Länderfusionen?

G
Guest
Ich finds schade, dass sich so wenig bezüglich Länderfusionen tut.
Hier besteht nämlich Potential, viele Milliarden € jährlich an Verwaltungskosten einzusparen!

Letztendlich scheitert es an an den betroffenen Einwohnern selbst, weil manche Nachteile oder Machtverlust oder einen Identitätsverlust befürchten, was ich aber ziemlich egoistisch und kurzsichtig finde, da es der Allgemeinheit jedenfalls nur Vorteile bringen kann, wenn so eine Menge eingespart wird.

Was Länderfusionen angeht, gibts verschiedenen größere Modelle.
Primär sollte aber im Vordergrund stehn, die Stadtstaaten abzuschaffen.

D.h.:
Berlin + Brandenburg
Hamburg + Schleswig-Holstein
Bremen + Niedersachsen

Das wäre mal das wichtigste... und vor allem ist das auch bitter nötig.
Wie man sieht, tun sich die Stadtstaaten mit ihrem Haushalt extrem schwer.
Hamburg bekommts noch am besten hin. Mittlerweile ist Berlin auch wieder auf einem besseren Weg.
Aber für Bremen sehe ich auch in Zukunft schwarz.

Was denkt ihr darüber?
Speziell die Betroffenen der jeweiligen Länder.
 
Ich komme zwar aus NRW, bin aber der Meinung, dass das bei Hamburg und Bremen vorteilhaft sein könnte(bitte nicht falsch aufgreifen, liebe Bremer und Hamburger, ich führ das noch weiter aus).

Bei Hamburg und Bremen wäre es natürlich schon in gewisser Weise sinnvoll, denn wie du bereits erwähnt hast, gibt es ganz klar einen Verwaltungsaufwand und der umfasst einige Bereiche. Die genauen Kosten kenne ich leider nicht, aber es wird nicht wenig sein, man kennt ja unseren Staat;)

Bei Berlin bin ich hingegen etwas skeptisch und finde als Hauptstadt des Landes Deutschland kann dieser "Sonderstatus" als Stadtstaat ruhig erhalten bleiben. Somit ist Berlin dann etwas Besonderes, was dann wirklich einmalig sein könnte in unserem Land.


Es besteht aber leider wirklich das Risiko eines Identitätsverlustes (bei Hamburg m.E. noch mehr als bei Bremen) und das könnte fatale Auswirkungen haben und wirtschaftlich geht es uns ja nicht so gut wie es eigentlich sein könnte.
Ich denke zweigeteilt darüber und brauch aber ersteinmal ein festes Modell aus unserer Bundespolitik um darüber besser urteilen zu können...
Aber bis es soweit ist, bin ich wahrscheinlich schon ü40^^
 
Identitätsverlust.... ist denn das wirklich so schlimm?
Bzw. verliert man wirklich seine Identität?

Es gibt mehrere andere Länder, wo verschiedene "Völker" in einem Land zusammen sind und es läuft trotzdem prächtig.

Bayern: Ist ein Gemisch aus Altbayern, Franken und Schwaben. Das sind drei ganz unterschiedliche Kulturen.
Baden-Württemberg: Die einzige Länderfusion die es in Deutschland je gegeben hat, das war nämlich mal Württemberg-Baden, Baden und Württemberg-Hohenzollern! Und auch hier läuft es bestens.
NRW: Bis zum 2. WK war das auch noch aufgeteilt in Westfalen und Rheinland.

Und wie man sieht, geht es den größten Ländern am besten, das war schon immer so und wird auch immer so bleiben.
Das kleine Bremen hatte schon immer finanzielle Probleme, das kleine Saarland ebenfalls.
Es gibt gewisse Verwaltungskosten, die fallen immer an, egal wie groß ein Land ist.
Aber ein Land mit über 10 Mio. Einwohnern kann das natürlich besser schultern als eins mit nur wenigen Millionen oder sogar nicht mal eine einzige Million wie im Fall Bremen.

So eine Länderfusion würde ein Haufen Synergieeffekte bringen, wovon letztendlich alle was hätten.

Und für Berlin würde ich keine Ausnahme machen, im Gegenteil, gerade Berlin sollte damit anfangen.
Die Chancen sind nämlich in Berlin noch am höchsten, dass es da klappt.
Im Gegensatz zu Hambug oder Bremen hat nämlich Berlin KEINEN historischen Hintergrund, dass es eigenständig war.
Dass Berlin eigenständig ist, kam nur dadurch, dass es nach dem 2. WK durch die Besatzung geteilt wurde.
Somit hat die Berliner Bevölkerung noch am ehesten die wenigsten Vorbehalte gegen eine Fusion mit Brandenburg.
Beim Volksentscheid 1996 hat ja die Berliner Mehrheit sogar dafür gestimmt, nur die Brandenburger waren leider dagegen.
Dennoch ist da die Chance in ferner Zukunft noch am höchsten, da man in Bremen und Hamburg weiterhin total stur ist.

Hamburg kann es sich vielleicht noch leisten, aber Bremen nicht wirklich.
 
Dann melde ich mich auch mal zu dem Thema zu worte. Ich bin nicht nur dadurch betroffen das ich in Nds. lebe sondern weil ich auch noch beim Land Nds. in der Verwaltung arbeite.

Das mit dem Identititätsverlust kann ich eh nicht ganz nachvollziehen, da ich in Berlin geboren bin, von daher bin ich persönlich gegen eine Zusammenlegung von Berlin mit Brandenburg, was Nds. mit HB angeht ist mir das aber egal, ich fühle mich wenn überhaupt als Hannoveraner.

Zur Kosteneinsparung...in Nds werden Stellen ja schon wie sonstewas abgebaut, das Problem dabei ist, dass die Leute immer mehr zu tun bekommen und irgendwann nicht mehr mit der Arbeit hinterherkommen. Bei einer Zusammenlegung würde sich das nur noch mehr verschlimmern. Ein weiteres Problem ist durch den Stellenabbau der Alterung der Verwaltung, da die jungen nicht gebundenen Leute freigesetzt werden. Manche Verwaltungen haben einen Altersschnitt von über 50 :fuchtel: das kann nicht gesund sein. Irgendwann laufen die alten hier mit nem Rollator durch die Gegend um sich ne Akte zu holen :fresse:

Zu dem Thema Schulden...Nds. ist dabei demnächst einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen...davon ist Bremen noch Jahre entfernt, dann hätte Nds. die ganzen Schulden, und ob das so sinnvoll ist wage ich doch zu bezweifeln ;)
 
Das mit dem Identititätsverlust kann ich eh nicht ganz nachvollziehen, da ich in Berlin geboren bin, von daher bin ich persönlich gegen eine Zusammenlegung von Berlin mit Brandenburg, was Nds. mit HB angeht ist mir das aber egal, ich fühle mich wenn überhaupt als Hannoveraner.

Das mit dem Identitätsverlust betrifft wohl auch eher die Leute in Bremen und Hamburg, die von ihrem umliegenden Flächenland ja "einverleibt" werden würden.
Ich finde das zwar trotzdem kein Argument, aber hoffentlich denken in dem Fall noch mehr so wie du.


Zur Kosteneinsparung...in Nds werden Stellen ja schon wie sonstewas abgebaut, das Problem dabei ist, dass die Leute immer mehr zu tun bekommen und irgendwann nicht mehr mit der Arbeit hinterherkommen.

Nagut, das hat jetzt mit der Länderfusion erstmal nix zu tun, das ist ein anderes Problem.

Bei einer Zusammenlegung würde sich das nur noch mehr verschlimmern. Ein weiteres Problem ist durch den Stellenabbau der Alterung der Verwaltung, da die jungen nicht gebundenen Leute freigesetzt werden. Manche Verwaltungen haben einen Altersschnitt von über 50 :fuchtel: das kann nicht gesund sein. Irgendwann laufen die alten hier mit nem Rollator durch die Gegend um sich ne Akte zu holen :fresse:

Bei einer Zusammenlegung muss es sich ja nicht verschlimmern, das kommt ganz darauf an, wie man das umsetzt.

Und die Überalterung muss ebenfalls nicht sein, das auch auch nur eine Sache der Umsetzung.
Grundsätzlich würde ich an deiner Stelle ältere Generationen nicht als "schlechter" bezeichnen. Außerdem könnte man es auch mit einer Frühpensionierung versuchen, auch ältere Leute "loszuwerden".

Wiegesagt, das ist alles eine Frage der Umsetzung.
Grundsätzlich bedeutet eine Länderfusion sowas erstmal nicht, es bedeutet nur, dass einige Leute wirklich nicht mehr nötig sind und so massiv Kosten eingespart werden können und das ist erstmal das wichtigste.
Selbst wenn da ein paar kleine Unannehmlichkeiten wären, da ist doch alles nur kurz- bis mittelfristig.
Die Ersparnisse einer Länderfusion hat man für immer.


Zu dem Thema Schulden...Nds. ist dabei demnächst einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen...davon ist Bremen noch Jahre entfernt, dann hätte Nds. die ganzen Schulden, und ob das so sinnvoll ist wage ich doch zu bezweifeln ;)

Zu berücksichtigen ist bei den Schulden der Stadtstaaten aber auch noch, dass das praktisch kommunale und Länderschulden in einem sind.
D.h. bei einer Fusion würde Bremen dann als Kommune sicher auf einen Teil der Schulden sitzen bleiben, ein anderer Teil würde dann in die gemeinsamen Landesschulden aufgehn.
Des Weiteren wäre noch vorstellbar, dass man Länderfusionen durch Bundesmittel fördert.
Also dass sozusagen auch noch ein Teil der Schulden durch den Bund abgenommen werden.

Und dann darfst du ja auch nicht sie Synergieeffekte vergessen.
Die vielen Ämter und was auch immer, die man 2 mal hat, aber nur 1 mal braucht, so kann man die Häfte wegsparen.
Das sparen sich dann beite Parteien entsprechend.

Bremen ist dazu auch ziemlich wirtschaftsstark.
Das BIP/Person ist dort um über 50% höher als in Niedersachsen und wäre damit für Niedersachsen aufjedenfall eine Bereicherung.
Bremens Problem ist nur die Überschuldung und die zu hohen Ausgaben für so ein kleines "Land".
 
Ich sehe das mit der Zusammenlegung halt so krituísch, weil ich das schon auf Nds. Ebene sehe wenn ein Amt zusammengelegt wird. Wenn dann z.B. mein Amt (Nds. Landesamt für Bezüge und Versorgung) mit dem Pendant aus Bremen zusammengelegt werden würden dann würde es automatisch zu einer Streichung von stellen kommen.

Das die alten schlechter arbeiten meine ich nicht, es fehlt bloß die Mischung aus Jung und Alt...so sieht das auch mein Personalrat.

Und in Frühpension wird schon lange keiner mehr geschickt, die Leute die das gerne wollen bekommen dies nicht genehmigt.

Wenn das so mit den Schulden gelöst würde wie du es sagst wäre das natürlich gut, es nur die Frage ob es so gelöst werden würde.

Das das BIP in Bremen höher liegt ist klar, da Nds ein Flächenland ist...auf dem platten Land ist nichts als Wiese :D
 
Ich sehe das mit der Zusammenlegung halt so krituísch, weil ich das schon auf Nds. Ebene sehe wenn ein Amt zusammengelegt wird. Wenn dann z.B. mein Amt (Nds. Landesamt für Bezüge und Versorgung) mit dem Pendant aus Bremen zusammengelegt werden würden dann würde es automatisch zu einer Streichung von stellen kommen.

Ja, aber genau das soll doch erreicht werden, eine Streichung von Stellen.


Das die alten schlechter arbeiten meine ich nicht, es fehlt bloß die Mischung aus Jung und Alt...so sieht das auch mein Personalrat.

Gut, aber das ist reine Sache der Umsetzung des Ganzen.


Wenn das so mit den Schulden gelöst würde wie du es sagst wäre das natürlich gut, es nur die Frage ob es so gelöst werden würde.

Das das BIP in Bremen höher liegt ist klar, da Nds ein Flächenland ist...auf dem platten Land ist nichts als Wiese :D

Das hat damit nicht zwingend soviel zu tun.
Berlin ist auch eine reine Stadt und hat knapp weniger BIP/Person als Niedersachsen.
Bayern und Hessen können dagegen schon fast mit Bremen mithalten und da gibts bestimmt auch sehr viel Wiese. ;)

Also Bremen wäre sicherlich eine Bereicherung für Niedersachsen und genauso natürlich umgekehrt.

Zu klären dann auch noch die Frage der Landeshauptstadt: Bremen oder Hannover?
Beides ist ziemlich gleich groß.
 
hm ja dann können wa eigentlich auch alle Bundesländer auflösen wenns nach der reinen Kostenseite geht :D Aber was das angeht bin ich eh parteiisch da ich betroffen wäre, auch wenn ich zurzeit noch Azubi bin.

Bayern hats halt unter dem Vorgänger von Stoiber (mir fällt der Name nicht ein) geschafft Industrie anzusiedeln...in Nds. leider fast nur rund um Hannover.

Das ist dann ganz klar Hannover würde ich sagen :D Ne aber rein von der Einwohnerzahl liegen beide bei um eine halbe Million.
 
hm ja dann können wa eigentlich auch alle Bundesländer auflösen wenns nach der reinen Kostenseite geht :D Aber was das angeht bin ich eh parteiisch da ich betroffen wäre, auch wenn ich zurzeit noch Azubi bin.

Hmm, kann sein, aber den Großteil der Bevölkerung wird genau DAS wahrscheinlich weniger interessieren. :D
Da sind dann eher andere Gründe dagegen.... wie der Identitätsverlust usw.
Aus politischer Ebene spielt natürlich auch noch der Machtverlust eine Rolle.
Wobei das alles Gründe sind, wofür ich nicht wirklich viel Verständnis habe.

Aber da könnte man schon im Vorfeld mal die Stimmgewichtung im Bundesrat ändern.
Das kann doch nicht sein, dass die Stimme eines Bremer fast um das 14-fache stärker gewichtet wird, als die von einem aus NRW.


h
Bayern hats halt unter dem Vorgänger von Stoiber (mir fällt der Name nicht ein) geschafft Industrie anzusiedeln...in Nds. leider fast nur rund um Hannover.

Das sagst du so einfach.
Die Entwicklung Bayerns vom Agrarstaat zum High-Tech-Standort war ein langjähriger Prozess und hat schon viel früher begonnen und auch heute ist das Wachstum in Bayern noch höher als im Durchschnitt.
Dazu hat man es geschafft, dass nicht nur irgendwelche Großstädte sich zur wirtschaftlichen Stärke entwickelt haben, sondern dass sich auch die ländlicheren Regionen prächtig entwickelt haben.
Und man hat das alles hinbekommen ohne großartig Schulden aufzubaun.

Das Zusammenspiel von Großstädten und dessem Umland ist äußerst wichtig und damit das ordenlich und effizient funktioniert, ist es nötig, dass man zusammen arbeitet und nicht gegeneinander.
Aber wenn Bremen ein eigenes Land ist und das Umland zu Niedersachsen gehört, dann kommt man da zwangsweise in Interessenkonflikte, was am Schluss nur beiden Parteien schadet, weil man einfach in KONKURRENZ zueinander steht.
-> Noch ein wichtiger Grund mehr für eine Länderfusion der Stadtstaaten.


Das ist dann ganz klar Hannover würde ich sagen Ne aber rein von der Einwohnerzahl liegen beide bei um eine halbe Million.

Nagut, das ist jetzt glaub ich eher einer der unwichtigeren Sachen. ;)
Aber ich würde aus neutraler Sicht auch eher zu Hannover tendieren.
 
Das mit der Stimmengewichtung im BRat ist ja nochmal ne ganz andere Sache die auch ohne eine Länderfusion mal geändert werden könnte.

Naja Bayern ist sowieso bissl was anderes, manche munkeln das gehört ja gar nicht zu Deutschland :D ne aber mal spaß bei Seite, da haben die Politiker der anderen BLänder einfach anscheinend geschlafen oder mal wieder Paninibilder getauscht :). Die haben ihre Länder als Standort den Unternehmen wohl nicht schmackhaft gemacht, ich weiß leider nicht wie Bayern das genau gemacht hat, das war ja bissl vor meiner Zeit, und inner Schule oder BBS wird so etwas nie als Thema behandelt :(
 

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