Demnach ist unser heutiges Testobjekt eine kabelgebundene Maus, die als Nachfolger der bereits recht erfolgreichen normalen Kone agiert. Im Gegensatz zu dieser wurden einige Kritikpunkte ausgebessert und andere Features hinzugefügt - beispielsweise das 4-Wege-Scrollrad - die sie zu dem machen, was sie heute ist.

Auch wenn seit der ersten Vorstellung bereits etwas Zeit vergangen ist, spielt die Kone[+] nach wie vor ganz oben mit anderen Größen wie der Logitech G500 oder der Razer Imperator in einer Liga. Unter anderem bietet die Maus einen extrem präzisen Lasersensor, der für einige Zeit die Liste der höchsten DPI-Zahlen anführte. Dazu kann man auch mit einem ausgefeilten Treiber glänzen, der dem User unzählige Funktionen bietet und die Maus sogar individuell auf den Untergrund kalibrieren kann. Bei so vielen Features verwundert es auch nicht mehr, dass Teile von Roccat früher Mitglieder des mTw Gaming Clans waren und aktiv am eSport teilgenommen haben. Wir werden also sehen, was das Top Modell aus dem noch jungen Unternehmen zustande bringt und ob es uns beim Zocken und Arbeiten gute Dienste erweist.

An dieser Stelle möchten wir uns außerdem bei Roccat für die problemlose Bereitstellung eines Testmusters bedanken.

Lieferumfang - Roccat Kone[+] Die Verpackung der Kone[+] kommt eigentlich im typischen Roccat Style: Schwarz-Blau, abgeschrägt an der Vorderseite und mit kleinem Sichtfenster für das Objekt der Begierde. Dort informieren auch kleine Textfelder schon über die wichtigsten Eigenschaften der "Max Customization Gaming Mouse". Da wären unter anderem der 6.000 DPI Laser-Sensor, der zum Verkaufsstart damit quasi einen Rekord aufstellte, die Multicolor LEDs, die dedizierte Tracking Unit und EasyShift[+], mit dem man die Tastenbelegung quasi verdoppeln kann, dazu aber im Kapitel "Treiber" mehr.

Macht man sich ans Auspacken der Maus aus Hamburg bekommt man zuerst natürlich eben diese in die Hände, aber im Karton versteckt sich natürlich noch mehr. So finden wir noch die kleine Gewichtebox mit vier Gewichten à 5 Gramm, eine Roccat ID Card und einen Quick Install Guide. Eine Treiber CD gibt es nicht dazu, diesen muss man sich also selbst aus dem Internet herunterladen. Die kurze Anleitung ist in elf Sprachen gehalten, sodass hier wahrscheinlich für jeden etwas dabei ist.

Als Systemanforderungen sind auf dem Karton noch Windows XP, Vista oder 7 als Betriebssystem angegeben, über einen USB 2.0 Port muss der Computer aber natürlich auch verfügen. Zu guter Letzt darf auch die Internetverbindung nicht fehlen, um sich den besagten Treiber herunterzuladen.
Mit der Roccat ID Card bekommt ihr übrigens im Roccat Shop 10% auf alle Produkte und könnt an diversen Gewinnspielen teilnehmen. Die Maus im Detail - Roccat Kone[+] Bereits beim ersten In-die-Hand-nehmen der Kone[+] stellten wir fest, dass sie zu den ergonomischsten Mäusen gehört, die wir bis jetzt getestet haben. Sowohl kleine als auch große Hände kommen sehr gut damit klar, egal ob man die ganze Hand auflegt oder die Maus wie in einer Klaue hält (Stichwort "Palm Grip" & "Claw Grip"). Dabei ist sie gar nicht so rund wie das klassische Logitech-Design, allerdings findet hier auch so jeder Finger intuitiv seinen Platz. Von der schönen Beleuchtung ist in den meisten Fällen dann nichts mehr zu sehen, aber solange sie unbenutzt ist sollte sie die Blicke auf sich ziehen.

Die Oberseite der Kone[+] besteht aus gummiertem Kunststoff und fühlt sich typisch nach Softtouch an. Etwas weiter unten finden wir das Roccat Maskottchen in Übergröße, die gefräßige Raubkatze. Zwischen den beiden Maustasten sitzen drei weitere Tasten und das Scrollrad. Die obere Taste ist lediglich mit drei horizontalen Streifen beschriftet und standardmäßig mit der Windows Taste belegt, die anderen beiden sind für die Einstellung der DPI-Zahl zuständig. Über die aktuell gewählte Einstellung gibt es leider keine visuelle Information, dafür allerdings eine akustische, zu der wir beim Treiber nochmal kommen. Das Mausrad kann in alle vier Richtungen bedient werden und ist sehr fein und klar gerastert. Dafür ist die Oberfläche relativ glatt, sodass man bei schwitzigen Händen deutlich mehr Druck ausüben muss - eine strukturiertere Oberfläche wäre hier besser gewesen.

An den Rändern sitzt jeweils einer der beiden Leuchtstreifen, die von vier RGB-LEDs beleuchtet werden. Insgesamt 33 verschiedene Farben können fest eingestellt werden, alternativ kann man auch zu einem stetigen Farbwechsel greifen. Allerdings sind alle Farben fest vorgegeben und können nicht wahllos aus dem RGB System gewählt werden.

Auf der linken Seite der Maus findet man schließlich den Roccat Kone[+] Schriftzug samt Logo und die mittlerweile zum Standard gehörenden zwei Daumentasten. Diese sind elegant in die Seitenlinie integriert und sowohl mit langen als auch mit kurzen Fingern gut erreichbar. Unterhalb der Tasten befindet sich eine kleine Ausbuchtung für den Daumen, womit wir wieder bei der ergonomischen Form wären. Dank der gummierten Oberfläche hat man die Kone[+] auch bei hitzigen Gefechten mit schwitzigen Händen gut im Griff und verliert nie den Halt, ganz im Gegensatz zu Mäusen mit einer glatten Oberfläche. Blickt man auf die rechte Seite der Maus sieht man, dass für die Ablage des kleinen Fingers keine besonderen Anstalten gemacht wurden. Dennoch fügt sich dieser im Normalfall gut an die Maus an und muss nicht auf der (rauhen) Unterlage schleifen.

Auf der Unterseite finden wir nichts großartig ungewöhnliches, lediglich den Laser-Sensor und drei Mausfüße. Zwei der Füße sind an der Vorderseite platziert, ein größerer, halbkreisförmiger befindet sich im hinteren Teil. Zum Abtasten wird hier der hauseigene Roccat Pro-Aim Laser-Sensor R2 mit bis zu 6.000 DPI genutzt. Abgesehen davon findet sich in dem kleinen Loch allerdings auch noch die "Tracking & Distance Control Unit", mit der sich die Maus auf jeden Untergrund konfigurieren lässt und man außerdem die Distanz einstellen kann, ab der sich der Sensor abschaltet – sehr nützlich beim Anheben der Maus um nachzusetzen. Innerhalb des größeren Gleitfußes befindet sich auch noch der Runde Deckel, hinter dem sich der Platz für die beigelegten Gewichte befindet. Dieser muss lediglich ein kleines Stück gedreht werden, damit er sich löst und sich die Gewichte einsetzen lassen. Diese sitzen darin anschließend erstaunlich fest und klappern in keinem Fall. Etwas problematisch wird es lediglich, wenn man das Fach später erneut öffnen will und die Gewichte dabei mit herausfallen. Das USB Kabel zum Anschließen an den Computer mit etwas über 2 Metern gut bemessen. Auf Äußerlichkeiten wie einen vergoldeten Stecker oder ein umwebtes Kabel hat man hier verzichtet, dafür wurde stattdessen der USB Stecker etwas kantiger gestaltet, um ihn an der dunklen PC-Rückseite deutlich von anderen Geräten unterscheiden zu können. Das Kabel der Roccat Kone[+] ist zur Freude der Gamer sehr flexibel und beeinflusst in keinster Weise die Position der Maus. Technische Spezifikationen:
  • 100 – 6.000 DPI Pro-Aim R2 Laser-Sensor
  • 4 Wege Scrollrad
  • 125 – 1.000 Hz Polling Rate
  • 7 programmierbare Tasten (12 mit EasyShift[+]) - ohne Scrollrad
  • Größe: ca. 135 x 75 x 40 Millimeter
  • Gewicht: ca. 135 – 155 Gramm
  • 2 Meter langes USB Kabel
  • Individuelle RGB-Beleuchtung
  • Integrierter 72 MHz Prozessor + 576 KB Speicher
Treibersoftware - Roccat Kone[+] Einigen ist es vielleicht im Abschnitt Lieferumfang schon aufgefallen: Wie bei mittlerweile einigen anderen Herstellern fehlt auch hier eine Treiber CD, weshalb man sich diesen aus dem Internet herunterladen muss, um den vollen Funktionsumfang genießen zu können. Mit 62,7 Megabyte hat er eine doch ganz ansehnliche Größe und kann direkt von unserer Roccat Kone[+] Download Seite heruntergeladen werden. Zuerst wollen wir ein paar Worte zu dem Profil-System loswerden. Auf dem 576 KB großen internen Speicher können alle 5 Profile gespeichert werden, womit man sie immer bei sich hat. Diesen Profilen kann man natürlich individuelle Namen geben sowie Anwendungen und Farben zuweisen. Zusätzlich lässt sich auch ein Windows Profil (WP) festlegen, das automatisch angewählt wird, wenn man aus dem Spiel auf den Desktop zurückkehrt.

Manchen ist bereits in vorangegangenen Reviews aufgefallen, dass die Roccat Treiber in der Regel sehr umfangreich ausfallen, so auch hier. Die erste Seite nennt sich "Main Control" und ist demnach auch für die wichtigsten Einstellungen zuständig. Hier findet man kompakt die Settings für die DPI-Zahl, die Doppelklick-Geschwindigkeit, die horizontale und vertikale Scrollgeschwindigkeit und die Sensitivität des Mauszeigers. Die DPI-Zahl lässt sich in 100er Schritten erhöhen oder absenken, alternativ kann man einzelne Settings ganz abschalten.

Das zweite Menü nennt sich "Button Assignment" und ist demnach für die Tastenbelegung zuständig. Insgesamt stehen euch 12 "Tasten" zur Verfügung, die individuell belegt werden können. Zusätzlich habt ihr die Möglichkeit eine der beiden Daumentasten als EasyShift[+]-Taste zu nutzen, die euch dann für jeden Button eine Zweitbelegung ermöglicht. Dummerweise haben wir in der gesamten Testzeit keine Möglichkeit gefunden, mit dem Mausrad einen simplen Klick auszuführen, beispielsweise um im Browser einen neuen Tab zu öffnen – auch in Spielen lässt sich diese Taste nicht nutzen. Zusätzlich findet man hier den umfangreichen Macro Manager. Dort müsst ihr erst eins der Macro-Sets auswählen oder ein neues erstellen, dann könnt ihr euer Macro aufnehmen. Dabei lässt sich auswählen, ob die Verzögerungen mit aufgenommen werden und wie oft das Macro ausgeführt werden soll. Im Advanced Menü könnt ihr die Tasten auf wenige Millisekunden genau timen.

Für alle Farbfetischisten könnte die "Color Control" wichtig werden, denn hier lassen sich alle Lichter einstellen. Wie bereits erwähnt habt ihr die Wahl zwischen 33 Farben, die ihr jeder der vier LEDs zuweisen könnt, alternativ lassen sich aber auch ein Farbverlauf in alle verschiedenen Richtungen oder andere Effekte wie "Heartbeat" oder "Breathing" aktivieren. Natürlich lässt sich auch die Geschwindigkeit der Effekte einstellen oder alternativ das Ganze auch abschalten. Die Farben dienen übrigens auch dazu, um die verschiedenen Profile zu identifizieren, wie man in der Leiste unten sehen kann.

Wem das bisherige nicht reicht, der geht tiefer, nämlich in die "Advanced Control". Dort kann man beispielsweise die Polling Rate oder die Sensitivität der zwei Achsen einzeln einstellen. Wichtig ist hier noch die sog. TDCU. Die Tracking Control Unit ermöglicht die Anpassung auf euer Mauspad, dazu müsst ihr sie nur schnell kalibrieren. Die Distance Control Unit ist interessant für die sog. Lift-off Distance, also die Höhe, ab der der Sensor nicht mehr reagiert. Zum Schluss wäre da noch das Sound Feedback, das euch über eure Lautsprecher oder Kopfhörer mit der typischen Roccat Stimme über die gewählten Änderungen informiert, beispielsweise eine andere DPI-Zahl oder einen Profilwechsel.

Die letzte Seite hört auf den Namen "Update & Support" und bietet lediglich Links zur Treiber-Seite und zum Support Formular. Simpel, erspart aber möglicherweise die Suche. Praxiseinsatz - Roccat Kone[+] Theorie hin oder her, wie schlägt sich das gute Stück denn nun im alltäglichen Betrieb? Wie wir bereits zu Beginn festgestellt haben liegt die Kone[+] extrem gut in der Hand, sodass es auch bei längeren Gaming Sessions nicht zu Schmerzen oder ähnlichem kommt. Ansonsten ist es natürlich die Sache jedes einzelnen, welche Sensitivität und DPI Einstellung er nutzen möchte. Fakt ist, dass man sowohl mit 800 DPI als auch mit 6.000 DPI arbeiten und spielen kann. Zwar sollte man dann die Zeigerbeschleunigung deaktivieren, dafür ist die Maus dann so empfindlich, dass sich der Zeiger bei jedem Stoß am Tisch bewegt. Im Vergleich mit anderen Mäusen fällt auf, dass der Klickwiderstand der Roccat Kone[+] etwas stärker ist. Das hat den Vorteil, dass es seltener zu "Fehlklicks" kommt, dafür haben die Schnellklicker natürlich hier etwas das Nachsehen. Die Daumentasten sind mit langen und kurzen Fingern wunderbar erreichbar, gleiches gilt für die kleine Taste über dem Mausrad. Der Kippschalter für die DPI-Einstellung ist dafür im Gefecht nicht ganz so gut zu bedienen. Die Plus-Taste stellt in der Regel kein Problem dar, doch zumindest mit längeren Fingern muss man schon ein Stuck abrutschen, um die DPI zu senken. Allerdings kann man sich die DPI-Settings auch schnell im Treiber mit EasyShift[+] auf eine andere Taste setzen, womit das Problem gelöst wäre. Sehr lobend zu erwähnen sind die Gleitfüße. Selbst nach einer längeren Nutzungszeit auf einem Kunststoffpad weisen sie kaum Abnutzungserscheinung auf und gleiten dennoch leise und mit geringem Widerstand. Ausgebessert werden sollte hingegen das Gewichtsfach, das nicht immer ganz so leicht zu öffnen ist, hier kommen einem meistens beim Öffnen gleich die Gewichte entgegen. Das einzige Problem, mit dem die Roccat Kone[+] zu kämpfen hat, ist der "Verschleiß" über die Zeit. Wir konnten den Nager über einen längeren Zeitraum testen, Ergebnis dieses Tests ist beispielsweise das wackelnde Mausrad. Ob sich hier nur eine Schraube im Inneren gelöst hat oder ob es am Rad selbst liegt lässt sich schwer sagen, passieren sollte das trotzdem nicht. Dazu kommt, dass das Roccat Logo auf der Maus anscheinend chemisch auf Schweiß reagiert, da dieses bei uns mittlerweile winzige Blasen wirft und sehr anfällig für Kratzer ist. Ebenfalls ein Punkt, der bei so einem teuren Equipment nicht vorkommen sollte. Abschließend zeigen wir euch noch ein paar Fotos zu den verschiedenen Farben der Roccat Kone[+]:

Fazit - Roccat Kone[+] Ein klares Fazit für die Kone[+] zu finden ist gar nicht so leicht, aber fassen wir erst mal alle Fakten zusammen. Es handelt sich hierbei definitiv um eine sehr ergonomische Maus, die perfekt in der Hand liegt, was für viele ein wichtiges Kaufkriterium darstellen dürfte. Die restliche Ausstattung in Form der vier 5 Gramm Gewichte und des 2 Meter langen Kabels runden das Ganze ab und machen die Roccat Kone[+] zu einer guten Wahl für jeden Gamer. Mit der bunten Beleuchtung dürfte man auch auf der nächsten LAN Party zum Hingucker werden, zusammen mit dem noch in den Kinderschuhen steckenden Roccat Talk FX Feature könnte sie in Zukunft noch etwas mehr und vielleicht auch "sinnvoll" blinken. Ansonsten sind wie gesagt die guten Gleitfüße und das flexible Kabel zu loben. So unnötig es vielleicht erscheinen mag, auch der kantig-gestaltete USB Stecker hat uns schon manchmal beim blinden Verkabeln geholfen.

Allerdings hängt es etwas bei der Verarbeitungsqualität. Das Mausrad ist bei uns ziemlich wackelig und auch der Druck auf der Oberseite wird bereits nach wenigen Monaten zunehmend blasser, was vermutlich am Schweiß liegt. Unserer Meinung nach sollte auch die Oberfläche des Mausrads zu Gunsten des Grips etwas verbessert werden. Ein leichter zu öffnendes Gewichtefach wäre bei einer eventuellen Neuauflage ebenfalls wünschenswert. So bleibt uns abschließend eigentlich nur das Urteil, dass es sich bei der Kone[+] wirklich um eine gute Maus handelt, die ihren Preis von 63,11 Euro (idealo.de / Stand 01.10.2011) eigentlich auch wert ist. Eigentlich, weil dann die genannten Probleme nicht auftreten sollten, weswegen wir ihr leider keine Empfehlung geben können. Wer bereit ist das Geld auszugeben und sich von den genannten Mängeln nicht stören lässt, der bekommt ohne Frage einen guten Begleiter für die nächsten virtuellen Gefechte. Insgesamt stehen vor allem günstigere Alternativen zur Wahl, die dafür gleiches leisten. Sollte man sich dem Feedback der Tests annehmen, wären wir allerdings gespannt auf eine verbesserte Kone[+]!