Microsoft ist den meisten zwar auf Grund des berühmten Betriebssystems der Redmonder bekannt, doch man unterhält auch bereits seit langer Zeit eine eigene Abteilung zur Entwicklung von Geräten, wie Webcams und Eingabegeräten für Computer – vielen ist möglicherweise die SideWinder Serie ein Begriff, die die oben angesprochene Zielgruppe der Gamer bedient. Neueste Entwicklung ist die BlueTrack Technologie, die die Nutzung auf den unterschiedlichsten Untergründen erlauben soll.

Das Wichtigste Feature an der Microsoft Arc Touch ist jedoch eine Eigenschaft, die sie nahezu für den mobilen Betrieb prädestiniert. Dort müssen Mäuse nämlich flach und portabel sowie ausdauernd und schnell einsatzbereit sein. Der Großteil der Laptop-Mäuse ist deshalb sehr klein gehalten, liegt deshalb oft nicht sonderlich gut in der Hand und besitzt einen Schalter, um die Batterien des Nagers zu schonen. Falls man vergisst diesen vor dem Verstauen der Maus im Gepäck zu betätigen, endet dies jedoch meistens darin, dass man sie nicht nutzen kann, wenn man sie gerade brauch – es sei denn man hat gerade zufällig ein paar Batterien dabei. Um dieses Problem zu umgehen, hat sich Microsoft einen kleinen Trick ausgedacht, der die Maus sehr flach macht und den User quasi "zwingt", sie bei Nichtgebrauch auszuschalten. Wie das funktioniert verraten wir euch auf den folgenden Seiten.

An dieser Stelle möchten wir uns ausdrücklich bei Microsoft Hardware für die problemlose Bereitstellung eines Testmusters bedanken.

Lieferumfang - Microsoft Arc Touch Wie präsentiert man am besten eine Maus für Gamer, die vor Features nur so strotzt? Vermutlich am besten in einem großen, bunt glänzenden Karton, um möglichst viele Blicke anzuziehen. Und eine kleine flache Laptop Maus? Vermutlich komplett gegenteilig, wenn man die Verpackung der Arc Touch betrachtet. Mit einer Größe von gerade einmal 160 x 105 x 35 Millimetern und in den Farben Weiß und Rot liegt sie im Regal der Märkte, erlaubt einem potentiellen Käufer aber ähnlich wie bei der Cyborg R.A.T. 9 durch den Klappdeckel einen Blick auf das Objekt der Begierde, das von eleganten, geschwungenen Linien umgeben ist.

Auf den verschiedenen Seiten der Verpackung zeigt sich die Arc Touch aus verschiedenen Perspektiven und gibt einen kleinen Einblick in ihre Funktionsweise, erläutert diese jedoch kaum. Damit der Käufer weiss, was er zum Betrieb der Arc Touc benötigt, finden sich auf der Unterseite die Systemanforderungen, die sehr knapp gehalten sind. Lediglich Windows 7, Windows Vista oder Windows XP (ausgenommen XP 64 Bit) und 100 MB freien Festplattenspeicher setzt man voraus. Zwar benötigt man auch noch zwei AAA Batterien, diese liegen jedoch bereits bei. Auf der Rückseite erwähnt man lediglich ein flexibles Design, die Touch-Funktion für Bildlauf, die BlueTrack Technologie und die 3 Jahre eingeschränkte Garantie, die Microsoft jedem Käufer gewährt. Zusätzlich wird hier noch erwähnt, dass man für einige Features eine Internetverbindung benötigt.

Um die kleine Maus ans Tageslicht zu befördern, muss man den inneren Karton zur Seite herausziehen und die Plastikabdeckung aus PET abnehmen. In einem vermeintlichen Karton aus Papier befindet sie sich – allerdings zeigte sich im Nachhinein, dass dieser aus dem Kunststoff Polybuten besteht. Versteckt unter der Maus liegen der 19 Millimeter lange USB Empfänger und die zwei erwähnten AAA / LR03 Batterien von Duracell, die man schnell und einfach in die Maus einsetzen kann.

Unter der Maus finden sich noch zwei Hefte in 9 Sprachen, darunter auch Deutsch, Englisch, Französisch und Türkisch. Die kleine Schnellstartanleitung erwähnt sämtliche Features und Funktionen der Arc Touch und verlinkt einen weiteren Online Guide zum Üben der Funktionen, das dickere Produkthandbuch fasst alle Hinweise, technischen Informationen und Supportadressen zusammen. Eine Treiber CD sucht man vergeblich, allerdings war das bei der geringen Größe absehbar.

Die Maus im Detail - Microsoft Arc Touch Da eine Laptop-Maus so gut wie gar nicht mit einer herkömmlichen Gamer Maus vergleichbar ist, versuchen wir heute dennoch einige interessante Aspekte zu finden, die wir euch näher bringen können. Am besten fangen wir da mit dem bereits erwähnten Trick an, der es unmöglich machen soll, dass man vergisst die Maus bei Nichtgebrauch abzuschalten. Wie einige von euch sicherlich wissen ist "Arc" das englische Wort für Bogen – und da liegt auch schon das ganze Geheimnis. Zum Transport versteckt sich die Maus gerade einmal 14 Millimeter hoch in der Laptop Tasche und ist zudem ausgeschaltet und verbraucht damit keine wertvolle Energie und die Batterien werden geschont. Will man die Arc Touch nutzen, biegt man das Ende soweit, bis man ein Klicken hört und schon geht es los. Die Maus ist eingeschalten, liegt durch den Bogen auch halbwegs gut in der Hand und ist zum Arbeiten bereit.

Die Oberfläche der Microsoft Arc Touch fühlt sich im hinteren Teil ähnlich wie die bekannte SofTouch Beschichtung und damit sehr hochwertig an und hat einen aufgedruckten Microsoft Schriftzug. Im vorderen Teil besteht sie aus schwarzem Hartplastik und beherbergt zwei große, gut zu erreichende Maustasten und dazwischen das silberne Touch Feld, das wir euch im Abschnitt Handhabung auf Seite 4 näher erläutern. Zusätzlich findet sich hier noch eine kleine LED, die für wenige Sekunden nach dem Einschalten anzeigt, dass die Maus einsatzbereit ist und dass die Batterien noch genügend Power haben, erlischt danach jedoch wieder um Energie zu sparen.

Auf der Unterseite befinden sich zwei große, längliche Gleitfüße, die zwar nicht annähernd geräuscharm arbeiten, aber auf einem Mauspad oder einer Unterlage aus Holz oder Pappe doch noch sehr gut gleiten. Im vorderen Teil befindet sich die blaue LED, die Licht mit einer Wellenlänge von 470 Nanometern aussendet. Blaues Licht? Da war doch was. Und nein, wir meinen nicht die berühmte Szene eines Teils der Rambo Serie, sondern Microsofts BlueTrack Technologie. Diese bezeichnet im Prinzip nichts weiter als den Einsatz der besagten blauen LED, die aber wiederum die Vorteile der bisherigen Technologien – optische und Lasermäuse – verbinden soll. Dadurch soll sie zuverlässiger, genauer und flexibler arbeiten, als alle bisherigen Systeme und ist auch auf vielen Untergründen funktionsfähig, konkret gibt man Holz, Granit oder Teppichboden an – mit Glastischen oder Spiegeln kommt allerdings auch BlueTrack nicht zurecht.

Ansonsten findet sich auf der Unterseite noch das kleine Fach, in dem die beiden mitgelieferten AAA Alkali-Mangan-Batterien verstaut werden und das noch weitere Informationen wie die Produktnummer und einen Microsoft Echtheitssiegel beherbergt. Ein Stück weiter unten hat man sich noch eine gute Idee einfallen lassen: Damit man den winzigen USB Empfänger beim Transport nicht verliert, lässt sich dieser auf der Unterseite an einem kleinen Magneten befestigen. Zugegeben, sehr fest hält dieser dort nicht, allerdings ist dies deutlich besser als den Empfänger irgendwo im Rucksack oder der Hosentasche zu verstecken.

Technische Spezifikationen: •    BlueTrack Technologie statt Laser
•    Touch Feld zum Scrollen
•    Lässt sich flach in der Tasche verstauen / Knicken für den Betrieb
•    Größe: ca. 131 x 58 x 14 Millimeter (flach) / 108 x 58 x 34 Millimeter (geknickt)
•    Gewicht: ca. 90 Gramm
•    Kabellose 2,4 GHz Technologie
•    Für Links- und Rechtshänder geeignet
•    benötigt 2 AAA Batterien
•    3 Jahre Garantie

Handhabung, Treiber & co. - Microsoft Arc Touch Das klingt ja schon mal alles schön und gut, aber wie macht sich die Microsoft Arc Touch denn im Alltag? Grob zusammengefasst: Wirklich gut. Aber fangen wir erst einmal beim Treiber der Maus an, der ja bekanntermaßen extrem wichtig für die Funktionsweise ist. Wenn Betriebssystem und Hardware vom selben Hersteller stammen, sollte man auch eine reibungslose Funktion unterstützen. Und in der Tat: Das tut es auch. Nach dem Einstecken des winzigen Empfängers in einen USB Slot, hat das Betriebssystem sofort angefangen nach einem passenden Treiber zu suchen und diesen ggf. über Windows Update aktualisiert.

Ab diesem Punkt ist die Maus im Prinzip schon einsatzbereit, zur weiteren Konfiguration benötigt man jedoch die Microsoft IntelliPoint Software, die sich kostenlos herunterladen lässt und sich mit einer Größe von 14,0 MB (32 Bit Version) bzw. 16,2 MB (64 Bit Version) zum Glück in Grenzen hält. Die Installation ist schnell und einfach erledigt und anschließend öffnet sich ein kleines Fenster, dass auf eine kleine "Übungsseite" leitet – praktisch für alle die zu faul sind, die Schnellstartanleitung zu lesen, denn dort werden nochmal kurz alle Funktionen des Touchpads erläutert, dazu jedoch später mehr. Die Treiberunterstützung für Linux und Mac OS ist von Microsoft aus leider nicht gegeben und konnte von uns auch nicht überprüft werden, es ist jedoch gut möglich, dass dort sogenannte 3rd Party Treiber existieren, die das Ganze nutzbar machen.

Bei der Integration des Treibers hat Microsoft sehr praktisch gedacht: Wozu ein extra Programm entwerfen, wenn wir doch eh schon die Eigenschaften der Maus im Betriebssystem haben? Genau dort verstecken sich nämlich alle möglichen und notwendigen Einstellungen. Auf der ersten Seite lassen sich alle drei Tasten (Rechts, Links, "Mittelklick") komplett frei mit einer großen Vorauswahl von Befehlen belegen. Dabei ist es auch möglich, diese Einstellungen programmspezifisch anzulegen, sodass unter jeder Anwendung ein anderes Profil zur Verfügung steht. Der Mittelklick in Anführungszeichen wird bei der Arc Touch dabei durch zweimaliges Tippen in die Mitte des Touchfelds ausgeführt. Das erfordert zwar ein wenig Übung, meistens findet man die passende Stelle auf diesem Streifen jedoch intuitiv.

Sollten einem die bereits voreingestellten Befehle nicht reichen, dann kann der User auch auf einen Makro Editor zurückgreifen und sich ganz eigene Tastenkombinationen anlegen. Dieser ist natürlich nicht so extrem vielfältig, wie die Pendants in den Treibern der Kollegen von Razer oder Roccat, umfasst jedoch alle notwendigen Optionen. Die mögliche Länge der Makros haben wir zwar ausgetestet, aber nicht nachgezählt. Nur so viel: Es sollte für jeden reichen. Hat man erfolgreich sein eigenes Makro erstellt, lässt sich dieses Abspeichern und auf die vorher ausgewählte Taste legen. Durchaus nützliche Funktion, allerdings benötigt man in der Regel beim täglichen Surfen alle verfügbaren drei Tasten.

Auf Seite drei des Treibers dreht sich alles um die Touchfunktion der Microsoft Arc Touch. Wie sich die meisten bereits denken konnten, ist das silberne Touchfeld in der Mitte der Maus zum Scrollen gedacht, was sich im Treiber jedoch mit der Option Vertikaler Bildlauf auch abschalten lässt. Da man aber in der Regel nicht darauf verzichten will, lässt sich zusätzlich die Scrollgeschwindigkeit in 9 Schritten wählen. Unter dem Erweitert Button lässt sich zusätzlich der beschleunigte Bildlauf aktivieren, der ein schnelles Scrollen durch lange Dokumente erlaubt.

Viele Fragen sich nun vermutlich, was das nächste Feature bedeutet: Wischen? Ist jedoch leichter erklärt als gedacht, denn "Wischen" bezeichnet nichts weiter, als dass man sehr schnell über das Touchpad fährt und man auch nach Verlassen des Pads weiter scrollt – vergleichbar mit dem MicroGear Scrollrad von Logitech, das bei genug Schwung noch ein Stück weiterdreht. Diese Option ist übrigens ebenfalls durchaus praktisch bei sehr langen Dokumenten. Eine weitere Besonderheit des Touchpads ist die Funktion, bei einem Tipp auf das obere oder untere Ende des Pads lediglich eine Seite vor- oder zurückblättert. Ist leicht zu verstehen und funktioniert gerade in PDF-Dokumenten wunderbar.

Verrückt wird das Ganze beim Vibrationsfeedback, denn man will als User natürlich eine Rückmeldung haben, ob nun wirklich gescrollt wird oder nicht und zwar nicht nur auf dem Bildschirm. Deswegen versteckt sich unter dem Touchfeld ein kleiner Motor, der in bestimmten Abständen ein Klicken erzeugt. Dadurch fühlt es sich nahezu so an, als würde man an einem Mausrad drehen, das in bestimmten Abständen gerastert ist. Ist zugegebenermaßen durchaus gewöhnungsbedürftig, lässt sich allerdings auch problemlos abschalten, oder bei Bedarf einfach schwächer oder stärker einstellen.

Fertig konfiguriert hat man also eine voll funktionsfähige Maus, die wahlweise als praktischer Begleiter am Laptop oder auch als Designermaus auf dem Wohnzimmertisch bei einem HTPC zum Einsatz kommen kann. Da sie mit den meisten Untergründen keinerlei Probleme hat, ist das Einsatzgebiet durchaus vielfältig - man sollte jedoch daran denken die Maus bei Nichtgebrauch wieder flach zu machen, um Strom zu sparen.  Ansonsten lässt sich die Arc Touch durch ihre gebogene Form ganz angenehm handhaben, allerdings kann man lediglich den vorderen Teil der Hand auflegen. Daraus resultierend kann es vereinzelt bei längerem Arbeiten zu Gelenkschmerzen kommen, dazu ist sie jedoch schlichtweg nicht gedacht.

Die Akkulaufzeit konnten wir leider nicht austesten, da Microsoft diese mit mehreren Monaten angibt und damit unseren Testzeitraum sprengt. Diese enorme Laufzeit im Gegensatz zu den paar Tagen der Logitech G700 kommt vor allem dadurch, dass man weniger Signale überträgt und der Sensor bereits nach kurzer Zeit in einen Stromsparmodus wechselt. Während unseres Tests hatten die Batterien in der Regel immer genug Power und versorgten die Maus problemlos mit Strom. Die Reichweite des Empfängers wird mit 10 Metern beziffert, die wir – vorausgesetzt es befindet sich kein Hindernis zwischen Maus und Empfänger – auch bestätigen können, mehr als genug für jedes Wohnzimmer.

So viel zum alltäglichen Einsatz, zum Schluss wollen wir nochmals alle Fakten zusammenfassen.

Fazit Abschließend wollen wir wie gewohnt nochmal alle wichtigen Punkte zusammenfassen, damit man auch nichts vergisst. Mit der Microsoft Arc Touch bekommt der Käufer zweifellos eine elegante Design Maus, die für den mobilen Einsatz prädestiniert ist und durch den BlueTrack Sensor auch mit den meisten Untergründen klarkommt – ausgenommen Glas, aber das ist meistens der Fall. Dank der Form versteckt sie sich beim Transport extrem flach in der Tasche und liegt bei Nutzung wieder gut in der Hand, oder zumindest so gut es bei einer Maus dieser Größe möglich ist. Nur um es überhaupt zu nennen: Spielen lässt sich mit dem gebogenen Nager auch, allerdings kleine Spiele für zwischendurch.

Wie bereits erwähnt, kommt die Arc Touch in einer relativ kleinen Verpackung samt USB Empfänger, zweier AAA Batterien und einer ausführlichen Anleitung in allen wichtigen Sprachen. Eine Treiber CD fehlt, ist aber auch nicht wirklich notwendig, da zumindest das aktuelle Windows 7 ohne Probleme mit der Maus zurechtkommt. Für zusätzliche Einstellungen lässt sich der kleine Treiber herunterladen, der keine Wünsche offen lässt und jede Menge wichtige Funktionen bietet.

Nachteile sucht man bei der Arc Touch vergebens, eher nach Gründen warum sie nicht zu einem passt. Zum dauerhaften Arbeiten ist sie unserer Meinung nach nicht gedacht und auch weniger zu gebrauchen, als schickes und nützliches Designelement in dem eigenen Wohnzimmer oder für unterwegs erledigt sie ihren Dienst jedoch optimal. Was wir uns gewünscht hätten, sind etwas bessere Gleitfüße, allerdings spielen diese auch eine eher untergeordnete Rolle.

Als sehr wichtiger Faktor darf natürlich der Preis nicht fehlen. Zwar war die unverbindliche Preisempfehlung seitens Microsoft zur Vorstellung recht hoch angesetzt, allerdings ist dieser mittlerweile auf 35,90 Euro (idealo.de / Stand 29.3.2011) gesunken und unserer Meinung nach durchaus angebracht für die Technik, die in der Arc Touch steckt. Auf Grund dieses relativ günstigen Preises, der Möglichkeit sie so extrem flach in der Tasche verstecken zu können und dem neuen (wirklich gut funktionierenden) Sensorstreifen als Scrollrad Ersatz bekommt die Microsoft Arc Touch von uns den seltenen Innovation Award, den sich zuletzt die Apple Magic Mouse ergattern konnte.