CPU Aktiv oder Passiv kühlen?

New member
Guten Morgen allerseits.

Ich plane mir in nächster Zeit einen Desktop/Office Rechner zu basteln welcher v.a. verbrauchsarm und sehr leise sein soll. Daher überlege ich momentan wie das Kühlkonzept aussehen soll.

Grundsätzlich soll ein 'kleiner' Dual-Core auf ein ATX-Board mit OnBoard Grafik rein. Vorraussichtlich ein Athlon II X2 und die Frage ist nun welche Variante leiser sein wird:

1. Ich kühle die CPU aktiv mit einem 120er Lüfter und verzichte komplett auf Gehäusebelüftung. Wird das trotzdem zu warm?

2. Ich kühle die CPU passiv und verwende zwei 120er 500RPM-Gehäuselüfter. Leiser? Temperaturen vorraussichtlich ok?

3. Ich besorge mir ein Gehäuse mit Gitterelementen bzw. bohre mir ein Lochgittermuster in den Gehäusedeckel damit die Abwärme nach oben entweichen kann und verzichte komplett auf aktive Belüftung. Ansatzweise realistisch?

Und dann hätt ich da noch ein Theorie: Sämtliche X2 Desktop CPUs haben eine TDP von 65W. Angenommen ich nehme das Spitzenmodell 255(3,1GHz) und takte ihn runter bzw. senke die VCore auf das Niveau eines 215(2,7GHz) - erreiche ich damit eine verringerte Wärmeentwicklung gegenüber dem 215?

Schonmal vielen Dank für alle Antworten und Vorschläge.

Gruß
El Rey
 
Ich würde vom Grundsatz her einen Sempron, dem Du ja mit an Sicherheit grenzender Wahscheinlichkeit den zweiten Kern freischallten kannst, nehmen.
Weil man ja weiß, daß AMD überhaupt keine Singlecores produziert und die Semprons eigentlich selektierte AthlonII-Prozessoren sind, liegt die Chance für den zweiten Kern bei (ziemlich exakt) 100%.
Und selbst im Falle, Du bekommst daraus keinen Zweikerner gemacht, ist dieses Rechenwerk für einen Bürorechner keinesfalls zu schwach.
Nur Medienaufgaben sind dann nicht immer so sehr "sein Ding".

Die [ ], also die im Betrieb tatsächlich auftretende Verlustleistung liegt ei Vollast typischer Weise bei etwa 25 bis 32 Watt.
Im Alltagsbetrieb wirst Du weil selbst so ein Prozessor kaum je 100% Last aufgebürdet bekommt eher bei Durchschnittlichen 20 bis 25 Watt landen.
Solche Wärmemengen sind mit einer funktionierenden Gehäusedurchlüftung, auch ohne das da ein Sturm durchs Case blasen muß, gut passiv abführbar, wenn nur der Cooler dafür geeignet ist.
Ein Towerkühler mit größerem Finnenabstand und trotzdem großen Finnenpaket,
wie er z.B. mit dem [ ] leicht gefunden ist, wäre genau der Richtige.
Den überflüssig werdenden Lüfter nimmst Du dann als Gehäuselüfter und begrenzt ihn durch 7V-Betrieb in der Drehzahl.
Sitzt der dann vorzugsweise on Top im Gehäusedeckel, sind Zulüfter nicht mehr erforderlich und die Kiste wird faktisch unhörbar, sofern Dir nicht das Netzteil die Freude am Silentbetrieb vergällt.

Nur so ein Vorschlag ...

Zu Deiner Theorie:
Schwer vorhersebar. Mit relativer Sicherheit wirst Du eine etwa gleichhohe ACP bekommen.
Weil aber nicht alle Prozessoren exakt gleich sind, kanns sein Du landest unter der ACP des zum 215 selektierten Prozessors.

Zu Punkt 3:
Wenn nur genügend Luft von unten (ggf vorn) nachströmen kann und Du bei Temperaturen nah der angegebenen Deadline keine Weichen Knie bekommst, kann das gehen.
Da mußt Du dann aber einen Cooler, der bei natürlicher Convektion einen maximalen Wärmeübergang gewährleistet, haben.

Zu Punkt 2:
Jap. Das läßt sich machen.
Zwei mit nur 500 rpm kreiselnde Lüfter reichen selbst wenn die TDP jemals erreich werden sollte, sofern der Wärmeübergang am Kühler nicht zu schlecht ist.
(Kühler -> siehe oben.)

Zu Punkt 1:
Das ist, Du mußt hier ja vorzugsweise einen Top-Downblower nehmen, damit Chipsatz und Spawas auch noch wenigstens ein ganz kleines Bisschen Frischluft bekommen, zwar durchaus machbar, aber eher die ungünstigere Variante.
Ich würd das nur machen wenn ich ein Case, welches keinen Towerkühler zuläßt, verwenden würde.

Zum Schluß kannst Du Dir ja bei Interesse [meine Systemvorstellung] anschauen.
Nein. Lautlos ist mein Würfel nicht. Immerhin aber so leise, daß man nur wenn man sehr nah herangeht und auch nur wenn keinerlei andere Geräusche im Zimmer wahrnehmbar sind, (mit Anstrengung) etwas zu hören bekommt.
Würde ich die beiden 120'er Gehäuselüfter mit 9V oder 7V betreiben, hätte ich zwar garantiert keine Tiefkühltemperaturen mehr, müßte sehr wahrscheinlich auch das OC-Setup zurück nehmen, würde aber zum Dank für diese Maßnahmen ziemlich sicher absolut unter der Hörschwelle bleiben.
Nehme ich an ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe den Sempron 140 selbst und er bleibt wirklich extrem Kühl, selbst mit dem Boxed Lüfter, der meiner Meinung nach, nicht laut ist.

Hier mal ein und hier mein Test.

In beiden fällen sehr Kühl, Dual Core möglich & gut zu undervolten. (1,05 V)

32°C Core Temperaturen - das mit dem kleinen Boxed Lüfter. Wenn du da einen Kühler, wie Horst ihn vorgeschlagen hat, verbaust, wirst du sehr weit von der Deadline (70°C) entfernt bleiben. (Selbst passiv.)

Und ja, er reicht bei weitem für Internet & Office!

Ich nutze den Sempron selbst täglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetz kommt was witziges. Man kann den sempron auch passiv mit dem boxed laufen lassen ohne Luftstrom im Gehäuse. Hab ich bei meinem Vater am laufen. Kleiner miditower ohne Lüfter und das Ding wird unter dem boxed kühlblock nach 5 Std Prime max 62 grad heiß :D
 
An Deiner Stelle würde ich mir ein kleines, vielleicht schon gedämmtes Gehäuse besorgen und sowohl das Gehäuse, als auch die CPU aktiv kühlen.

Dazu reicht, je nach Gehäuse und wenn das Netzteil auch zum Abtransport der Wärme genutzt werden kann, ein langsam drehender Gehäuselüfter und ein CPU-Kühler/Lüfter-Kombi in der 25,00 Euro-Klasse, wie z.B. der kleine Xigmatec 1283 (den ohne Schnörkel).

Nach meinen Erfahrungen stören halbwegs ordentliche Lüfter bis zu einer Drehzahl von ~ 800, 900, 1.000 U/min nicht wirklich. Je höherwertiger die Lüfter, desto niedriger ist die Geräuschentwicklung.

Mit der Kühlung der Module "lebt" das System mitsamt Festplatte, Grafik-, Sound-, South- und Northbridge wesentlich gesünder und ist nicht den permanenten Temperaturunterschieden ausgesetzt.

Als Gehäuse empfehlen sich die vor allem die weitgehend geschlossenen Gehäusetypen bei denen ein gezielter Luftfluss erreicht werden kann und die Betriebsgeräusche nicht ungehemmt in den Raum gehen.

Sehr schön eignet sich dazu das:

Cooler Master Sileo 500 - Link hierzu:

Richtig übel sind die Lochblech-Gehäuse (also das ganze Mesh-Gelumpe) bei denen es weder zu einem vernünftigen Luftfluss, noch zu einer Geräuschdämmung reicht.


Christine A.
 
Auf konkrete Hardware bin ich noch nicht festgelegt. Nachdems jetzt eh schon angesprochen wurde kann man sich ja mal Gedanken machen.

Da hört sich der Vorschlag Sempron auch echt gut an. Zum einen preislich, zum andern in Sachen Verlustleistung.
Andererseits schlägt ein Athlon II nur mit einem Aufpreis von 10€ zu Buche, was halt echt wenig ist wenn man dafür einen 'nativen' Dual-Core erhält.

Horst58 schrieb:
Nur Medienaufgaben sind dann nicht immer so sehr "sein Ding".

Naja gut. Viel muss er ja auch nich können - auf Spiele, Videobearbeitung etc. kann ich bei dem Ding sehr gut verzichten. Hab ja noch einen Gaming-Rechner der für sowas zuständig ist.

Horst58 schrieb:
Ein Towerkühler mit größerem Finnenabstand und trotzdem großen Finnenpaket,
wie er z.B. mit dem [ ] leicht gefunden ist, wäre genau der Richtige.

Genauso wars auch geplant. Ich hab momentan, noch etwas fehl am Platz, in meinem Spiele-Rechner einen Ninja 2 laufen. Der wird dann (möglichst passiv) in den Office Rechner transplantiert.

Horst58 schrieb:
Zum Schluß kannst Du Dir ja bei Interesse [meine Systemvorstellung] anschauen.

Hab mir vorab schon deine und ein paar andere Rechner angesehen. Da wär v.a. das Gehäuse ein absoluter Hingucker aber da wirds mit nem Ninja 2 wohl etwas schwierig ;). In Sachen Hardware-Konzept ziele ich aber sicherlich in die selbe Richtung.

Agena schrieb:
Hier mal ein und hier mein Test.

Vielen Dank. Die Leistung von dem kleinen Sempron ist doch höher als ich erwartet hab. Hatte den bisher halt überhaupt nicht auf dem Radar.

Agena schrieb:
32°C Core Temperaturen - das mit dem kleinen Boxed Lüfter. Wenn du da einen Kühler, wie Horst ihn vorgeschlagen hat, verbaust, wirst du sehr weit von der Deadline (70°C) entfernt bleiben. (Selbst passiv.)

Joa, ich glaub ihr habt mich überzeugt.

Christine A. schrieb:
An Deiner Stelle würde ich mir ein kleines, vielleicht schon gedämmtes Gehäuse besorgen und sowohl das Gehäuse, als auch die CPU aktiv kühlen.

Hm, ich weiß nich. Ich glaub auf die aktive CPU-Kühlung werd ich verzichten und nur zwei Gehäuselüfter nehmen. Die Dämmung hab ich auch schon in Betracht gezogen aber da geh ichs ganz einfach an: Ich bau mir den Rechner zusammen, lass ihn laufen und wenn ich mit dem Geräuschpegel unzufrieden bin werd ich mir einfach Dämmung besorgen und selbst Hand anlegen. Bin mir aber doch relativ sicher, dass die Lautstärke mit zwei Lüftern in einem guten Bereich liegen wird.

Christine A. schrieb:
Richtig übel sind die Lochblech-Gehäuse (also das ganze Mesh-Gelumpe) bei denen es weder zu einem vernünftigen Luftfluss, noch zu einer Geräuschdämmung reicht.

Ja, das seh ich ein. War auch mehr eine gedankliche Improvisation wie man evtl. eine komplett passive Kühlung hinbekommen kann. Du hast schon recht: lieber Luftfluss als Mesh, zumal ein stark offenes Gehäuse dann auch krass zustaubt. Das is nix.

Auf jeden Fall mal vielen Dank an euch.

Gruß
El Rey
 
Jap.
So nett das Lian Li Würfelchen auch aussieht, ists für Towerkühler mal absolut ungeeinet.
Der Cooler, den ich verbaut habe, stellt schon das absolute Maximum in der Höhe dar.

War ja auch nur so eine Idee, die Du mal kennenlernen solltest.
 
du kannst auch das gehäuse ne nummer kleiner nehmen (z.b.: lian li pc-q07) und ein itx board benutzen. dann könntest du die cpu mit nem (z.b.) big shuriken kühler (ohne lüfter) kühlen und mit dem nt die warme luft nach draussen bekommen. hab das so in der form bei nem freund verbaut (mit nem x2 240e) und bis jetzt ist noch nichts in rauch aufgegangen.
 

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