Wir entfernen uns aber mal gewaltig vom Sinn dieses Threads.
Mit solchen Ausdrücken wie "Unfug" sollte man sich im Übrigen sehr zurückhalten, wenn man nicht so ganz genau weiß, welche Effekte und Zusammenhänge existieren und wo, warum bzw. wie sich diese auswirken.
Das mit der Elektromigration ist nach Meinung der Forschung, (wohl auch in Praxis?), eher ein in der analogen Welt ernstzunehmendes Problem.
In der digitalen Welt zwar auch, weil Mainboards & Co. ja auch metallische Leiter haben, was aber letztlich eben genau kein Problem der CPU (an sich) ist.
Hier steuern die Hersteller aber dagegen.
So sind beispielsweise durch Ausschluss, durch das BIOS/UEFI, nicht alle Prozessoren (der höheren TDP-Klassen) auf jeder x-beliebigen Platine lauffähig. Damit hofft man die Leiterbahnen (besonders in der Spawa-Sektion) von diesem Effekt zu befreien. Andere Hersteller machen einfach die Leiterbahnen dicker ...
Ein anderer Effekt, der die Isolation innerhalb der Strukturen im Die schwächt oder anders gesehen, die Leckströme ansteigen lässt, ist schon eher Schuld daran, dass CPUs im Laufe der Zeit, wenn sie dauerhaft mit ungesund hohen Spannungen und zu heiss betrieben werden, auszutauschen sind.
Der Effekt macht die CPU insofern untauglich, dass deren Wärmeverlustleistung schon im Idle stark ansteigt und sie unter Last schnell das Temperatur-Niveau der Notabschaltung erreichen kann.
Untauglich, obwohl die CPU eigentlich emsig und auch richtig weiterrechnet, weil Throttling ja wohl eher nicht so angesagt ist. (Man baut ja auch keine Autos um ständig mit angezogener Handbremse zu fahren.)
Ne Sache, die sich aber nicht plötzlich, nur weil ein OC-Enthusiast einen Prozessor für seine Zwecke als untauglich zurück gesendet hat, auftritt.
Der probiert ja nicht über Jahre und sendet dann seine CPU zurück. Würde ihm ja kein Händler mehr abnehmen ...
Theorie! ...
Die Praxis:
Ich habe es, die anderen Mechanismen zur Wärmevermeidung seitens AMD mal außer Acht gelassen, über einige Jahre nicht geschafft ne CPU "kaputt zu heizen".
Ich habe insgesamt über sechs Jahre im 24/7-Betrieb bei Seti@Home, Einstein@Home und Folding@Home mit gecruncht. Obwohl sozusagen "untermotorisiert", habe ich es teilweise ziemlich weit hinauf im Ranking geschafft und war sowohl auf mich, als auch auf mein Rechenknecht ziemlich stolz.
Zwei Mainboards nebst zwei Netzteilen sind mir dabei allerdings schon verreckt. (Wobei die Ursache-Wirkungs-Relation unklar ist und bleibt.)
Eckdaten:
CPU - AMD Athlon 64 X2 4200 - OC bis knapp unter 2,6 GHz
Vcore - 1,47 bis 1,52 Volt
CPU-temp - immer zwischen 65 bis 75 Grad.
(Alte Threads dazu bei Interesse bitte selbst heraussuchen)
Nachdem mir das wegen der Stromrechnung zu blöd war, auch weil mir hier in der Community sämtliche Konkurrenten abhanden gekommen sind, habe ich das System ausgeschlachtet, teilweise im Sondermüll versenkt und den Prozessor für nen Zehner hier im Forum vertickt.
Er hatte offenbar (noch) keine erhöhten Leckströme, und zeigte sich auch ansonsten wie ladenneu.
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass ein heutiger Intel solche Torturen kurzzeitig schadlos übersteht, wenn selbst ein uralter AMD das über Jahre ohne Schaden zu nehmen aushalten konnte.
Beweisen kann ich das allerdings nicht ...