Zu Beginn der Präsentation wollte man einen kurzen Überblick über das Jahr geben, das laut AMD ein "großartiges Jahr für AMD Radeon" gewesen sei. Graphics Core Next als neue Architektur hat ein gutes Debüt gegeben, die Enduro Technologie soll dazu die Laufzeit bei Notebooks maximieren - also das praktische Gegenstück zu Nvidia Optimus. Schlussendlich betonte man auch wieder, an wie vielen sogenannten "AAA-Titeln" man beteiligt sei, darunter Far Cry 3, Hitman Absolution und Sleeping Dogs.

Nun aber zu den wirklich wichtigen Themen: Den neuen mobilen Grafikkarten von AMD. So will man das Design der zweiten Generation von Grafikkarten mit GCN-Architektur etwas verbessert haben. Genauer gesagt soll es effizienter werden, mehr sagte man dazu aber nicht. Das ist auch wichtig, da die Bedeutung von diskreten Grafikkarten in ultraflachen Laptops zukünftig weiter steigen soll. DirectX 11.1 wird natürlich von allen Modellen unterstützt, womit man bestens für Windows 8 und kommende Spiele gerüstet ist.

Die neuen Mainstream-Vertreter werden die Exemplare der Radeon HD 8500M und der Radeon HD 8600M Serien, die günstig ausfallen und eine gute Leistung bieten sollten. Beide kommen mit 384 Stream Prozessoren, womit man ein gutes Stück unter der HD 7750 Desktop Grafikkarte mit 512 Einheiten liegt. Der Kerntakt liegt bei bis zu 650 MHz respektive 775 MHz, der Speichertakt ist abhängig von der Art (DDR3 oder GDDR5) und liegt bei maximal 1.000 MHz bzw. 1.125 MHz.

Etwas weiter oben angesiedelt sind dementsprechend die Vertreter der Radeon HD 8700M und Radeon HD 8800M Serien. Erstere setzt ebenfalls auf den Kern mit 384 Stream Prozessoren - aber bis zu 850 MHz Kerntakt - während letztere einen größeren Chip mit 640 Stream Prozessoren spendiert bekommt. Der Speichertakt ist identisch zu den oben genannten Karten. Eine offizielle Aussage haben wir zwar nicht bekommen, allerdings ist davon auszugehen, dass es sich bei "Venus" um den größeren Chip mit 640 Stream Prozessoren handelt, während "Mars" das kleinere Modell bezeichnet.

Das sind also vorerst alle grafischen Neuheiten, die uns AMD im mobilen Sektor liefert, für das zweite Quartal 2013 wurden allerdings schon drei weitere Chips angekündigt, zu denen man sich noch bedeckt hielt. Klar ist, dass es sich dabei um deutlich schnellere Modelle handeln dürfte. Gleichzeitig hat AMD das Namensschema wieder mal etwas geändert, sodass die HD 8800M den Platz der HD 7700M einnimmt. Das sorgt nicht gerade für Klarheit beim Kauf.

Was bringen uns also die Radeon HD 8000M Karten alias "Solar System"? Auf den ersten Blick nicht viel Neues, sondern "nur" eine bekannte Architektur. Laut AMD gibt es eine "unglaubliche Performance", ein verbessertes Power Management und eine hohe Effizienz. Dank OpenCL und AMD App Acceleration ziehen auch immer mehr Anwendungen wie WinZip einen Vorteil aus den aktuellen Grafikkarten, die die Leistung gegenüber einer herkömmlichen CPU beflügeln sollen. Dazu kommen die üblichen Features zur Bildverbesserung bei Fotos und Videos, die die Inhalte etwas lebhafter gestalten sollen.

Geht man etwas mehr in die Materie, dann tauchen ein paar interessante Dinge auf. Leider sind die neuen Chips im 28 Nanometer Prozess nicht in der Lage im Dual Graphics Modus mit den aktuellen Trinity APUs zu arbeiten, da die Architekturen zu unterschiedlich sind, hier muss man auf den Nachfolger Kaveri warten. Dafür will man den Stromsparmechanismus Enduro weiter verbessert haben, sodass der Laptop je nach Bedarf zwischen integrierter und diskreter Grafik wechselt. Wird sie nicht benötigt kann sich die Grafikkarte Dank ZeroCore Power auch ganz abschalten. Mit dem kommenden Catalyst 12.11 Treiber reicht man auch ein ausgereifteres Interface für Enduro nach, mehr dazu in diesem Blog Post. Das Ganze funktioniert übrigens sowohl mit AMD als auch mit Intel Prozessoren

Dazu soll das System skalar arbeiten, sodass nur so viel Stream Prozessoren in Betrieb sind, wie aktuell benötigt werden. Eine Aussage zur TDP machte man leider nicht, jedoch soll sie sich am Vorgänger orientieren. In der Theorie klingt also alles mehr oder weniger vielversprechend. Erste Notebook-Designs werden zur CES im Januar in Las Vegas erwartet, ASUS konnte sich allerdings nicht zurückhalten und hat bereits einen ersten Vertreter namens VivoBook U38DT mit Radeon HD 8550M in den Startlöchern.

Quelle: AMD