Fangen wir mit dem Kama Angle an. Hierbei handelt es sich um einen völlig neuen CPU-Kühler, der in nächster Zeit debütieren soll. Scythe will damit den populären Towerkühlern in der 30-EUR-Klasse etwas entgegensetzen. Dafür hat man sich ein besonderes Layout überlegt: Gewöhnliche Towerkühler setzen auf einen schmalen Lamellenturm, durchzogen von Heatpipes, der eingebaut vertikal und somit parallel zur Gehäusewand ausgerichtet ist. Hiervor wird der Lüfter (meist im 120mm-Format) angebracht, der die Wärme mit Unterstützung eines oft vorhandenen rückwärtigen Gehäuselüfters abtransportiert. Der Kama Angle schlägt einen anderen Weg ein. Er besitzt zwei Lamellengebilde (mit jeweils 4 Kupferheatpipes), die verbunden sind und rechtwinklig zueinander stehen. Der runde 120mm-Lüfter (wahrscheinlich erstmals mit PWM) ist jeweils an den äußeren Enden des Kühlkörpers angebracht, sodass er die Luft durch beide Gebilde pustet (siehe Bilder & Grafik). Das ist der Clue beim Kama Angle. Durch diese Ausrichtung wird die Abwärme auf das Netzteil und den hinteren Gehäuselüfter verteilt. Durch die große Anzahl von Kühllamellen und die Kraft von insgesamt 3 Lüftern soll eine hohe Kühlleistung erzielt werden. Der Kama Angle wird sich wohl um 30 EUR positionieren.       Ein weiterer Kühler wurde bei der Präsentation gezeigt: Die zweite Generation des großen Kühlers Mugen, genannt Mugen 2. Er ist das mehr auf Leistung getrimmte Gegenstück zum Ninja 2, der allerdings ein völlig anderes Layout aufweist. Wie der Mugen 2 endgültig aussehen wird, ist noch unbekannt. Scythe präsentierte mehrere Studien mit unterschiedlichen Konzepten (es sind mindestens 6). Damit will man der Öffentlichkeit klarmachen, wieviel Arbeit man in Entwicklung und Forschung steckt. Durch die Studien wurde eine ideale Lösung ermittelt. Neben dem Design ist auch die Anzahll der Heatpipes unterschiedlich, für die Bodenplatte sind ebenfalls mehrere Varianten zu sehen, unter anderem eine mit Direktheatpipes, ähnlich den HDT- (Heatpipe Direct Touch) Modellen von EKL, Xigmatek und OCZ. Unter den gezeigten Kühlern befindet sich auch der zukünftig in Serie produzierte Mugen 2, Scythe hielt sich aber im Dunkeln, um welchen es sich handelt. Wann der Mugen 2 tatsächlich kommen wird, ist unklar.    
Nun kommen wir zu den angesprochenen neuen, erschlossenen Marktsegmenten. Neben dem VGA-Kühler Bereich ist Scythe nun auch zur Stromversorgung, d.h. dem Netzteilsegment, vorgestoßen. Die „Scythe Chouriki“-Netzteile sollen effizient arbeiten und der Marke Scythe keine Schande bereiten. Zu haben sein werden sie zunächst mit 400, 500, 600, 700, 850 und sogar 1.000 Watt Leistung, so dürfte jeder Anspruch befriedigt werden. Die erste Hürde nahm die neue Serie ohne Probleme und darf sich nun mit dem 80Plus-Logo für Energieeffizienz schmücken. Das Erscheinungsdatum ist auch hier offen.       Zu guter Letzt sind noch zwei Produkte aus dem Bereich von Zubehör erwähnenswert. In Zukunft wird Scythe ein Universal-Kit mit Grafikkarten-Kühlkörpern (VGA-Heatsinks) anbieten, die den schlichten Namen „VGA Chip Heatsinks“ tragen. Sie sollen die Erhitzung der Chips in Grenzen halten. Etwas spektakulärer ist der Kama Reader 2. Die Japaner haben mit dem Kama Panel 2 bereits ein sehr gut ausgestattetes Front-Side-Panel im Portofolio, das nahezu keine Wünsche offen lässt. Der Kama Reader 2 ist da spezialisierter: Er ist auf eine Funktion ausgerichtet: Das Lesen und Beschreiben von Speicherkarten unterschiedlichster Art. Sage und schreibe 45 Kartentypen sind zu ihm kompatibel. Das dürfte sich zwar nur an einen kleinen Kundenkreis richten, der mit vielen unterschiedlichen Medien umgehen muss. Nichtsdestotrotz hat der Kama Reader 2 sicherlich seine Daseinsberechtigung. Der kleine 2“-Kasten wird entweder in ein PC-Gehäuse eingebaut (3,5 Zoll-Schacht) oder per mitgeliefertem USB-Kabel an Notebooks oder auf dem Schreibtisch betrieben, was dem Anwender lästiges Bücken oder Fummeln unter Letzterem erspart. Zunächst wurde ein Preis von 19,50 USD in den Raum gestellt, Ende der Woche wird der Kama Reader 2 wohl auch hierzulande offiziell vorgestellt, der Preis wird wohl bei etwa 15 EUR liegen.     Insgesamt überzeugt Scythe mit seiner inzwischen breiten Palette von Produkten, der Kühlungs-Bereich ist die Kernkompetenz des Unternehmens. Dort werden neue Segmente erobert (Musashi), im Zubehör-Sektor glänzt die fernöstliche Firma mit pfiffigen neuen Ideen und vor allem praktischen Lösungen für allerlei Probleme. Wir sind gespannt, was Scythe in Zukunft zu bieten haben wird. Die Vorstellungen machen allemale Lust auf mehr.