Die Geforce 6 Serie ist inzwischen in vielen Variationen verfügbar und wir haben endlich auch eine der 6er Serie bekommen. Die preisgünstigen Geforce  6600(PCI EXPRESS), 6800 und 6800LE Grafikkarten sind die "kleinen Geschwister" der 6800GT und 6800Ultra. Die Unterschiede liegen hier in z.B. den Pixel und Vertex Pipelines, der Taktfrequenz und der Speicherbandbreite. Auf die Unterschiede gehe ich später noch genauer ein. Glücklicherweise haben wir eine Geforce FX 6800GT von Gainward bekommen, die zu der momentan obersten Klasse der Geforce Grafikkarten gehört. Wir danken Gainward für die Unterstützung und dass zur Verfügung stellen des Samples. Wir haben schon etwas länger mit Gainward kommuniziert und haben glücklicherweise auch ein richtig starkes Sampel erhalten. Vielen Dank hierfür! <link http: _blank>

Lieferumfang:

Der Lieferumfang beschränkt sich auch hier nicht nur auf die Grafikkarte und ein Handbuch. Es ist kein Geheimnis, dass diese Grafikkarte für Spieler ist, die die höchste Performance suchen. Deshalb finde ich es schade, dass keine Spiele dabei sind, als Ausgleich sind hier Programme und Tools beigefügt. Mitgeliefert wird eine InterVideo WindDVD 5 CD, eine Muvee Producer CD, eine Gainward PowerCD mit Treibern, Bios Flash Utilities, dem EXPERTool und dem Adobe Acrobat Reader. Da die Gainward 6800GT über 2 DVI Anschlüsse verfügt und keinen SUB-D Anschluss hat, werden 2 DVI Konverter mitgeliefert. Außerdem wird ein langer Y-Stecker, ein Gainward Budget (Aufkleber) und ein S-Video Kabel für den Video Ausgang mitgeliefert. Die beiden DVI Konverter und das Video-Out Kabel sind in der rötlichen Farbe gehalten, in der die Grafikkarte auch ist.

Kühlung:

Wenn man die Gainward 6800GT zum ersten Mal in die Hand nimmt, dann fällt als aller erstes der massive rote Rahmen auf, der die obere Seite der Grafikkarte bedeckt und schützt. Bedeckt wird aber nicht nur die Grafikkarte, sondern auch der darunter liegende PCI Slot, der dadurch nicht mehr benutzt werden kann. Nicht zu übersehen sind auch die beiden großen Lüfter, die in den Rahmen verbaut wurden und in Richtung des PCBs herausragen. Die GDDR3 Speicherbausteine sind um die GPU auf der oberen Seite angeordnet und werden alle vorbildlich gekühlt. Jeweils 2 Speicherbausteine werden gekühlt durch einem massiven rötlichen Kühlkörper aus Kupfer. Die ICs werden im Gegensatz zu den früheren Modellen, nun sinnvoll in einer Reihe angeordnet und auch ausreichend gekühlt. Die GPU wird auch durch einen großen Kühlerkörper aus Kupfer gekühlt. Die Kühlkörper sind direkt über den zu kühlenden Speicherbausteinen auf einer Platine angebracht. Am Anfang wollte ich den Rahmen nicht abbauen, aber es brannte mir später doch unter den Nägeln, zumindest den Rahmen abzunehmen, um bessere Bilder schießen zu können. Als ich den Rahmen abgenommen habe, hatte ich den perfekten Blick auf die Speicher Kühler, das PCB und auch den GPU Kühler. Der GPU Kühler war mit 4 Schrauben befestigt, die man mit oder auch ohne Schraubendreher entfernen kann. Die Schrauben waren nicht sehr fest zugedreht, somit bin ich weiter gegangen und habe den Kühler entfernt, was sich als sehr leicht erwies. Die Kühlkörper des Speichers habe ich dann aber nicht mehr entfernt. Die Lüfter sind am Rahmen befestigt und somit auch leicht zu entfernen. Ich würde als „Mod" den Rahmen ganz weglassen und statt dessen einen leisen 120mm oder einen steuerbaren 80mm Lüfter über der GPU plazieren. Aus dem guten Grund, dass mit einem gut gewählten Lüfter, der Geräuschpegel sinkt und die Kühlungsleistung bleibt erhalten bzw. kann noch gesteigert werden.

Gainward Geforce 6800GT:

Kommen wir nun zu dem wichtigsten Inhalt des Pakets, der Grafikkarte und ihren Spezifikationen. Die Geforce 6800GT hat die NV40 GPU, wie die anderen Grafikkarten aus der Geforce 6 Serie. Die Taktfrequenz liegt vom Werk aus bei 400MHz. Der Speicher hat eine Zugriffszeit von 2ns. Getaktet ist der GDDR3 Speicher mit 1100Mhz und angebunden ist er an einen 256bit Memory Interface. Die Speicherbausteine sind in einem Halbkreis um die GPU angeordnet und liegen alle auf der vorderen Seite, wie die GPU. Die Bausteine wurden in 4 Blöcke aufgeteilt, die aus jeweils 2 Speicherbausteinen bestehen. Die Gainward Geforce 6800GT hat wie erwähnt 8 Speicherbausteine, die jeweils 32Mb Speicher haben und insgesamt über 256MB Speicher verfügen. Wie die Ultra Variante, hat die Geforce 6800GT 16 Pixelpipelines und 6 programmierbare Vertex Pipelines. Die Geforce 6800 verfügt nur über 12 Pixelpipelines und die 6800LE verfügt über 8. Um die Unterschiede zwischen den einzelnen Geforce 6x Grafikkarte darzustellen, kommt nun eine Tabelle mit den Spezifikationen der Geforce 6800Ultra, 6800GT und 6800 von Gainward:

Im Gegensatz zu früheren Geforce 6800 Modele, ist hier nur ein 12V Molex Anschluß gefordert. Fast schon Standard ist die Möglichkeit 2 Monitore anzuschließen zu können, die auch hier besteht. Es sind 2 Anschlüsse an der Grafikkarte angebracht, die 2 DVI Displays mit Videosignalen versorgen können. Durch die im Paket beiliegenden DVI Konverter kann man aber auch herkömmliche Sub-D Displays anschließen. Für den Test hatte ich ein Abit NF7 Mainboard verwendet, wobei ich bei dem Einbau der Grafikkarte ziemliche Schwierigkeiten hatte. Die Karte hat eine Länge von ~23cm und eine Höhe von 2,5cm. In der Länge passte die Grafikkarte noch in meinen Midi-Tower, aber bei der Höhe hatte ich Probleme. Durch den hohen Rahmen passte die Position des Arbeitsspeichers auf 1mm genau! Das Problem trat auf, als ich die karte bis zum Anschlag in den Slot einbauen wollte. Dies gelang mir nicht, weil der primäre IDE Anschluss, auf dem Mainboard, genau auf der Höhe des DIE Anschlusses lag. Somit fiel auch dieser Anschluss aus, wie der 1. PCI Slot. Der PCI Slot ist nicht so wichtig, aber ein IDE Anschluss ist für die meisten schon sehr wichtig, denn es bleibt nur selten bei z.B. einem CD/DVD Laufwerk und einer Festplatte. Wenn man seine Festplatten über SATA betreibt, wird dieses Problem aber nicht stören. Die Grafikkarte passte nur sehr knapp zwischen die DDR Slots und den zweiten IDE Port.

Performance:

Die ersten Performancetests habe ich mit dem zu dem Zeitpunkt neuesten ForceWare 66.77 Treibern gemacht. Alles Tests verliefen ganz normal, bis ich 3DMark05 laufen lassen habe. Bei den ersten beiden Tests der Software traten Grafikfehler auf. Bei 3DMark2001 ergaben die Tests 17 445 Benches, bei 3DMark03 waren es 10 299 und bei 3DMark05 gab es 3 770 Benches. Die Grafikfehler waren teilweise heftig und deswegen habe ich nach neueren Treibern gesucht und fand diese als ForceWare 66.81beta auf overclockers.ru. Bei den erneuten Tests kamen bei den DirectX 9 Benchmarks bessere Ergebnisse, als vorher. Bei 3DMark2001 bekam ich nun 16 730 Benches, bei 3DMark03 waren es nun 10 384 Benches und bei 3DMark05 sogar 4 482 Benches. Die Treiber wurden vermutlich optimiert für die DirectX 9 Benchmarks. Die Grafikfehler waren verschwunden! Nun konnte ich mit der Übertaktung der Grafikkarte beginnen. Bei der Übertakten habe ich wieder einmal PowerStrip(v. 3.53) verwendet. Das Übertakten der Grafikkarte lief einwandfrei und die eingebauten Wärmemesser waren sehr Hilfreich. Man konnte die Core/Kern Temperatur und die Außentemperatur der Grafikkarte überwachen. Dieses Feature ist in den ForceWare Treibern integriert und kann mit kompatiblen Grafikkarten mit eingebauten Temperatursensoren genutzt werden.

Eine Tabelle mit den Taktfrequenzen und Benchmarkergebnissen:

Benchmarks hin oder her, um die Grafikkarte auf echte Spieletauglichkeit zu prüfen, habe ich ein paar Spieletests laufen lassen. Doom 3 Nutzt zwar keinen Pixel Shader 2 oder CineFX™ 3.0, aber die Grafikkarten haben trotzdem ihre Probleme bei dem Spiel, die z. B. durch die aufwendigen Schatten verursacht werden. Ohne die Grafikkarte zu übertakten lief Doom 3 (Ultra Einstellung,1024x768) am 60FPS Limit. Wenn wirklich viel los war, gingen die FPS auf 44 runter. Als die Karte bis zum Limit getaktet war, fielen die FPS nicht unter 51. Bei UT2004 Benchmark (1024x768, 16 Bots, High Quality, Antialiasing 8xS, Anisotropic 16x) lief das Spiel mit durchschnittlich mit 41FPS.

EXPERTool:

Das EXPERTool spielt bei der Grafikkarte eine große Rolle. Nach dem Installieren der Treiber und des Tools, wird der Rechner wie gewohnt neugestartet. Der User bekommt es nicht mit, aber das Tool setzt Taktfrequenzen der Grafikkarte automatisch hoch. Ohne das EXPERTool läuft die Grafikkarte mit den Taktfrequenzen 350/1000MHz, die im BIOS festgesetzt sind. Sobald das Tool aber aktiv wird, läuft die GPU mit 400MHz und der Speicher mit 1100MHz. Diese Taktung ist durch die gute Kühlung und den schnellen Speicher möglich. Gainward ist inzwischen dafür bekannt, dass sie Grafikkarten höher takten, als die der Konkurenz und bieten somit sehr starke Grafikkarten. Die Frequenzen 400/1100 kann man auch selber ins BIOS der Grafikkarte schreiben, oder einfach das im Paket beiliegende EXPERTool nutzen. Wie man oben sehen kann, konnte ich etwas weiter takten. Bei der GPU konnte ich noch 39MHz(9,75%) rausholen. Bei dem Speicher waren es sogar 146Mhz (~13,3%).

Fazit:

Diese Karte ist etwas, wo ich sagen würde, dass sie das viele Geld auch wirklich Wert ist. Von Performance her ist die Gainward 6800GT echt klasse. Der Rahmen macht die Grafikkarte zwar höher und unhandlicher, aber dafür ist die Kühlung der Karte wirklich gut. Nicht nur die CPU wird gut gekült, sondern auch alle Speicherbausteine. Den Preis von rund 430€ ist die Grafikkarte wert, vor allem weil Sie zur obersten Klasse der momentanen Grafikkarten gehört. Die Taktfrequenz einer Geforce 6800Ultra hat sie in meinen Tests auch locker (ohne irgendwelche Hardware Modifikationen durchzuführen) gemeistert. Mit der Leistung und Grafik, die diese Grafikkarte her gibt, werden kommende Spiele wie HL² und S.T.A.L.K.E.R sicher viel Spaß machen. Um diese Grafikkarte zu Preisen, vergeben wir unseren Gold Award!

by Bolef2k