R9 Fury X & R9 Nano

Mit den neuen Fiji-Chips versucht AMD es erneut die Spitze der Grafikkarten-Charts zu erklimmen. Mit der R9 Fury X geht AMD einen anderen Weg, als mit den bisherigen Karten. Der HBM-Speicher zählt zu den wichtigsten Neuerungen, denn dieser ist in 2,5D aufgebaut und befindet sich in unmittelbarer Nähe der GPU. Hinzu kommt, dass die Speicheranbindung nicht 256- oder gar 512-bit beträgt, sondern ganze 4.096-bit! Dabei erreicht der Speicher eine theoretische Bandbreite von 512 GB/s. Die neuen Karten werden mit 4 GB dieses Speichers ausgeliefert. Laut AMD wurde die Speicherbandbreite im Vergleich zur R9 290X um 60-Prozent gesteigert. Als positiven Nebeneffekt wird die PCB-Größe stark verkleinert. Zusätzlich wird die R9 Fury X mit einem Wasserkühler ausgeliefert. An der Ausgangsseite werden drei DisplayPort-1.2- und ein HDMI-Ausgang verbaut. Dabei sollen die Karten flüssiges Gaming in 4K-Auflösung ermöglichen. Es wird vorerst nur Referenzmodelle geben. Später sollen Boardpartner auch eigene Varianten nach liefern.

Für die Stromversorgung werden 6-Phasen mit maximal 400 Ampere verwendet und gleich zwei 8-Pin-PCIe-Strombuchsen verbaut. Die maximale Leistungsaufnahme soll zwar 275 Watt betragen, aber man will Overclockern das maximal mögliche Potenzial einräumen. Später wird eine luftgekühlte R9 Nano Variante erscheinen. Die Karte wird maximal 175-Watt aufnehmen und nur über einen 8-Pin-PCIe-Stromanschluss verfügen. Weiterhin soll die Karte rund 15,2 Zentimeter lang sein und über alle Features der Fury X verfügen. Rein von der Rechenleistung her, sollen die neuen Grafikkarten das Top-Modell von Nvidia übertrumpfen. Ob dies auch der Fall sein wird, ist noch abzuwarten.

R300-Karten

Es gab vorab diverse Gerüchte zu den kommenden R 300 Grafikkarten, die nun überwiegend bestätigt worden sind. Im Großen und Ganzen handelt es sich um ein Refresh der bisherigen R200-Grafikkarten, die wichtige Neuerungen bekommen haben. AMD kündigte ein komplettes Line-up an Grafikkarten an, die mit Low-Budget R7 360 Modellen anfangen und hoch gehen bis zur R9 390X. Alle Modelle bieten von Haus aus DirectX12-Untertsützung. AMD versichert, dass alle essenziellen Features abgedeckt werden, ohne dabei auf Details einzugehen. Die R9 300 Modelle bekommen außerdem noch Multi-GPU-Support in Form von XDMA (ehemals CrossfireX). Die GPUs werden in 28-nm-Verfahren hergestellt und werden von den Boardpartnern zeitgleich als Spezial-Editionen angekündigt, die durch anderen Takt und andere Kühllösungen hervorstechen.

Bei den R9 380-Modellen bietet AMD auch FreeSync sowie größeren Arbeitsspeicher an, der von 4- bis 8-GB beträgt. Ein weiteres Highlight ist die „Frame Rate Target Control“-Funktion, bei der die Framerate auf bspw. 60 oder 90 FPS begrenzt werden kann, wodurch die Leistungsaufnahme sinkt. Laut AMD-Angaben sind die neuen Karten nicht nur 1,6- bis 2-mal leistungsstärker, sondern auch noch effizienter geworden.

Die R9 Fury X soll 649 US-Dollar kosten. Im Bezug auf die Preisentwicklung muss man noch etwas warten.