3 12800 - 1600 MHz

 

 

Um ein möglichst ausgewogenes Ergebnis zu erhalten, kamen bei unseren Tests 8 verschiedene Programme zum Einsatz, woraus wiederrum 22 Einzeldisziplinen resultierten. Eine kleine Einführung in die Vorgehensweise werden wir vor jedem Benchabschnitt bereitstellen. Aus diesem Grund zunächst eine einfache Einteilung der verwendeten Tests:

 

• Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit
• Test 2: Bootracer - Log In
• Test 3: Bootracer - Desktop
• Test 4: Installation von Microsoft Office 2007
• Test 5: WinRAR v3.90d x64: Packen meines Supreme Snowboarding Ordners (338MB, 6457 Dateien, 2212 Ordner)
• Test 6: WinRAR v3.90d x64: Entpacken des Supreme Snowboarding Archivs
• Test 7: Photoshop CS4: Öffnen einer 54,7 MB Datei
• Test 8: Kopieren eines Ordners:
• Test 9: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Kopier-Benchmark (ISO, Program, Game)
• Test 10: HD-Tune v2.55: Minimale Lesegeschwindigkeit
• Test 11: HD-Tune v2.55: Maximale Lesegeschwindigkeit
• Test 12: HD-Tune v2.55: Durchschnittliche Lesegeschwindigkeit
• Test 13: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 14: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 15: AS SSD Benchmark v1.6.4067: 4K Random (64 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 16: AS SSD Benchmark v1.6.4067: Zugriffszeit
• Test 17: Crystal Disk Mark v3.0.1: Sequentielle Leserate / Schreibrate
• Test 18: Crystal Disk Mark v3.0.1: 512K Random Leserate / Schreibrate
• Test 19: Crystal Disk Mark v3.0.1: 4K Random Leserate / Schreibrate
• Test 20: Crystal Disk Mark v3.0.1: 4K Random (32 Threads) Leserate / Schreibrate
• Test 21: ATTO Disk Benchmark v2.46: Lesen
• Test 22: ATTO Disk Benchmark v2.46: Schreiben

 

Die Tests 1 bis einschließlich 9 sind Stellvertretend für alltägliche Anwendungen und somit auch repräsentativ für die tatsächliche Arbeitsgeschwindigkeit und die damit verbundene Leistungssteigerung. Die Tests 10 bis 22 sind eher theoretischer Natur und bringen in erster Linie Maximalwerte zum Vorschein.

 

 



Test 1: Installation von Windows 7 Ultimate 64 bit

Unser Test beginnt mit einer komplett leeren, unpartitionierten Platte. Mittels der Windows 7 Installations-DVD booten wir den Rechner, um das Betriebssystem aufzuspielen. Da eine schnelle Abhandlung dieser Routine durchaus von Bedeutung sein kann, haben wir die Zeit gemessen, in der der eigentliche Installationsvorgang abläuft, sprich ab dem Zeitpunkt, ab dem keine Eingaben mehr getätigt werden müssen. Die Zeit bis zum anschließen Reboot wurde per Stoppuhr festgehalten. Aufgrund der Abhängigkeit der restlichen Schritte vom Benutzer, wurde der Test auf diesen Bereich beschränkt.

 

 

 

Gut 13 Minuten und 40 Sekunden sind verstrichen, ehe wir beginnen konnten mit Windows zu arbeiten. Zwar 25 Sekunden schneller als die bisweilen langsamste SSD im Test, welche übrigens ebenfalls von Intel kam, dennoch kein berauschender Wert. Da bei der Installation sehr viele, sehr kleine Daten bearbeitet werden müssen, liegt der Verdacht nahe, dass sich die Platte mit Zugriffen solcher Art etwas schwer tun könnte. Wir werden diesen Ansatz weiter verfolgen und sehen, ob sich dieser bestätigt.

 

 

Test 2 und 3: Bootracer Log In und Desktop

Ebenfalls von großer Bedeutung ist ein schnell bootendes System, schließlich möchte man ja möglichst schnell arbeitsfähig sein. Mit Hilfe des Tools „Bootracer" lässt sich die Zeit, die der Rechner beim Hochfahren bis zum Log In Screen bzw. zum Desktop benötigt, automatisiert messen. Hierbei zählt die Ladezeit von Windows. Aus jeweils drei Durchgängen wurde der Durchschnittswert ermittelt.

 

 

 

Booten bis zum Login-Screen gelang mit der SSD 510 sehr zügig. 12 Sekunden sind hierbei ein durchaus akzeptables Ergebnis. Schon bei den letzten beiden Reviews konnten wir messen, dass sich S-Ata III Platten, verglichen mit ihren Vorgängern, immer etwas mehr Zeit genehmigten, ehe man mit der Arbeit beginnen konnte. Selbiges ist auch hier wieder zu verzeichnen. Sechs weitere Sekunden verstrichen, ehe der Desktop nach dem Login Bildschirm vollständig geladen war. Mit diesem Wert trägt Intel leider die rote Laterne. Erklärung hierfür wäre wieder selbige wie oben: Im Zugriff auf zufällig verteilte Dateien ist der Marvell Controller etwas langsamer als der von Sandforce.

 

 

Test 4: Installation von Microsoft Office 2007

Die Installation von Microsoft Office in der Version von 2007 ist sehr umfangreich, dementsprechend viel Zeit wird auch benötigt, um das Paket auf den Rechner zu transferieren. Die Dauer der Installation wurde hier, ähnlich wie schon zuvor, mit einer Stoppuhr gemessen. Dabei zählt die Zeit, die die eigentliche Installation braucht, praktisch ab der letzten manuellen Auswahl.

 

 

Bei der Installation von MS Office zeigt die SSD von Intel keine Schwächen. Zwar nicht Rang Eins, ein Platz auf dem Podest ist es trotzdem geworden. In einer sehr guten Zeit von 1:59 befindet sich das komplette Paket auf unserem Testrechner.

 

 

Test 5 und 6: WinRAR Packen und Entpacken

Der installierte Ordner des Kult-Snowboardgames „Supreme Snowboarding" besteht aus 6.457 Dateien, welche sich in 2.212 Ordnern verteilen. Ziel dieses Benchmarks ist es, das 338 MB große Paket möglichst schnell zu einem WinRAR-Archiv zu packen bzw. das fertige Archiv, mit einer Größe von 147 MB möglichst schnell zu extrahieren. Selbstverständlich wurde nach jedem Durchlauf von insgesamt dreien ein Reboot durchgeführt. Schließlich wollen wir die Platte und nicht unseren RAM testen.

 

 

Sei es das Packen oder das Entpacken. Egal welche der zwei Unterdisziplinen man herannimmt, es wird deutlich: Es muss nicht zwangsläufig eine Sandforce SSD sein. Jedenfalls sind diese, wenn überhaupt nur unwesentlich schneller. Die Bestzeit beim Packen der Dateien, welche seiner Zeit von ADATAs S599 aufgestellt wurde, wird wohl auch noch auf längere Sicht bestehen können. Auch die Intel SSD konnte nicht einmal in die Nähe dieser Bestmarke herankommen.

 

 

Test 7: Öffnen einer Datei

Das Bildbearbeitungsprogramm Photoshop muss oftmals sehr große Dateien handeln. Zum einen dauert der Startvorgang des Programms an sich mit einer herkömmlichen HDD schon eine ganze Weile, zum anderen kommt aber zusätzlich auch noch eine 54,7 MB große Datei hinzu. (Zum Vergleich: Der Startvorgang mit einer normalen HDD benötigte etwa 15 Sekunden.)

 

 

Ebenso schnell wie andere S-Ata 6 Gbit/s Platten und gar fünfmal so schnell wie eine herkömmliche HDD. Unter drei Sekunden sind ein absoluter Spitzenwerk. Abermals zeigt sich in diesem Test, was wir seit Beginn unserer Testreihen unseren Lesern mit auf den Weg geben. Für ein flottes und flüssiges Arbeiten ist eine SSD in jedem Fall eine Investition wert. Gerade beim Gebrauch von anspruchsvoller Software und großen Dateien macht sich deren Anschaffung sicherlich schnell bezahlt.

 

 

Test 8: Kopierleistung

Ein Ordner, bestückt mit Dateien mit einem Gesamtvolumen von 2,6 GB soll dupliziert werden. Der Ordner befindet sich zum Zeitpunkt des Tests ebenfalls auf dem Solid State Drive. Dieses muss also schnell Lesen und schnell Schreiben können und sollte am besten auch noch in der Lage sein, alles gleichzeitig zu tun.

 

 

Endlich konnten wir auch eine absolute Stärke der SSD 510 aufdecken. Das Kopieren unseres Testordners gelang Intel in einer neuen Bestzeit. Der erst kürzlich aufgestellte Rekord konnte noch einmal um 35 Hundertstel unterboten werden. Auch die Transferrate von 108,4 MB/s stellt somit eine neue Bestmarke dar, die es in Zukunft gilt zu knacken. Der 2,6 GB große Ordner besteht zu einem Teil aus großen und zum anderen aus kleinen Dateien. Da wir bereits feststellten, dass die SSD mit letzteren so ihre Schwächen hatte, müssen es die großen sequentiellen Dateien sein, wo die 510 ihre Stärken ausspielen kann.

 

 

Test 9: AS SSD Benchmark Kopier-Leistung

Mit Hilfe diesem, speziell zum Testen von SSDs entwickelten Tools, ist es unter anderem möglich, die Transferrate bei Kopieraktionen zu ermitteln. Da uns dieser Bereich sehr alltagsrelevant erscheint, haben wir diesen gleich durch zwei Testmethoden abgedeckt.

 

 

Eindeutig zeichnet sich hierbei ab, was wir zuvor vermuteten. Vor allem, wenn man das Ergebnis genau analysiert wird dies klar:
Beim Test „ISO" muss eine einzelne, große Datei kopiert werden, wobei Intel im Vergleich zum bisherigen Bestwert noch einmal fast 100 Prozent zulegen kann. Beim Test „Game" sind es viele große und ein paar kleinere Daten, die es zu duplizieren gilt. Der Leistungsgewinn hierbei beträgt etwas mehr als 60 Prozent. Bei „Program" sind es einige große und viele kleine Brocken, die bearbeitet werden müssen, was sich auch prompt im Ergebnis wiederspiegelt. Circa 47 Prozent Leistungszuwachs. Nun ist es amtlich: Der Marvell Controller ist in Verbindung mit großen Dateien extrem Leistungsstark, mit kleineren hingegen haben die Sandforce Platten die Nase vorn.

 

 

Test 10, 11 und 12: HD-Tune Leserate Minimal, Maximal und Durchschnitt

HD-Tune ist ein Benchmark theoretischer Natur. Es werden die minimalen, die maximalen als auch die durchschnittlichen Leseraten von Festplatten ermittelt und angezeigt. Auch bei dieser Testreihe wurden drei Läufe absolviert und der Mittelwert errechnet.

 

 

Der Vollständigkeit halber testen wir selbstverständlich immer auch die minimale Leserate. Dieses Ergebnis darf man jedoch nicht überbewerten, da jeder noch so kleine Ausreißer nach unten den Wert für das Ergebnis in diesem Test bestimmt. Ähnlich ist es auch mit der maximalen Leserate, wobei Ausreißer nach oben eher selten bis gar nicht vorkommen. Wichtig ist vor allem der ermittelte Durchschnittswert, da dieser eine Auskunft über die Beständigkeit der Performance gibt. Hier beweist Intel abermals die gute Leistungsfähigkeit des Datenträgers. Über 40 MB/s mehr als der Namensvetter von ADATA.

 

 

Test 13, 14, 15 und 16: AS SSD Benchmark: Sequentiell, zufällig und Zugriffszeit

Neben der Kopierleistung lassen sich mit diesem kleinen Programm auch noch andere Benchergebnisse ermitteln. Nun sollen Die Schreib- und Leserate des Flash-Speichers ermittelt werden. Der Test wird einmal sequentiell, also mit aneinander hängenden Daten und mit zufällig verteilten 4K-Blöcken durchgeführt. Der 4K-Test spaltet sich wiederrum in eine, als auch 46 Anfragen gleichzeitig auf. Zu guter Letzt wurde noch die Zugriffszeit ermittelt. Der AS-Benchmark selbst ermittelt schon Durchschnittswerte. Da wir all unsere Runs mehrmals durchführen, wurden diese Werte abermals gemittelt und ein abgerundetes Resultat erzeugt.

 

 

Zuerst das Ergebnis des sequentiellen Tests: Die Leserate von 415 MB/s sind sogar mehr als der Hersteller verspricht. Dies zu leisten war bisher noch keine getestete SSD im Stande. Eindeutig ist dies auf die Arbeitsweise des Marvell Controllers zurück zu führen, welcher seine Geschwindigkeit nicht nur mit perfekt kompressiblen Dateien erreichen kann. Die Schreibrate liegt mit circa 200 MB/s zwar etwas hinter den Herstellerangaben zurück, verhältnismäßig und auch absolut ist dieser Wert dennoch eine neue Bestmarke.

 

Bei zufällig verteilten und kleineren Dateien sieht das ganze jedoch schon wieder etwas anders aus. Wie bereits mehrfach erörtert, hat Sandforce dies besser im Griff, was sich auch in den entsprechenden Benchmarks wiederspiegelt.

 

 

Test 17, 18, 19 und 20: Crystal Disk Mark: Sequentiell und zufällig

Eine ähnliche Testweise wie der AS SSD Benchmark bietet auch Crystal Disk Mark. Ebenfalls wird die Platte hier auf Lese- und Schreibgeschwindigkeiten überprüft. Lediglich die Unterteilungen sind hier etwas anders gewählt. Die vier Bereiche sind sequentiell, 512K zufällig, 4K zufällig und 4K zufällig mit 32 Anfragen zur gleichen Zeit.

 

 

Das Ergebnis des AS SSD Benchmarks lässt sich 1 zu 1 auf Crystal Disk Mark übertragen.

 

 

Test 21 und 22: ATTO Disk Benchmark: Lesen und Schreiben

Mit Hilfe dieses Benchmarks ermitteln die Hersteller die theoretischen Maximalwerte in Sachen Lese- und Schreibperformance ihrer SSDs. Auch wir wollen es ihnen gleich tun und prüfen unsere Testmuster mittels dieses Tools.

 

 

400 MB/s Lesen und 265 MB/s Schreiben sollen laut Intel mit dieser SSD möglich sein. Warum bei den Leseraten so tief stapeln, wenn gar Werte von über 450 MB/s möglich sind? Wie es scheint ist auch der Marvell Controller bestens in der Lage, mit den für diesen Test bereitgestellten Dateien zu arbeiten. Die Schreibraten konnten leider nicht ganz in Deckung mit denen des Herstellers gebracht werden. In etwa 40 MB/s fehlen, um diese zu bestätigen.

 

 

Fazit:

 

Es sind fast genau 100€ mehr, die die SSD 510 von Intel im Vergleich zur kürzlich getesteten S510 von ADATA kostet. Stellt sich natürlich die Frage, ob sich dieser Aufpreis auch tatsächlich bezahlt macht.

 

Sicherlich bekommt man mit dieser SSD ein absolut qualitativ hochwertiges und bestens verarbeitetes Produkt. Schon allein die verbauten Speicherchips, welche noch mit 34-nm-Technologie gefertigt wurden, sprechen für sich. Diese bieten, neben der etwas besseren Performance vor allem die längere Haltbarkeit, was für viele ein Kaufkriterium darstellen könnte. Ebenfalls der verwendete Controller von Marvell in Verbindung mit der eigens für diesen entwickelten Firmware stellen ein klares Qualitätsmerkmal dar. Maximale Kompatibilität soll dadurch gewährleistet sein. Ähnliche Probleme wie mit der ein oder anderen Sandforce Platte (Siehe Corsair Force Series 3 in alter Revision), sollten mit dieser SSD sicherlich nicht auftreten.

 

Sicherlich bekommt man mit dieser Platte auch extrem schnelle Transferraten, wenn es darum geht, große aneinanderhängende Daten zu bearbeiten. Einzige klare Schwäche ist jedoch der Umgang mit zufällig verteilten Datensätzen. Besonders für das Starten von Windows, das Installieren von Programmen usw. ist dies wichtig. Und eben dort sind es die günstigeren Sandforce SSDs, die dabei die Nase vorn haben. Von der Performance her schenken sich die beiden großen Konkurrenten unterm Strich also nichts, denn jeder hat seine Stärken und Schwächen.

 

Im täglichen Gebrauch werden die User mit der SSD von Intel zu 100 Prozent glücklich werden und den Speed zu schätzen wissen. Absolut kein Vergleich zu herkömmlichen HDDs. Die Wahrnehmungen würden jedoch mit den 100 € günstigeren Versionen gleichermaßen ausfallen. Allein der Leistung wegen lohnt sich der Aufpreis daher nicht.