Auf der diesjährigen CeBit stellte ein koreanisches Unternehmen das Gegenteilmodell vor. Dabei handelt es sich um eine absolute Passivkühlung für zeitgemäße CPUs, die in ihrem spezifizierten Leistungsbereich ohne jeglichen Lüfter auskommen soll. Heute – kaum vier Monate später, ist dieses Kühlsystem auch wirklich in Deutschland angekommen und bereits bei einem ersten Einzelhändler gelistet. Gerade weil es in der Vergangenheit nur eine Hand voll Versuche verschiedener Hersteller gab, einen passiven Kühler zu etablieren, ist diese Unternehmung wirklich nicht als Selbstläufer zu bezeichnen. Denn einen richtigen Passivkühler, der nicht auf eine starke aktive Gehäuselüftung angewiesen ist, konnte der Markt bis dato noch nicht hervorbringen. Umso gespannter sind wir auf die Leistung dieses CPU-Kühlers und freuen uns nach dem kürzlich absolvierten Test über das Nofan Set A40 berichten zu können.


An dieser Stelle geht ein Dank an Nofan für die problemlose Bereitstellung des Testmusters.

Nofan (vor kurzem noch Nofen) ist nicht nur in unseren Breitengraden ein noch gänzlich unbeschriebenes Blatt der Herstellerkartei. Dabei sollte man sich dieses junge Unternehmen, welches sich das hohe Ziel gesteckt hat, sämtliche Lüfter aus einem PC-Gehäuse zu verbannen wirklich einmal genauer ansehen. Der Firmenname beinhaltet die Nachricht, welche auch über den Werbeslogan „No fan no noise“ an den Kunden vermittelt wird. Zudem werben die Koreaner mit einem von Staub befreiten PC-System, welches ohne Vibrationen und störende Geräuschen die Arbeit verrichtet. Dadurch sollen des Kunden oft blank liegende Nerven geschont werden. So lassen sich eine ganze Reihe an positiven Aspekten nennen, welche ein lautloses System ohne Lüfter mit sich zieht, vorausgesetzt der Kühler bietet eben auch ohne aktive Gehäuselüftung eine gute Performance.

Nach der kleinen Ansprache sollen nun aber rasch die Fakten folgen! Das Nofan Set A40 traf in einem mehr oder weniger schlichten Karton bei uns ein, der neben etwas Werbung für kein weiteres Aufsehen sorgt, immerhin aber einen guten Schutz, welcher auf so einer langen Reise aber auch von Nöten ist, bietet. Ja sogar im Inneren der Verpackung sind sämtliche Komponenten entsprechend gut gepolstert und gegen Verrutschen gesichert. Gerade aus diesem Grund erwartet man ein einwandfreies Produkt ohne jegliche Schäden. Das diese Erwartung in diesem Fall nicht erfüllt wird, ist umso ernüchternder und wirft Fragen auf, welche im weiteren Verlauf dieses Berichtes zu klären sind. Das Nofan Set A40 beinhaltet insgesamt drei Produkte, die aber nicht einzeln und damit nur in dem hier vorgestellten Verbund erhältlich sind. Dabei handelt es sich um ein PC-Gehäuse (CS-30), ein ATX-Netzteil (P-400A) und natürlich um den besagten passiven CPU-Kühler (CR-100A). Ebenfalls sollte vorweg erwähnt werden, dass sich dieser Testbericht hauptsächlich mit dem CPU-Kühler befasst, da dieser das Herzstück des Sets, bzw. das entscheidende Bauteil für die passive CPU-Kühlung bildet. Das enthaltene passiv gekühlte Netzteil ist nur die konsequente Beigabe, wenn ein Unternehmen mit dem Slogan „no fan no noise“ wirbt. Auch das PC-Gehäuse kann als Ergänzung des Kühlers betrachtet werden, wenn man sich vor Augen hält, dass der CPU-Kühler wegen seinen überaus großen Abmessungen nicht in jedes Standardgehäuse passt.

Das Gehäuse ist äußerlich schlicht gehalten und entspricht von der Größe dem Midi-Standard. Seiten- und Topteil sind innen wie außen schwarz gepulvert und bieten eine gute Verarbeitungsqualität. Die Front ist mit silbernen Akzenten und einigen Schnittstellen für externe Geräte versehen, wirkt aber insgesamt etwas altertümlich und vermittelt keinen qualitativ hochwertigen Eindruck. Auch das Rückteil lässt sich in die Schublade „unterer Standard“ stecken und ist wohlmöglich gerade wegen der blanken Stahlblechoptik etwas abschreckend. Boden-, Rück- und Fronteil bieten zudem entsprechende Bohrungen für 80 bzw. 92mm große Axiallüfter. Scheinbar will man so trotz aller Versprechen dem Kunden wenigstens die Möglichkeit der aktiven Belüftung bewahren.

Weitere markante Merkmale sind der hohe Anteil an Lüftungslöchern sowie die aus schwarzem Kunststoff gefertigten Gehäusefüße. Letztere sorgen dafür, dass sich das CS-30 etwa zwei Zentimeter über dem Boden befindet und so die Luft auch von unten in das Gehäuse strömen kann. Dabei ist bei unserem Testmuster der Gehäuseboden in einer Ecke beschädigt, bzw. etwas ausgebeult, sodass einer der vier Füße keinen ordnungsgemäßen Halt am Boden findet. Das es sich dabei um einen Einzelfall handelt, lässt sich nur vermuten aber leider nicht versichern.

Technische Daten (Herstellerangaben)

Maße Gehäuse (BxHxT)

172 x 415 x 380 mm

Gewicht

2,7 kg

Mainboard-Kompatibilität

ATX, Micro-ATX

VGA-Kompatibilität

zweiter PCI-E

5,25" Schächte intern

2

3,5" Schächte intern

1

3,5" Schächte extern

1

Material

Stahl

Besonderheiten

viele Belüftungslöcher

Im Innenraum ist Platz für ein gewöhnliches Mainboard im ATX-Standard. Selbstverständlich können auch kleinere Boards im Micro-ATX-Standard verbaut werden. Ebenfalls werden Laufwerksschächte für bis zu zwei 5,25“ Laufwerke und zwei 3,5“ Laufwerke bereitgehalten. Davon kann aber nur einer der 3,5“-Schächte für HDDs verwendet werden, da der andere lediglich mit herausgestellten 3,5“ Geräten kompatibel ist. Allerdings ist im Lieferumfang ein Halterahmen aus Aluminium vorhanden, der den Einbau einer 3,5“ Festplatte in einem 5,25“-Laufwerksschacht ermöglicht. Das komplette Gehäuse ist aus sehr dünnem Stahlblech gefertigt, was sich durchaus positiv auf das Gesamtgewicht des Nofan-Systems auswirkt. In Verbindung mit der schlechten Verarbeitung des Innenraums ist das CS-30 jedoch mit vielen teils zu scharfen Kanten versehen, die durchaus ein Gefahrenpotenzial bei der Installation der verschiedenen Hardwarekomponenten beherbergen. Als wären das nicht genug Mängel, ist auch noch einer der 3,5“ Laufwerksschächte eingedrückt und lässt erst nach einem kleinen handwerklichen Einsatz die Montage eines Gerätes zu. Gehen wir einmal davon aus, dass die Verarbeitungsmängel bis auf die scharfen Kanten nicht der Regel entsprechen. Dann erhält man mit dem Nofan CS-30 ein auf Passivkühlung getrimmtes Standardgehäuse mit befriedigender Verarbeitung.

Der Hardwareeinbau gestaltet sich so wie man es bei einem Gehäuse aus der unteren Preisklasse gewohnt ist. D.h. eine werkzeugfreie Montage ist nicht möglich und ein Kreuzschlitzschraubendreher notwendig. Wie bereits angesprochen, ist im Lieferumfang des Nofan Set A40 ein passives ATX-Netzteil vorhanden. Dieses befindet sich aus Platzgründen vorne auf dem Bodenteil des Gehäuses. Der Netzanschluss guckt somit unter dem CS-30 heraus. Glücklicherweise wurde selbiger mit einer Verlängerungsleitung nach hinter aus dem Gehäuse herausgeführt. Nachdem beide Seitenteile und die Kunststofffront entfernt wurden, kann es mit dem Einbau von 5,25“ Laufwerken losgehen. Die Installation des optischen Laufwerks als auch die der 3,5“ Festplatte geht gewohnt leicht von der Hand. Auch die Montage des kleinen Mainboards im Micro-ATX Faktor ist simpel. Allerdings fehlen ein paar Abstandshalter damit wirklich alle Befestigungsbohrungen zum Einsatz kommen können.

Anschließend wird der überdimensionale CPU-Kühler montiert. Dafür werden bei AMD-Systemen Abstandshalter auf das vorhandende Retention Module geschraubt. Danach wird der Kühler mit vier Schrauben und Druckfedern auf den besagten Messingabstandshaltern befestigt, sodass er auf die mit Wärmeleitpaste benetzt CPU gepresst wird. Leider finden wir auch hier Qualitätsmängel. So ist das Gewinde der vier Montageschrauben nicht sauber ausgearbeitet, sodass sich erst nach einigen Versuchen die Schrauben unter Spanbildung in die Abstandshalter schneiden. Nach der Installation des CR-100A verdeckte der Kühler leider den PCI-E Steckplatz. Folglich war eine Montage der Grafikkarte nicht mehr möglich und der Hardwareeinbau musste beendet werden. Dieses Problem ist aber nicht unbekannt und wird im Handbuch als nötig dargestellt, damit das optimale Kühlkörperdesign geschaffen werden konnte. Dem Kunden bleibt also nur die Möglichkeit den zweiten PCI-E Slot zu verwenden, vorausgesetzt es ist überhaupt einer vorhanden. Soll der PC als konventioneller Bürorechner eingesetzt werden, ist eine Onboard-Grafik aber sicherlich eine interessante Variante. Denn wer möchte in einem passiv gekühlten System schon einen leistungshungrigen Grafikchip mit aktivem Kühler verwenden. Die umfangreiche Installationsanleitung bietet für die meisten Fragen passende Antworten und zudem wichtige Fakten zur Kompatibilität der Hardware.

Bei dem im Lieferumfang enthaltenen ATX-Netzteil handelt es sich um eine passiv gekühlte Variante (made in China) mit einer maximalen Ausgangsleistung von 400 W. Dabei verfügt das Netzteil neben allen üblichen spezifizierten Gleichspannungsausgängen über zwei 12VDC-Ausgänge. Unter Dauerbelastung liefern diese beiden Ausgänge in Addition einen maximalen Strom von 27 A und damit eine Leistung von 324 W. Für kurzzeitige Strompeaks hält das Nofan P-400A zudem noch eine kleine Reserve vor. Damit sollte das Netzteil sämtliche Hardware, die in so einem passiv gekühlten System denkbar ist, problemlos mit elektrischer Energie versorgen können. Entstehende Verlustleistung wird über Konvektion von der Umgebungsluft des verbauten Kühlkörpers abtransportiert. Weiterhin bietet das P-400A ein 80+ Zertifikat, welches die angegebenen Wirkungsgrade von 86% im Teillastbereich (50% Last) und 85% im Volllastbereich (100% Last) festigt. Laut Nofan sind die 400W Leistung bis zu einer Umgebungstemperatur von 45°C garantiert. Für einen entsprechend hohen Wirkleistungsanteil, sorgt eine aktive Leistungsfaktor-Korrektur. Alles andere wäre in dieser Preisklasse für das Jahr 2011 aber auch nicht mehr zeitgemäß. An Sicherheitstechnik verfügt das Nofan P-400A über einen Kurzschlussschutz (SCP) und einen Überstromschutz (OVP). Sämtliche Anschlussleitungen haben eine ausreichende länge und verfügen mit Bedacht auf die Gehäusegröße über genügend Anschlussmöglichkeiten.


Technische Daten

Technische Daten (Herstellerangaben)

Maße Netzteil (BxHxT)

160 x 150 x 86 mm

Eingangsspannung

110-240 VAC

Netzfrequenz

50-60 Hz

max. Strom (3,3V)

20 A

max. Strom (5V)

14 A

max. Strom (12V 1)

14 A

max. Strom (12V 2)

13 A

max. Strom (-12V)

0.5 A

max. Strom (5Vsb)

2.5 A

max. Ausgangsleistung (3,3V & 5V)

130 W

max. Ausgangsleistung (12V 1 & 12V 2)

324 W

max. Ausgangsleistung (-12V & 5Vsb)

18,5 W

Haupt-Stromanschluss (20-24pin) 1
+12V-Stromanschluss (4pin) 2
+12V PCI-E Stromanschluss (6pin) 1
Geräte-Stromanschluss (4pin) 3
Serial-ATA Stromanschluss (15pin) 6

Kommen wir zum bereits benannten Herzstück des Nofan Set A40. Dabei handelt es sich um den passiven CPU-Kühler CR-100A. Mit den respektablen Abmaßen von 226 mm Durchmesser und einer Höhe von 136,6 mm ist dieser Kühler der bisher größte Kandidat im Test. Es ist also kein Wunder, dass die Kompatibilität sich in Grenzen hält und jeder Interessent lieber genau die Dimensionen seiner Hardware kontrollieren sollte, bevor er über eine Anschaffung nachdenkt. Der CR-100A hat selbstverständlich einen eigenen kleinen Lieferumfang. Alles im schlichten Pappkarton verpackt, beinhaltet dieser neben sämtlichem Montagematerial ein Fläschchen Wärmeleitpaste. Die entscheidenden Unterschiede zu einem gängigen CPU-Kühler für aktuelle Sockel liegen aber nicht nur in den Dimensionen und dem „fehlenden“ Lüfter, sondern zum größten Teil im gänzlich anderen Kühlkörperaufbau. Gewöhnlich verfügt jeder aktuelle CPU-Kühler über mehrere Heatpipes, welche die Wärmeverlustleistung von der CPU weg, hin zu einem großflächigen Packet aus einzelnen Aluminiumlamellen leiten.

Der Nofan CR-100A hat jedoch keine Kühllamellen. Stattdessen führen die vier 6 mm dicken Heatpipes die Wärme an unzählige (160) kleine Pipes mit einem Durchmesser von lediglich 1,6 mm ab. Diese kleinen Heatpipes bilden jede für sich einen geschlossenen Kreislauf und sind ringsherum um das Kühlkörperzentrum angeordnet, sodass große Freiräume für eine gute Konvektion entstehen. Trotz des komplexen und ungewöhnlichen Aufbaus ist der Verarbeitungsqualität nichts Negatives nachzusagen und bis auf die mangelhaften Montageschrauben vermittelt der CR-100A nicht nur einen optisch hochwertigen Eindruck. Neben dem großen Anteil an vernickelten Kupferheatpipes besteht der Kühlerkörper aus einer Aluminium-Konstruktion, welche mit Hilfe eines aus Kunststoff gefertigten Zahnkranzes die kleinen Pipes fixiert. Dabei werden selbige weit gespreizt und bieten somit keine engen Zwischenräume in welchen sich Staub ansammeln könnte. Die Oberflächenbeschaffenheit der Bodenplatte hinterlässt ebenfalls einen guten Eindruck und fügt sich somit dem Gesamtbild.

Technische Daten (Herstellerangaben)

thermischer Widerstand (bei 100W)

0,48 K/W

Lautstärkeentwicklung

lautlos

Maße Kühler (DxH)

226 x 136,6 mm

Kühlkörpermaterial

Kupfer, Aluminium

Befestigung

Universal - Schrauben

Gesamtgewicht

763g

Besonderheiten

passive Kühlung

Nofan gibt für seinen passiven CPU-Kühler ein Gewicht von 763 g an und unterbietet damit eine ganze Palette an aktuellen Produkten. Ausschlaggebend sind hier die fehlend Kühllamellen, welche das Gewicht oftmals in die Höhe treiben aber in diesem Fall durch die verhältnismäßig leichten und dünnen Heatpipes ersetzt wurden. Was dem Gewicht zu Gute kommt, sorgt bei diesem Kühler gleichzeitig für eine relativ kleine Kühlkörperoberfläche. Jedoch kommt es beim Nofan CR-100A weniger auf riesige Oberfläche und mehr auf große Zwischenräume und einen besonders niedrigen thermischen Widerstand der einzelnen Komponenten an. Daher bildet eine Konstruktion, die nahezu komplett aus Heatpipes besteht einen vielversprechenden Aufbau.

Unser Anliegen ist es allen Lesern und Leserinnen stets unabhängige und qualitativ hochwertige Testberichte zu bieten. Um die Qualität zu wahren scheuen wir daher keine Mühen um die angewandten Testverfahren zeitgemäß zu halten und durch kontinuierliche Weiterentwicklung unsere Messungen zu verfeinern.

Besonders im Bereich der Komponentenkühlung erreicht man nur durch aufwendige Anwendung ausgewählter Messtechniken aussagekräftige Ergebnisse, die einen verlässlichen und fairen Vergleich zulassen. Im Folgenden finden Sie daher eine kurze Beschreibung unserer verschiedenen Messverfahren.

Thermischer Widerstand

Für die Messung des thermischen Widerstandes kommt bei sämtlichen CPU-Kühlern ein CPU-Dummy zum Einsatz, der die Abmessungen einer aktuellen AMD Phenom II CPU hat. Der CPU-Kern verfügt über eine variable Heizleistung bzw. Wärmeverlustleistung, wodurch in einem gewissen Rahmen auch ein sehr hoher thermischer Widerstand unterhalb von kritischen Temperaturen ermittelt werden kann. Dabei werden alle gemessenen Temperaturen über einen A/D-Wandler auf einen PC geschrieben, der uns als Datenlogger und zur weiteren Verarbeitung der Messergebenisse dient. Der große Vorteil bei diesem Messaufbau ist die Nachvollziehbarkeit und quantitative Kenntnis aller vorhandenen Wärmeströme, wodurch eine genaue Berechnung der Ergebnisse erst möglich wird. An dieser Stelle möchten wir uns bei EKL bedanken, die uns beim Bau des neuen Dummys unterstützten!

Gewicht

In Anbetracht der riesigen Materialschlachten, welche sich viele Hersteller seit einiger Zeit bieten, ist speziell bei CPU-Kühlern das Gewicht ein entscheidendes Kriterium für die Bewertung des gemessenen thermischen Widerstandes. Zudem wird durch das Wiegen des jeweiligen Testmusters die Herstellerangabe überprüft. Gewogen werden zum einen der gesamte CPU-Kühler und zum anderen nur der Kühlkörper ohne Lüfter.

Die angegebenen Temperaturen setzen sich aus Umgebungstemperatur und Übertemperatur zusammen. Für einen bestmöglichen Vergleich wurden dabei die Umgebungstemperaturen der einzelnen Testdurchläufe rechnerisch korrigiert und auf denselben Wert gebracht. Der eingesetzte CPU-Dummy, welcher die Maße eines AMD Phenom II hat, ist hierbei mit 100 W Wärmeverlustleistung behaftet. (Tamb = 30°C [bei 100W])

Neue bahnbrechende Technologie kann man im Bereich der Luftkühlung heute eigentlich nicht mehr vorstellen. Es wäre allerdings auch übertrieben das Nofan Set A40 als neuen Technologieträger zu bezeichnen. Aber fern ab von allen anderen CPU-Kühlern ist der verbaute CR-100A wirklich eine kleine Innovation. Bedient hat man sich vorhandener Technik. Nur der Gedanke des koreanischen Herstellers Nofan war eben ein anderer und ließ eine zeitgemäße Passivlösung für leistungsfähige CPUs entstehen. Da viele Hersteller in diesem Marktbereich die Unwissenheit der Käufer ausnutzen und gerne mal den optischen Reiz mit ihren Produkten betören, muss man aber auch beim Nofan Set A40 ganz genau hinschauen und die positiven sowie negativen Aspekte abwiegen.

So gab es im Verlauf des Tests eben auch einige Minuspunkte, die diesem Produkt anzulasten sind. Da wären zum Beispiel die leider nur befriedigende Verarbeitungsqualität und die teilweise deutlichen Beschädigungen des Gehäuses. Auch die Installation des CPU-Kühlers war wegen der mangelhaften Montageschrauben, mit nicht komplett ausgeformten Gewindegängen, problematisch. Die beschränkte Hardwarekompatibilität ist hingegen ein Übel, womit die meisten Interessenten sicherlich leben können. Nofan hat zu diesem Thema glücklicherweise Kompatibilitätslisten zusammengestellt. Für eine wirklich positive Überraschung konnte hingegen der CR-100A CPU-Kühler sorgen. So konnte dieser in unserem Test einen deutlich besseren thermischen Widerstand als von Nofan angegeben ist, erreichen. Dadurch ist die absolute Temperatur selbst bei einer hohen Verlustleistung noch akzeptabel, sodass alle spezifizierten CPUs bedenkenlos mit dieser komplett lautlosen Passivkühlung kompatibel sind. Erst bei einer überaus hohen Umgebungstemperatur oberhalb von 35°C, sollte der Nutzer über einen kleinen Gehäuselüfter nachdenken. Dieser könnte dann selbst schon bei minimaler Drehzahl den stabilen Betrieb sichern. Allerdings ist bei so einem „Worst-Case-Szenario“ nicht nur eine zu hohe Umgebungstemperatur sondern auch eine dauerhafte maximale Wärmeleistung von 100 W vorauszusetzen. Somit ist die Wahrscheinlichkeit für diesen Fall sehr gering. Das verbaute ATX-Netzteil zeigt eine gute Verarbeitung und kann trotz passiver Kühlung genügend Leistung für gängige, bzw. kompatible Hardware bereitstellen. Etwas schade ist sicherlich, dass die im Set enthaltenen Komponenten nicht einzeln erhältlich sind und somit auf jeden Fall der volle Preis von derzeit 349 Euro fällig wird. Andererseits gibt es zwischen dem CR-100A und dem CS-30 schon einen gewissen Grad an Abstimmung, sodass erst durch die vielen Lüftungsschlitze im Gehäuse ein guter Abtransport der Wärme gewährleistet werden kann.

Für den Teil der Leser, welche sich brennend für den CR-100A CPU-Kühler interessieren, gibt es derzeit allerdings keine Alternative. Jedoch hat Nofan bereits angekündigt, dass es in nicht all zu ferner Zukunft eine modifizierte Version des CR-100A geben wird. Dieser Kühler (CR-95A) wird einen kleineren Durchmesser haben und etwas mehr in die Höhe wachsen, sodass eine bessere Kompatibilität zu anderen Gehäusen besteht. Zudem soll es den minimal leistungsschwächeren CR-95A als einzelnes Produkt zu kaufen geben. Ebenfalls positiv ist die Neuigkeit, dass es den Nofan CR-100A in Zukunft auch mit anderen Gehäusetypen im Einzelhandel geben wird. Wer sich also nicht mit dem CS-30 anfreunden will, aber sich sehr für eine passive Kühlung seiner Hardware interessiert, der sollte noch ein wenig warten. Alle anderen müssen in diesen Tagen noch tief in die Tasche greifen, um sich an einem komplett lautlosen System zu erfreuen. Eine von uns selten verliehene Auszeichnung geht nun abschließend an den Nofan CR-100A, den bisher einzigen empfehlenswerten Passivkühler. Erhältlich ist das komplette Set im Online-Shop von PC-Cooling.de.

Sockelkompatibilitätsliste (Herstellerangaben)

Sockel

478

775

754

939

940

AM2(+)

AM3(+)

1155/56

1366

Nofan CR-100A

nein

ja

nein

ja

ja

ja

ja

ja

nein

Scythe Orochi

ja

ja

ja

ja

ja

ja

ja

nein

nein