Nvidia Stellenabbau - ökonomisch-politische Diskussion

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Servus.

In Anlehnung an den Stellenabbau Nvidias habe ich auf einen interessanten Post gelesen, wie ich finde. Sehr lang, aber durchaus qualitativ, artet es regelrecht in kritischer Systemtheorie aus. Das will ich hier niemandem vorenthalten, der Interesse an derartigen Themen/Diskussionen besitzt:

Ich hab tatsächlich Angst vor denen [der Linkspartei], und zwar davor, dass die an die Macht kämen und anfangen würden ihre Träumereien umzusetzen .... was aber eh nicht passieren würde, die würden es der SPD ähnlich tun, denn Geld herbeizaubern können die auch nicht.

Unser Sozialsystem war schon vor 61 Jahren nicht finanzierbar , aber man hat sich an das ganze Geld welches vom Steuerzahler bezahlt wir gewöhnt, entweder man schafft das zeugt ab oder man wird immer mehr dafür opfern müssen.

Finanzminister merkte die Tage das seine rechnung mit dem "2010 keine neuen Kredite aufnehmen" nicht funktionieren kann ,weil die Konjunktur nach läst ,davor hat aber die CDu höhere Löhne für Beamte durch gesetzt. Die CDU kann mit dem Geld nicht um gehen und soche Leute sollte man nicht Wählen. Nur weil kurzzeitig mehr mittel vorhanden sind heist das nicht das man die verheizen darf. Ich Persöhnlich freu mich auch die nächste super tole steuer die das Soziale Rentensystem etten soll. WIe wäre es mit 80 cent auf jedes Bier.

Was viele nicht begreifen wollen: Die derzeitige Lage hat nur bedingt mit der Politik zu tun, das Geld wandert einfach ab. Durch eine unendlich lange Verkettung von Aktionen und Reaktionen seitens der Wirtschaft in den letzten ~30 Jahren ist in der westlichen Welt zweierlei passiert:

Sie ist zum einen arbeitsplatztechnisch ausgeblutet, weil profitorientierte Unternehmen gemäß den Gesetzmäßigkeiten des freien Marktes versucht haben zu Gunsten ihrer Aktionäre mehr Gewinn zu erwirtschaften, was ja erstmal nichts verwerfliches ist .... Dann kamen aber einige auf die Idee in den sich öffnenden Wirtschaften Asiens zu produzieren, um der Konkurrenz gegenüber Kostenvorteile bei der Produktion zu haben, was diese später auch an günstigeren Preisen für ihre Produkte umsetzten und mehr Kunden und damit mehr Geld eingenommen haben. Rein logischerweise haben dann die anderen Firmen - von ihren Investoren gedrängt - nachziehen müssen, und so entwickelte sich eine sich selbst antreibende Entwicklung, die angetrieben von:

- Kundschaft, die immer billigere Preise wollten (auch, weil die Löhne immer weiter sinken ...)
- Dem Druck nicht durch zu teure Produktion hinterherzuhinken -> Outsourcing
- Investoren, die immer schneller hohe Renditen anstrebten und den Aufsichtsräten dicke Prämien für schnelle Gewinne zusicherten

.... ebend die heutige witschaftliche Situation bei uns, wo immer mehr Firmen aus Gründen wie Outsourcing, oder "schlanker Produktion" (ein recht gestörtes Prinzip: Je wenigere Arbeiter[stunden] man pro Produkt braucht, desto attraktiver die Produktion, und damit der Aktienwert eines Unternehmens -> u.a. Grund für steigende Aktien bei Entlassungen). Beschleunigt wurde die Entwicklung noch durch den Zusammenbruch des Ostblocks, wo auf einmal vor Europas Toren (und nicht im noch recht weit entfernten Ostasien) ganze Heerscharen von billiger Arbeitskraft, befreit von hohen Lohnnebenkosten (die ganz nebenbei bemerkt unser soziales Netz stützen -> Lohnnebenkostensenkung: Arbeitgeber muss weniger in die Sozialkasse für einen Arbeiter zahlen, de facto eine Lohnsenkung) oder ähnlichen Verteuerungen der Arbeitskraft .... dank des mittlerweile sehr günstigen Transports und der Logistik ist es heute möglich auf der anderen Seite der Welt zu produzieren, es wieder um die halbe Welt zu uns als Produkt in die Läden zu transportieren, und und diese dann konkurrenzlos günstig im Gegensatz zu heimischen Fabrikaten anzubieten, an und für sich eine krankhafte Vorstellung, besonders, da bei technisch komplexen Produkten die Blaupausen aus den noch im Westen verbliebenen Entwicklungsabteilungen stammen ..... und nur möglich durch Heerscharen billiger Arbeitssklaven, die man weit unter Mindestlöhnen bezahlt, bis zu Erschöpfung schuften lässt und im Krankheitsfall / kaputtgeschuftetem Körper einfach ersetzt. Das ist eigentlich auch in China gesetzeswidrig, dank rekordverdächtiger Korruption in allen Beamtenebenen da drüben aber möglich .......

Naja, kurzes Resumee: Die "Globalisierung" ist nichts anderes, als die logische Konsequenz aus den Gesetzen des freien Marktes, die vor einigen Jahrzehnten eine nicht mehr zu stoppende Entwicklung ausgelöst hat.

Die andere Entwicklung ist die Konzentration des Kapitals, noch nie vorher in der Geschichte gab es derart reiche Einzelpersonen, die im ersten Punkt erläuterten Umstände sind zum großen Teil dafür verantwortlich. Mal nur auf die westliche Welt bezogen (der es immer noch unverhältnismäßig gut geht) sieht es so aus: 1 % der Bevölkerung gilt als superreich, die oberen 10% der Bevölkerung besitzen den Großteil aller Werte in der Gesellschaft, 90% der Menschen dürfen sich den Rest teile (für genaue Zahlen einfach mal googeln). Dies Ungleichgewicht kam durch die oben erwähnten Prozesse zu Stande, nach dem sich im Zuge der Gewinnmaximierung der Konzerne die "niedere" Arbeit entweder in Billiglohnländer verabschiedete, oder aber die Arbeitnehmer massive Gehaltskürzungen akzeptieren mussten. Bei uns fehlende Jobs bedeuten, dass wo anders die Arbeiter das "Geld" (naja, das bischen wasses dort gibt halt ...) verdienen, was vorher in "unseren" Wirtschaftskreislauf gehörte, der "Mittelschicht", bzw. dem normalen Bürger fehtl damit Geld. Dieses fehlende Geld wird aber nicht in Reinform einfach irgendwo anders für gute Arbeit bezhalt, sondern wird dort (oder ebend bei uns dank "unvermeidlicher" Kürzungen) eingespart, das Geld verschwindet im Gewinnpool des Unternehmens, und damit zu einem beachtlichen Teil bei deren Besitzern: Den Aktionären. Lustigerweise kann man nur Aktien kaufen, wenn man Geld hat, ergo bekommen diejenigen, die Geld haben durch die damit erworbenen Anteile an Firmen (Aktien ...) immer mehr Geld. Durch so schöne Sachen wie Outsourcing oder schlanker Produktion (siehe Erklärung weiter oben) wie schon erwähnt mehr Geld, denn der Aktienkurs steigt ja dadurch und damit der Wert ihres Anteils am Unternehmen ..... Dieses Phänomen erzeugt dann so schöne Dinge wie den Heuschreckenkapitalismus, wo diese Möglichkeiten der Steigerung des Aktienkurses an die Spitze getrieben werden, wo entweder mit einem hübschen Geldpool (Fonds, Trusts ...) ein Unternehmen einfach mal ganz gekauft wird, ausgeschlachtet und in Teilen weiterverkauft wird, oder einfach derart Druck auf die Vorstände und Aufsichtsräte der Firmen an denen man Aktien hält ausübt, dass diese eigentlich toatl sinnfreie Sache machen, wie bei Milliardengewinnen große Teile der Belegschaft entlassen .... denn dadurch explodiert der Aktienkurz kurzzeitig, was genau der Moment ist, an dem die Heuschrecken ihr Geld nehmen und mit dickem Gewinn weiterziehen zur nächsten Geldquelle ...... nur wieso sollte irgendein Management einen solchen Ausverkauf zulassen ?! Nun, hier sei erwöhnt, dass es üblich ist, dass diese Herren meist mit Aktienoptionen oder daran gebundenen Sonderprämien bezahlt werden .... = entlassen die LEute, verdienen die gleich mit dran.

Dieses tolle System ermöglicht es jemandem, der eimal etwas Geld hat nie wieder arm zu werden, da es - wenn den richtigen Leuten zum wirtschaften gegeben - stets neues Geld generiert, indem halt u.a. Firmen an der Börse abgegrast werden, und so werden Reiche fast zwangsläufig reicher, sie müssen nichts mehr machen ! Und da Geld nicht auf Bäumen wächst, muss es ja irgendwo her kommen ... und dafür muss die stetig schrumpfende Mittel und Unterschicht halt bluten, der Tend geht hin zur "feudal-kapitalen" Standesgesellschaft der Lohn- und Sozialstütze-Sklaven und einigen ganz reichen, was nach Ansicht sehr vieler Finanzexperten die einnzig logische Folge aus einem ungehemmten Kapitalismus ist.

Das ist natürlich in keinster Weise die ganze Geschichte, da hängen noch viele andere Faktoren mit drin, aber ich denke man kann hier ganz gut sehen, dass es sich hier um ein sich selbst immer weitertreibendes, globales System handelt, Und es gibt einfach kein Land, dass da was gegen tun könnte. Würde das in Deutschland per Gesetz unterbunden (was dank hervoragendem Lobbyismus und Korruption nie passieren würde), würden sich die Profiteure und Firmen einfach hier abseilen, und als Absatzmarkt aber natürlich behalten - da können die LInken rumspinnen wie sie wollen, die Wirtschaft können die nicht bändigen ! Dank eines Mittelstandes, der statistisch gesehen jedes Jahr weniger Geld hat und einem konstanten Pool an Hilfsbedürftigen hat der Staat ganz einfach kein Geld für radikale Veränderungen, der Sozialstaat an sich wird immer schlechter zu finanzieren sein. Deutschland ist eh das so ziemlich einzige Land, dass imer noch so ein "üppiges" soziales Netz hat, weil einfach viel zu teuer .... Sätze wie "Hartz 4 rauf" sind wirklich lobenswert, und genießen meine vollste Unterstützung, denn ich finde, das erinnert mehr an "wir-halten.euch.halt.irgendiw-am-Leben"-Kohle, aber es ist ganz einfach kein Geld da. Das mit dem "gesundenden Haushalt" ist der größte Quatsch den ich je gehört habe, die Mehreinnahmen durch erhöhte Steuern und eine kurzweilige gestiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt nach unseren noch hier erzeugten Fachprodukten heißt in keiner Weise, dass es uns dadurch besser geht, schon gar nicht langfristig ! Schon alleine die Demographie-Problematik wird das Zusatzgeld (sofern es irgendwo gebunkert würde für schlechte Zeiten, was kein Arsch macht) in den nächsten Jahren gleich wieder aufgefressen .... Ach ja, ich könnte den ganzen Tag schreiben .... kurzum: Passt bloß auf nicht vom Sozialstaat abhängig zu werden, denn der wird auf lange Sicht unhaltbar werden !!!

Noch kurz was zur SPD: Die mögen ihre soziale Identität verraten haben, aber die haben längst nötige Einschnitte vorgenommen, die die Vorgängerregierung 16 Jahre verpennt hat. Wie oben kurz skiziert wird dieser Staat und seine Menschen immer weniger Geld haben, Hartz 4 ist der beste Beweis. Dieses menschenunwürdige Gestz verteil künftige Lasten auf die Schwächsten, damit der Staat an sich weiter funktionieren kann ...
 

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