1. Vorwort
Hitachi bringt wieder einmal eine Festplatte mit satten fünf Scheiben auf den Markt. Kein anderer Hersteller hat seit längerem so eine hohe Platter-Konzentration gewagt. Bei Western Digital und Seagate sind max. vier Scheiben üblich, bei Samsung sogar nur drei. Dadurch ermöglicht sich Hitachi natürlich als erster die Schallgrenze von 1 Terabyte zu erreichen. Da bei der Angabe von 1000 GB bzw. 1 TB seitens der Hersteller „nur“ eine Billion Bytes gemeint sind, ergibt sich somit eine nutzbare Kapazität von knapp über 900 GB. In diesem Bereich haben wir die 1000er-Grenze also leider noch nicht überschritten.

Trotzdem ist es ein neuer Rekord von Hitachi. Ob auch in Sachen Geschwindigkeit neue Rekorde aufgestellt werden, werden die nachfolgenden Tests aufzeigen.


Wir bedanken uns an dieser Stelle recht herzlich bei Hitachi für die freundliche Bereitstellung des Testmusters.

2. Technische Daten

Optisch unterscheidet sich die 7K1000 nicht von seinen Vorgängern.

Hitachi Deskstar 7K1000 mit 1TB im Vergleich

Hersteller

Hitachi

Seagate

Seagate

Western Digital

Hitachi

Name

Deskstar 7K1000

Barracuda 7200.10

Barracuda 7200.8

Raptor

 Deskstar T7K250

Modell

HDS721075KLA330

ST3750640AS

ST3400832AS

WD740GD-00FLA0

HDT722525DLA380

Kapazität

1000 GB

750 GB

400 GB

74,3 GB

250 GB

Schnittstelle

SATA2-300

SATA2-300

SATA1-150

SATA1-150

SATA2-300

Umdrehungen

7.200

7.200

7.200

10.000

7.200

Zugriffszeit (lesen)

8,5ms

8,5 ms

8,0 ms

4,5 ms

8,5 ms

Cache

32 MB

16 MB

8 MB

8 MB

8 MB

Platter-Dichte

200 GB

187,5 GB

133 GB

40 GB

125 GB

Anzahl Platter

5

4

3

2

2

Anzahl Köpfe

10

8

6

4

4

ECC Bytes

52

4

4

74

52

Command Queuing

NCQ

NCQ

NCQ

TCQ

NCQ

Release

03/2007

04/2006

10/2004

10/2003

04/2005



3. Benchmarks

Die Benchmarks wurden, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, alle an den SATA-Ports der ICH7R-Southbridge getestet, welche eine 3Gb/s-Interfacebandbreite und natürlich Raid oder NCQ unterstützen.

Bei den Lowlevel-Benchmarks ist die Formatierung egal. Den PCMark05 testen wir auf einer Partition innerhalb der ersten 20 GB und formatieren diese mit NTFS und einer Clustergröße von 4 KB.

Eine zweite Festplatte für einen Raid0-Verbund lag uns bei der Hitachi 7K1000 leider nicht vor. Bei den anderen Festplatten wurde die schnellste Stripe-Size individuell ermittelt und für den Tests dann verwendet.

Auf Benchmarks der Interface-Bandbreite wollen wir wie im letzten Test aus zwei Gründen verzichten. Einerseits schwanken die Ergebnisse teilweise sehr stark, so dass sie ungenau und kaum vergleichbar wären und andererseits ist die dort ermittelte Geschwindigkeit für die reale Performance nahezu unbedeutend, da in allen Fällen mehr als „genug“ Bandbreite für die sequentielle Transferrate verfügbar ist.


Wir beginnen wie gewohnt mit den Lowlevel-Benchmarks…


Die hohe Platterdichte macht sich in der sequentiellen Transferrate deutlich bemerkbar. Sie ist nämlich über 10% schneller als die Seagate 7200.10 und das obwohl Hitachi nur eine knapp 7% höhere Speicherdichte aufweist. Man sieht, dass Hitachis erste 3,5“ Festplatte mit Perpendicular-Technik bereits voll ausgereift ist.


An der Zugriffszeit hat sich im Vergleich zur älteren T7K250 nahezu nichts geändert, was aber positiv gewertet werden kann, da sich die Zugriffszeit zumindest nicht wesentlich verschlechtert hat. Eine Verbesserung ist nämlich nicht mehr wirklich möglich, da 7200rpm-Festplatten dort bereits voll ausgereizt sind.


Hier weist die Hitachi 7K1000 ein ungewöhnlich hohes Ergebnis aus. Anzumerken ist hierbei, dass der Benchmark bereits bei der Seagate 7200.10 bei einem Einzeltest nicht zuverlässig funktioniert hat, interessant sind daher mehr die folgenden Einzelergebnisse.


Hier schlägt die 7K1000 alles und das sogar deutlich. Realistisch ist dies insofern, da der Benchmark nur die ersten 40 GB der Festplatte verwendet, welche wegen der hohen Gesamtkapazität eine sehr hohe Transferrate und niedrige Zugriffszeit aufweisen. Dennoch darf man Hitachi ein Lob aussprechen, da die ebenfalls sehr große 7200.10 deutlich langsamer ist.


Auch hier spielt die 7K1000 ihre Muskeln aus. Die hohe Transferrate kombiniert mit einer für ein 7200rpm-Laufwerk niedrigen Zugriffszeit zahlt sich aus.


Auch hier geht die 7K1000 als Sieger hervor, verglichen mit den anderen Festplatten ohne Raid0-Betrieb.


Hier das gleiche Bild wie im vorigen Test.


Das hier gemessene Ergebnis bei der Seagate 7200.10 ist fehlerhaft. Bei der 7K1000 scheint dieser Einzeltest auch nicht richtig zu funktionieren, da sie ungewöhnlich langsam ist.

 
Hier gewinnt die 7K1000 wieder an Stärke und überbietet ausnahmslos alles. Nun kommen wir aber zu dem wichtigeren Benchmark, dem PC Mark 05. Da dieser nicht nur ein Lowlevel-Benchmark ist, ist dieser aussagekräftiger, da er alltagsrealistische Szenarien simuliert.


Auch im Gesamtergebnis setzt sich die 7K1000 als schnellste Einzelfestplatte durch. Die 7200.10 von Seagate sieht in der Gesamtwertung kein Land. Aber auch hier geben erst die Einzelergebnisse genaue Auskunft.

 
Hier sehn wir erstmals, dass die 7K1000 schwächelt. Als Windows-Festplatte ist selbst die ältere T7K250 minimal schneller, wahrscheinlich weil diese eine minimal schnellere Zugriffszeit aufweist.


Im zugriffslastigen „Application Loading“ kann die 7K1000 der mittlerweile 4 Jahre alten Raptor gerade so das Wasser reichen. Aber verglichen mit Seagate oder der älteren T7K250 liefert Hitachi ein hervorragendes Ergebnis.


Diesmal überholt die 7K1000 die Raptor sogar leicht und die Seagate 7200.10 sieht gar kein Land mehr.


Hier sind allgemein größere Festplatten im Vorteil. Die 7K1000 ist nur noch minimal schneller als die 7200.10.


Hier ist eine hohe Transferrate nützlich, daher sind die Raid0-Laufwerke auch wesentlich schneller. Mit der schnellsten sequentiellen Transferrate als Einzellaufwerk geht aber auch hier die 7K1000 als Sieger hervor.


4. Leistungsaufnahme Auch den Stromverbrauch wollen wir wieder genauer untersuchen. Festplatten verbrauchen zwar nicht viel, aber trotzdem verbrauchen sie was und es sind teilweise doch deutliche Unterschiede.
 
 
  • Leerlauf: Die Festplatte ist gestartet, es sind aber keine Lese- oder Schreibvorgänge im Gange.
  • Volllast: Die Festplatte wird maximal belastet durch intensive Lesevorgänge.


Bei einem Laufwerk mit ganzen fünf Scheiben müsste man eigentlich einen sehr hohen Stromverbrauch vermuten, aber dem ist nicht so. Er ist zwar absolut gesehen nicht gerade niedrig, verglichen mit der zwei-scheibigen T7K250 mit nur einem Viertel der Kapazität ist die 7K1000 aber relativ genügsam. Auch vor der Seagate 7200.10 braucht die 7K1000 sich nicht zu verstecken, welche nochmals ein paar Watt mehr benötigt, obwohl sie kleiner ist und nur vier Scheiben hat.

Die Hitzeentwicklung durch Verlustleistung entspricht übrigens nahezu 1 zu 1 der Leistungsaufnahme.

Die insgesamt sehr hohe Geschwindigkeit hat aber auch seinen Preis:
Zur Lautstärke lässt sich sagen, dass diese beim Zugriff deutlich hörbar ist.
Auch vom Laufgeräusch gehört die 7K1000 nicht zu den leisesten und ist in etwa mit der Raptor vergleichbar.
5. Fazit: Hitachi 7K1000

Von der Kapazität her gesehen, ist die 7K1000 absolut unschlagbar! Wenn man maximalen Speicherplatz auf einer Festplatte braucht, kommt man an der 7K1000 nicht vorbei. Andere Hersteller haben zwar ebenfalls 1 Terabyte-Laufwerke angekündigt, diese sind jedoch zum Testzeitpunkt noch nicht lieferbar.

Geschwindigkeitstechnisch setzt die 7K1000 ebenfalls neue Maßstäbe. Die Konkurrenz im 7200rpm-Bereich verdrängt sie mit Leichtigkeit und auch vor der Raptor braucht sie sich nicht zu verstecken.

Daher ist die Festplatte nicht nur für die, die den vielen Speicherplatz brauchen interessant, sondern auch für Leute, die einfach nur maximale Performance wollen! Der Preis pro GB ist zwar höher als bei anderen 7200rpm-Festplatten, dafür aber deutlich niedriger als bei der kleinen Raptor und damit eine echte Alternative.

Die Hitachi 7K1000 hat rundum überzeugt. Als einziges Manko kann man die Lautstärke aufführen, welche aber bei entsprechender Entkoppelung auch nicht mehr wahrnehmbar ist.

Wegen der unglaublichen Performance und riesigen Kapazität vergeben wir der Hitachi 7K1000 den offizielle PCMaster.de Empfehlungs-Award.

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