Zu Beginn wollte man allerdings feststellen, was die meisten Notebookuser mit ihren Begleitern machen. Viele arbeiten daran, ebenso viele schauen regelmäßig online Videos, sind in sozialen Netzwerken unterwegs, bearbeiten Fotos oder spielen auch ab und zu. Extreme Rechenleistung wird dabei eher selten benötigt, auf die Grafik kommt es an - und das weiß auch AMD. Nun noch ein paar Worte zu Trinity an sich. Die Die-Größe ist von 228 mm² auf 246 mm² gestiegen, die Anzahl der Transistoren allerdings auch von 1,178 Milliarden auf 1,303 Milliarden. Das liegt vor allem daran, dass die Strukturgröße nicht geschrumpft ist, sondern bei 32 Nanometern bleibt. Der Verbrauch ist dabei trotzdem gesunken, dazu aber später mehr.

Im Inneren besteht eine Trinity APU aus bis zu zwei Piledriver (Bulldozer Nachfolger) Modulen, was so gesehen vier Kerne ergibt, und 4 MB L2 Cache. Dazu gibt es eine Grafikeinheit auf Basis der Northern Islands GPU der HD 6000 Serie mit bis zu 384 Radeon Cores und DirectX 11 Unterstützung, eine integrierte Unified Northbridge, einen Dual Channel DDR3 Controller (bis zu 1.866 MHz, Notebooks nur 1.600 MHz) und zusätzlich 24 PCI Express Lanes für eine gesonderte Grafikkarte.

So viel also zur Theorie, AMD waren allerdings auch die Anwendungsbeispiele sehr wichtig. So gibt es dieses Jahr wieder eine ganze Menge neuer Anwendungen, die von einer APU profitieren. Recht bekannte Namen sind beispielsweise Adobe Photoshop CS6, WinZip 16.5 oder die aktuelle Version von GIMP. So nutzt Photoshop die Grafikeinheit für über 30 Features, darunter Elemente wie "Verflüssigen", "Transformieren" oder "Blur"-Effekte. WinZip 16.5 nutzt OpenCL zum Packen und ist auch auf mehrere Kerne optimiert, wodurch man hier einen deutlichen Vorteil herausholen kann.

Aber nicht nur das, auch für das kommende Windows 8 ist man bereits gerüstet. So werden nicht nur die Metro Oberfläche als auch passende Apps beschleunigt, auch passende Treiber liegen schon bereit. Natürlich unterstützt man auch alle Technologien: Von DirectX 11 über C++ AMP zu HTML 5 und Hyper-V.

Wie schon länger bekannt ist wird es auch Modelle mit einer TDP von 17 Watt geben, die neue, schlanke Designs erlauben. HP erwähnte bereits seine schlanken "Sleekbooks", denn der Name Ultrabook ist Intel Hardware vorbehalten. Aber nicht nur Notebooks profitieren davon, auch neue flache Desktop All-in-Ones werden machbar. Im direkten Vergleich zwischen AMD A10-4600M und Intel Core i5-2410M weist man zum Großteil eine längere Laufzeit auf, lediglich bei der Wiedergabe von YouTube Videos oder Filmen auf der Festplatte liegt Intel vorn. Der Grund dafür liegt in der optimierten Stromversorgung sowie den eDP Panels und der Unterstützung für self-refreshing Panels.

Natürlich gibt es noch mehr neue Features für Trinity. So legt man wieder viel Wert auf den HD Media Accelerator, den man bereits zur CeBIT 2012 stolz präsentiert hatte. Er verbessert die Videoqualität, erlaubt eine schnellere Konvertierung und bringt weitere Vorteile mit sich. Ebenso ist Steady Video 2.0 mit dabei, was verwackelte Videoaufnahmen ausbessern soll. Dafür gibt es Plug-Ins für den Internet Explorer, Firefox, Chrome und den Windows Media Player. Der VLC Player soll dieses Feature ebenfalls unterstützen, nutzt aber auch OpenCL für die Bildverbesserung. Neu ist auch die Unterstützung von EyeFinity an Laptops, vorausgesetzt es sind genug Anschlüsse vorhanden.

Für etwas mehr Performance sorgt bei Notebooks der "Turbo Core Max", beim Desktop wird es "Turbo Core 3.0". Die "Dual Graphics" wird es auch weiterhin geben - dabei können dedizierte Grafikkarten mit der internen Grafik kombiniert werden, um die Leistung zu steigern. Der AMD Accelerated Video Converter sei auch noch kurz erwähnt. Dabei handelt es sich um einen Multi-Stream Hardware H.264 Encoder, mit dem sich Videos schnell konvertieren lassen. Dabei werden 4:2:0 Farbabtastung, unterschiedliche Kompressionen und auch Multiplexing unterstützt.

Nun aber Tacheles. Was bringt Trinity an Performance? Im Vergleich zwischen A10-4600M und i5-2520M bringt die APU eine bessere Video Qualität und mehr als die doppelte Punktzahl im 3DMark Vantage / 11. Die rohe Rechenleistung ist Dank der Grafikeinheit mehr als 6 mal größer als die der i5 CPU, lediglich im PCMark 7 Productivity Benchmark liegt man mit 7% zurück. Die Gamingperformance im Vergleich zwischen (einem etwas verwirrenden und nicht näher bezeichneten) AMD A10-5800K und dem Intel Core i7-3770K liegt die AMD APU ca. 20 - 55% vorn. Gemessen wurde ohne gesonderte Grafikkarte.

Die Leistung kann sich also sehen lassen - für die wichtigsten Aufgaben ist sie mehr als ausreichend. Zumindest im mobilen Sektor, bis zur Desktop Version müssen wir uns noch etwas gedulden. Wir freuen uns also auf die ersten flachen Designs mit Trinity APU! Zum Start umfasst das Line-Up folgende fünf APUs:

A10-4600M
A8-4500M
A6-4400M
A10-4655M
A6-4455M
Takt (Basis / Turbo)
2,3 GHz / 3,2 GHz
1,9 GHz / 2,8 GHz
2,7 GHz / 3,2 GHz
2,0 GHz / 2,8 GHz
2,1 GHz / 2,6 GHz
Module / Threads
2 / 4
2 / 4
1 / 2
2 / 4
1 / 2
L2 Cache
4 MB 4 MB 1 MB 4 MB 2 MB
Grafik HD 7660G
HD 7640G
HD 7520G
HD 7620G
HD 7500G
Takt (Basis / Turbo)
497 MHz / 868 MHz
497 MHz / 655 MHz
497 MHz / 686 MHz
360 MHz / 497 MHz
327 MHz / 424 MHz
Radeon Cores
384
256
192
384
256
DDR3 Takt
bis 1.600 MHz
bis 1.600 MHz
bis 1.600 MHz
bis 1.333 MHz
bis 1.333 MHz
TDP 35 W
35 W
35 W
25 W
17 W

Fett: LV (Low Voltage) und ULV (Ultra Low Voltage) Modelle

Kommen wir nun nochmal kurz zum Anfang zurück. So stoppte laut AMD die Skalierung der Vorteile bei Strukturverkleinerungen bereits bei der 90 Nanometer Generation, da man die Dicke der SiON Schicht nicht mit-skalieren konnte. Dank der 32 Nanometer Gate First HKMG Technologie wird die Skalierung allerdings wieder möglich und der Verbrauch sinkt.

Quelle: AMD