Doch diese Art von Problem kennt man schon lange, weshalb die Internet Engineering Task Force (IETF) schon seit 1998 an dem nächsten Standard von IP Adressräumen arbeitet. Der neue Standard, IPv6, ist im Gegensatz zu seinem 32 Bit Vorgänger gewaltig gewachsen. Mit 128 Bit lassen sich statt 4 Milliarden nunmehr 340 Sextillionen Adressen vergeben. Ausgeschrieben ist dies eine Zahl, die kaum ein Taschenrechner darstellen kann:

340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000

Das reicht aus, um jeden Quadratmillimeter der Erde gleich mehrere Adressen zuweisen - die Zukunft scheint also vorerst gesichert. Neben weiteren Adressräumen bringt IPv6 auch weitere Neuerungen mit sich. So sind IPv6 fähige Geräte in der Lage, sich selst eine eigene neue IP Adresse zuzuweisen, DHCP Server sind dann nicht mehr zwingend notwendig. Aus diesem Vorteil ergibt sich jedoch ein Nachteil, der von Kritikern immer wieder angebracht wird, und speziell heute, am schwarzen Mittwoch des Internets, der weltgrößten Demo gegen die SOPA Gesetze der US Regierung. Denn diese Adressen, die stabiler und länger gültig sind, lassen sich auch besser zurückverfolgen und machen aus dem anonymen Internet eine andere, neue Welt.

Mit der Umstellung zum 6 Juni diesen Jahres werden wohl nur die allerwenigsten User Probleme haben, die Deutsche Telekom rechnet mit Problemen bei 0,05% aller User. Dies sind dann meist Standleitungen und Netzwerke mit statischen Adressen. Es wird ein fließender Übergang werden, für die meisten von uns wohl unbemerkt und über Nacht. Aber was wird aus den Geräten, die wegen ihrer Hard- oder Softwarekonfiguration das IPv6 Protokol nicht verstehen? Alles kein Problem. Wichtig ist IPv6 eigentlich nicht nur für die großen Adressräume wie die .de oder .com Zonen, doch auch die kleinen Heimnetzwerke verschwinden nicht mehr hinter der IP ihres Routers. Das wurde in Vergangenheit kritisiert, weil jedes Gerät im Grunde bei Verwendung der gleichen IPv6- und MAC-Adresse auffindbar wird.

Quellen: Wikipedia, Leaseweb