Unklarheiten beim Übertakten i7 3770K

New member
Hallo Forengemeinde und freudige Übertaktungsprofis,

nachdem ich nun seit ca. 1,5 Wochen mein neues System besitze, wollte ich nun endlich mal meinen Prozi übertakten (i7 3770K, Mainboard: Gigabyte Z77X-D3H, Lüfter: Noctua NH-C14 (eigentlich wollte ich ja den D14, aber der passt nicht ins Gehäuse...)).
Ich möchte dazu anmerken, dass ich mich als versierter Anwender sehe, aber beim Übertakten fehlt mir noch die Erfahrung.

Ich habe nun angefangen den Multiplikator schrittweise zu erhöhen und habe ihn heute auf 45 eingestellt, also 4,50 GHz.
Die 4,40 GHz haben Prime95 gestern noch ganz gut überstanden (maximal ~80°), heute musste ich den Test nach 10 Minuten schleunigst abbrechen, da ich die Maximaltemperatur von 104 °C dann doch nicht mehr ganz so gut fand :/
Komischerweise hat die CPU nicht automatisch runtergetaktet, ich dachte das macht die ab irgendeiner Temperatur!?
Die ersten paar Minuten hing die Temperatur bei 75 °C, daher habe ich erst ein paar Minuten später am Warnton des BIOS gemerkt, dass die Temperatur zu hoch ist.

Nun habe ich mich etwas angelesen, und gesehen, dass diverse Artikel im Internet davon sprechen, dass 1,15 V (oder so in der Richtung) ausreichen um Multi 45 beim 3770K einzustellen.
CPU-Z zeigt mir 1,4 V an (im Leerlauf 1,066 V).
Dachte ich: Okay, dann liegts an der Automatikfunktion vom Bios, die ist zu aggressiv. Stellste die Spannung halt runter, zur Sicherheit auf 1,25 V, damit noch etwas Puffer ist.
Neugestartet, CPU-Z angemacht: 1,25 V, sieht doch gut aus (leider jetzt eben auch dieselbe Spannung im Leerlauf).
Prime95 gestartet, 3 Sekunden später ist Windows eingefroren, nichts gung mehr. Abhilfe gab nur die Resettaste.
Habe dann gleich nochmal Prime gestartet um sicher zu gehen, diesmal hing der Mauszeiger nur für 1 Sekunde, danach lief es eigentlich ganz normal... Temperatur nach 10 Minuten jetzt bei 65 °C

Aber dieser "Absturz" macht mich doch nachdenklich... Wollte mal wissen, ob mit dem System soweit alles in Ordnung ist.
Ich schätze mal, meine BIOS-Einstellungen sind bestimmt noch optimierungsbedürftig (stelle bei Bedarf auch Bilder ein), ich habe noch nicht mal den Turbo-Mode deaktiviert *hust*
Steht eigentlich fast alles auf Auto.

Noch eine Merkwürdigkeit die mir bei den Temperaturen aufgefallen ist:
Als ich bei 100 °C den Test abgebrochen habe, fiel die Temperatur danach sofort binnen einer Sekunde auf um die 35 °C.
Das tritt aber immer auf, auch normalgetaktet (und als die CPU brandneu war).
Sobald ich den Belastungstest abbreche fällt die Temperatur schlagartig. Ich weiß, dass ich eine recht gute Wärmeleitpaste und Kühler habe, aber dass das wirklich soo schnell geht glaube ich doch nicht.

Wäre super, wenn sich ein Kenner mal dazu äußert, was davon zu halten ist. :confused:

Beste Grüße vom Physi
 
Der Temperatursensor liest in niedrigen Bereichen eh nicht so genau, von dem her interessiert das auch wenig. Interessant ist allerdings, dass das so schnell runterkühlt bei dir. Das hatte ich bei mir nur, als der Kühler nicht richtig auf der CPU drauf sitzt, oder ich zuviel Wärmeleitpaste verwendet habe.

Bei einem Wärmestau summiert sich die Temperatur immer schnell auf, und genauso schnell kann sie durch den großen Kühler wegtransportiert werden. Aber bei 65°C wie du es beschrieben hast, würde ich mir da keine Sorgen machen.

Ivy-Bridge Prozessoren werden generell warm.. hat teilweise etwas mit der kleineren Die-Größe zutun. Also, ganz normal, dass man da keine Wundertemperaturen rausbekommt. Mit was hast du gemessen?

Dann wäre es wichtig Turbo-Mode zu deaktivieren, keine Fixe Spannung einzustellen (also auf "Normal"/Auto zu lassen), sondern das über den "Offset" (heißt bei versch. Mainboardherstellern/BIOS/UEFI anders) einzustellen. So hast du auch im Leerlauf eine Stromsparfunktion. Dabei nimmt man die angezeigte Spannung als Referenz und addiert oder subtrahiert einen bestimmten Wert (den man bei Offset einstellt) dazu. Eigentlich ganz simpel.

EIST (Enhanced Intel SpeedStep Technology) deaktivieren, .. ist so eine Funktion, die beim Übertakten manchmal hinderlich sein kann, meistens aber nicht nötig ist, da sie eh nichts bringt. Alle anderen Stromsparfunktionen auf Auto oder Enabled lassen.

Mehr braucht man nicht. Es ist wirklich Idiotensicher geworden, das übertakten. Kaputt machen kannst du sowieso nichts. Nur eine zu hohe Spannung ist hier schädlich. Temperatur relativ ungefährlich.

Wenn du dir unsicher bist wegen der WLP: Lieber nochmal entfernen und nur ein Reiskorn auf die Mitte der CPU geben und den Kühler montieren. Das ist alles.
 
Mhh, Wärmeleitpaste geb ich zu hab ich zum ersten Mal draufgemacht, hat auch erst beim 4. Mal geklappt als ich mir dann aus Verzweiflung ein YT-Video angesehen habe mit dem Tipp die Paste mit ner alten Chipkarte zu verstreichen. Sah dann auch ganz gut aus.

Davor immer laut Lüfteranleitung ein 4-5 mm großen Tropfen draufgegeben, Lüfter draufgesetzt und danach nochmal abgenommen zum Kontrollieren: Blöderweise war es nur ein kleiner Pastenkreis in der CPU-Mitte, aber hat längst nicht den ganzen Kühlkörper ausgefüllt.

EIST habe ich jetzt mal deaktiviert, VID ist gleich mal auf 1,26 V gesprungen, und Offset an, wie empfohlen (auf 0 V, da 1,26 V erstmal ausreichen).

Dass die Ivy Bridges besonders warm werden weiß ich zwar, worüber ich mich gewundert habe ist, dass ich 1,4 V als empfohlene Spannung vom MB bekomme, obwohl (war das Toms Hardware?) es mit 1,15 V hinbekommen haben.
Scheinbar sind ja auch meine 1,25 V zu wenig, damit friert mir der Rechner ein.
Hab vorhin auf Multiplikator 44 gestellt, damit läufts bis jetzt. Wohl n Montagsmodell erwischt :/

Gemessen hab ich die Temperaturen sowohl mit einem Sidebar-Gadget von Orbmu2k, der auf einem Ring0-Treiber basiert. TjMax ist von Hand auf 105 °C eingestellt.
Aber auch mit SIW hab ich die Temperaturen überwacht und schlussendlich hat mir auch das BIOS den Warnton per Buzzer ab 100° ausgegeben.

Aber auf jeden Fall danke für die Tipps, werd ich gleich mal umsetzen.

EDIT: Zwei Fragen noch:
Ist meine Vermutung richtig, dass es an der zu niedrigen Spannung lag, dass der Rechner eingefroren ist?
Und: Toms Hardware schreibt, dass wohl 4,5 GHz die Grenze für den 3770K ist, da das Throttling gerade so noch nicht beginnt. Ist das richtig, dass die CPU erst dann runtertaktet, wenn TjMax überschritten wird, also bei Ivy 105 °C?
Wenn ja: Spricht dann etwas dagegen, dass wenn ich den Offset sanft höher setze (momentan Lastspannung 1,26 V bei 0 V Offset, Lasttemperatur 70 °C), ich den Multiplikator noch etwas höher bekomme? @eatMagnetic: Du sagtest ja, dass die Spannung eher das gefährliche ist, was ich nachvollziehen kann. Hast du einen guten Richtwert für Ivy Bridge wo du sagen würdest: Das ist die höchste Spannung die du noch vertretbar einstellen könntest? Irgendwo habe ich gelesen, dass die maximale von Intel erlaubte/empfohlene Spannung 1,4 V ist, aber ich nehme an, dass das schon zu hoch ist, da ja Obergrenze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm. Ganz genau hab' ich mich bei Ivy-Bridge noch nicht eingelesen. Bei Sandy-Bridge war das 1.4V - bei Ivy-Bridge würde ich das nichtmehr empfehlen. Zum testen, vielleicht. Aber nicht mal dann. Nimm mal so 1.35V als wirkliches Maximum an. Mehr als 1.3V für den Alltag würde ich nicht geben. Ganz zu schweigen von den Temps.

Intel gibt 67.4 °C als maximale Temperatur an: Also die Temperatur von der CPU darf 67.4 °C nicht übersteigen, um nicht unnötig belastet zu werden. Das entspricht dann einer Kerntemperatur von ca. 77 °C. Also, solange die CPU/Kerne unter der Temperatur läuft, dürfte es keine Probleme geben, die CPU auch 10 Jahre :)P) übertaktet zu betreiben.

Wenn das Mainboard dir bei einer bestimmten Frequenz einen Wert vorgibt, hast du es umso praktischer, da du es mit dem Offset ja gegenregeln kannst.

Einfrieren ist grundsätzlich niedrige Spannung. Auch plötzliche Neustarts sind einer zu niedrigen Spannung (oder eben zu aggressive Frequenz..irgendwann übertreibt mans auch) zuzuschreiben. Taktet die CPU aufgrund zu hoher Temperatur runter, merkst du das. Ganz bestimmt. Da bekommt man leider keinen Bluescreen etc., aber es gibt andere Indikatoren, du weißt ja wie ein i7 normalerweise werkelt.

Und: Und du willst den Tjmax bestimmt nicht erreichen. Warum? Siehe oben.
Ich würde sagen, wenn du 70 °C hältst, mit deiner aktuellen Einstellung, dann kannst du wie gesagt nurnoch probieren zu Undervolten. Alles andere macht kein Sinn. Du merkst nirgends einen Unterscheid zw. 4,5 GHz oder 4,6 - 4,7 GHz. Ich finde, 4,5 GHz stabil mit der Temperatur sind perfekt. Der CPU ist es auch relativ egal, ob sie mit 70 °C oder 40 °C läuft. Ehrlich. Kritisch wird es wie gesagt nur, wenn du über 80 °C Kerntemperatur kommen würdest, weil dann einfach nicht mehr gewährleistet ist, dass die CPU 15 Jahre hält, sondern vielleicht nurnoch 10 Jahre.
 
Na dann lass ichs jetzt bei meinem aktuellen Stand. 4,5 GHz, 1,27 V und maximal 72-73 °C unter Last mit allen 8 Threads.
Da ich nie alle 8 auf einmal auslaste bleibt es eigentlich bei rechenintensiven Anwendungen bei 50°
1 GHz mehr als Standardtakt ist eigentlich doch ganz nett.

Ich bedanke mich für deine Unterstützung, aber würde doch gerne noch wissen, wo du eigentlich die Angabe mit 67,4 °C her hast. Ich habe mir nen Wolf gesucht, mir auf der Intel-Seite die Datenblätter durchgelesen, alles mögliche durchforstet, aber habe sowas nicht gefunden.
Hast du da ein geheimes Kompendium? *Dr.-Wily-Augenbrauen-Zwinkern*
 
)

Da findet man eigentlich alles. Außer maximale Spannung.

Das mit der Spannung ist so eine Sache. Die steht da leider nicht, kann man aber mit ein bisschen Vorwissen herleiten. Ich weiß nicht, ob Intel wirklich 1.4 V für Sandy-Bridge spezifiziert hat. Das wurde bisher immer ohne Quelle angenommen. Allerdings hat es sich als guter Wert erwiesen, so dass Temperatur und "Lebensdauer" im Gleichgewicht bleiben. Wobei ich 1.4 V für Sandy-Bridge sehr extrem finde. Deshalb war meine Empfehlung für Sandy-Bridge auch immer 1.35 V maximal.

Bei Ivy-Bridge hat Intel einiges umgestellt: Nicht nur die Strukturgrößen und Dimensionen, auch wurde einiges am Design geändert. Vielleicht fällt das nicht so sehr ins Gewicht möchte man meinen, allerdings würde ich hier keine 1.4 V mehr einstellen. Sogar für Testzwecke würde mir das innerlich Wehtun :fresse: .
1.3 V für den Alltag sind hier schon obere Messlatte, wenn man will 1.35 V als Peak-Spannung, aber bitte nicht drüber. Es muss eben mit den Temperaturen passen. Man weiß ja, wie sich Metalle bei immer höherer Temperatur bezüglich der Leitfähigkeit verhalten, wenn man ein bisschen in Physik aufgepasst hat ;)

Ansonsten bin ich froh' dir ein bisschen geholfen haben zu können. Ich glaube in der aktuellen PC-Games Hardware wird Ivy-Bridge im Alltag getestet. Konnte noch nicht reinlesen, dürfte aber bestimmt auch etwas zum übertakten geben. Falls dir die 5€ nicht zu schade sind, ist es immer wieder nett ein bisschen darüber zu lesen. Muss irgendwann die Woche noch an unserem Kiosk vorbei :-D

Tcase bezieht sich nicht auf die Kerntemperaturen. Wenn du die Kerntemperatur weißt, dann kannst du 10,11,12 °C abziehen und du hast die Tcase Temperatur. Ist leider ziemlich schwer dort einen Sensor einzubauen,.. Programme wie AIDA ziehen da auch die paar Celsius von der Kerntemperatur ab und das Programm zeigt es dann als "CPU" Temperatur an.
 
Zuletzt bearbeitet:

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
0
Zurzeit aktive Gäste
193
Besucher gesamt
193

Beliebte Forum-Themen

X
Keine passende Antwort gefunden?