Vor ca. 10 Monaten kam die große Ankündigung: Mit Light Peak sollte erstmals eine optische Schnittstelle in den Mainstreambereich Einzug halten und im besten Fall sogar USB (3.0) ablösen, da die Übertragungsraten weitaus höher sind. Die Visionen klangen utopisch: Alle Geräte sollen über einen einheitlichen Standard verbunden werden und das mit einer enormen Geschwindigkeit. Mitte Dezember dann jedoch eine kleine Enttäuschung, denn es wurde bekannt, dass diese neue Technologie vorerst nur Leiter aus Kupfer nutzen wird. Die Übertragungsraten von 10 GBit/s sollen allerdings trotzdem erreicht werden und so erscheint der Kompromiss gleich weniger schlimm.  

  Nun ist es jedoch endlich offiziell und wurde auch sogleich ganz stolz von Intel präsentiert: Die Thunderbolt Technologie. Die beiden wichtigsten Punkte sind eigentlich gleich zu Beginn die beiden folgenden: Übertragungsraten von 10 GBit/s und die Unterstützung zweier Protokolle: PCI Express und DisplayPort Signale können nämlich gleichzeitig und in beide Richtungen übertragen werden.  

  Der PCI Express Standard, der den meisten als Schnittstelle für moderne Grafikkarten bekannt sein dürfte, dient dabei als reine Datenleitung oder um verschiedene Geräte anzubinden, denn auch Chips wie Ethernet und USB 3.0 Controller werden über PCIe angebunden. Die DisplayPort Leitung ist dann logischerweise für Video und Audio zuständig, wobei man Auflösungen über 1080p und 8-Kanal-Audio simultan ermöglichen will. Dabei soll die Thunderbolt Technologie vollständig kompatibel zu derzeitigen DisplayPort Monitoren sein.   Überraschend ist, dass alle Geräte "auf einen gemeinsamen Konnektor über ein elektrisches oder
optisches Kabel" setzen sollen. Anscheinend will man sich doch die ursprüngliche Idee von Light Peak, eine optische Verbindung, für später offen halten.  

Kabel für Thunderbolt Anschluss

  Sehr nützlich dürfte die neue Technologie vor allem für diejenigen sein, die über eine externe Karte Videos und Soundtracks schneiden. Durch die hohe Bandbreite kann das Material jederzeit ohne große Verzögerung übertragen werden, was gerade bei HD Material wichtig ist. Dass gerade diese Zielgruppe die Wichtigste ist zeigt auch die Liste der Anbieter, die bereits an ersten Produkten arbeiten, namentlich AJA, Apogee, Avid und BlackMagic. Mit Western Digital, LaCie und Promise haben jedoch auch schon Anbieter von Speicherlösungen ihre Unterstützung bestätigt.   Der größte Unterstützer der Thunderbolt Technologie sollte jedoch Apple sein, da die ersten Produkte mit Thunderbolt Anschluss die neuen Modelle der MacBook Pro Serie sind. Allerdings betonte man, dass man andere Standards keinesfalls ersetzen, sondern lediglich ergänzen möchte. Eine Verdrängung des USB Standards innerhalb der nächsten Jahre sollte demnach unwahrscheinlich sein. Wann erste Monitore und andere Geräte mit Thunderbolt kommen ist jedoch noch unklar.   Quelle: Intel