Zu den günstigsten Varianten von Grafikkarten gehören zur Zeit die Radeon x600 und x700 Serien von ATI, die für AGP geschaffenen Geforce FX Karten von NVidia, sowie die Geforce 6600GT und 6200. Die Geforce 6600GT ging anfangs als Konkurrent der Radeon X600 und X700 Serie, doch ob dies so ist, kann man im Verlauf dieses Reviews merken.

Albatron - Trinity - 6600GT

Lieferumfang:

Einer Retail entsprechend, gibt es auch hier im Lieferumfang mehr, als nur die Treiber und die Grafikkarte. Auf Adapter, wie den DVI-to-Sub-D Adapter und ein S-Video Kabel wurde hier nicht verzichtet. Das S-Video Kabel ist inzwischen sogar HDTV ready und hat an dem einen Ende ein S-Video Stecker und auf dem anderen S-Video Out, so wie die 5 Chinch Anschlüsse für HDTV Geräte. Das Softwarepaket besteht aus einer Treiber CD, einer Game Pack CD(AOW2, Max Payne, Zax, BeamBreaker, Rallye Trophy) und dem Spiel Arx Fatalis.

Die Albatron Geforce 6600GT im Detail: Die Geforce 6600GT ist im Vergleich zu einer vollwertigen Geforce 6800 Grafikkarte merkbar kleiner und wird durch eine viel kleinere Kühleinheit gekühlt. Die GPU trägt den Namen NV43 und wurde in der 0.011µ Technologie gefertigt. Die NV43 GPU ist mit 500MHz getaktet, lief bei mir aber von Anfang an mit 505Mhz. Die Grafikkarte ist außerdem mit 8 Pixelpipelines und 3 Vertexpipelines ausgestattet. Bei dem Speicher setzte man glücklicher Weise auf GDDR3 Chips von Samsung. Die Speicherkapazität beträgt 128 MB und die Zugriffszeit liegt bei 2ns. Die 4 Speicherbausteine mit jeweils 32MB sind L-förmig angeordnet und werden nicht gekühlt. Auf der Albatron Hompage wird diese Grafikkarte mit Speicherkühlern gezeigt! Nichts desto trotz lag der Speichertakt bei meinem Sample bei 1010MHz! Diese Frequenz ist beträchtlich, wenn man diese Werte mit einer Radeon X600XT oder einer Geforce 6800GT vergleicht. Ein sehr vorteilhaftes und nützliches Feature ist der SLI Support. Die Geforce 6600GT Karten kosten nicht die Welt und wenn man davon 2 im SLI Mode betreibt, sollte man fast doppelt so viel Leistung bekommen. Leider hatte ich keine zweite Geforce 6600GT zur Hand.

Die Speicherbandbreite ist leider bei 128bit und stoppt die Karte etwas. Die hohe Taktrate macht diesen Nachteil teilweise wieder gut. Auf eine zusätzliche Stromzufuhr, wie durch einen Molex Stecker wird hier verzichtet. Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist der CPU Kühler nicht besonders groß, aber doch noch fast ganz aus Kupfer. Der Geräuschpegel liegt auf einer noch hörbaren Ebene, ist aber nicht besonders auffällig. Sehr schön ist auch der integrierte Temperatursensor, den man unter Windows unter den erweiterten Einstellungen finden kann. Im normalen Windows Betrieb wird die Grafikkarte nicht besonders belastet und dem entsprechend ist die Temperatur auf knapp 47° C.

Albatron Geforce - Trinity - 6200 TurboCache

Lieferumfang:

Die Geforce 6200 von Albatron kommt in einer sehr ansprechenden und luxuriösen Verpackung, die einen zum Kauf lockt. Bei dem Zubehör hat sich Albatron bei der Geforce 6200 auf das Notwendigste beschränkt. Man findet das übliche Handbuch, das auch für andere Grafikkarten wie die Albatron Geforce 6600GT oder Geforce PCX5750 verwendet wird. In diesem werden die Spezifikationen und andere wichtige Kapitel besprochen, wie z.B. die Treiberinstallation oder wie die ForceWare Treibereigenschaften zu behandeln sind. Eine Treiber CD liegt in dem Paket auch bei, so wie der gängige SVideo-to-Chinch Adapter.

Die Albatron Geforce 6200 mit TurboCache im Detail: Die Albatron Geforce 6200 w/TurboCache basiert nicht wie die Geforce 6600GT auf einer NV43 GPU, sondern hat einen neuen NV44 Chip. Die GPU arbeitet mit einer Taktfrequenz von 350MHz. Gekühlt wird diese durch einen relativ großen Kühlkörper aus Aluminium. Durch den Passivkühler entsteht bei der Geforce 6200 kein lässtiges Brummen, weil der Lüfter hier fehlt. Sehr nützlich und fast nicht weg zu denken ist der integrierte Temperatursensor. Dadurch hat man die Temperatur der GPU immer abrufbereit. In der Zeit, in der die Grafikkarte nicht stark gefordert wird, wie beim Chatten oder Surfen, liegt die Temperatur bei 45-55°C. Wenn man Spiele wie Doom 3 oder synthetische Benchmarks durchführt, dann kann die Temperatur aber auch locker auf mehr als 80°C steigen! Der Geforce 6200 stehen 4 Pixel- und 3 Vertexpipelines zur Verfügung.

Die Geforce 6600GT hat aber mehr als nur den Vorteil von 4 zusätzlichen Pixelpipelines, sondern auch einer viel höheren Speicherbandbreite und mehr lokalem Speicher. Wir hatten die 16MB und die 64MB Versionen gehabt. Der lokale Speicher liegt bei den Turbo Cache Karten bei 16MB,32MB oder 64MB. Das ist wirklich wenig, aber es verbirgt sich hinter dem Namen Turbo Cache noch mehr! Der Clou bei diesen Karten ist, dass die Karte fast wie eine Onbaord Grafikkarte den Arbeitsspeicher des Systems ausbeutet. Dabei steht der 16/32MB Version 128MB und der 64MB Version sogar 256MB des Arbeitsspeichers frei. Die Speicheranbindung beträgt dabei bei der 16MB Versionen lediglich 32bit, wobei es bei den 32 und 64MB Varianten mit 64bit auch nicht viel besser aussieht! Der TurboCache soll so viel wie möglich einsparen, aber dafür geht auch viel leistung verloren. Die theoretische Peak Bandbreite soll bei den Karten laut NVidia bei 10,8 GB/s liegen. Dieser Wert ist aber in der Realität kaum zu verwirklichen, da u.A. bei den Baords mit dem i915/925 Chipsätzen die PCIe Bandbreite nicht bei 4/4 GB/s (read/write) liegt, sondern höchstens bei 1/3 Gb/s. 

Als Voraussetzung gilt bei diesen Karten außerdem, dass man mindestens 512MB Arbeitsspeicher hat. Die Priorität der Geforce 6200 beim Arbeitsspeicherzugriff ist nicht wie erwartet niedriger als die der CPU, sondern höher! Das heisst, dass die CPU und Anwendungen zurückgestuft und nicht vorrangig sind. Der Speichertakt der Albatron Geforce 6200 für den lokalen 16MB Baustein liegt bei 700MHz. Dieser wird gar nicht gekühlt und ist nur zur Hälfte unter dem GPU Kühler. Auf der Rückseite ist Platz für einen weiteren GDD3 Speicherbaustein.

Um einen Vergleich zu schaffen, kommen die Spezifikationen der MSI Radeon X600XT hinzu:

Hersteller:

Albatron

MSI

Albatron

GPU:

Geforce 6600GT(NV43)

Radeon x600(R380) Geforce 6200(NV44)

GPU Takt:

500Mhz

500Mhz

700Mhz

Transistoren:

146 Mio. 75 Mio  80 Mio

Speicher:

128MB GDDR 3

128MB GDDR 3

16MB GDDR 3

Speichertakt:

1 000 Mhz

740 MHz 700Mhz

Speicheranbindung:

128 Bit

128 Bit

32 Bit

Pipelines:

8

4 4

RAMDAC:

400 Mhz

400 Mhz

400 Mhz

Ein- und Ausgänge:

1x DVI

1x Sub-D

1x Video Out

1x DVI

1x Sub-D

1x Video Out

1x DVI

1x Sub-D

1x Video Out

Bus Art:

PCIe 16x PCIe 16x PCIe 16x

Preis:

 175€  100€  50€

Overclocking: Wer eventuell im Forum mit verfolgt hat, weiss ,dass ich schon 3 Geforce 6600GT Grafikkarten von AOpen gehabt habe, die im Standardbetrieb bzw. bei 3DMark03 den Geist aufgegeben haben. Aus diesem Grund habe ich die Tests mit Skepsis angefangen und war überrascht, als ich bei der Übertaktungsphase angekommen war. Die Grafikkarte lief noch und bot hervorragende Leistung. Zum Aufwärmen erst einmal eine Tabelle mit Ergebnissen bei synthetischen und Game(Demo) Tests:

Grafikkarte:  Albatron Geforce 6600GT MSI Radeon x600XT  Albatron Geforce 6200
3DMark03:

8 047

4 087

2 120

3DMark05:

3 510

1 431

890

Aquamark03:

48 202

31 618

19 982

Doom3:

68 fps

23

13 fps

Unreal Turnament 2004: 103 fps 94 57 fps

Zum Übertakten habe ich den ForceWare 77.21 Treiber und den RivaTuner(v.2 R15) verwendet. Der Treiber bot höhere Frequenzen, im Gegensatz zu dem FW 66.99 Treiber. Bei der MSI Radeon x600XT hab ich zu den Catalyst 4.11 und dem RivaTuner gegriffen. Die Kühlung wurde wie auch sonst nicht präpariert und es wurden keine zusätzlichen Mittel zum Kühlen verwendet. Aus diesem Grund habe ich die Geforce 6200 nicht weiter übertakten können, da hier die Temperaturen schon zuvor bei Belastung zu hoch waren. Aus diesem Grund können nur noch die Albatron Geforce 6600GT und die MSI Radeon x600XT bei der Übertaktung verwendet werden. Die höchste Taktrate der Albatron Geforce 6600GT war überraschend gut. Die GPU lies sich von 500MHz auf 574MHz hoch schrauben und der Speichertakt sogar von 1 000Mhz auf 1216MHz. Die Leistungssteigerung der GPU betrug somit 14,8% und die des Speichers lag bei 21,6%. Dafür, dass der Speicher nicht gekühlt wurde, ist dieser Wert sehr beträchlich. Bei der MSI Radeon x600XT konnte ich die Core(GPU)frequenz von 500 auf 580MHz anheben und die Speicherfrequenz von 740MHz auf 918MHz. Hier gab es eine Leistungssteigerung der GPU um 16% und 24% beim Speicher. Trotz der höheren Leistungssteigerung konnte die Radeon x600XT mit der Geforce 6600GT nicht mithalten. Bei den Benches sah es dann wie folgt aus:

Grafikkarte:  Albatron Geforce 6600GT MSI Radeon x600XT 
Core-Frequenz(Oc'ed)

566 Mhz

580 Mhz
RAM-Frequenz(Oc'ed)

1 202 Mhz

918 Mhz
3DMark03:

9 074

4 087
3DMark05:

4 002

1 431
Aquamark03:

51 002

31 618
 Doom3:

70 fps

27
 Unreal Turnament 2004: 103 fps 97

Fazit: Wenn man den Preis und die Leistung vergleicht, sieht man, dass hier ein Angleich gemacht wurde, da vor einigen Monaten die Radeon x600XT Karten fast genau so viel gekostet haben, wie die Geforce 6600GT. Die Leistung der beiden Karten unterscheidet sich aber deutlich. Mit ungefähr 175€ liegt die Albatron Geforce 6600GT sowohl beim Preis, als auch bei der Leistung an der Spitze. Dieses Verhältniss ist begründet und schafft so ein gutes Preis-/Leistungsverhältniss. Die MSI Radeon x600XT ist zwar günstiger, aber auch sichtbar schwächer. Mit aktuellen Spielen hat diese Grafikkarte sichtliche Probleme, wobei das bei etwas älteren Spielen wie Unreal Tournament 2004 noch mehr als ausreichend ist. Diese Karte wird nicht umsonst in Notebooks verwendet, da sie wenig Energie braucht und noch gerade genug Leistung aufbringt. Die Einsatzgebiete sind hier eher für Middle-End bis Low-Ende Performence gedacht. Die Albatron Geforce 6200 ist zwar die günstigste aber auch die schwächste Grafikkarte für den PCIe Standard, die wohl momentan auf dem Markt ist. Der Preis hängt hier von den verschiedenen Varianten ab und liegt zwischen 50 und 75€, wobei die höchste Variante sich nicht lohnt. Die Leistung ist sehr eingeschränkt und behindert das System zusätzlich, da der Arbeitsspeicher ausgebeutet und blockiert wird. Diese Karten lohnen sich nur für Büro und Home-Cinema Systeme. Der Vorteil liegt hier in der passiven Kühlung(0dB) und dem niedrigen Stromverbrauch. 

by Bolef2k