Beide CPU-Kühler sind in der Mittelklasse anzusiedeln, wobei der Ninja Mini speziell für sehr flache PC-Gehäuse entwickelt wurde. Alle Vorzüge sowie wichtige Informationen und Messdaten der beiden Neulinge gibt es in diesem Testbericht zu erkunden.

An dieser Stelle geht ein Dank an Scythe für die problemlose Bereitstellung der Testmuster.<break>

Lieferumfang

Der Lieferumfang der beiden Kühler ist nach dem typischen „Scythe-Schema“ aufgebaut, wodurch sich der Verpackungsinhalt, abgesehen von den unterschiedlichen CPU-Kühlern, nicht unterscheidet. Das heißt, es ist sämtliches Montagematerial für alle aktuellen AMD- und Intel-Prozessoren, etwas Siliconwärmeleitpaste und eine ausreichend umfangreiche Installationsanleitung vorhanden. Für den Ninja Mini als auch für den Kama Cross wird ein Kreuzschlitzschraubendreher bei der Montage benötigt. Ansonsten gestaltet sich der Einbau einfach und verlangt selbst einem Leihen nicht sonderlich viel ab. Die Verpackungen sind sehr kompakt gehalten und sorgen für einen befriedigenden Schutz.




Technische Daten (Herstellerangaben)

Maße Lüfter (BxHxT) : 100x100x25 mm
Lagerart : Gleitlager
Betriebsspannung: 12 V
max. Leistungsaufnahme : k.A.
max. Umdrehungen pro min. : 1500 +/- 10% upm
max. Luftdurchsatz : 72,53 m³/h
max. Lautstärkeentwicklung : 22 dBA
Maße Kühler (BxHxT) : 140x132x120 mm
Kühlkörpermaterial : Cu/Cu/Al
Befestigung : Universal
Gesamtgewicht : 530g
Besonderheiten : X-Strucktur




Technische Daten (Herstellerangaben)

Maße Lüfter (BxHxT) : 80x80x25 mm
Lagerart : Gleitlager
Betriebsspannung: 12 V
max. Leistungsaufnahme : k.A.
max. Umdrehungen pro min. : 2300 +/- 10% upm
max. Luftdurchsatz : 54,7 m³/h
max. Lautstärkeentwicklung : 24,4 dBA
Maße Kühler (BxHxT) : 110x110x115 mm
Kühlkörpermaterial : Cu/Cu/Al
Befestigung : Universal
Gesamtgewicht : 580g
Besonderheiten : geringe Bauhöhe

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Der Scythe Kama Cross

Mit dem Kama Cross präsentiert Scythe neben dem schon bestehenden Andy Samurai Master ihren zweiten, aktuellen „Top-Flow“ CPU-Kühler. Prägnante Merkmale des Neuen, sind die gekreuzten Heatpipes und die damit verbundene „X-Struktur“. Dadurch wird gewährleistet, dass die Kühlrippen den austretenden Luftstrom auf die umliegenden Bauteile lenken. Der Radius, in welchem diese Luftbewegung stattfindet, ist dank des winkeligen Austritts größer als bei gewöhnlichen „Top-Flow“ CPU-Kühlern. Für einen ausreichend hohen Volumenstrom sorgt der 100x100x25mm große Serienlüfter, welcher in Verbindung mit dem Kühlkörper eine gute Wärmeabfuhr und geringe Lautstärke erzielen soll.

Kunden denen der Kompromisslüfter nicht ausreicht, können mittels vorhandener Halterung einen 120x120x25mm großen Axiallüfter nachrüsten. Lüfter mit einem zu kleinen Luftdurchsatz werden es allerdings bei dem vorhandenen, kleinen Kühlrippenabstand schwierig haben die erhitze Luft effektiv abzuführen. Die drei 6mm dicken Kupferheatpipes arbeiten im „2-Wege Einbau“ und sorgen somit, auch durch die geringen Biegeradien, für eine ordentliche Wärmetransportleistung. Dabei bleibt der Kühlkörper zugleich wirtschaftlich, was man deutlich am Preis von derzeit 27€ (Stand: 22.11.07) sehen kann. Gleichzeitig ist der Kama Cross der erste CPU-Kühler aus dem Hause Scythe, welcher eine vernickelte Bodenplatte zum Schutz vor Korrosion hat. Die Verarbeitung kann sich im Großen und Ganzen sehen lassen und ist für einen CPU-Kühler der Mittelklasse wirklich gut.

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Scythe mini Ninja

Wenn es nach Scythe geht, soll die Erfolgsgeschichte des Ninja CPU-Kühlers anscheinend nie enden. So erhält die „Legende“ aus dem fernen Osten nun auch Einzug in kleine PC-Gehäuse. Der dabei entstandene Ninja Mini ist ganze 35 mm kleiner als der „große Bruder“ und hat somit lediglich eine Höhe von 115 mm. Der Grundsätzliche Aufbau ist erhalten geblieben und so sind es ebenfalls beim mini Ninja ganze sechs 6 mm Heatpipes, welche im „2-Wege Einbau“ die Wärmeenergie von der Bodenplatte aufnehmen. Allerdings sind die Pipes nun sinnvoller in den Kühlrippen angeordnet und sorgen für eine effektivere Verteilung der Wärme. Ebenfalls ist erfreulich, dass trotz der kleinen Bauhöhe, der große Kühlrippenabstand beibehalten wurde und hiermit bei einer „effizienten“ CPU die Möglichkeit eines passiven Betriebs bestehen bleibt.


Wegen der geringen Größe ist es jedoch ratsam den mitgelieferten 80x80x25 mm großen Axiallüfter zu montieren. Dabei reicht dem Kühlkörper schon ein kleiner Volumenstrom aus um effektiv arbeiten zu können. Zum Schutz vor Korrosion ist die Bodenplatte, wie beim Kama Cross, komplett vernickelt und bietet dadurch eine hervorragende Oberflächenqualität. Die neuen Montageklammern geben neben einem guten Halt die Möglichkeit den CPU-Kühler während der Installation um 90° zu drehen. Dadurch kann der Kühler besser auf den im Gehäuse herrschenden Luftstrom ausgerichtet werden. Insgesamt kann die Verarbeitung des kleinen Ninja überzeugen und ist bei einem Straßenpreis von ca. 28,50€ (Stand:22.11.07) wirklich wie beim Kama Cross als lobenswert zu bezeichnen.

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Testergebnisse

Temperaturentwicklung bei 120W WFL (in Grad Celsius)

Betriebsspannung

5V

6V

7V

8V

9V

10V

11V

12V

Scythe mini Ninja

66,8

63,9

61,5

60

58,3

57,4

56

55,2

Scythe Kama Cross

> 70

66,3

62,8

60,5

58,9

58,1

57,5

56,7

Zalman CNPS 9700 LED

55,1

53,1

51,8

50,8

50

49,5

48,9

48,5

AC Freezer

> 70

> 70

> 70

> 70

> 70

64,3

59,2

57

Revoltec Freeze Tower

> 70

68,1

64,6

61,5

59,6

58,5

57,6

56,8

Temperaturentwicklung bei 70W WFL (in Grad Celsius)

Betriebsspannung

5V

6V

7V

8V

9V

10V

11V

12V

Scythe mini Ninja

52

49,5

48

46,8

45,9

45,1

44,7

44,3

Scythe Kama Cross

56,1

52,7

50,3

48,7

47,8

47,1

46,6

46,3

Zalman CNPS 9700 LED

43,7

42,3

41,3

40,8

40,4

40,1

39,7

39,4

AC Freezer

> 70

> 70

> 70

67,2

57

50,9

46,6

44,4

Revoltec Freeze Tower

62,7

54,2

50,8

48,7

47,4

46,4

45,5

45


Getestet wurde auf einem CPU-Dummy, welcher der Bauform eines aktuellem AMD Athlon 64 entspricht. Die Wärmeverlustleistung lässt sich zwischen 0 und 120W beliebig frei wählen. Wir entschieden uns für eine Messung bei 120W und eine Messung bei 70W. In den dargestellten Kurvendiagrammen wird das Temperaturverhalten der CPU in Abhängigkeit zur angelegten Lüfterbetriebsspannung dargestellt. Die Umgebungstemperatur betrug bei allen Messvorgängen 23°C +/- 0,5°C.

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Testergebnisse

Schallpegel (in dBA)

Betriebsspannung

5V

6V

7V

8V

9V

10V

11V

12V

Scythe mini Ninja

< 30

< 30

30,5

32,8

35,2

36,9

39,8

40,6

Scythe Kama Cross

< 30

< 30

< 30

31,4

33,9

35

36,8

38,7

Zalman CNPS 9700 LED

33,2

37,4

41,2

43,6

46,8

49,1

51,1

52,7

AC Freezer

< 30

< 30

< 30

< 30

31,5

38,4

43,9

46,8

Revoltec Freeze Tower

< 30

31,8

35,9

39,9

43,2

45,9

48

50,1

Lüfterdrehzahl (in upm)

Betriebsspannung

5V

6V

7V

8V

9V

10V

11V

12V

Scythe mini Ninja

930

1200

1430

1620

1800

1960

2120

2250

Scythe Kama Cross

750

900

1000

1110

1230

1330

1410

1500

Zalman CNPS 9700 LED

1210

1450

1700

1930

2150

2340

2530

2700

AC Freezer

350

480

580

740

1120

1510

1860

2100

Revoltec Freeze Tower

1260

1670

2030

2380

2660

2920

3170

3350

Leistungsaufnahme (in Watt)

Betriebsspannung

5V

6V

7V

8V

9V

10V

11V

12V

Scythe mini Ninja

0,27

0,37

0,47

0,59

0,73

0,89

1,08

1,26

Scythe Kama Cross

0,23

0,32

0,42

0,53

0,66

0,8

0,97

1,13

Zalman CNPS 9700 LED

0,53

0,85

1,2

1,58

2,13

2,68

3,29

3,92

AC Freezer

0,13

0,16

0,2

0,25

0,38

0,58

0,87

1,22

Revoltec Freeze Tower

0,31

0,49

0,71

0,94

1,25

1,57

1,95

2,35

Die A - bewertete Schallpegelmessung wurde in der Mitte eines geschlossenen Raumes in einer Höhe von 1m durchgeführt. Im Umkreis von 2m befanden sich keine Gegenstände, welche den Schall reflektieren könnten. Vor jedem Testvorgang wird das Schallpegelmessgerät neu kalibriert. Während der Messung befindet sich das Mikrofon des Messgerätes ca. 15 cm vom CPU-Kühler entfernt. Da bei einer Unterschreitung des Messbereiches die Wahrscheinlichkeit von falschen Ergebnissen sehr hoch ist, werden diese nicht mit angegeben. Bei einem solchen Ergebnis kann der Leser allerdings mit einem fast nicht mehr zu hörenden CPU-Kühler rechnen.

Die Lüfterdrehzahlmessung wird mit Hilfe eines Laser-Tachometers durchgeführt. Hierbei wird die Rotordrehzahl des jeweiligen Lüfters über eine Laserabtastung ermittelt. Die Ergebnisse sind sehr präzise - wurden jedoch auf 10 upm genau gerundet, da alle Lüfter kleine Schwankungen bei der Umdrehungsfrequenz vorzuweisen haben.

Die Lüfteranlaufspannung und die Leistungsaufnahme wurden mit einem Multimeter und einem Labornetzgerät getestet. Beim Test der Anlaufspannung wurde der Lüfter an eine kleine Spannungsquelle angelegt, welche stufenweise in 100mV großen Schritten erhöht wurde. Die Ausgangsspannung des Netzgerätes wird sobald ein deutliches Drehen des Lüfters erkennbar ist notiert. Bei der Leistungsmessung wird der Messwert erst nach ca.5 min notiert, da er sich auf Grund von höheren Anlaufströmen einpendeln muss.

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Fazit

Scythe liefert mit seinen beiden Neulingen wie erwartet gute Qualität an die Kunden. Die identischen Halteklammern der CPU-Kühler sind zwar nicht so herausragend wie das hauseigene VTMS-Montagesystem, welches z.B. beim Andy Samurai Master zum Einsatz kommt, erfüllen aber ihren Zweck und ermöglichen eine variable Positionierung des Kühlkörpers. Die Verarbeitung beider Kühler ist für diese Preisklasse wirklich als lobenswert zu erwähnen. Bei der Kühlleistung hat der kleine wirklich die Nase vorne. Das typische Ninja-Design, welches nochmals durch die eine oder andere Optimierung beflügelt wurde, verleiht dem kleinen Kühlkörper eine hervorragende Leistung. Selbst mit dem im Lieferumfang enthaltenen 80x80x25 mm großen Axiallüfter, führt der Ninja Mini mehr Abwärme ab als der Kama Cross, welcher einen Lüfter mit einem höheren Volumenstrom besitzt. Im Betrieb gehen beide CPU-Kühler angenehm leise zu Werke. Allerdings kann sich der Kama Cross dank des größeren Lüfters mit einer geringeren Lautstärke präsentieren.


Abschließend lässt sich sagen, dass Kunden die einen günstigen Kühlkörper für einen großen Axiallüfter suchen mit dem Kama Cross gut bedient sind. Unsere absolute Empfehlung bekommt aber der Ninja Mini, welcher kompromisslose Leistung im super kleinen Format bietet.